Jelambar

Die Gillis haben uns sehr gut gefallen. Allein schon wegen der Schildkröte, mit der wir schwimmen durften, doch insgesamt hätten wir uns rückblickend betrachtet gegen Indonesien und stattdessen für ein anderes Reiseland entschieden. Wir möchten keine Länder unterstützen, die Frauenrechte einschränken, Homosexuelle Menschen verfolgen und im allgemeinen Menschen Verbote aufgrund ihrer religiösen Überzeugung erteilen. Leider ist Indonesien eines dieser Länder. Viele Kinder versuchen an Stränden Schmuck zu verkaufen und haben keine Möglichkeit zur Schule zu gehen. Bei kleinsten Mengen von Drogen, kann einem die Todesstrafe verhängt werden. Selbst wenn man für seine verschriebenen Medikamente keinen Nachweis bei sich trägt, kann man mehrere Jahre verhaftet werden. Weiterhin versuchen Einheimische Drogen an Touristen zu verkaufen. Die Verzweiflung steht ihnen wahrlich ins Gesicht geschrieben. Frauen dürfen in einigen Gegenden nach 19 Uhr nicht mehr alleine auf die Straße gehen. Hinzu kommt, dass mit dem Gewohnheitsrecht „adat“, das in vielen Teilen Westpapuas dazu dient, Streitigkeiten auszuräumen, eine zum indonesischen Recht parallele Rechtsordnung existiert. Entscheidungen und Urteile werden dort ausschließlich von Männern vorgenommen. All dies führt dazu, dass die seit 1945 in der indonesischen Verfassung festgeschriebene Gleichstellung von Mann und Frau bis heute nur auf dem Papier existiert. Küsse, die länger als 5 Minuten in der Öffentlichkeit dauern, sind verboten. Einige Unterkünfte konnten wir nicht buchen, da wir nicht verheiratet sind. Ab 2025 will Indonesien u.a. außerehelicher Verkehr mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestrafen. Indonesien bezeichnet sich selbst zwar als demokratisch, doch gibt es weiterhin wie bereits beschrieben Reformpotenziale. Die Macht und Kontrolle über die "kleinen" Menschen steht an oberster Stelle, besonders bei weiblich gelesenen Personen.Leggi altro