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- Dia 78
- quinta-feira, 18 de abril de 2024 19:42
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 169 m
SuéciaLillsjön59°13’49” N 14°43’28” E
18. April

Ich bin erst um acht aufgewacht, der Liegeplatz war doch ein wenig schräger, als es am Abend aussah. Musste halt schnell gehen bei dem einsetzenden Regen. Ich nehme wahr, dass es wohl geschneit hat. Als ich herausgucke, ist tatsächlich alles weiß, auch das Zelt ist komplett mit Schnee bedeckt. Trotzdem gehe ich meinem Wunsch, hier im See zu baden, eifrig nach. Sie haben eine kleine Sauna auf dem Schwimmsteg und da gibt es eine Leiter, wo ich gut einsteigen und dementsprechend eine Runde schwimmen, mich dann waschen und danach noch mal eine kurze Runde schwimmen kann. Ohne Leiter ist es immer ein ewiges Gestakele über steinigen, wackeligen Untergrund und bis der Oberkörper das Wasser erreicht hat, bin ich untenrum schon blitzeblau. Darüber wird es mit Frühstücken und Einpacken alles in allem elf, bis ich loskomme. In der Zwischenzeit ist allerdings der Himmel zumindest teilweise schon wieder blau. Nachdem ich wieder durch das Dorf von gestern Abend und eine gute halbe Stunde unterwegs bin, der Weg irgendwann in den Wald abbiegt, muss ich doch noch mal alles absetzen und die Regen-Klamotten anziehen. Der nasse Schnee und die Tropfen an Ästen und Zweigen und auch das Strauchwerk, das bis in Kniehöhe in den Weg rein ragt, schütteln sich bei jedem Schritt an mir ab. Alle Pfützen stehen rappelvoll, teils bis Gummistiefelhöhe, es ist schmierig und ich habe es schon frühs bemerkt: Es wird nicht mein bester Tag. Deshalb beschließe ich schon recht früh, obwohl es ja gar nicht mehr so früh ist, bei 15 km rum einen Shelter anzusteuern. Ich mache zwischendurch ausreichend Pausen, eine ziemlich lange von anderthalb Stunden. Hier trockne ich mein Zelt und telefoniere mit meiner Mutter, was ich schon seit drei Tagen versuche, aber Rentner und ihre Zeit halt. Als ich aufbreche, es ist alles so schön trocken und auch der Poncho gerade weggepackt, beginnt es zu graupeln, also hole ich den ganzen Kram wieder her und ziehe damit weiter. Eben Aprilwetter, zwischendurch Graupel, Sonnenschein oder irgendeine Komposition daraus. Der Weg zieht sich wie die letzten Tage immer durch die Wälder. Dabei habe ich Unmengen von umgestürzten und teils weiter oben abgebrochenen Bäumen zu überwinden oder irgendwo rechts oder links großflächig drumrum zu laufen. Es zieht sich mehr und mehr auf einen Höhenzug hin, das bemerke ich schon von weitem daran, dass ich auf ein paar Windräder zulaufe. Die sind ja hier in Schweden nicht so sehr geläufig, aber seit dem Vättern habe ich immer mal vereinzelt 2-5 Stück gesehen. Hier vor mir kommt geradezu ein Windpark mit ganzen zwölf Windmühlen. Es sind recht hohe Anlagen und auffällig ist, dass sie mit absolut geringer Geschwindigkeit laufen. Der Weg führt relativ dicht an einem dieser Luftquirle vorbei und es ist erstaunlich, dass sie geradezu geräuschlos laufen, mal vom Motorgeräusch abgesehen, wenn die Gondel gedreht wird. Ich habe gleichzeitig von diesem Höhenzug aus einen weiten Blick in Richtung Vänern-See, der von hier aus gute 40 km entfernt liegt.
Es geht ab jetzt noch gute anderthalb Stunden weiter Richtung Lillsjön. Da ist der Shelter, den ich eigentlich für die Nachmittags-Pause angedacht hatte, der aber heute mein Endziel sein wird. Das Wetter ist weiterhin wechselhaft, die letzten 500m kriege ich noch mal eine Ladung gekörntes, aber das ist mir egal. Es ist heute bei meiner geringen Geschwindigkeit und den vielen Pausen doch immerhin dreiviertel sieben geworden.
Dort angekommen bin ich total überwältigt, es ist der kleinste Shelter, den ich jemals hatte, aber irgendwie mit einer der schönsten; an diesem See auf riesengroßen Felsen und in totaler Ruhe. Ich genieße ein deftiges Abendessen, kann dabei dem Sonnenuntergang bis zum Ende zusehen und den Abend wirklich in dieser herrlichen Umgebung genießen. Schön, dass ich heute so schwach war.Leia mais
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