Kai’19/20

October 2019 - April 2024
Auf geht's, Job gekündigt, Wohnung zwischenvermietet, Südamerika im Visier. Hier ensteht die nächsten Monate eine knackige Zusammenfassung meiner Erlebnisse. Stay tuned. Read more
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  • Day 25

    Medellín - Comuna 13

    November 21, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 26 °C

    Comuna 13 ist eine der 16 “comunas" of Medellín. Auch als "San Javier" bekannt, war es in den 80er- & 90ern fest in der Hand des Medellín Kartels. Hier traute sich auch die Polizei nicht mehr rein, denn für jeden getöteten Polizisten gab ein Kopfgeld von 3.000 $. Rund 400 Polizisten kamen dadurch ums Leben.

    Doch selbst der Untergang des Medellín-Kartells brachte der Stadt keine Erlösung. In den Elendsvierteln rangen Paramilitärs und linke Guerilleros um die Vorherrschaft, während sich die einstigen Killergruppen des Medellín- und Cali-Kartells in Nachfolgekämpfe verstrickten.

    Es war ein armes Viertel, verschachtelt gebaut, ohne Luxus - ein Ort der Alternativlosen. Weshalb ist gerade dieses Viertel so umkämpft gewesen? Der leichte Zugang zum San Juan Highway, welches die perfekte Schmuggelroute für Waffen, Drogen und Geld darstellte.

    In 2002 wurde die militärische Säuberungsaktion “Operation Orion” mit Hubschraubern, Bodentruppen und Einem Panzer durchgefürt. Was letzterer gemacht haben soll,.. kein Plan, denn es ist viel zu eng gebaut, als dass er sich wirklich bewegen konnte. Aber klingt halt cooler.

    Der Versuch ging nach hinten los. Offiziell lobte es die Regierung es als die erfolgreichste Aktion mit 80 getöteten GuerillaKämpfern. Inoffiziell seien es 360 Zivilisten gewesen - weiße Flaggen, unbewaffnet. Die Bewohner waren nicht nur Opfer der eigenen Regierung, sondern jetzt noch leichter für militante Gruppen zu rekrutieren gewesen.

    DIE ÄRA NEUE COMMUNA 13, begann (wie im vorherigen Artikel - habt ihr artig gelesen, ja?) im Jahre 2004 mit massiven Investitionen. In diesem Viertel waren es 6 Rolltreppen und eine Seilbahn. Strange! In Mitten eines Armenviertels finden sich tatsächlich Rolltreppen unter freiem Himmel. Was soll das? Naja. Es war noch nicht alles, denn in dieser Commune gab es viele Künstler, deren einziges Sprachrohr Kunst oder Musik darstellten. Ein Künstlerviertel braucht Publikum und genau das bekam es durch die Rolltreppen. Es wurden erste Führungen angeboten und das Geld kam in das abgelegene Bergviertel. Laufen wollte die 400 Höhenmeter schließlich kaum ein Tourist. Heute sind entlang der Rolltreppen zahlreiche kleine Läden zu finden. Atemberaubende Grafittis an den Wänden und ein toller Blick über die Stadt. Ich habe die Communa13 Tour zwei mal gemacht. Beide Male mit einem Guide, welcher selbst hier aufgewachsen ist und die Neugeburt des Viertels hautnah miterlebte.

    Ich bin gespannt wie sich das Viertel in den nächsten 15 Jahren weiter verwandelt. Vielleicht sollte man hier investieren.

    colorful colombia - comuna 13
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  • Day 28

    Santa Marta - schön! ..schön heiß.

    November 24, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 11 °C

    Gestern Nacht hier gelandet, Flug mit Avancia, für einen Inlandsflug super komfort. Jeder Sitz mit Display, kostenloses Upgrade (Beinfreiheit+), reibungslos.

    Gelandet und erschlagen von der Temperatur bzw. eher der Luftfeuchtigkeit. Heute morgen brunchen im "IKARO" (Foto2+3). Sobald man draußen ist, startet mein Körper eine Reinigungsfunktion: schwitzt die Sonnencreme wieder weg. 🙈

    Nächsten Tage sind spannend: Lost City (4 Tages Hike, wird anstrengenden!)
    Danach? Mal schauen, Tayrona, Palomino, Minca und Cartagena wären nice. Wird aber dann auch stressig!
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  • Day 30

    Lost City Trek 1 (Ciudad Perdida)

    November 26, 2019 in Colombia ⋅ ☀️ 28 °C

    Gestern sind wir gestartet - einen 4-tägigen Hike der viel verspricht: wunderschön soll er sein, ein echtes Erlebnis und einiges an Geschichte. Gleichzeitig ist es jedoch auch teuer und wird von erfahrenen Hikern als 'hard' definiert. Egal, wird schon, gebucht und es geht los zur VERLORENEN STADT! Diese wurde bereits im Jahre 800 gebaut und ist somit einiges älter als Machu Picchu. Jedoch ist die Stadt in Vergessenheit geraten und wurde erst im Jahr 1972 wieder entdeckt - voller Gold.

    Der Erste Tag liegt hinter uns, vor uns eine traumhafte Landschaft im Dschungel, unser Camp für diese Nacht: simpel: es gibt Bänke, eine Wäschleine (wo dank Luftfeuchtigkeit kaum etwas trocknen wird) und hinter Moskitonetzen versteckte Betten - alle eng beieinander. Wer nachts auf Toilette möchten: kein Problem, aber eine Lampe ist Pflicht, denn es ist ein Dschungel mit allem was dazu gehört: Skorpione oder Schlangen. Klingt abenteuerlich - ist es auch. Und zwar ein echt tolles. Ich bin zwar bereits am ersten Abend echt k.O. aber es macht echt Spaß und die Gruppe ist genial. Wir haben nach dem Essen noch ein wenig Karten gespielt, aber 7 Uhr Abends fühlt sich bereits wie Mitternacht an und der Körper ist müde, will ins Bett. Dort angekommen, dann doch noch ein wenig Spanisch gelernt - nicht ohne meine beiden Bett-Nachbarn einzubinden. Quiz gefälligst? Ihr lernt spanisch, ob ihr wollt oder nicht. 😜 Micha und Charissa lieferten sich ein gutes Kopf-an-Kopfrennen. Sieger? Ist unklar. Gute nacht und.. Slaap lekker. 😉
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  • Day 31

    Lost City Trek 2 (Ciudad Perdida)

    November 27, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 11 °C

    30.000 Schritte, 21 km - Schlamm, Regen, bergauf. Insgesamt werden es in den 4 Tagen 47 km mit Auf- und Abstieg von 4 Bergen — das ganze 2x Mal. Soviel darf ich bereits jetzt verraten: nicht alle werden es schaffen, die Strecke komplett zu laufen und leider wird es auch ein paar Plessuren geben. Heute aber noch nicht, auch wenn die ersten in der Gruppe langsamer werden. Die Landschaft und die Gruppe entschädigt für alles. Ein paar Fotos gefälligst?Read more

  • Day 32

    Lost City Trek 3 (Ciudad Perdida)

    November 28, 2019 in Colombia ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute morgen am Hauptziel angekommen und es könnte nicht aktueller sein: im Kino ist gerade "Dora and the lost city of gold" angelaufen. Jedoch.. naja, irreführend - der Film handelt nicht von "the lost city" oder auch "Ciudad Perdida" in Kolumbien, sondern einer ähnlichen Stadt in Peru. Aber zu den Inkas komme ich in ein paar Tagen ebenfalls - stay tuned! 😉

    Ciudad Perdida war dennoch genau wie im Film sagenumwoben!
    Die Stadt wird auf das Jahr 800 datiert und ist somit 650 Jahre älter als Peru's "Machu Picchu". Die Stadt soll einst 6000-8000 Einwohner hoch oben in den Wolken beherbergt haben. Man vermutet, dass hier das politische und wirtschaftliche Imperium der Eingeborenen seinen Hauptsitz hatte. Eingebunden in ein Netzwerk weiterer Städte. An der Zahl besteht die Stand aus 169 in den Stein geschnittenen Terassen, viele kreisrunde Plätze auf denen Hütten standen und Marktplätzes waren und 1200 (größtenteils original erhaltene) Stufen zur Stadt. Doch wann wurde die Stadt verlassen? Vermutlich rund um die Zeit der spanischen Eroberung. Es gibt heute noch drei Stämme im weiteren Umfeld, deren Eingeborene (halbwegs) traditionell leben. Alle drei Stämme hätten die Stadt niemals vergessen und seien regelmäßig hier oben gewesen - hätten den Ort jedoch vor der restlichen Welt geheim gehalten. Gebietsanspruch sichern? Vielleicht, Ich weiß es nicht. Doch wie würde dir verlorene Stadt wiederentdeckt?

    Plünderische Stalker waren der Sage nach auf der Suche nach der goldenen Stadt und belauschten Einwohner der indigenen Bevölkerung. Offensichtlich erfolgreich, denn diese fiesen Ganoven waren anders als im Film, in der Realität äußerst erfolgreich: im Jahre 1972 tauchten erste Keramiken und goldene Artefakte auf dem Schwarzmarkt auf. Den Archäologen war klar: die verlorene Stadt war wiederentdeckt! Jedoch von der dunklen Seite - nicht den Archäologen, welche die Stadt gerne erhalten wollten. Ein Wettlauf begann: wertvollen Gegenstände vor den Käufern auf Schwarzmärkten zu retten und die verlorene Stadt vor weiteren Raubzügen zu sichern - ohne jedoch konkret zu wissen, wo diese denn überhaupt liegt..
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  • Day 33

    Lost City Trek 4 (Ciudad Perdida)

    November 29, 2019 in Colombia ⋅ ☁️ 24 °C

    Zusammenfassung: echt anstrengender Hike! Schwüle Hitze - die Luftfeuchtigkeit lässt unsere Klamotten nicht trocknen und mein Handy muss ich die nächsten Tage abschalten um Energie zu sparen, denn laden lässt es sich nicht mehr: Wasser in der Ladebuchse erkannt, das Handy erlaubt keine Ladevorgänge mehr. Ich kann mich auf den Kopf stellen und habe alles versucht, aber das Problem wird mich noch ein wenig verfolgen: Erst nach einigrn Tagen im Reisesack kann ich es wieder laden.. das wird jedoch ebenfalls nicht lange anhalten 🙈

    Zurück zur Wanderung: Die Klamotten waren teils mehrere Tage nass, dreckig, stinkend und schlammig - ich freue mich also schon riesig auf eine Dusche und unseren Whirlpool (Polamino, Tiki hut). Auf der Wanderung gab's es immer wieder Plessuren: gegen Sonnenbrand und Mückenstiche sind wir gut gewappnet, aber mehrere aus unserer Gruppe vertragen das Essen nicht, es gibt eine Platzwunde am Kopf, einen anderen erwischt das Dengue-Fieber zuletzt auch noch eine Platzwunde am Schienbein in einer anderen Gruppe. Drei aus unserer Gruppe werden heute das Ziel nicht mehr zu Fuß erreichen. Zwei müssen den Esel nehmen und einer schleppt sich bis zur vorletzten Station - schafft den 2 stündigen Abstieg dann aber nicht mehr und tuckert grinsend per Motorrad (30.000COP=8€) an uns vorbei.

    Ich bleibe glücklicher Weise von alledem unverschont. Desinfiziere täglich mein Wasser, da ich insbesondere dem letzten Camp nicht vertraue, zu viele Blogs oder tripadvisor-Einträge, welche bspw. von 70% Magenverstimmungen der Gruppe berichten.
    Meine Plessuren? Keine. ☺ Naja, ein paar Blasen gelaufen, da die Schuhe am 3. Tag nass waren und ich habe meine Schenkel gegeneinander Wund gerieben - dort sind vorerst keine Haare mehr 😂

    Insgesamt aber: eine tolle Erfahrung! Super Gruppe und sehr gute Betreuung, sowohl durch unsere drei Guides, die mitreisenden Köchen, als auch medizinisch durch die Ärzte in den Camps.
    Unsere drei Guides waren immer per Walkie Talkie verbunden, meist war einer an der Gruppenspitze, zwei am Ende. Jeden Tag gab es mehrere Pausen - welche immer mit frischen Melonen/Ananas/etc. Und teils grandiosen Badebuchten belohnt wurden. Insgesamt hatten wir auch Glück mit unseren Guides - einer hat zwar nicht wirklich gesprochen, dafür hatten wir mit Indio einen sehr erfahrenen und mit Stewen einen militärisch gut trainierten Guide. Letzterer läuft die Strecke in der dritten Nacht noch drei mal ab: er muss stecken gebliebene hiker mit Stirnlampen versorgen und aus dem Dschungel zu holen. Während wir gemütlich Abendessen und uns von der Tour ausruhen müssen.

    Neue Erfahrung für mich in Nacht drei: unsere Gruppe hatte zu wenig Betten, weshalb Jeremy und ich uns als Freiwillige für eine Nacht in der Hängematte meldeten. Will ich eh ausprobieren - habe jedoch Respekt vor Rückenschmerzen - daher meine Hängematte straffer gespannt und einen guten Tipp von Stewen berücksichtigt: diagonal in der Matte zu liegen! Dadurch liegt man nicht wie eine Banane, sondern halbwegs flach. 🍌
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  • Day 34

    Palomino - relaxing

    November 30, 2019 in Colombia ⋅ ☁️ 27 °C

    Micha und ich sind in Palomino angekommen und waren mit Martjin und Cherissa - einem holländischen Pärchen beim 'Tubing'. Was ist das? Man trägt eine Reifen gefühlt kilometerweit durch den Wald, kommt zufallig an einem Fluss raus und der Guide sagt: Tadaaa, genau hier hin wollen wir. Ja klar...

    Nein Spaß, am Zielort wartete auch bereits ein Getränkeverkaufer. Alles vorbereitet. Genauso wie auch wir: brauchten nichts mehr, hatten alles dabei. Also denn, mal rein ins Abenteuer.

    Nein Spaß, Abenteuer ist das nun wirklich nicht - man schippert gemütlich den teils zu flachen Fluss herunter und schaut sich die Natur an. Sonnencreme war wieder selbstverständlich - und damit auch schöne Grüße nach Deutschland 😉
    Etwa 2,5 Stunden dauert es, kostet 40.000 Pesos (10€) und ist nach dem 4tägigen Hike genau das richtige!
    Auf dem Weg sahen wir auch ein Krokodil.. aber ob das echt war...

    Ansonsten ist Palomino ein nettes Örtchen zum entspannnen. Riesen Nachteil an Palomino jedoch: kein Geldautomat weit und breit! Man muss sich erst per Motorad ins nächste Städtchen bringen lassen.
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  • Day 37

    Minca - Kaffee, Kakao und Kreaturen

    December 3, 2019 in Colombia ⋅ ☀️ 24 °C

    Eintägige Tour nach Minca 130.000 Pesos (33,50€)
    Mit Kaffee, Wasserfall, Wissen zur Artenvielfalt Kolumbiens und Kakaoherstellung. Eine echt gute Tour. Jedoch auch starkes Marketing für Kolumbien. Die Kolumbianer sind stolz auf ihre Land, genau wie ihren Tayrona National Park. Darauf lassen sie nichts kommen. Ich verärgere sie nicht und spiele mit - lobe Kolumbien in den Himmel - sooo cool hier, alles! 😉

    Was haben wir gelernt? Unter anderem von Joe (unserem Tropenspezialisten), wie man eine Giftschlange von Ungiftigen unterscheidet. Wisst ihr es?

    Giftige Vipern haben schlitzförmige Katzenaugen, während die ungiftigen Nattern runde Pupillen haben. Erstere sind nachtaktiv und somit am Tag kaum anzutreffen. Im unwahrscheinlichen Fall eines Bisses: die Bissstelle weder aufschneiden noch aufsaugen oder abbinden. Das macht's meist schlimmer. Besser umgehend allen Schmuck oder Armbanduhren entfernen und ruhigstellen, Ruhe bewahren und ab zum nächsten Arzt.

    Tja, Giftschlange war es nicht, aber ich hatte eine unschöne Bekanntschaft mit einem ... okay klingt seltsam.. Wurm! 🙈 genauer gesagt: GUSANO POLLO. (Foto2) Don't touch it. Der flauschige Freund saß auf meinem Rucksack und ich habe im Dschungel scheinbar nichts gelernt (Dort haben wir jeden Morgen unsere Schuhe auf unliebsame Tierchen gechecked). Tja, hier will ich meinen Rucksack schnell greifen und.. AAAH. lasse ich den Rucksack schmerzverzerrt wieder fallen - hole Joe! Perfekt, dass wir gerade einen Fachmann da haben! ..dachte ich... doch der Typ ist leider viel mehr an dem Tierchen fasziniert, als der Bekämpfung meiner Schmerzen. Leuchtende Augen statt Anteilnahme. Jetzt ruft er auch noch den Koch - beide begutachten das seltene Tierchen. Ganz spannend, sieht unspektakulär aus, von weitem wie ein Blatt geformt. Oh man, aber ich habe SCHMERZEN.. mein Finger pulsiert, wird rot und dick, langsam Taub. Jetzt schauen sie mich an: "Tut weh und brennt, eh? Stechender Schmerz und ein Kribbeln?" Ich bestätige - hoffe auf Hilfe, ob's schlimm ist?.. doch die Fragen galten nicht um mir zu helfen - sondern der Artenbestimmung des Tieres. Es ist also zweifelsfrei GUSANO POLLO. Toll ihr Freaks. Damit hat das Kind also einen Namen und ich kann später auf Wiki lesen, dass die Schmerzen wie folgt beschrieben werden:

    Schmerzen wurden von Patienten als ähnlich wie Knochenbrüche oder gewaltsame Traumata beschrieben. Die Reaktionen sind manchmal in der betroffenen Region zu finden, sind jedoch häufig sehr schwerwiegend, strahlen nach oben aus und verursachen Brennen, Schwellung, Übelkeit, Kopfschmerzen, Bauchbeschwerden, Hautausschläge, Blasen und manchmal Brustschmerzen. Taubheit und Atembeschwerden. Außerdem nicht ungewöhnlich: Schwitzen Nesselsucht oder Striemen in der Stichstelle.

    Oh? Ähm.. Naja, also tut schon weh, aber das ist nun wirklich übertrieben. Da hatte jemand Spaß eine theatralisch überzogene Story auf Wikipedia zu veröffentlichen. Oder ich hatte Glück, dass ich es evtl nur sehr kurz angefasst hatte. Aber so weit sind wir nicht, ich bin zu dem Zeitpunkt immer noch ahnungslos. Andere machen jetzt auch noch Fotos vom Tierchen. Geil, kann mir bitte jemand etwas dazu sagen!? Mein Finger ist nun wirklich dick, ich schwitze, bin planlos: kann ich was tun? "Haha nein" lacht Joe. "In ein paar Stunden geht es mir besser." Tatsächlich ist der Schmerz 7 stunden später weg. Der Finger aber noch die nächsten Tage taub und wird ein paar ekelhafte Blasen entwickeln. Für die schaulustigen unter euch: ja, auf Anfrage habe ich ausführliche Fotos dazu. Bei rein medizinischen Interesse, versteht sich.

    Was lerne ich daraus? Hm, wenig. Besser aufpassen?... Wenn sowas nochmal passiert, ein Tipp von der einheimischen Isabella: draufpinkeln, so schnell wie möglich. Das neutralisiert und nimmt den Schmerz. Hilft auch bei Feuerquallen und Feuerameisen. Also merken. 😉

    Und was ich auch lernte: manchmal frage ich besser KEINEN Experten. Der ist am Ende vllt mehr am Problem fasziniert, als mir Lösungen vorzuschlagen. 😉

    Tour ist dennoch zu empfehlen:
    http://www.junglejoeminca.com/adventures/full-d…
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  • Day 44

    Lima - so hässlich und grau

    December 10, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 4 °C

    5 Tage wollten wir in Lima bleiben
    4 Nächte, um genau zu sein
    3 sind wir gelieben
    2 hätten gereicht
    1 Nacht sollte es gaaanz ursprünglich werden, aber übermotiviert wie wir waren, verlängerten wir direkt am ersten Tag in dieser doch eigentlich langweiligen Stadt.

    Empfehlung: Pariwana-Hostel (gut, sauber und günstig)
    Was haben wir erlebt?

    MAGIC FOUNTAIN TOUR
    War ganz nett, unser Guide war verrückt- und zwar verrückt nach surfen. Sein Beruf und leidenschaft - hat er jedem auf die Nase gebunden und fleißig mit eindrucksvollen Bildern um neue Schüler und Insta-Follower geworben.

    FREE GUIDED TOUR durch die Altstadt.. naja "Alt" ist relativ: Lima wird immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Daher ist der Springbrunnen in der Mitte des Plaza de Armas auch das älteste "Gebäude". Nette Anekdote: Anlässlich einer Feier zum Tag des peruanischen Nationalgetränkes (Pisco) wurde der Brunnen 2010 mit 2.000 Liter Pisco gefüllt. Einige Anwohner kamen mit Kanistern, die Kirche war leer und auf dem Platz waren alle angetrunken.

    BARRANCO TOUR - wir haben uns gegen die englisch-sprachige Tour entschieden - zugunsten der spanischen Fassung. Mal schauen wie weit wir mit unseren spektakulären Spanischkünsten kommen: tolle Graffitis haben wir geshen, inhaltlich kann ich nichts berichten 😜. Haha, naja Spaß ein wenig haben wir schon gelernt: dass Lima eine der trockensten Hauptstädte der Welt ist. "In Lima regnet es nie." hören wir bereits zum zweiten Mal. Lima liegt in der großen Wüste, die sich an der Pazifikküste Südamerikas entlangzieht. Diese karge Region gehört zu den ungewöhnlichsten Klimazonen der Welt und sie geht von der Sechurawüste Norden in die südliche Atacamawüste über. Westlich das Meer, östlich die Anden - ein wahrer Regenschatten. Wie das? Ein kleiner Thermodynamik Crashkurs: Die von Osten kommenden Passatwinde kühlen in den Anden stark ab und verlieren ihre Feuchtigkeit (Kondensation). Es gibt zwei weitere Faktoren, führe ich hier aber nicht weit aus. Resultat: kein Regen, das letztemal hat es hier zu Halloween geregnet - letzten Jahres! 😂
    Es entsteht eine Wüste in der es keinesfalls wirklich heiß ist. Jetzt das kuriose: dennoch ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch - tiefe Wolken und eine dichte Nebeldecke, (von den limeños = Einwohner Limas GARÚA genannt) zieht vom Pazifischen Ozean heran. Es können Monate verstreichen, ohne dass sich ein Sonnenstrahl blicken ließe. Obwohl die Region in den Tropen liegt, bewegen sich die Temperaturen zwischen 16 und 18°C. Im Winter steigt die Luftfeuchtigkeit wohl bis zu 95 Prozent, ohne dass es regnet!

    Außerdem haben wir FAHRRÄDER AUSGELIEHEN - Gros bisou à Mélanie. Nous avons tellement apprécié le temps passé avec toi! Zu dritt nutzen wir den (wie auch in Peru immer sonntags teils autofreien) Sonntag und leihen uns Fahrräder. Besser gesagt: Micha und Méla mieteten drei Bikes: ich hab mich aus der Orga zurück gezogen und verfolge stattdessen ein eigenes Projekt*. Die Radtour war genial, auf dem Weg haben wir die überraschend besten Empanadas meiner bisherigen Reise am Straßenrand für 25cent gekauft. Durch die Stadt mit Ziel zum Strand.. doch wie kommen wir da runter? Lima ist an einer äußerst steilen Klippe gebaut. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß muss man also zunächst eine der Treppen nach unten finden. Fahrrad und Treppe? Hmmm. Naja, runter geht's ja, sind viele Stufen, aber das Fahrrad schafft das schon. Dass wir auch wieder hoch müssen,.. tja, dassss konnten wir so überhaupt nicht vorhersehen und ließen die Bikes munter fröhlich runter hoppeln. Noch über eine Brücke und wir sind fast da, oh Moment, eine Aussichtspunkt - Sufern bei ihrer Arbeit zuschauen. Wollen schließlich noch etwas sehen! Mit salzigen Fahrtwind in der Nase fahren wir einige Kilometer am felsigen Strand. Wollen Baden, ist zwar wie immer bewölkt, aber auch warm - also rein ins Wasser. Brrr. Kalt. Zum Glück nur die erste Schocksekunden. Micha haben wir draußen gelassen, muss ja jemand auf die Sachen aufpassen. Naja, wollen wir Mal nicht so sein, ich löse ihn ab und genieße die Seeluft. Nach vermutlich einer guten Stunde am Strand finden wir zu unseren eigentlich geplanten Aktivität zurück: schwingen uns auf die Bikes und weiter geht's. Doch Moment, in welche Richtung? Wir sollten eigentlich wieder zurück. Fahren lieber ein Stück weiter, in der Hoffnung eine gute Rampe nach oben zu finden. Fehlanzeige. Fahrrad tragen.

    * mein parallelprojekt: Handy lädt seit zwei Tagen nicht - es ist nach der hohen Luftfeuchtigkeit im Dschungel bereits das erste mal in den Hungerstreik getreten und verweigert nun erneut die Nahrungsaufnahme. Egal was ich mache: angeblich sei Wasser in der USB-Buchse und das Handy kann folglich nicht geladen werden. Ich werde es mehrere Tage im Reisbeutel mit mir herum tragen... Und eiinige Geschäfte erfolglos nach einem kabellosen Ladegerät abklappern. Handy bleibt weiter im Reisbeutel.. Hehe. Jedoch nicht ohne eines Abends einen Teil des Reis' zu einem leckeren Abendessen weiter zu verarbeiten. 😉

    Gestern letzte Abend und wir gehen tanzen: so gut. Soo gut. "Soooo gut" um Micha Mal zu zitieren - ich fühle mich wohl. Denn ich bin nicht der einzige, der einfach wie dumm auf denn nächsten Tanzabend geiert. So viele gute Tänzer um uns herum und witziger Weise werden wir bestaunt - welcher Gringro kann schon tanzen. Gestern hatte ich sogar meinen persönlichen Fanclub: eine brasilianische Surflehrerin und ein Appentwickler aus LA feuerten Johanna und mich an - das ist schon fast untertrieben, die beiden sind regelmäßig ausgeflippt. War schon witzig. Johanna ist seit 20 Jahren Tänzerin und wiederholt immer wieder: another dance. Es ist verrückt, aber auch extrem selten: denn gute Parties zu finden ist schwer - gute Tänzerinnen aufgrund meiner Größe noch schwerer. Und überhaupt, wir haben viele Clubs abgeklappert, oft standen wir vor verschlossenen Türen. Entweder waren die Locations "gerade heute nicht geöffnet" oder Pleite und "für immer geschlossen".

    Lima, eine pulsierende Metropole.. aber eben auch kaum wirkliche eigene Highlights - eher das, was man in jeder großen Stadt findet.
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  • Day 44

    Huancayo

    December 10, 2019 in Peru ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Reise nach Huancayo bestreiten wir im bisher modernsten Reisebus ("Cruz del Sur") sind Micha und ich über Nacht in VIP seats dekadent auf 3500m Höhe gereist. Wir Amateure... Von Null auf 3500.. jeder rät, dass man es langsam angeht, viel trinkt, seinen Körper schont. Wir werden alles falsch gemacht haben.. Denn wir hiken danach auch noch ein wenig aus langer Weile.. Aber zurück zur Busfahrt: Auf halber Strecke merken wir es: uns wird's schwindelig. Zum Glück nicht wild, nicht so wie einem anderen Fahrgast, dem es so gar nicht gut geht. Die Crew kennt das Problem (auf dieser Strecke), setzt ihn in die Mitte (zu uns) und gibt ihm Kotztüten (na geil). Wir bibbern, aber schlussendlich hat er es überstanden, ohne sein Essen erneut durch den Kopf gehen zu lassen. Aufatmen. Alles super, dann mal los, wir fühlen uns übermütig fit und starten wir einen kleinen Hike. Es geht in Richtung "Torre Torre" (Bilder). Trotz, dass wir uns langsam gut trainiert fühlen, sind die weiteren rund 350m Höhenunterschied eine echte Tortur. Immer wieder brauchen wir Pausen, nehmen eine abkürzung durch einen Zoo - Eintritt erscheint uns günstiger als außen herum zu laufen. Die Luft ist dünn, der Körper fühlt sich schwach, wir schlafen im Zoo. Nicht gemütlich, die zoologische Parkbank zwischen Affenkäfig und ausgemusterten Flugzeug, aber schön warm und hey, wir brauchen uns nicht stressen. Dem Körper lieber etwas ruhe geben als von der Höhenkrankheit ne Woche ausgenocked zu werden. Ach ja - ein Stadtviertel scheint mir nicht geheuer - wir meiden es, laufen drum herum. Sorry Michi 😇

    Immerhin sind wir nur einen Tag hier oben und wir reisen am Abend direkt weiter: 600m tiefer, nach Ayacucho. Die Reise sollte eigentlich in einem historischen Zug "El macho" weitergehen....
    Hey, Zwischenfrage: Weshalb heißt der Zug so?

    Die einheimischen witzeln: weil man nie weiß, wann er tatsächlich kommt! Kosten: 12 SOL (3€) für die sechs-stündige Fahrt - inkl. Mittagessen. Na da bin ich mal gespannt, ob das was kann 🙈 ... Tja, aber el macho macht seinem Namen alle Ehre, ist nicht gekommen, ist auch unklar ob er die nächsten Tage motiviert genug ist. Ein Schild signalisiert uns frei übersetzt "bis auf weiteres keine Fahrten". Wir müssen also mit großem Gepäck zurück und spontan einen Bus finden. Und dieser wird leider kein guter Reisebus sein...
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