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  • Day 506–507

    Von der Kakaobohne zur Schokolade

    April 4 in Ecuador ⋅ ⛅ 25 °C

    Obwohl der meiste Kakao (rund 60% der weltweiten Kakaoproduktion) heute aus Westafrika stammt, liegt der Ursprung der Kakaobohne tief im Amazonas Regenwald. Ecuador ist der drittgrößte Kakaoproduzent. Wir wollen mehr über diese geniale Frucht erfahren und besuchen deshalb in Puyo die Finca und Schokoladenmanufaktur Saquifrancia. In dem kleinen Familienbetrieb werden auf insgesamt 8ha drei verschiedene Kakaobäume angebaut. Und zwischendrin noch ganz viel anderes, wie zum Beispiel Zimt, Zuckerrohr, diverse Zitrusfrüchte, Yucca, Kaffee, Ananas, Papaya, Pera de Agua, Tomatillo, Guanábana, Arazá, Bambus etc. Ein Paradies. Diese Anbauweise, auch Chakra genannt, hat gegenüber einer Monokultur (zu finden in Ecuadors Küstenregionen) viele Vorteile. Die Pflanzen-Gemeinschaft stärkt sich gegenseitig. Es werden keine Pestizide benötigt, wodruch der Anbau höchsten ökologischen Standards entspricht und außerdem sind die Chakras widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Veränderungen. Hauptsächlich die indigenen Bevölkerungsgruppen im ecuadorianischen Amazonas nutzen dieses Agroforstsystem.

    Nach einem herzlichen Empfang dürfen wir zu Beginn gleich Schokolade kosten und stellen überrascht fest, dass auch aus Macambo Schokolade hergestellt wird. Anschließend werden wir über das Grundstück geführt, wo wir die ganze Pflanzenvielfalt bewundern können und lernen dann, wie die Kakaobohnen fermentiert, getrocknet, geröstet und weiterverarbeitet werden. Alles passiert hier vor Ort. Einziger Wermutstropfen für Julian: obwohl die Produktion gerade nicht läuft, können wir die Maschinen leider nur von oben anschauen. Zum Abschluss gibt's noch eine Tasse heiße Schokolade. Ganz lecker, aber vor allem der Néctar de Cacao hat es uns angetan. Noch nie davon gehört. Das ist der aus dem Fruchtfleisch gewonnene Saft, pur und natürlich fermentiert. Erinnert ein wenig an Neuen Wein. Ein Stück Zwiebelkuchen dazu wäre fein. Wir bleiben über Nacht. Da es zuvor stark regnete, gibt's gerade weder Strom noch Wasser - nichts außergewöhnliches hier.
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