71. Etappe -Monteriggioni-Siena
September 26, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C
Heute morgen traf ich um acht alle gestrigen Gesellen plus die Deutsche, die ich in San Gimignano kennengelernt habe, zum italienischen Frühstück in einer Bar, die tatsächlich um acht auf hatte. Wir saßen draußen und ich bestellte wie immer ein Café americano, Croissant und nochmal ein Espresso. Da ich den ersten Kaffee draußen trank, musste ich dafür unschlagbare drei Euro bezahlen! Da konnte ich leider nicht diskutieren. Unterwegs traf ich so viele Pilger und Tagestouristen wie auf meinem gesamten Weg nicht. Schon morgens war ich ziemlich wehmütig, war es doch nun wirklich meine allerletzte Etappe! Unterwegs war ich aber noch in Gedanken wegen meiner blöden Bank Konten (ich frage mich dann immer, wie das die älteren Leute kapieren sollen, wenn das schon für uns jüngere Leute manchmal schwer zu verstehen ist). Jedenfalls war ich viel am Handy und so passierte es, dass ich genau, wie es einen Stand mit Essen und Trinken für Pilger gegen Spende gab, falsch Bürger abbog. Landschaftlich war es nicht so interessant, ich hab nur das Pferd von Pippi Langstrumpf gesehen, also so ein weißes mit schwarzen Punkten.
In Siena, vor der Altstadt, traf ich den Norweger und trank mit ihm ein Bier, danach aß ich in einem Imbiss Auberginen- Salat und dünne Rindersteaks. Hier lief klassische Musik, ein bisschen auch schnulzig, und als ich mit dem netten Mann, dem der Laden gehörte ins Gespräch kam, kamen mir die Tränen, ja heute ist finito, der Weg ist hier zu Ende!
Durch ein großes Stadttor erreichte ich Siena, auf den ersten Blick waren die Gassen sehr eintönig, alles Backsteinhäuser. Dafür sind die Plätze, der Dom und die Aussichten fantastisch! Ich wollte im Dom beten, das ist eigentlich immer möglich, aber die Frau schickte mich in die Kirche gegenüber. Also konnte ich nicht im Dom meine Dankesworte an meine Familie und Freunde richten, sondern eben in der anderen Kirche. An der Unterkunft traf ich den Italiener, der mich von der Stimme her an meinen Onkel erinnert, ich dachte, er sei Ordensbruder, aber er arbeitete stattdessen in der Elektronik-Industrie.
Da der Priester noch im Gottesdienst war, gingen wir noch was trinken. Der Ausblick von meinem Fenster war atemberaubend schön, vor allem die Sonnenaufgänge! Abends gingen wir zu zehnt etwas essen, das war ziemlich chaotisch, aber ein schöner, multikultureller Abend.Read more
70. Etappe-San Gimignano-Monteriggioni
September 25, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 14 °C
Gestern Abend war das Abendessen mit Liebe von den hospitaleros, den Ehrenamtlichen, die hier wochenweise für Pilger da sind, gekocht worden. Kein Vergleich zum bezahlten Abendessen von gestern. Es gab Bruschetta mit Olivenöl und Rosmarin, Caprese, Pasta mit Hackfleisch und Zucchini, Backofenkartoffeln, Kuchen. Es ist schön mit den Pilgern zusammen zu essen, eine Pilgerfamilie. Die Frau hat aber sehr viel gesprochen und ich wurde komatös müde nach dem Essen, so dass ich mehrmals am Tisch eingeschlafen bin, dann kann ich auch dem Kontext nicht mehr folgen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir alle um sieben und gingen gemütlich los. Das Dorf war noch völlig unbelebt und ich machte noch einige Fotos. Auf dem Weg traf ich den Norweger und wir liefen eine Weile gemeinsam hintereinander. Der Weg ging auf und ab durch Wald und neben großen Wiesen. Eins fehlte: keine Mücken, keine Fliegen, keine Bremsen. Es kamen mir das erste Mal Gedanken über meine Zukunft, aber anders als sonst, aus einer anderen Perspektive. Ich weiß, ich möchte saisonal arbeiten, im Tourismusbereich, aber mich interessieren auch so viele andere Dinge, die ich, wenn die Zeit reif ist, sehr gut kombinieren und erweitern kann. Aber eins war neu: was ist es, was den gemeinsamen Nenner hat und wieso gefällt mir das? Das eine ist die Selbstdarstellung, also Dinge, die ich über mich oder meine Kreativität anderen zeigen kann, wie zb ein Schauspieler oder ein Fotograf. Das andere ist die inhaltliche Vermittlung, wenn man anderen etwas zeigt, wie ein Reiseleiter, das Dritte ist die Dienstleistung für andere, wie eine organisierte Reise für andere oder ein Event. Deswegen finde ich die Rolle eines Guides so interessant und vielseitig, weil es alle drei Kriterien erfüllen muss und kann.
Kurze Zeit später wurden mein Gedankengut von außen unterbrochen. Ich sah den Norweger mit einem Fotografen und einem anderen Wanderer. Der Fotograf schoss zunächst ohne mich zu fragen ein Frontalbild und erzählte, er arbeite für ein bekanntes amerikanisches Magazin, das einen Bericht über den Via Francigena herausbringt. Er würde von uns paar Fotos machen, während wir laufen. Es gefiel mir nicht, ich wollte weiter nachdenken ohne Paparazzi. Ein paar Kilometer später zweigten auch die Wege und der Norweger ging links und ich rechts, der Fotograf nahm den linken Weg, so dass ich wieder allein war. Auf dem Weg gab es erst nach 18km eine Bar und ich bestellte einen Cappuccino und sah Tuc Kekse, die ich sehr mag für 1€. Sie wollte für beides 3€. Ich sah eine Tafel mit dem Preis für einen Cappuccino, 1,50€. Niemals habe ich mehr bezahlt und wir waren nicht in Florenz auf der Piazza! Die Frau meinte noch etwas von Latte und ich sagte ihr, Frau, ich bin seit drei Monaten in Italien und ich weiß was ein Cappuccino kostet! Sie gab mir murrend 50 Cent zurück. War ich aber stinkig! Im absolut untouristischen Dorf Pilger abziehen, unmöglich!
Der Weg war wirklich ruhig und ich genoss meinen vorletzten Tag. Unterhalb der Burg aß ich dann groß zu Mittag. Ich hatte sehr dünnes Rindfleisch mit Gorgonzola, mit dem Brot habe ich sozusagen noch Fondue gegessen und sehr leckeres Grillgemüse.
Die Festung oben ist ein Mini-Dorf mit zwei kurzen Straßen, Wohnhäusern und vielen Touristen-shops, Bars und Restaurants. Ich wollte nach der Dusche zum Besichtigen gehen, wollte aber Mal auf die Bankkonten gucken und hatte Probleme bei der Anmeldung. Danach ging ich an der Wehrmauer entlang und beschloss, einen regionalen Wein zu trinken in der Weinanbau-Region. Hier traf ich den Fotografen und wir tranken einen sehr leckeren Weißwein zusammen, eine Mischung aus Riesling und Weißburgunder. Er war mir dann nicht mehr unsympathisch. Am Ende saßen wir zu fünft zum Abendessen an einem Tisch, mit den neuen Indern, die ich unterwegs traf und dem Priester, den ich vor zwei Tagen im schönen Hostel vor Gambassi Terme kennengelernt hatte. Wir lachten viel und tranken den dort produzierten Hauswein, ich hatte selbstgemachte Nudeln mit Wildschwein und Walnüssen. Die Inder haben uns alle eingeladen, was wirklich sehr großzügig war. Wir haben uns auf morgen früh verabredet, alle gehen nach Siena, meiner letzten Etappe.Read more
San Gimignano
September 24, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 22 °C
69. Etappe-Gambassi Terme-San Gimignano
September 24, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C
Heute morgen habe ich wieder bis sieben Uhr ausgeschlafen. Habe mir dann noch Gambassi Terme angeschaut und dort Kaffee und Croissant gegessen und bin über einen Weg mit schönem Blick auf die Weinberge gelaufen, meine gestrige Focaccia unter Olivenbäumen gegessen und gemütlich nach San Gimignano geschlendert. Ich verstehe schon, warum dieser Ort so touristisch ist, wahrscheinlich das meist besuchte Dorf in der Toskana-gar nicht aufgrund des Dorfes, Stunden vielmehr wegen des bilderbuchartigen Umlandes-mit Olivenhainen, Zypressen und Weinbergen in kräftigem Grün, ganz so wie man sich die Toskana vorstellt. Es waren nur 14 km heute und ich traf zufällig auf das Fahrrad - Pärchen und verabredete mich zum Mittagessen. Ich trank einen Rosé für 7€, dieser Ort ist einfach sehr touristisch. Und wir gingen Pasta essen, ich hatte Ravioli mit Kartoffeln und Pilzen und Käse und einen Weißwein aus der Region. Hier ist einer der Chianti Gebiete, aber ich hatte keine Lust auf Rotwein.
San Gimignano fällt sofort durch seine vielen Türme, insgesamt 15, auf und wird deswegen auch die Stadt der Türme genannt. Das besondere hierbei ist, dass diese in ihrer Höhe erhalten sind und nicht gekürzt wurden. Es handelt sich hierbei um die mir schon in Florenz, Lucca und Perugia begegneten Geschlechtertürme, also Türme, die von einflussreichen städtischen Familien zu Repräsentationszwecken erbaut wurden. In Lucca habe ich den Guinigiturm besichtigt, der bekannte Turm mit dem Baum auf dem Dach. In Lucca war es der einzige von einst 250 solcher Türme.
Die Stadt war im 14. Jh. als Verbindung für Pilger und den Handel nach Rom auf dem Hauptverkehrsweg. Wohlhabend war die Stadt 160 Jahre lang durch den Anbau von Safran, mit dem man Seidestoffe färbte.Read more
68. Etappe-San Miniato-Gambassi Terme
September 23, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 18 °C
Diese Nacht hatte ich besser geschlafen, die Tabletten haben sehr geholfen. Ich ging also zum Turm mit der schönen Aussicht hoch (siehe Fotos San Miniato) und aß auf dem Platz mein italienisches Frühstück. Auf dem gleichen Platz gab es eben Supermarkt, denn ich stellte fest, dass es unterwegs nichts zu essen geben würde. Also bekam ich dort ein frisches Panino mit regionaler Salami und Käse, kaufte mir dazu noch eine Zucchini mit Blüte und zur Sicherheit sende Focaccia mit Zwiebeln, schließlich waren es 24 km.
Dieser Weg war im Gegensatz zu den letzten zwei Etappen wirklich sehr schön und ich ging langsam, machte Pausen, aß mein tolles Panino unter Olivenbäumen, staunte über diesen tollen Panorama-Weg, der in dieser Zeit zwar etwas trocken, aber keineswegs langweilig erscheint. Ein bisschen toskanische Mondlandschaft sozusagen. Um kurz nach drei war ich in diesem tollen Hostel direkt hinter der romanischen Kirche, in der kurze Zeit später eine Hochzeit stattfand, angekommen. Im großen Garten trank ich in der Sonne mein Bier mit dem Norweger. Das Abendessen war ziemlich unspektakulär und danach ging es ins Bett. Kurz davor kam ein deutsches Pärchen an, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Ich versorgte die Schürfwunde der gestürzten Frau und bekam Tipps zu Bettwanzen, da in Berlin, wo sie wohnt, ein großes Problem damit herrscht.Read more
San Miniato
September 22, 2023 in Italy ⋅ 🌧 21 °C
67. Etappe-Altopascio-San Miniato
September 22, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C
Ich bin sehr früh los, um sechs, um die 33km gut hinter mich zu bringen, und es sollte zudem am Nachmittag regnen. Und ich hatte ja keine Jacke mehr, warm war es aber, auch wenn es bewölkt war. In Altopascio trank ich Kaffee und aß ein sehr leckeres Teilchen mit Ricotta und Nußcreme. Der Weg danach war grausam. Durch Industriegebiet, dann durch eine durch viele LKWs ohne Gehweg befahrene Straße. Nur ca fünf Kilometer ging es durch den Wald, an Seen vorbei. Und wieder Asphalt, durch Industriegebiet. Später war es dann besser, ein Pfad am Fluss entlang, es regnete, aber nicht stark. Kurze Zeit später war ich in San Miniato Basso, also den unteren, modernen Teil, es ging dann noch berghoch zur Altstadt. Den ganzen Tag fühlte ich mich durch die vielen Bisse schlecht und fiebrig. Ich warf mir schließlich eine Ibu ein. Ein neuer Pfad ging Serpentinen hoch und endete an einem hohen Gebäude, dessen Funktion mir unklar war, bis ich dieses erreichte. Ein Aufzug, der das letzte Stück nach oben ins Dorf fährt. Eine Frau wartete auf mich und ich stieg ohne zu zögern ein.
Oben angekommen, suchte ich eine Trattoria auf, die hatte sogar einen schönen Ausblick. Und aß Crostini, Brotscheiben mit verschiedenen Aufstrichen, dann Pasta mit Hirschragout, sehr gut! Ich musste mir die Zeit vertreiben, denn das Hostel machte erst um 16 Uhr auf, und ich hatte keine Reservierung. Es hatte sich mittlerweile komplett eingeregnet, was ein Glück, dass ich dem entkommen und schnell genug war.
Danach noch ein Aperol und im Hostel war Platz. Ich holte mir Antihistaminika und ich wusch alle Klamotten in der Waschmaschine, zur Sicherheit.
Abends ging ich mit einer Deutschen und einem Norweger in einer Osteria essen, wir aßen einen Salami-Käse Teller und ich hervorragende, selbstgemachte Gnocchi mit Gorgonzola, Birnen und Nüssen. Zum Nachtisch gab es eine weiße Mousse mit Café.
Das Licht zum Sonnenuntergang war atemberaubend schön. Ich beschloss am nächsten Tag auszuschlafen, da ich durch den Juckreiz zwei schlechte, kurze Nächte hatte, und den mittelalterlichen Turm dann zu besichtigen.Read more
66. Etappe-Lucca-Siena
September 21, 2023 in Italy ⋅ 🌧 20 °C
Wieso 66. Etappe, du bist doch schon in Rom angekommen?! Ja, aber ich habe in den letzten zwei Wochen entschieden, noch die Via Francigena von Lucca nach Siena zu laufen. Ich bin ja in Lucca Richtung Florenz abgebogen und da ich früher, als ich dachte, in Rom war und erst Ende September nochmal nach Rom fahre, um mich mit meiner Freundin zu treffen, und mir diese Strecke empfohlen wurde, laufe ich jetzt eben weiter.
Also bin ich morgens mit dem Zug nach Lucca gefahren. Ach ja, Lucca! Ich hatte ein neues Stempel-Heftchen und brauchte einen Anfangsstempel von der Kathedrale in Lucca. Das hat wunderbar geklappt und ich lief durch das gleiche Tor wie vor über einem Monat. Nur nicht nach links, sondern gerade aus. Ich freute mich, und auch wenn es die ganze Zeit über Asphalt ging, war es ok. Ich wusste, das wird keine schöne Etappe. Und die Aussichten waren zwischendurch ganz nett.
Unterwegs habe ich mittags noch ein billiges zwei Gänge Menü bekommen, mit Nudeln mit Haselnuss Sauce und Rindfleisch mit Kartoffeln. Das Hostel war drei Kilometer vor Altopascio, ein durch Freiwillige betreutes Heim zum wohlfühlen, abends gab es mit Liebe gekochte Bruschetta, Nudeln mit Pesto, Fleisch mit Paprika-Tomatensauce. Sehr lecker. Ich ging früh schlafen, denn ich hatte von der Nacht in Cinqueterre wohl Bettwanzen-Stiche und alles juckte...
Die letzten Fotos sind zwar am Morgen danach entstanden, zeigen aber das eigentliche Etappenziel, Altopascio vor dem Sonnenaufgang.Read more
Cinqueterre Bootsfahrt
September 20, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C
Corniglia-Manarola
September 20, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C
Vernazza-Corniglia
September 20, 2023 in Italy
Vernazza
September 20, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 24 °C
Monterosso al Mare-Vernazza
September 20, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C
Levanto-Monterosso al Mare
September 20, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 19 °C
Im Hostel in La Spezia bekam ich den Tipp, schon in Levanto los zu laufen, und so bin ich mit dem Zug dort hin gefahren.
Zu den Dörfern des Cinqueterre gehören Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Der Plan war, in zwei Tagen durch die fünf Dörfer zu laufen, für zwei Wanderwege gibt es einen Eintritt, den man bequem übers Internet kaufen konnte. Ich bezahlte also für zwei Tage, es sollte aber alles etwas anders laufen. In Monterosso beschloss ich, nochmal mein Glück mit dem Meer und einem Bad zu versuchen. Ich konnte mich in einem Bezahlstrand umsonst umziehen und ging zum öffentlichen Strand, das Wasser war klar und schön kühl. Ich blieb nicht lange, und dachte, ich esse schnell etwas und dann weiter. Da ich in den letzten Tagen oft Focaccia gegessen hatte, bestellte ich am Tisch eine Lasagne. Leider sollte man niemals etwas anderes bestellen, wenn eine andere Spezialität in dem Laden angeboten wird. Also keine Pasta in einer Pizzeria und keine Lasagne in einer Focaccieria. Längst hatte ich mein Bier schon ausgetrunken, als ich nach einer halben Stunde eine halbherzig in der Mikrowelle aufgewärmten Lasagne, mehr Nudel als Füllung und ein Mini-Stück für sagenhafte 10€ bekam. Wutentbrannt ob der vergeudeten Zeit und des Geldes sprintete ich berghoch, und vergaß durch meinen Ärger meine Flasche aufzufüllen, war aber dann schon berghoch gelaufen, und bei der Ticketkontrolle fragte ich nach einer Auffüllmöglichkeit. Die Frau gab mir ihr Wasser, worüber ich mich so freute, dass der Ärger verflog. Der Weg ging von jedem Dorf aus steil hoch, durch schöne Wälder mit tollem Blick auf die Klippen und die Dörfer. In Corniglia angekommen, dort hatte ich mein Hostel. Und hier endeten auch die Wege mit Gebühr. Ich hatte also einen Tag zu viel gebucht.
Da es am nächsten Tag regnen sollte, überlegte ich, ob ich noch weiter bis Riomaggiore laufen soll und dann mit dem Schiff bis Levanto, um den Blick vom Meer aus auch noch zu haben. Der Rezeptionist sagte, es sei unmöglich, den Weg in 1,5h, die Zeit bis zum letzten Schiff, zu laufen. Ich dachte, ich könnte zumindest versuchen bis zum vorletzten Dorf zu laufen. Die Zeit wurde knapp, sehr knapp! Ich lief zunächst mit kleinem Rucksack den steilen Anstieg in Rekordzeit hoch und versuchte trotzdem die Ausblicke zu genießen. Dann ein sehr steiler Abstieg, den ich langsam gehen musste. In dem Dorf verlief ich mich auch noch, rannte dann zu der sehr spannenden Anlegestelle, irgendwo zwischen den Klippen und hatte es tatsächlich geschafft. Ja, Riomaggiore ist leider ausgefallen, sehr schade, aber immerhin sah ich den Rest und die Bootsfahrt war eine gute Entspannung. Zurück mit dem Zug in Corniglia duschte ich schnell, denn ich wollte nicht die gleiche Situation wie am Abend zuvor-kein Restaurant nahm mich als Einzelperson auf und letztlich aß ich zu wenig und ging hungrig ins Bett.
In meinem ausgesuchten Restaurant bekam ich ein Tisch auf neun Uhr und wollte noch ein regionales Bier probieren. Darauf wartete ich leider auch eine halbe Stunde und musste das Bier schnell austrinken. Das Essen im Restaurant, eine ganze Dorade, war gelungen, der Körper freute sich über die guten Proteine, die er selten bekommt.
Als ich glücklich hinaus ging, stellte ich fest, dass ich meine Windjacke in der Bar vergessen hatte, die dann aber schon zu früh zu gemacht hatte. Und ich habe nur diese Jacke, sie dient mir auch als "Regenjacke"!
Nachts konnte ich nicht schlafen, da ich dauernd gestochen wurde.
Ich teile diesen schönen Weg in verschiedene Teile auf, da ich pro Footprint nur 10 Bilder hochladen kann.Read more
La Spezia-San Terenzo
September 19, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 22 °C
Heute morgen bin ich nach La Spezia gefahren, da ich morgen zwei Tage durch Cinqueterre laufe, kein Spaziergang! Die Zugfahrt hat sich noch durch eine Verspätung in die Länge gezogen, die 4,5h sind aber schnell vergangen und ich war um halb vier im Hostel.
In La Spezia ist ein wichtiger Marinestützpunkt und Sitz zahlreicher Industrien. Auch als Anlagestelle für Kreuzfahrtschiffe und Ausgangspunkt für Schiffe nach Sardinien, Korsika und natürlich in die Dörfer des Cinqueterre.
Ich hab einen Bus-Ausflug nach San Terenzo unternommen, um ein bisschen am Strand zu sein. Irgendwie soll es nicht sein, der Strand war wegen Rotaviren gesperrt, aber es gab eine wilde, unruhige Bucht mit leckeren braunen Algen, und ich ging kurz hinein, entschied mich aber dann für einen Aperol mit Meerblick. Schade, denn der Ort war eigentlich ganz schön.Read more
Rom-Abendspaziergang
September 18, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 27 °C
Das erste Bild und das Video zeigen die Fußwaschung.
Vatikan-Petersdom-Kuppel
September 18, 2023 in Vatican City ⋅ ☁️ 27 °C
Vatikan -Petersdom
September 18, 2023 in Vatican City ⋅ ☁️ 25 °C
Der Petersdom ist die größte päpstliche Basilika und einer der größten Kirchen der Welt. Schon unter Konstantin dem Großen hat man über dem angeblichen Grab des hl. Petrus, dem ersten Bischof in Rom, im 4. Jh. eine Kirche erbaut, im 16. Jh. eine neue Kirche.
Zu sehen sind Werke von Bernini, die Pietà von Michelangelo und die Bronzestatue des Hl. Petrus aus Bronze aus dem 13. Jh.Read more
65. Etappe- Rom-Vatikan
September 18, 2023 in Vatican City ⋅ ☁️ 22 °C
Nach dem Frühstück ging ich mit dem Dänen und dem Russen Richtung Vatikan. Ich lief etwas langsamer, wollte ich die letzten wenige Kilometer genießen, bevor ich am Petersdom ankomme. So trennte ich mich von Ihnen, ich wollte den Moment einfach für mich haben. An der Absperrung machte ich Fotos und ein Dank-Video, etwas rührte sich in mir, aber ich war noch nicht richtig angekommen. Jetzt das testimonium abholen, das Schreiben, das meine Pilgerschaft bescheinigt. Dort traf ich den Dänen wieder und an der Garderobe wurde das Schreiben ausgefüllt. Sehr viel unspektakulärer als in Assisi. Wir ließen unsere Rucksäcke dort. Zum Petersdom müssen Pilger nicht in der Schlange anstehen, sie gehen zum Eingang "zum Gebet". Ich war noch nie im Petersdom. Es ist für Giganten gebaut, alles ist riesig, die Statuen, die Decken, die Säulen. Nichts für mich. Ich mochte die Atmosphäre nicht. Ich ging in eine Seitenkapelle, zum Gebet, und sprach meinen Dank aus für die Gesundheit, für die Unterstützung und betete für meine Familie und Freunde. Dann kam die Rührung, dann kamen die Tränen. Das brauchte ich, diesen Moment für mich, in Gedanken, mit geschlossenen Augen.
Ich besuchte noch die Kuppel, man kann innen oben die Kuppel-Mosaike anschauen und in die große Kuppel (nichts für Menschen mit Klaustrophobie) hoch laufen und die Stadt von oben bewundern.
Das Dommuseum lohnt sich nicht, ich hatte hier mehr erwartet, es gab vieles aus dem 20. Jh., Goldschmiedekunst aus dem 17. Jh., aber wo ist die ganze Kirchenkunst der vergangenen Jahrhunderte? Verpasst habe ich die Krypta, wo alle Päpste liegen. Das kann ich dann mit der Rom Karte nachholen, wenn ich zurück komme.
Ich aß eine schnelle Pasta in einem Imbiss, denn ich wollte meinen Pilgerstatus nutzen, um verbilligt in die vatikanischen Museen zu gehen. Aber, auch die Pilger müssen Schlange stehen, und ich wollte keinesfalls 3-4h anstehen.
Also trank ich ein Bier und wollte überlegen, was ich denn bis drei Uhr noch machen möchte. Schließlich schleppte ich den Rucksack mit mir herum-natürlich hätte ich ihn in der Unterkunft lassen können, aber wie sähen denn die Fotos aus, wenn ich mit einem kleinen
Täschchen und in anderer Kleidung da angekommen wäre?
Ich fuhr zu einer Kirche, in der Franziskus immer übernachtet hatte, wenn er in Rom war. Das war in der Nähe des Kolosseums. In der Kirche empfing ich den Segen der Hl Francesca mit dem hl. Öl. Eine sehr schöne Kirche mit der richtigen Energie. Ich merkte dann, dass es die falsche Kirche war, war aber auch froh, trotzdem hier her gefunden zu haben. Die richtige Kirche war in der Nähe meiner Unterkunft. Nachdem ich zu Fuß (alles dauert eine halbe Stunde, zu Fuß oder per Metro/Bus) in der Unterkunft war, nahm ich eine Dusche und fragte den Dänen, ob er mich zu der Kirche begleiten möchte. Man muss schon wissen, dass Franziskus hier war, denn die Kapelle über der Sakristei kann nur mit einer Führung besucht werden. Solche Geheimtipps sind wirklich besonders schön. Danach tranken wir noch etwas zusammen, es schloss sich uns Massimiliano an, den ich aus Massa von der Via Francigena kenne und der in Rom wohnt. Er ging mit uns zu der Unterkunft, da er gerne als Freiwilliger für Pilger arbeiten möchte. Nach dem Abendessen ging ich mit dem Dänen zum Trevi-Brunnen und wieder zurück.Read more
64. Etappe-Montelibretti-Rom
September 17, 2023 in Italy ⋅ 🌙 18 °C
Ich hab mich noch abends mit einer Schweizerin unterhalten, die auch dort übernachtet hat, sie war bei der Reitturnier Europameisterschaft und hat ihrer Freundin zugeguckt.
Um 05:40 Uhr ging es los, Kaffee und Croissant, gut, dass der Weg über Asphalt führte, so war es nicht zu nass und der Weg gut sichtbar. Es ist einfach wunderbar, so früh los zu gehen, nicht nur wegen der Temperaturen, sondern es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, es ist still und man hört nur die Vögel, ich konnte sogar noch einen Uhu hören. Und das Licht, der morgendliche Nebel, die Farben, der Sonnenaufgang ist dann fast schon langweilig.
Bald wurde es wärmer und der Weg vor Monterotondo war an einer viel befahrenen Straße, Asphalt. Nach den 17-18km bis hierher machte ich meine Kaffeepause, das brauchte ich. Bald nach der Stadt sollte es durch das Naturreservat Marcigliana gehen. Ich lief dem offiziellen track nach und stand vor dem ersten offenen Tor mit der Aufschrift "Privatgelände-Durchgang verboten". Ich konnte keine Markierungen mehr sehen, aber ja, der Weg ging definitiv hier entlang, eine Alternative hätte einen kilometerlangen Umweg bedeutet. Mutig ging ich hinein, kurze Zeit später fuhr ein Auto an mir vorbei. Wenn ich hier nicht entlang dürfte, hätte er ja was gesagt, dachte ich. Nach einem Anstieg kam ein Tor, verschlossen, aber mit der Möglichkeit, als Fußgänger durch zu gehen. Wieder ein Schild mit "Durchgang verboten". Zettel hingen am Tor und ich dachte, vielleicht steht ja hier etwas wichtiges. Das Papier war von den Behörden mit dem Datum Ende Juli 2023, also ganz aktuell. Dort hieß es, dass der Pilgerweg kulturelles Gut ist, das nicht verboten werden darf und dass Pilger hier durch laufen dürfen, sie dürfen nur keine privaten Häuser, Personen fotografieren, kein Picknick machen etc.
Also deutet das darauf hin, dass die Bewohner, die in dem Gebiet wohnen, nicht wollten, dass die Pilger hier durch laufen. Sie haben auch konsequent alle Markierungen entfernt. Und der Weg ging 5km an deren Höfen vorbei. Danach atmete ich auf, die meiste Zeit hatte ich Asphaltstraßen, aber Natur und endlich Schatten. Ich wusste, die letzten 6km durch Rom werden nochmal anstrengend, durch die schwüle Stadt. Und ich wusste immer noch nicht, wo ich übernachten konnte, ich hatte nur Absagen oder keine Antwort. In der ersten Bar trank ich mein Bier, vielleicht einen Kilometer danach roch ich leckeres Grillfleisch und setzte mich zum Essen. Für wenig Geld und absolut fantastisch aß ich zu Mittag Riesen-Bruschetta, gegrillte Fleischspieße und Gemüse. Ich bedankte mich für das Essen und bekam noch einen Kaffee geschenkt.
Wieder einen Kilometer später aß ich ein Eis, ich hatte das Gefühl, ich müsse mir Zeit lassen, da ich immer noch keine Antwort für die Übernachtung hatte. Genau als ich ankam, im Norden Roms, kam die Absage. Und ich rief die einzige Adresse an, die ich kannte-den Ort, an welchem ich einen Tag später übernachten wollte. Es klang sehr streng, ich müsse bis 19 Uhr ankommen und zu Fuß ankommen. Ich erklärte, dass ich keine 15km in 2,5h schaffen würde. Er wollte fragen, ob ich mit dem Bus ankommen könne und in der Zwischenzeit schaute ich bei Google Maps, wie weit es ist, wenn ich nicht den offiziellen Weg, sondern direkt zur Unterkunft liefe. Es waren 8km über eine Hauptstraße. Ich bin doch nicht um die 2000km gelaufen, um jetzt mit dem Bus zu fahren! Also nochmal durchschnaufen, ich hatte schon 35km mit sehr viel Asphalt hinter mir und jetzt durchziehen! Mit kleinen Trinkpausen und kurzen Einblicken in Kirchen erreichte ich einen Platz, von welchem ich den Petersdom im Dunst der Sonne zum ersten Mal erblickte. Keine Zeit für Emotionen!
Ich lief an mehreren Sehenswürdigkeiten nach einem kurzen Foto vorbei und war um 18:30 da, duschte und war bereit für die Fußwaschung. Danach gab es dort ein leckeres Abendessen. Und ich ging noch ein Aperol mit einem Dänen trinken, der ein bewegtes Leben hinter sich hat. Er arbeitet als Pädagoge in psychiatrischen Kliniken mit sehr kranken Menschen. Der Russe, ein Physiotherapeut hat sich rührend um meine Füße gekümmert, nur weil ich gesagt habe, dass ich eine Blase habe. Er produziert selber Cremes und ist noch Privatpilot. Sehr interessant, welche unterschiedlichen Menschen man auf dem Camino trifft. Glücklich, in Rom angekommen zu sein, ging ich müde ins Bett.Read more
Farfa -Fara in Sabina
September 16, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C
63. Etappe-Toffia-Montelibretti
September 16, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 18 °C
Das Frühstück mit der Familie war wie das Abendessen sehr nett. Die Familie, alle Kinder außer dem Sohn mit Down Syndrom sind ausgezogen, die studierende Tochter zu Besuch. Sehr harmonisch alle zusammen, die Eltern immer noch verliebt, auch nach 40 Jahren Ehe und fünf Kindern. Wirklich sehr süß. Das Haus mit Herz und Verstand eingerichtet.
Ich durfte den selbst hergestellten Käse probieren und ein Stück mitnehmen, die Milch habe ich auch getrunken. Frisch gestärkt lief ich nach Toffia, dann zu dem Kloster Farfa, das wohl sehr touristisch ist und erst um zehn für Besucher aufmacht. Die Kirche hatte eine komische Atmosphäre und der Bruder, der mir den Stempel gab, war auch sehr reserviert. Schade. Ich bin dann gar nicht lang geblieben und weiter nach Fara in Sabina, dieses Dörfchen bin ich auch durch gelaufen, auch ganz schön, aber nicht so sehr wie Toffia.
Das war der zweite und letzte größere Aufstieg, danach zum Teil über schwierigen Schotter, aber schönen Aussichten nach unten, und lange stetig bergauf über Asphaltstraßen, bis ich eine Pause machte und einen viel zu salzigen Panino mit Salami aß, aber es gab nichts anderes. Über wenig befahrene Straßen, zum Teil mit sehr vielen, mich belästigenden Insekten, eine Bremse oder eine Wespe stach mich in die seitlichen Rippen, ging es nochmal kurz bergauf zu meinem Etappenziel Montelibretti. Dort hatte ich für mehr als die üblichen Übernachtungskosten ein kleines Häuschen mit einem Zimmer und einem Bad für mich.
In einem schönen Restaurant Garten habe ich Carbonara gegessen, das kommt ja aus der Region. Und guten Rotwein getrunken. Ich werde bestimmt gut schlafen, bin heute ziemlich müde, es war sehr schwül und drückend.
Ich kann es nicht so recht fassen, dass ich nur noch zwei Tage zum Petersdom laufe. Ich hab keine Ahnung, wie ich reagiere, heulend oder geschockt und gefasst.Read more
Toffia
September 15, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 27 °C
62. Etappe-Poggio San Lorenzo-Toffia
September 15, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C
Heute morgen habe ich in der Unterkunft noch einen Kaffee getrunken, das war ganz gut, denn es sollte noch bis 10:15 dauern, bis ich in der nächsten Bar ankam. Der Weg heute war wirklich bildschön, die Berge im Nebel. Zum vierten oder fünften Mal passierte es, dass ich Sprachnachrichten sprach oder abhörte und dabei nicht auf die Wegmarkierung achtete, aber so lief ich an zwei reich mit Feigen behangenen Bäumen vorbei und aß mein Frühstück. Den erste Anstieg führte an einem Dorf vorbei, aber ich machte keinen Umweg, um hinein zu gehen. Kurz darauf kam ich an ein römisches Amphitheater, natürlich zu, aber trotzdem konnte man einige Ruinen sehen. Danach war eine alte Kirche, leider auch verschlossen, die römische Steine in die Fassade hinein verbaut hatte, bestimmt waren auch einige Säulen etc aus der römischen Zeit. Ins nächste Dorf ging es auch nicht einmal berghoch, da gab es dann Kaffee, Croissant und belegtes Brötchen. Die ersten 10km haben also wieder 3,5h gedauert, ich bin aber durch die nassen Steine und Gestrüpp, durch das ich komplett feucht war, langsam gelaufen. Und ich genoss einfach die Ruhe. Ich war seit langer Zeit allein unterwegs, gestern zwar auch schon, aber viel auf Asphalt. Bis zum nächsten Dorf war's auch noch schön, danach fing der Asphalt und die Hitze an, im Industriegebiet noch ein Pizzastück und regionales Bier, Eis hatte ich auch seit Assisi nicht mehr gegessen, und weiter. Ich sah Schilder mit einem Menschensymbol und der angegebenen Zeit für die Wanderung, daneben ein Hundesymbol mit der Zeit für den Hund (natürlich viel kürzer), sehr lustig. Und ich sah mein erstes Stachelschwein, leider platt überfahren und ausgetrocknet. Kennt man ja sonst nur aus Afrika und Asien. Übrigens sind das Nagetiere, die größten in Südeuropa.
Um kurz nach drei kam ich in der wunderschön in den Olivenhainen gelegenen Unterkunft an. Eine private Familie, ein schöner Bauernhof, gebaut auf einer alten Kirche aus dem 8.Jh. (der Keller ist die Krypta), mit fünf Kühen, vielen Hühnern, Gänsen und Enten, vier Katzen und zwei Hunden. Die kleinen Küken und deren Eier werden regelmäßig von den Aaskrähen, die Größeren von den Falken geholt.
Pilger sind immer willkommen, es werden regionale Produkte gekocht. Ich konnte für zwei Stunden Toffia anschauen, dann habe ich das für morgen ohne Rucksack auch schon abgehakt, denn die Unterkunft ist drei Kilometer davor. Endlich hatte ich Gemüsesuppe und Salat.
Die Sabiner Berge, Monti Sabini sind hier und spielen in der Legende rund um die Gründung Roms eine wichtige Rolle. Da in die neue Stadt Rom nur Männer kamen, fehlten die Frauen. Also luden sie die Bergleute zu einem Fest zu Ehren Neptuns ein und entführten die Sabinerinnen, die dann die Römer heirateten.Read more
61. Etappe-Rieti-Poggio San Lorenzo
September 14, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C
Heute morgen bin ich um sieben mit dem Zug von Perugia nach Rieti gefahren, um meine Etappen weiter gehen zu können. Ich bin da noch die Variante von Rieti über Greccio nach Terni gelaufen und würde ich etwas weiter in die Richtung gehen, käme ich von der anderen Seite zu den Wasserfällen von Marmore.
So bin ich erst um 10 Uhr vom Bahnhof über die Stadt an meinen Anfangspunkt gestartet. Der Weg war zunächst anstrengend, da er eine Zeit lang an einer viel befahrenen Baum-Allee-Straße ohne Gehweg entlang führte. Fuhr ein LKW mit entgegen, musste ich mich zwischen die Bäume stellen. Gut, dass es dann einen Pfad nebenan gab und später parallel, aber weiter weg von der Straße. Ich hatte das erste Mal seit der Po-Ebene meine Sandalen an, aber nicht lange, hatte ich ja auch meine simplen Einlagen, die ich in Terni gekauft hatte, ausprobieren wollen. Sie sollen vor allem mehr Polsterung bringen und verhindern, dass mein großer Zeh irgendwann von unten lacht, weil die Sohle durch gelaufen ist. Und außerdem habe ich keine Lust auf Stöcke, Steine oder Schlangen. Ja, ich habe viele Schlangen gesehen, zwar tote, aber das heißt auch, dass es welche gibt. Und ich war nicht so aufmerksam heute morgen, da ich dann schon wieder Hunger hatte. Und die Aufstiege kamen ja erst noch. Gut, dass ich gestern Pfirsich und Birne und Nüsse gekauft hatte, und heute noch einen gesunden Sesamriegel. Bald schon aß ich das Obst, da ich merkte, dass ich im Unterzucker war. Und es gab den ganzen Weg über keine einzige Quelle. Gut, dass es bewölkt und nicht so heiß war, ich sah kurz vor dem Ziel endlich eine Wasserquelle und konnte reich trinken. Mit kurz war die Enttäuschung, als ich ankam und es keine Bar gab, die offen hatte. Aber ich konnte direkt in die Unterkunft, da waren schon zwei Pilger. Das allerbeste aber war: es gab eine Waschmaschine. Ja, großartig! Ich habe in Massa (!), ein paar Etappen vor Lucca, das letzte Mal in der Waschmaschine gewaschen! Danach ging ich mit den beiden Pilgern zur Bar und trank das in diesem kleinen Dorf gebrauten Bier. Wir erfuhren, dass es hier keine Restaurants gibt bzw diese zu haben, auch der Supermarkt war heute geschlossen. Das einzige, was es gab, waren Pizzastücke in der Bar. In der Unterkunft gab es Nudeln und Dosen mit Tomatensauce und Ragout, was wir uns zubereiteten.
Heute war es landschaftlich relativ unspektakulär.Read more





















































































































































































































































































