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  • Day 123

    Amazon Shelter XII

    September 4, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 12 °C

    Der letzte Tag brach für uns im Amazon Shelter an. Auf der einen Seite war ich (Janine) traurig, dass es schon vorbei ist und auf der anderen Seite war ich echt froh endlich wieder warmes und "sauberes" Wasser und ein kuscheliges Bett zu haben. Vor dem Frühstück packte ich schon die meisten Sachen zusammen. Ich ging an diesem Morgen zum Gehege des Choznas. Magali war bereits dort und erzählte mir schockiert, dass das Chozna aus unserem Käfig ausgebrochen ist und nun auf der oberen Plattform in der Ecke sitzt. Wir haben extra ein Netz über den Käfig gespannt, da das Chozna aufgrund seiner Blindheit nicht so hoch klettern soll. Aber anscheinend fühlt es sich doch in der Höhe viel wohler. Mühselig bekamen wir das Chozna in den Käfig. Es war sehr stark und ließ sich nicht so einfach fangen. Am Nachmittag werden wir den Abstand der einzelnen Nägel verringern, damit es nicht mehr so schnell aus dem Käfig kommt.

    Ein letztes Mal bereiteten wir das Frühstück für die Vögel vor. Mir ist gestern bei einem Vogelgehege beim Saubermachen ein großer Ast runter gefallen. Leider saßen auf dem Ast drei Vögel, als er runterfiel. Beim Verteilen der Mahlzeiten ist mir aufgefallen, dass einer der kleinen Vögel nicht zum Essen flog, sondern mühselig über das Gitter zum Futter kletterte. Ich hoffte, dass der Flügel nicht gebrochen war, aber es sah leider danach aus... Ich sagte Sebastian Bescheid. Er wollte sich den Vogel nach der Fütterung des Adlers (mit lebendigen Küken) anschauen. Nach ein paar Minuten sah ich Sebastian und Stef im Topico, der medizinischen Räumlichkeit des Shelters. Ich ging zu ihnen, um mich zum Zustand des Vogels zu erkundigen. Wie soll es auch anders sein... Der Flügel war gebrochen.😱 Ausgerechnet hat es auch noch das Baby der Vogeltruppe erwischt! Morgen bekommt der arme Kerl eine Bandage um und muss für die Heilungszeit im Topico bleiben. Die Wunde wurde gereinigt und er bekam etwas gegen die Schmerzen. Ich brachte den kleinen Racker zurück ins Gehege. Wahnsinn, dass er sich bei der geringen Höhe den Flügel gebrochen hat... 😦

    Pünktlich nach dem Mittagessen bereiteten wir das Futter vor und verteilten es. Es ist immer wieder herrlich die Vögel mit dem blauen Kopf zu füttern. Sie wurden früher als Haustiere gehalten und sind sehr anhänglich. Wieder einmal hatte ich einen der Vögel auf der Schulter als mir auf einmal auffiel, dass ein Vogel nicht ins Gehege gehörte und das war einer der kleinen Vögel aus dem Nebengehege. Wie kam der kleine Frechdachs nur hier rein? Ich prüfte das Gehege, aber keine Spur von Löchern, wo der Vogel hätte durchkommen können. Ausgerechnet ist der frechste der drei Vögel ausgebückst. Die anderen Vögel waren nicht so begeistert, dass er da war und jagten ihn deshalb durch den Käfig. Der Kleine hatte so eine Angst, dass ich ihn mühelos fangen und zurück in sein Gehege bringen konnte.
    Der blaue Vogel auf meiner Schulter machte während der ganzen Aktion keine Anstalten die Schulter zu verlassen.

    Wir machten um 15:30 Uhr die Käfige sauber. Ich hatte nach dem Saubermachen die Möglichkeit bei der Fütterung des Faultiers dabei zu sein. Ich habe das Faultier bislang nicht wirklich zu Gesicht bekommen. Hannibal weckte das Faultier etwas unzärtlich. Daraufhin setzte sich das Faultier auf und kletterte gaaaanz laaaaangsam am Gitter hoch. Ich musste an den Film "Zoomania" denken. Ich habe immer geglaubt, dass die im Film das Faultier so dermaßen übertrieben langsam darstellten, aber was soll ich sagen, ich wurde eines besseren belehrt. Das Faultier war wirklich sooo langsam. In Zeitlupentempo kletterte es das Gitter hoch. Ich frage mich wie dieses Säugetier es schafft in der Wildnis zu überleben... Magali erzählte mir später, dass das Faultier nur einmal in der Woche zum Geschäft erledigen runter vom Baum klettert. Ich hätte gewettet, dass es einfach vom Baum sch****, um nicht runter zu müssen. 🤣🤣 Aber immerhin, so faul ist es dann doch nicht!

    Beim Abendessen war die Stimmung ein wenig bedrückt. Stef aus Schottland ist uns schon sehr ans Herz gewachsen und wir ihr wohl auch. Nach dem Essen ging es für uns um 20 Uhr los. Wir verabschiedeten uns von Stef, Umer und Sebastian. Magali kam noch mit uns nach vorne. Sie gab uns als kleine Erinnerung an die Shelter Zeit und als Dank ein Armband. Wir legten es sofort an. Als das Taxi kam, verabschiedeten wir uns von Magali. Wir hatten eine schöne Zeit im Shelter und nehmen einige Erfahrungen aus den 12 Tagen mit.

    Um 21 Uhr fuhr dann unser Bus von Puerto Maldonado nach Cusco. Wir saßen in der vordersten Reihe ganz oben. Heute Abend konnten wir draußen wegen der Dunkelheit nichts mehr erkennen, aber Morgen früh können wir dafür eine umso schöne Aussicht genießen.
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