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- День 147
- среда, 26 июня 2024 г., 21:09
- ☀️ 16 °C
- Высота: 43 м
НорвегияTømmeråsfossen64°27’6” N 12°19’44” E
26. Juni

Die Entscheidung, unter diesem Dach zu bleiben, war genau richtig, denn heute morgen seit um fünf regnet es immer mal wieder, so dass ich mit lachendem Gesicht einpacke. Und nachdem ich die letzten Coins für die Dusche durchgebracht habe, ziehe ich recht spät gegen halb elf bei leichtem Niesel los, der sich aber recht schnell gibt und so bin ich trockenen Fußes unterwegs. Ich weiß, dass ich heute bis auf die ersten und die letzten 5km den gesamten Tag an der E6 entlang laufen werde. Das ist der Highway, der sich in Norwegen bis wenige Kilometer vors Nordkap hochzieht. Und obwohl hier recht viel Verkehr ist, es reihen sich Wohnmobile an Motorräder und LKWs, kann ich hier recht gut laufen, zumal auch der Sommerweg nicht sehr schräg und ausreichend breit ist. Passieren tut hier natürlich nicht so wahnsinnig viel, alle sechs bis sieben Kilometer ist ein Rastplatz, den ich dann auch für meine Pausen nutze, ansonsten gibt es eine ganze Reihe sehr freundlicher Auto- und LKW-Fahrer, die grüßen und vor allem, sofern es keinen Gegenverkehr gibt, komplett auf die andere Fahrbahnseite wechseln. Das tut üblicherweise nicht weh, kostet kein Geld und schließt alle Eventualitäten aus.
Das Wetter hat sich zu strahlend blauem Himmel entwickelt und so rieseln die Kilometer nur so unter meinen Füßen durch. Bis zum Abend werde ich mich auf eine Höhe von 40m ü.M. runtergeleiert haben. Ich singe mir nebenbei lautstark eins, verstehe aber bei der Lautstärke oft selbst nicht, was ich da eigentlich rausbringe.
Gegen fünf verlasse ich die Straße und folge einem Forstweg, der in einiger Entfernung dazu verläuft und gleichzeitig ganz in der Nähe des Flusses Sandøla. Da ich recht schnell unterwegs war, würde ich den Ort Grong heute noch erreichen, was gar nicht geplant ist. In der Karte ist gute 2 km vor dem Ort ein Wasserfall als Sehenswürdigkeit eingezeichnet, in dessen Nähe ich mich am Abend breit machen will. Und so frage ich am vermutlich letzten Haus auf dem Weg dahin nach Trinkwasser und gehe über eine große Hängebrücke in Richtung Wasserfall und der alten oben darüber führenden Bahnbrücke. Das ist doch was für Vaters Sohn! Ich habe mitten auf der stillgelegten Bahnbrücke schon den Rucksack abgesetzt und will das Zelt auspacken, bin aber unsicher, ob es wirklich eine so gute Idee ist. Platzmäßig gibt es das gerade so her, aber was immer mir bis morgen früh aus der Hand fällt, wird unwiederbringlich im Fluss unter mir versenkt sein. Und so entscheide ich mich stattdessen im Vagabunden-Stil unter die Brücke auf die großen Felsen zu ziehen.
Es ist tierisch laut, der lauteste Schlafplatz, an dem ich bisher übernachtet habe, aber einer muss es ja machen. Als ich mich ans Essen mache, passiert genau das, was ich oben noch befürchtet hatte: die Hälfte dieser klitzekleinen Nudeln fällt aus der Tüte statt in den Topf direkt daneben auf den großen Stein, ich sammle sie artig in Aschenbrösel-Manier wieder ein. Oben von der Brücke aus hätte ich ihnen nur mit einem weinenden Auge hinterher winken können und den Rest der Nacht berechnet, wie lange sie wohl noch brauchen, bis sie al dente sind.
Nach 2 Stunden nehme ich das laute Getöse schon gar nicht mehr so heftig wahr und ich glaube, ich werde trotz dieses Geräuschpegels eine gute und helle Nacht haben, weil das Wetter so gut ist, dass ich die Außenhülle des Zeltes mal gleich weggelassen habe.Читать далее