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  • Day 95

    Amazonas |

    August 7, 2022 in Peru ⋅ 🌧 23 °C

    Wir liegen gerade in unserem Bett in der Eco Lodge - mitten im Amazonas - und lauschen den Geräuschen der Grashüpfer, Frösche, Uhus und Affen. Der Dschungel lebt nachts. Wir sind geschafft vom Tag und unglaublich glücklich. Der Regenwald ist unglaublich, so gigantisch groß, er gibt so vielen unterschiedlichen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Wir wanderten durch den Amazonas und fühlten uns so klein. Als wir den Nationalpark Manú betraten, wussten wir sofort, dass es der magischte Ort ist, den wir jemals gesehen haben.

    Wir wachten heute Morgen um 5:15 Uhr auf und waren so nervös. Zuletzt waren wir zum Start unserer Weltreise, als wir im Auto auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen saßen, so aufgeregt. Wir packten unsere Sachen zusammen und gaben unser Gepäck, das wir nicht mitnahmen bei der Mitarbeiterin vom Hostel ab. Wir können nämlich unser Gepäck während des gesamten Trips im Hostel lagern.

    Um 6:15 Uhr standen Ruth und Fernando, unser Guide, vor der Tür, um uns abzuholen. Wir stiegen in einen Kleinbus ein und begrüßten ein weiteres Pärchen aus Deutschland und zwei Mädels aus Spanien und Holland. Außerdem war noch der Koch, der uns für die die 7 Tage bekochen wird dabei.
    Es ging für uns Richtung des Manú Nationalparks. Unsere Fahrt sollte knapp 3 Stunden dauern. Wir hielten auf unserem Weg noch bei einer Bäckerei an, die in einem großen, alten Ofen leckere Brote mit Anis und Cinnamon backten.
    Wir fuhren weiter über eine atemberaubende Berglandschaft mitten durch die Anden. Es ging durch verschiedene Communities wie z.B. Paucatambo und Ninamarca, die der Pre-Inca Kultur angehören. Wir machten im einem der Dörfer einen Stopp für unser Frühstück. Es gab Avocadobrote und Kaffee. Eine super Möglichkeit, um die Anderen aus der Gruppe besser kennenzulernen. Wir erfuhren, dass das andere Pärchen aus Deutschland - Larissa und Florian ebenfalls am 17.08. den Salkantay Trek machen und - haltet euch fest - sogar beim selben Anbieter! D.h wir werden zusammen den Salkantay Trek machen. Das ist ein wirklich krasser Zufall, denn es gibt soo viele Anbieter, die diesen Trek anbieten.

    Nach dem Essen ging es weiter. Nach 1 1/2 Stunden erreichten wir Acjanaco - den Eingang zum Manú Park. Fernando gab uns hier einen guten Überblick über den Amazonas und die nächsten Tage. Wir gingen zu einem schönen Ausblick und konnten den Regenwald zum ersten Mal richtig bestaunen. Es sah so mystisch aus, da der Nebel die Berge umhüllte. Überall sahen wir die Wälder.

    Wir fuhren knapp 1 1/2 Stunden in den Regenwald rein, über einen Landweg. Fernando erklärte uns, dass ein großes Projekt gestartet werden soll, dass die Wege in den Manu Park asphaltieren soll, damit die Menschen, die im Amazonas leben, eine bessere Infrastruktur haben. Dies könnte auch Einfluss auf den Tourismus haben. Vor 2020 gab es im Manú Nationalpark jährlich nur 2.800 Besucher. Dieser Teil des Amazonas wird besonders geschützt, da es zum UNESCO Kulturerbe gehört. Illegales Goldmining findet man hier nicht, anders als in anderen Teilen in Peru, wo das Gold, das wohl vom Fluss angespült wird, illegal „abgebaut“ wird.

    Die Strecke runter in den Amazonas (wir waren auf einer Höhe von 3400 Metern) war so schön. Wir fuhren erst durch den Nebelwald, der seinen Namen alle Ehre machte. Wir konnten durch den Nebel kaum etwas sehen. Hin und wieder löste sich die Nebelwand und wir konnten das satte Grün der Bäume erkennen.
    Wir stiegen immer mal wieder für kleinere Wanderungen aus, um den Regenwald hautnah zu erleben. Am Anfang sagen wir bis auf Schmetterlinge nicht viel. Gerade als wir wieder in unseren Van einsteigen wollten, gab uns ein anderer Mann zu verstehen, dass wir mitkommen sollten. Wir liefen ihm hinterher und sahen zum ersten Mal Affen - Wolly Affen. Wir sahen eine Mama mit ihrem Kleinen und das in ihrem natürlichen Lebensraum und nicht in irgendwelchen Zoos oder Parks!
    In dem Baum saßen mehrere Affen, wir hatten viel zu sehen. Zum Glück haben wir uns die Ferngläser extra gemietet. So konnten wir die Tiere viel besser beobachten. 2 Kilometer weiter sahen wir die nächsten Affen: kleine Capuccini Äffchen. Anders als die Wolly Affen waren sie überhaupt nicht schüchtern, sondern saßen neugierig auf den Ästen und beobachteten uns. Zwei kamen sogar runter auf den Boden. Es war ein unglaublicher Moment den Tieren so nah zu sein.

    Gegen 14 Uhr gab es Lunch. Direkt an einer Schlucht mit Blick auf die großen Regenwälder. Die Männer haben hierfür einen Tisch und Stühle aufgestellt. Es war mega schön, bis es nach 2 Minuten anfing zu regnen. Also aßen wir im Bus weiter.

    Wir kamen noch an zwei Orte vorbei. Sie waren nicht sonderlich groß, aber für den Amazonas irgendwie zu groß. Es gab in dem einen Ort sogar eine große Markthalle. Das wirkte neben dem großen weiten Wald durch den wir 2 Stunden gefahren sind und nur Natur erlebt haben so unwirklich.

    Wir fuhren weiter bis wir den Ort Atalay erreichten. Inzwischen war es schon sehr dunkel, obwohl wir erst 18:30 Uhr hatten. Hier in diesem Ort ist unser Guide Fernando geboren und aufgewachsen. Wir fuhren mit einem Boot auf die andere Seite des Flusses. Wir gingen mit unserem Gepäck durch den tiefen Wald. Und dann kamen wir endlich bei unserer Unterkunft für diese Nacht an. Der Weg zur Lodge war schon ein Abenteuer.

    Unsere Lodge besitzt einen Essensraum sowie eine Küche und 4 kleine Holzhäuser, die als Schlafplatz dienten. Jedes Haus verfügt über ein eigenes Bad. Es war wirklich schön. Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten, gingen wir eine kurze Runde durch den „Garten“ (es ist alles Dschungel) und lagen uns dann in die Hängematten. Fernando leistete uns nach einer Weile Gesellschaft. Er erzählte uns von den Tieren im Amazonas und fragte uns, ob wir eine Tarantula sehen wollen. Unser Herz machte einen Sprung. Darum sind wir hier!!
    Nachdem der Rest der Gruppe sich zu uns gesellte, gingen wir auf die Suche nach einer Tarantula. Lange mussten wir nicht suchen. Wir wurden unter dem Haus der Küche fündig… Die dicken schwarzen Beine der Tarantula lugten aus einem Loch. Fernando pikste die Spinne mit einem Stock. Die Tarantula machten einen Sprung nach vorne und wir konnten sie in ihrer ganzen Größe bestaunen.

    Wir gingen in den Speiseraum und freuten uns auf unser Abendbrot nach diesem langen Tag. Es gab Gemüse mit Reis und Kartoffeln. Nichts extravagantes aber es schmeckte. Nach dem Essen fragte uns Fernando, ob wir noch eine kurze Nachtwanderung machen wollen. Da konnten wir nicht nein sagen. Schließlich sind wir dafür hier! Wir packten unsere Stirnlampe auf, schmierten uns mit Moskitschutz ein und gingen dann mit Fernando auf einen nächtlichen Spaziergang in den Dschungel. Wir sahen einige Insekten: Ameisen (die gefährlichen Bullet-Ameisen, die 6h unerträglichen Schmerz verursachen), Schmetterlinge, Stockinsekt, große Grashüpfer uvm. Außerdem noch eine Tarantula unter einem Stein.
    Es war sehr aufregend und total cool im Dunkeln durch den Dschungel zu gehen und den ganzen Geräuschen um uns herum zu lauschen.

    Und nun liegen wir im Bett. Inzwischen regnet es. Und mit diesem Geräusch vom Regen, Grashüpfern, Fröschen und Uhus schlafen wir jetzt ein.
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