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  • Day 7

    Der Berg ruft nachts um 2

    January 5, 2020 in Sri Lanka ⋅ ☀️ 23 °C

    Aufstehen um 2 Uhr in der Nacht um 4 Stunden auf einen 2243 Meter hohen Berg zu wandern? Warum macht man sowas? Entweder weil man den angeblichen Fußabdruck von Buddha oder den magischen Sonnenaufgang auf dem Berggipfel sehen will oder einfach weil man total bescheuert ist :)

    Schlaftrunken schleppe ich mich durch die kleine Stadt, deren Straße von jahrmarktartigen Buden gesäumt sind. Geschäftstüchtige Händler bieten religiösen Nippes und Stärkungen für den Aufstieg an. Der Weg windet sich den Hang hinauf und geht in Stufen über, die allmählich immer steiler werden. Ein buntes Völkchen schleppt sich die nicht enden wollenden Treppen hinauf, selbst alte mit Krückstock, Mütter mit Kind auf dem Arm aber auffällig wenige Touristen. Nach kürzester Zeit bin ich schon völlig durchgeschwitzt. Oft denke ich, das muss jetzt der Gipfel sein. Aber dann sehe ich hoch oben noch in weiter Ferne die Lichter des Berggipfels. Warum habe ich mir das angetan? Ich könnte jetzt friedlich in meinem Bettchen schlummern. Den gläubigen Pilgerern scheint das irgendwie leichter zu fallen. Sie singen sogar während der Kraxelei. Hier haben wir den Beweis... Der Glaube versetzt Berge.

    Pünktlich als sich der Horizont beginnt purpurrot zu verfärben, habe ich es geschafft. Auf dem Gipfel des Adam’s Peak befindet sich ein Temple. Ich höre die typischen Trommeln und Gesänge der Zeremonie. Schuhe aus (wie in jeden Tempel) und Jacke an. Hier oben ist es frisch. Die Menschen drängen sich dicht an dich und Blicken erwartungsvoll gen Horizont, in eine atemberaubende Berglandschaft als hätten sie noch nie in ihrem Leben die Sonne gesehen. Um 6:20 Uhr schiebt sie sich dann hervor, festgehalten von tausend Smartphones.
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