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  • Day 257

    Rímac

    May 22, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    Naja gut, ich muss mich wohl damit abfinden, dass ich nicht so oft wie ich es gerne wuerde dazu komme, ueber mein Leben zu schreiben. Das haengt wahrscheinlich nicht zuletzt damit zusammen, dass mein gesamter Tagesablauf sehr anders ist, als wie ich es aus Deutschland gewohnt bin. Da ich keinen Laptop dabei habe und auch in meinem Zimmer weder Fernseher noch WLAN habe, verbringe ich gluecklicherweise signifikant weniger Zeit vor Bildschirmen und geniesse das Real Life.

    Peru ist ein Land zum Verlieben und ich bin nicht die erste Person, die hier herkommt und der das passiert. Montagabends gehe ich oefters zu einem anderen Freiwilligendienst, "las manos que ayudan", helfende Haende in etwa. Dort habe ich schon Leute aus USA, anderen suedamerikanischen Laendern und Europa getroffen, die gerne hier sind und gerne auch etwas gutes tun. Das Prinzip ist im Grunde ganz einfach. In einer Location mit Kueche bereiten wir einen grossen Topf Essen zu, beschriften die To-Go-Boxen mit netten Nachrichten und verteilen es anschliessend im historischen Viertel von Lima an die Leute, die in der Strasse leben. Die Dankbarkeit und die Tatsache, so mit den Leuten ein paar Worte wechseln zu koennen, ist eine der schoensten Sachen, die ich in meinem Leben mitmachen durfte.

    Im Heim laeuft es auch supergut, die Tage vergehen wie im Flug und schon lange empfinde ich hier nichts mehr als "Arbeitszeit" und bleibe gerne laenger oder schlafe auch mal hier. Mein Interesse fuer die Umwelt, fuer Gaertnern und Pflanzen ist hier noch groesser geworden und da wir von einer Supermarktkette mittlerweile Lebensmittelspenden bekommen, bin ich auch sehr oft in der Kueche anzutreffen, wie ich frischen Fruchtsaft oder Pfannengemuese zubereite, gute Ernaehrung liegt mir naemlich auch sehr am Herzen.

    Zu bisschen mehr Reisen habe ich es auch schon geschafft: Zweimal war ich in Paracas, einem Strandort etwa vier Stunden suedlich von Lima. Die Oase Huacachina hat es mir so angetan, dass ich gleich vier Tage (alleine) dort verbracht habe. In Nazca habe ich die beruehmten Linien bewundern koennen und mit einer internationalen Truppe einen ganz besonderen Tag in der Natur inmitten von Gruen und Kaskaden verbracht.

    Ein ander Mal bin ich der Grossstadt entflohen, um mit Freunden im Norden in der Naehe von Trujillo im Surferort Huanchaco runterzukommen. Auch wenn Lima im Stau untergeht, gibt es auch innerhalb der Stadt zum Glueck viele schoene Orte, wo man runterkommen kann. Was mich immer noch fasziniert ist das ausgefeilte System der gefuehlt hundert Busunternehmen, die auf den ersten Blick "kreuz und quer" durch die Stadt fahren, aber du eigentlich immer von A nach B mit hoechstens einem Umstieg kommst. Schon lange fuehle ich mich hier sehr sehr zuhause.

    Demnaechst gibt's - vielleicht - mehr.

    Greeeeeeeeeeeeets Kevin
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