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  • Day 366

    Rainbow Mountains & Valle Rojo

    November 16, 2023 in Peru ⋅ ⛅ 5 °C

    Noch vor dem Frühstück leihen wir unser Starterkabel einem Typen, dessen Auto ein paar Blocks weiter nicht mehr anspringt. Als wir schließlich startklar sind, das Kabel aber noch immer nicht zurück ist, hatten wir uns kurzzeitig schon davon verabschiedet. Aber er steht noch immer am Plaza und bekommt sein Auto nicht zum Laufen. Auch mit unserer Starthilfe klappt es nicht. Ob wir ihn bis ins nächste größere Dorf mitnehmen könnten, wo er seine Batterie checken lassen bzw. sich eine neue kaufen kann... Ohne groß darüber nachzudenken bejahen wir. Erst nach ein paar Kilometern stellt sich heraus, dass das "nächste größere Dorf" 120km entfernt liegt - damit haben wir nicht gerechnet, solange sitzt Phia nun hinten drin. (Btw ist es hier das normalste der Welt, dass viel mehr Menschen im Auto oder auf dem Moped sitzen, als eigentlich Platz haben oder dass die Leute einfach auf der LKW Ladefläche mitfahren.) In El Descanso laden wir unseren Mitfahrer ab und gleich darauf meldet sich Berry mal wieder zu Wort. Wir befinden uns auf knapp 4.000m und ausgerechnet jetzt will sich der DPF regenerieren - was hier oben allerdings nicht funktioniert. Wir müssen weitere 55km (bergauf geht nur noch Schrittgeschwindigkeit) bis ins nächste Dorf gondeln, wo man uns innerhalb von 15 Minuten behilflich sein kann. Im Restaurant Amaru essen wir anschließend zu Mittag und probieren Chicha Morada - ein nichtalkoholisches Getränk aus Purpurmais. Die Nacht verbringen wir am Lago Pomacanchi in einer eigentlich ganz süßen Unterkunft mit Holzofen, den wir für unseren Spieleabend direkt anfeuern. Einziges Problem: der Duschkopf mit integriertem Durchlauferhitzer (in Peru und Bolivien weit verbreitet) verteilt beim Duschen leichte Stromschläge.

    Am nächsten Morgen starten wir wieder früh, sodass wir um kurz nach 9 Uhr die Wanderung zu den Rainbow Mountains auf ca. 5.000m beginnen können. Wir haben Glück und das Wetter hält. Oben ist die Hölle los, viele lassen sich auf dem Pferderücken, Moped oder Quad hinauf bringen und vor Ort gibt es alles mögliche zu kaufen. Nach einer kurzen Vesperpause laufen wir eine kleine Runde durch das Valle Rojo, hier sind wir nahezu allein unterwegs. Fantastisch diese Landschaft, für mich noch faszinierender als der klassische Blick auf die Regenbogenberge. Aber auch die können wir am späten Nachmittag als wir zurücklaufen, noch in aller Ruhe und ohne Menschenmassen genießen. "Die Farben entstehen durch überlagerte Mineralien. Diese Sedimentschichten, die sich über Jahrmillionen gebildet haben, wurden durch Plattentektonik von einer waagerechten in eine fast senkrechte Position gedrückt. Das enthaltene Eisenoxidpigment ist rötlich, oxidiertes Mangan erzeugt Pinktöne, gelbliche Farbtöne werden durch elementaren Schwefel oder Schwefelverbindungen hervorgerufen. Die Reaktion von Kupfer, Wasser und Sauerstoff führt zur blaugrünen Verfärbung. Die schwarzen Streifen erklären sich durch das Vorkommen von Granit." (Wikipedia)
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