Satellite
Show on map
  • Day 379

    Tagesausflug Hué

    May 18, 2023 in Vietnam ⋅ ☀️ 38 °C

    Heute stand ein ereignisreicher Tag an, denn wir wollten einiges erkunden.
    Auf dem Plan stand: der verlassene Wasserpark, die Zitadelle und eine von sieben berühmten kaiserlichen Grabstätten.

    Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Wasserpark. Ich hatte schon viele Bilder von dem großen Steindrachen gesehen - der Hauptattraktion des seit 2004 verlassenen Wasserparks. Der Wasserpark wurde nie zu Ende gebaut. 2004 wurde er kurz für ein paar Monate geöffnet. 2013 wollte ein neuer Investor aus dem Park ein nachhaltiges Tourismusprojekt machen mit Restaurant, Hotel, Spa-Bereich etc. Dieses Projekt wurde aber nicht umgesetzt. Der Ort wirkte auf den Bildern so mystisch und surreal - als wäre es aus einem Fantasy Roman entsprungen. Nach 20 Minuten kamen wir am Eingang des Wasserparks an. Wir nahmen einen schmalen Pfad in den Dschungel. Und dann kamen wir nach ein paar Minuten am Ziel an. Der Drache war in live noch beeindruckender als auf den Bildern. Er lag direkt am See auf einer künstlich gebauten Insel. Man gelangt über drei Brücken auf die Insel. Es sieht sieht aus, als würde der Drache einen runden Pavillion, der mit auf der Insel steht, bewachen. Wir waren schon ganz gespannt, was uns im Inneren erwartet. Wir gingen Treppen hoch und kamen auf die oberste Etage des Pavillions. Auf der „Dracheninsel“ gibt es eine Rezeption, mehreren Aquarien und eine Aussichtsplattform. Leider ist dieser Ort aber einigen Randalierern und Graffitisprühern zum Opfer gefallen: Es gibt unzählige Graffitis und vieles wurde zerstört, wie z.B. das Glas der großen Aquarien wurde komplett zerschlagen und es lag sehr viel Müll rum. Über eine andere Treppe gelangt man ins Innere des Drachens. Alles war ziemlich cool dekoriert. Ganz oben angekommen konnten wir die tolle Aussicht aus dem Maul des Drachens genießen.

    Wir brauchten nach unserer kleinen Tour durch den Drachen erst einmal eine Pause. Es war schon ziemlich heiß: 39 Grad, gefühlte 43 Grad. 🥵 Wir legten uns auf die Wiese und genossen den Moment: Geradeaus der mystische Steindrache und ringsherum waren wir von Pinienwäldern umgeben. Eine Kuh graste mit ihrem Kälbchen auf der Wiese. Der Drache wirkte hier mitten in der Natur irgendwie fehl am Platz, aber irgendwie auch genau richtig.

    Der Drache war aber nicht das Einzige, was dieser verlassene WASSERpark zu bieten hatte. Zu einem Wasserpark gehören natürlich auch Rutschen und Schwimmbecken - und die fanden wir etwas versteckt im Pinienwald. Der Weg dorthin war schon ziemlich verwuchert. Die Rutschen rosteten so vor sich her. Das Schwimmbecken war riesig und durch verschiedene Gänge bestimmt früher mal ein reines Familien- und Kinderparadies. Im Becken war sogar noch Wasser. Das Wasser war allerdings total verdreckt. Aber wir entdeckten einige Fische im Wasser.

    Nach dem Wasserpark ging es für uns weiter. Auf dem Plan stand die kaiserliche Zitadelle, also der kaiserliche Palast. Vorher kehrten wir aber noch in einem kleinen Homestay zum Essen ein. Die Pause tat aufgrund der Hitze echt gut. Nach anderthalb Stunden machten wir uns auf den Weg. Die Zitadelle war von dem Restaurant zu Fuß zu erreichen. Das Gelände war riesig. Sie wurde früher von einem umliegenden Wassergraben vor Feinden geschützt. Einiges wurde vom Vietnamkrieg zerstört, z.B. der Hauptpalast. Die Restaurierungsarbeiten laufen wohl auch noch eine Zeit. Es gab aber trotzdem viel zu erkunden: z.B. kleine Tempel, einen Theatersaal, ein Lesezimmer und Gärten. Einige Gebäude, wie z.B. das Bürogebaude wurden im französischen Stil erbaut. Den Einfluss der Franzosen, vor allem auf den letzten Kaiser, konnte man hier sehr gut beobachten. Wir hatten sogar die Möglichkeit das Gelände über eine VR-Brille zu Kaiserszeiten zu erkunden. Das war ziemlich cool - bis der Strom im gesamten Gebiet abgestellt wurde. Genauso wie den Abend zuvor bei uns. Grund waren irgendwelche Stromarbeiten.

    Nach anderthalb Stunden Erkundungstour ging es weiter zur Grabstätte. Wir besuchten die Tu Duc Grabstätte. In Hué sind uns sofort die ganzen prunkvollen Friedhöfe und Grabstätten aufgefallen. Wir dachten erst es wären kleine Tempelanlagen, aber das sind alles Ruhestätten, wo die Toten beerdigt wurden und geehrt werden. Für welche Menschen jetzt genau eine eigene Grabstätte erbaut wird, daraus snd wir noch nicht ganz schlau geworden. Aber eins ist klar: Die vietnamesischen Kaiser hatten alle ihre eigene Grabstätte. Und einige von ihnen sind so riesig: mit eigenem Tempel und Parkanlage. Die Grabstätte von Kaiser Tu Duc, dem zwölften Kaiser von Vietnam, zählt zu den drei größten und berühmtesten Stätten in Hué. Das Besondere hierbei: Der Kaiser hat in seiner Grabstätte vorher auch gelebt. Er zog sich oft hierin zurück, um seine letzten Tage in Ruhe zu genießen und hat deswegen große Tempel und Pavillions zum Vergnügen erbauen lassen und eine riesige Parkanlage mit See. Der Ort wirkt durch den Park sehr friedvoll. Der Kaiser schrieb am See eigene Gedichte, las Bücher und genoss die Zeit mit seinen Konkubinen (den Begriff Konkubine haben wir auf einer Website gefunden und bedeutet so viel wie außereheliche Partnerin mit einer sexuellen Beziehung😅). Funfact: Der Kaiser liegt wohl gar nicht in dem Steingrab, das man auf dem Gelände findet. Er wurde damals an einen anderen Platz in Hué begraben, nur keiner weiß wo.

    Um 17:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Motorradverleih. Wir gaben unser Motorrad ab und aßen in einem kleinen gemütlichen Restaurant zu Abend. Als Belohnung für den anstrengenden Tag probierten wir zwei vietnamesische Desserts aus. Ich fand sie gut, Tobys Ding waren sie nicht. Kokosnussmilch mit Sojabohnen und brauen Bohnen und ein Früchtedessert.

    Da Toby ziemlich kaputt vom Tag war, ging er schon mal zurück ins Hotel und ich wollte noch irgendwie etwas trinken. Ich fand nach einer Weile ein Café. Für den Rückweg bestellte ich mir einen Grab-Fahrer. Meine erste Erfahrung übrigens auf nem Grab Bike. Der Fahrer setzte mich sicher am Hotel ab.
    Read more