Italy
Parco Dei Canape

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Travelers at this place
    • Day 68

      54. Etappe-Foligno-Spoleto

      September 6, 2023 in Italy ⋅ 🌙 17 °C

      Ich hab sehr gut und fest geschlafen, und als der Wecker um 05:45 Uhr klingelte, dachte ich, ach, ich muss heute nicht so lange laufen. Doch, und zwar DIE längste Strecke überhaupt seit Beginn an! Ich wollte ja die anderen einholen und musste eine Etappe länger laufen, also insgesamt drei Etappen... Ich hab es gerade ausgerechnet: 40km, 1.500hm bergrunter und 1.650hm bergauf! Ja, kein Wunder, dass man mich Maya, die Maschine oder Mercedes nennt.
      Aus Foligno heraus war es genauso blöd wie hinein zu laufen, durch Vororte, Industrie, Asphalt. Ich sah ein Schild, mit der Ortsangabe "Rom", das erste Mal mit Km-Anzeige: noch 225km!
      Es ging dann durch Olivenhaine, hier hatte ich kurz nicht aufgepasst und bin Berg hoch statt anzubiegen. Aber ich habe auf dem camino gelernt, nicht einen anderen Weg zu laufen, um an den richtigen aufzuschließen, sondern zurück zu gehen.
      Um 09:30 erreichte ich Trevi, wirklich eine schnuckelige Stadt. Ich musste seit vielen Kilometern dringend aufs Klo, eine laufende Kommunikation zwischen dem Geist und dem Körper, ein Zusammenspiel, ein Kompromiss und große Dankbarkeit. Viel Aufmerksamkeit, mehr als im Alltag, schenkt man seinem Körper. Viel zu selten bedankt man sich bei ihm, oder? Ich sage: Danke liebe Füße, dass ihr täglich so viele Kilometer geht, danke, lieber Rücken, dass du meinen Rucksack buckelst mit viel mehr Gewicht, als du gewohnt bist, und danke lieber Darm, dass du wartest, bis es soweit ist, lieber Magen, dass du erst spät etwas zu Essen bekommst. Ich massiere meine Füße, mache Yoga und esse Obst und trinke Bier. Alles gut für den Körper und den Geist.
      Teils über steile Waldwege, aber auch über schattenlose Schotterwege ging es bergauf und ich beschloss, noch einen Abstecher in das befestigte Mini-Dorf Campello Alto (ein paar Höhenmeter mehr und nochmal 2-3km extra). Der Weg nach Poreta ging über Oliventerrassen, dort endlich, gab es eine Frau mit 20 Katzen, die für Pilger immer ihren Laden auf macht und belegte Brötchen zubereitet. Hier aß ich mein Käse Brötchen und trank ein Bier und ruhte mich eine Stunde aus.
      Danach ging es wieder zum Castello hoch, ich nahm den längeren Weg über die Burg, und bis zu einem kleinen Dorf mit schönem Blick über das Tal, dann viel bergrunter über rutschige Schotterwege. In Eggi, wenige Kilometer vor Spoleto, sagte mir ein Mann, hier gibt's eine Bar, da kannst was trinken, oh ja, es gab gezapftes Bier! Bis zur Unterkunft musste ich den camino verlassen, der Weg ging noch vier Kilometer dahin über eine viel befahrene Straße. Die Unterkunft war wunderschön, ich hatte ein Zimmer für mich, ich freute mich, meine Pilgerfreunde wieder zu sehen, und nach der einstündigen, sehr interessanten Führung der Schwester durch die Geschichte des Ortes und der Kirche, sind wir zu Fuß nochmal über einen Kilometer gelaufen, um neun aufgewärmte Pizza Stücke zu essen. Danach waren wir sehr müde und ich bin beim Schreiben fünfmal eingeschlafen.
      Die Kirche in San Sabino (vor Spoleto) war auch wichtig für Franziskus, hier hatte er seinen Traum, der ihn zurück nach Assisi brachte, um nicht in den Kreuzzug zu ziehen, sondern sich Gott zu widmen.
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    You might also know this place by the following names:

    Parco Dei Canape

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