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- Día 185
- sábado, 3 de agosto de 2024, 18:50
- ☁️ 14 °C
- Altitud: 818 m
SueciaSorsele Kommun66°4’39” N 16°12’55” E
3. August

Ich freue mich immer noch, dass ich hier geblieben bin, Ammarnäs ist irgendwie speziell.
Um sieben mache ich mich hoch, dusche noch mal kurz in der Fjällstation und kümmere mich dann ums Zelt, es musste ja in der Nacht für eine halbe Stunde regnen. Diese Beschäftigungstherapie von Petrus klappt also weiterhin vorzüglich. Irgendwann nach um acht setze ich mich mit Inge direkt am Supermarkt auf einer Bank zum Frühstück, wir genießen noch die Zeit zusammen und begrüßen den einen oder anderen, der vorbeikommt. Kurz bevor wir am Ende sind, kommt Christiane daher, eine Deutsche, die das grüne Band wandert, aber wegen anhaltender Probleme an ihrem Fuß letztlich hier die Wanderung beendet. Wir haben schon voneinander gehört, lernen uns jetzt auch persönlich kennen. Da sie weiter im Norden den selben Weg geplant hatte wie ich, bietet sie mir an, mir ihre Essenspakete, die sie nach Ritsem und Abisko geschickt hat, zu überlassen. Ich sitze hier und weiß außer Danke kaum was zu sagen. Ausgerechnet um diese Versorgung mache ich mir seit diversen Tagen diverse Gedanken, wie ich es regeln kann, da es am Padjelantaleden um die Einkaufsmöglichkeiten recht dünn aussieht. Und jetzt steht sie einfach hier und löst dieses Rätsel auf. Vielen Dank, ich nehme dich bei jeder Mahlzeit mit! Diese Menschen, diese Begegnungen, diese Verbindungen, das ist so seltsam einzigartig schön. Nachdem wir uns dann alle zum dritten Mal verabschiedet haben, ziehe ich um halb zwölf los, werde heute eine Abkürzung nehmen, die mir einen halben Tag spart, der Preis dafür ist, gut acht Kilometer auf einer Gravelroad zu laufen. Damit lebe ich ganz gut und werde heute auch mit Rücksicht auf mein Knie nicht unendlich weit laufen. Aus dem Ort raus geht es an der schönen Kirche vorbei und direkt danach stehe ich am Potatisbacken (Kartoffelhügel). Das ist eine eiszeitliche Erhebung, auf der sie hier seit über 150 Jahren kälteresistente Kartoffeln anbauen. Man muss bedenken, wir sind nicht mehr allzu weit vom Polarkreis entfernt. Die Straße führt mich am Vindelälven flussaufwärts, hier treffe ich auf einige Angler und komme auch mit den Finnen Johannes und Markus ins Gespräch. Sie beenden gerade ihre Packraft-Tour (aufblasbares, ultraleichtes, stabiles Schlauchboot), auf der sie teils auf Seen, aber hauptsächlich die Flüsse hinab fahren und auch wandern. Dabei wird natürlich geangelt und die Natur vom Wasser aus genossen. Die Ausrüstung ist interessant, da das Ganze durchaus auch gewisse Gefahren mit sich bringt.
Das Wetter war am Vormittag noch grau in grau, hat sich inzwischen aber zu immer mehr blauem Himmel aufgehellt. Die Straße mündet gegen halb fünf auf einen Feldweg, hier liegt direkt auf dem Weg ein Handy. Ich gucke es mir an, das Display funktioniert, ich vermute, es könnte zu einem der zwei hier abgestellten Autos gehören. Mangels Fundbüro binde ich es an ein nahes Verkehrsschild mit einem Stück Seil an, so dass es gut ins Auge fällt. Kaum hundert Meter weiter kommt mir eine Frau mit ihren zwei Töchtern entgegen und auf die Frage, ob sie denn vielleicht ein Telefon vermissen, sind sie ganz happy, es gehört einem der Ableger.
Diesem Weg weiter folgend sehe ich in gut 2 km Entfernung einen Wasserfall im Wald herunterstürzen, ich werde den Fluss, der ihn speist, oberhalb an einer Brücke später queren. Dazu braucht es gut sieben Kilometer, jetzt geht es aber erst mal 3 km im Wald aufwärts, ich habe den Kungsleden wieder erreicht und da das Schwitzen scheinbar nicht genug ist, beginnt es noch zu regnen, so dass ich dazu auch noch den Poncho überziehen muss. Glücklicherweise ist die Baumgrenze relativ schnell erreicht und ich laufe die letzten Kilometer über die freie Fläche, um mich ganz in der Nähe der Brücke niederzulassen. Ich will am Abend noch die Sachen durchwaschen, sodass sie morgen am offiziellen Ruhetag trocknen können. Das Wetter ändert sich jetzt im Halbstundentakt von himmelblau bis regengrau.Leer más
ViajeroSo nette Menschen in Norwegen. Die kannst Du in Deutschland mit der Lupe suchen.
Ich freue mich, dass meine Pakete so einen netten Abnehmer gefunden haben. Ich hoffe es schmeckt dir. Beide Pakete liegen bei der STF Fjällstation. Werde weiterhin deinen Weg verfolgen. Dann habe ich auch noch ein bisschen das Feeling vom unterwegs sein. [Christiane Neunteufe]
WildeHildeNochmal vielen vielen Dank. Sei dir versichert, dass ich das sehr zu schätzen weiß. 🙏🏼