• Tour zum Wasserfall

    26 Oktober 2022, Indonesia ⋅ 🌧 25 °C

    Heute Morgen haben wir uns nach dem Frühstück mit dem Roller aufgemacht, um den Norden Lomboks zu erkunden. Wir sind am Strand entlanggefahren in Richtung Bangsal, wo der Hafen zu den Gili Inseln liegt.

    Wir kamen an schönen Stränden vorbei, wie z.B. den Nipah Beach. Hier gab es einige Warungen und große Felsen links und rechts am Strand.
    Wir legten einen Stopp am Malimbu Hill ein. Hier hatten wir eine atemberaubende Sicht auf den Nipah Beach.

    Von einem weiteren Viewpoint aus, konnten wir die drei Gili Inseln Trawangan, Meno und Air sehen. Die Inseln lagen gar nicht so weit vom Festland entfernt.
    Wir fuhren weiter bis hoch zu Bangsal. Wir wollten uns schon einmal einen Überblick über den Hafen verschaffen.

    Als wir zurückfuhren kamen wir an einem Fruchtstand vorbei. Wir deckten uns mit Früchten für den Tag ein.
    Wir wollten zu einem Wasserfall und mussten eine halbe Stunde von Bangsal fahren. Irgendwann verließen wir die gepflasterte Straßen und bogen auf einen Feldweg ab. Die Wolken zogen sich zusammen. Es sah nach Regen aus. Auf dem Weg zum Wasserfall Tiu Teja gab es noch einen kleineren Wasserfall. Aufgrund der schlechteren Wetterlage entschieden wir uns zu dem zu fahren, da er näher lag. Aber leider fanden wir den Wasserfall nicht. Wir kamen an kleinen Dörfchen vorbei. Die Straßenverhältnisse wurden schlechter und der Motor unseres Rollers fuhr auf einmal unsauberer. Super, dachten wir uns, gleich bleiben wir mitten im Regenwald liegen, abseits der Zivilisation. Wir fuhren dennoch weiter in der Hoffnung den Wasserfall zu finden. Aber leider zeigte uns Google Maps eine Straße an, die es garnicht gab. So entschieden wir uns nach einer Viertelstunde wieder umzukehren und doch zum Wasserfall Tiu Teja zu fahren.

    Auch hier kamen wir an einem kleinen Dorf entlang. Wir parkten unseren Roller am Ende des Weges ab. Nun mussten wir den Rest laufen. Wir machten uns auf und nach 5 Minuten fing es an wie aus Eimern zu schütten. Wir stellten uns unter einen Baum. Nachdem es weniger regnete, gingen wir weiter. Wir waren jetzt mit im Regenwald und gingen entlang eines kleinen Feldweges. Der Weg war teilweise wegen des Regenwassers überspült. Es wurde sehr matschig. Irgendwie zeigte uns Google Maps an, dass wir uns immer mehr vom Wasserfall entfernten. Es gab leider keinen eingezeichneten Weg. Deswegen entschieden wir uns nach 20 Minuten wieder umzukehren, denn das war anscheinend nicht der richtige Weg.

    Nach 5 Minuten kamen uns zwei indonesische Männer auf dem Roller entgegen. Ich glaube wir sahen ziemlich lost aus und sie fragten uns, ob wir Hilfe brauchen und wo wir hin wollten. Die beiden Männer bestätigten, was wir schon geahnt haben: wir waren komplett falsch! Einer von den Männern, der sich später als Iwan vorstellte, bot uns an, uns mit dem Roller zu unserem Roller zu fahren und uns den richtigen Weg zu zeigen. Da es sich aber wieder zuzog wollten wir nicht mehr zum Wasserfall, denn dorthin muss man auch wandern und der Weg ist wohl auch nicht so einfach, vor allem wenn es geregnet hat.
    Iwan lud uns zu sich nach Hause auf einen Kaffee ein. Die Einladung nahmen wir dankend an! Ein Kaffee wäre nicht schlecht.

    Gemeinsam fuhren wir zu Iwans Haus, das im einem kleinen Dorf in der Nähe lag. Wir setzten uns auf seine kleine Terrasse direkt vor der Haustür. Neben Kaffee machte er uns auch einen Früchteteller fertig mit Früchten, die wir noch nicht kannten. Mit so einer Gastfreundschaft haben wir nicht gerechnet. Iwan lebt mit seiner Frau und seiner 5 jährigen Tochter zusammen in dem Haus, nebenan wohnen seine Eltern.
    Wir erfuhren viel über Indonesien und die Kultur.
    Wir wurden wir von der vorbeifahrenden Nachbarschaft nett begrüßt.
    Nach einer Weile gesellte sich ein Junge aus der Nachbarschaft zu uns. Der Junge, so erzählte uns Iwan, lebt mit seiner Großmutter zusammen, da seine Mama gestorben ist und sein Papa die Familie verlassen hat.

    Iwans Großmutter kam zusammen mit einem Jungen auf dem Roller vorbeigefahren und brachte Bananen aus dem Wald. Bei der Frage, wie alt seine Großmutter ist, musste er lachen. “Ich weiß es nicht, “ sagte er, “aber sie ist schon ziemlich alt.”

    Seine Eltern haben eine Firma nicht weit weg vom Dorf. Sie produzieren heißes Öl aus einer bestimmten Pflanze, das wohl auf der Haut angewendet wird. Nach einer Zeit kam sein kleinerer Bruder mit seinem Papa nach Hause.

    Iwan fragte uns, ob wir eine Papaya wollen. Da wir noch sie viele Früchte hatten, lehnten wir dankend ab, aber mit der Antwort war Iwan nicht zufrieden. Er und der kleine Junge, der übrigens auch Iwan hieß, gingen zu einem gegenüberliegenden Baum. Geschickt wie ein kleines Äffchen kletterte der Junge auf den Baum und machte eine Papaya ab. Wir mussten so lachen.
    Also gab es auch Papaya. Die Papaya war gut gereift und mega lecker, weil sie so süß war.

    Nach einer Weile gesellten sich zwei weitere Männer aus der Nachbarschaft zu unserer geselligen Runde dazu. Es war total schön zu sehen, wie gut sich alle in dem Dorf verstanden und mit was für einer Selbstverständlichkeit sie das Essen miteinander teilten.

    Um 16 Uhr entschieden wir uns, uns wieder auf den Weg zu machen, da wir über eine Stunde fahren und das Wetter wieder nach Regen aussah. Iwan bot uns an uns morgen zum Wasserfall zu fahren. Wir tauschten Nummern aus.
    Wir verabschiedeten uns von allen, dankten Iwan und seinem Freund für ihre Hilfe und Gastfreundschaft und gaben ihnen ein kleinen Tip für ihre Hilfe. Erst zögerten sie, aber nahmen dann das Geld dankend an.
    Wir wollten ihnen etwas zurückgeben. Wir aßen und tranken bei Iwan und sahen auch bei einem Blick ins Haus, das die Familie nicht viel besaß.

    Auf den Rückweg machten wir uns Gedanken, ob das “Trinkgeld” angebracht war. Wir wurden von ihm eingeladen, aber wir wollten ihnen etwas zurückgeben.
    Ich schrieb später Iwan per Whatsapp, ob das mit dem Geld in Ordnung war, weil wir uns einfach nicht sicher waren, ob sich das in der Kultur gehört oder ob es vielleicht nicht sogar kränkend ist. Aber Iwan schrieb, dass es okay war.

    Wir waren froh, dass wir uns auf dieses Abenteuer und Iwans Einladung eingelassen haben, so erfuhren wir mehr über die indonesische Kultur und waren ein Teil von Iwans Nachbarschaft.
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