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  • Day 25

    Medellín - Comuna 13

    November 21, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Comuna 13 ist eine der 16 “comunas" of Medellín. Auch als "San Javier" bekannt, war es in den 80er- & 90ern fest in der Hand des Medellín Kartels. Hier traute sich auch die Polizei nicht mehr rein, denn für jeden getöteten Polizisten gab ein Kopfgeld von 3.000 $. Rund 400 Polizisten kamen dadurch ums Leben.

    Doch selbst der Untergang des Medellín-Kartells brachte der Stadt keine Erlösung. In den Elendsvierteln rangen Paramilitärs und linke Guerilleros um die Vorherrschaft, während sich die einstigen Killergruppen des Medellín- und Cali-Kartells in Nachfolgekämpfe verstrickten.

    Es war ein armes Viertel, verschachtelt gebaut, ohne Luxus - ein Ort der Alternativlosen. Weshalb ist gerade dieses Viertel so umkämpft gewesen? Der leichte Zugang zum San Juan Highway, welches die perfekte Schmuggelroute für Waffen, Drogen und Geld darstellte.

    In 2002 wurde die militärische Säuberungsaktion “Operation Orion” mit Hubschraubern, Bodentruppen und Einem Panzer durchgefürt. Was letzterer gemacht haben soll,.. kein Plan, denn es ist viel zu eng gebaut, als dass er sich wirklich bewegen konnte. Aber klingt halt cooler.

    Der Versuch ging nach hinten los. Offiziell lobte es die Regierung es als die erfolgreichste Aktion mit 80 getöteten GuerillaKämpfern. Inoffiziell seien es 360 Zivilisten gewesen - weiße Flaggen, unbewaffnet. Die Bewohner waren nicht nur Opfer der eigenen Regierung, sondern jetzt noch leichter für militante Gruppen zu rekrutieren gewesen.

    DIE ÄRA NEUE COMMUNA 13, begann (wie im vorherigen Artikel - habt ihr artig gelesen, ja?) im Jahre 2004 mit massiven Investitionen. In diesem Viertel waren es 6 Rolltreppen und eine Seilbahn. Strange! In Mitten eines Armenviertels finden sich tatsächlich Rolltreppen unter freiem Himmel. Was soll das? Naja. Es war noch nicht alles, denn in dieser Commune gab es viele Künstler, deren einziges Sprachrohr Kunst oder Musik darstellten. Ein Künstlerviertel braucht Publikum und genau das bekam es durch die Rolltreppen. Es wurden erste Führungen angeboten und das Geld kam in das abgelegene Bergviertel. Laufen wollte die 400 Höhenmeter schließlich kaum ein Tourist. Heute sind entlang der Rolltreppen zahlreiche kleine Läden zu finden. Atemberaubende Grafittis an den Wänden und ein toller Blick über die Stadt. Ich habe die Communa13 Tour zwei mal gemacht. Beide Male mit einem Guide, welcher selbst hier aufgewachsen ist und die Neugeburt des Viertels hautnah miterlebte.

    Ich bin gespannt wie sich das Viertel in den nächsten 15 Jahren weiter verwandelt. Vielleicht sollte man hier investieren.

    colorful colombia - comuna 13
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