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- venerdì 21 giugno 2019
- ⛅ 19 °C
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GermaniaVingst50°55’7” N 7°1’11” E
Gremberger Wäldchen

Stellt Ihr Euch manchmal auch so unterbewusst die Frage, wer wohl der dickste, dünnste, schönste, größte oder was ich was für ein Extrem ist? Ich ja.
Mein erster Beitrag hier ging über das Übiermonument. Das ist der älteste Steinbau Kölns, wenn nicht sogar nördlich der Alpen. Wenn Ihr gaanz weit nach unten scrollt, werdet ihr ihn finden, oder eben auf unserer Seite: www.koelschgaenger.net
Ich habe mir ab und an die Frage gestellt, wer wohl die ältesten Kölner sind. Also jetzt hier mit uns gemeinsam lebende Wesen. Zuerst dachte ich, ich würde es im Zoo finden, aber mir wurde schnell klar, dass es eher kein Tier sein kann. Das wäre zu einfach. Solche Informationen findet man in der Zeitung.
Letztlich habe ich es nicht selbst herausbekommen, vielmehr stolperte ich über diese Information eher zufällig im Buch von Barbara und Christoph Driessen "Köln - eine Geschichte" (ISBN 978-3-7743-0653-0): die Buchen des Gremberger Wäldchens sind über 250 Jahre alt. Da! Wer hätte das gedacht!
Im besagten Buch steht beschrieben, dass in dem Gebiet vor dem Jahr 1870 kaum Menschen lebten -zwanzig an der Zahl, im Gremberger Hof. Erst 1880 kam ein preußisches Fort hinzu, dass zum Festungsgürtel gehört. 1899 kauft die Stadt Köln den Wald, um eine Naherholungsgebiert zu erschaffen.
Natürlich muss ich dahin - ab aufs Rad. Das ist aber auch versteckt! Im Westen die Gleise der Bahn, die das Rangierwerk in Gremberg und das in Kalk miteinander verbinden, im Osten die Bahntrasse für den Personenverkehr, die direkt auf Deutz zuhält. Beide kreuzen sich im Norden. Und im Süden verläuft quer die A4. Und als ob das nicht genug ist, haben wir mitten durch das Wäldchen noch die Östliche Zubringerstraße gebaut. Eingekesselt und durchstochen! Überall hier hört man das Rauschen des Verkehrs.
Ich glaube, das ist das Geheimnis, warum das Wäldchen in Ruhe lässt: für Häuser ist er hier zu ungemütlich. Und doch, irgendwie behütet kommt man sich unter dem dichten Blätterdach vor. Hitze und Schmutz werden abgehalten. Eine kleine grüne Lunge, mitten im tosenden Verkehr. Und wie ich so vorsichtig durchradele, stelle ich mir eine Frage: wer ist jetzt der älteste von diesen Kameraden? Ich finde es nicht heraus.
Egal, ich komme wieder und werde nochmal suchen. Wer weiß, worüber ich dann stolpere.
Michael
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Stellt Ehr Üch metzigge och su ungerbewuss die Frog, wä wall der deckste, dönnste, schönste, größte ov wat weiß ich för e Extrem es? Ich jo.
Minge eeschte Beidrag hee ging üvver et Ubiermonument. Dat es der fröheste Steinbau vun Kölle, wann nit sugar nördlich vun de Alpe. Wann Ehr gaanz wigg met der Muus noh unge rötscht, weed Ehr in finge, ov evvens op unser Sigg: www.koelschgaenger.net
Ich han mer av un aan die Frog gestellt, wä wall de äldste Kölsche sin. Alsu Wese, die jetz hee met uns zosamme levve. Zoeesch daach ich, ich dät se em Zolonische Gade finge, ävver mer woodt flöck klor, dat et iher kei Dierche sin kann. Dat wör zo leich. Su en Information fingk mer en der Zeidung.
Letzlich han ich et nit selvs erusgekräge, villmih ben ich üvver die Information ihter zofällig em Boch vum Bärbel un dem Chrestoph Driessen "Köln - eine Geschichte" (ISBN 978-3-7743-0653-0): gestolpert: de Boche vum Gremberger Wäldche sin üvver 250 Johr ald. Dä! Wä hätt dat gedaach!
Em besahte Boch steiht geschrevve, dat en däm Gebiet vür dem Johr 1870 kaum Minsche lävte - zwanzig an der Zahl, em Gremberger Hoff. Eesch 1880 kom e preußisch Fort dobei, dat bei der Festungsgöödel gehürt. 1899 käuf de Stadt Kölle dä Wald, öm e Naherholungsgebiet ze schaffe.
Natörlich muss ich dohin - av op et Räddche. Dat es ävver och verstoche! Em Weste de Gleise vun der Bahn, die et Rangierwerk en Gremberg un dat en Kalk ungerein verbinge, em Oste de Bahntrass för der Personeverkehr, die tirek op Düx zohäld. Beidse krütze sich em Norde. Un em Süde verläuf quer de A4. Un wie wenn dat nit genog es, han mer medden durch dö kleine Bösch noch de Össliche Zobringerstroß gebaut. Engekesselt un durchstoche! Üvveral hürt mer et Ruusche vum Verkehr.
Ich gläuve, dat es dat Geheimnis, woröm mer dat Wäldche en Rauh lööt: för Hüüscher es et hee zo ungemödlich. Un doch, irgendwie behödt kütt mer sich ungerm deechte Blädderdaach vür. Hetz un Schmuddel weede avgehalde. En klein grön Lung, medden em tosende Verkehr. Un wie ich su höösch durchradele, stellt sich mer die ein Frog: wä es jetz der äldeste vun dä Kamerade? Ich finge et nit erus.
Egal, ich kumme widder un wääde noch ens söke. Wä weiß, wodrüvver ich dann stolpere.
MechelLeggi altro
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- domenica 23 giugno 2019 18:36
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GermaniaStammheim50°59’46” N 6°58’57” E
Flittard

Flittard, ein kleines rechtsrheinisches Örtchen, welches geographisch zu Köln Stammheim gehört.
Wobei, wenn man in Leverkusen auf der Brücke des Koi Teichs am Japanischen Gartens steht, bekommt man auf seinem Smartphone die Info : Köln Flittard
Darum ist es auch immer mal wieder strittig, ob der Japanische Garten nun zu Köln oder zu Leverkusen gehört. Dies nur mal am Rande, denn ich möchte euch demnächst auch etwas mehr über diesen Garten erzählen.
Doch zurück zur Nr.50, dieser geheimnisvollen Zahl aus Flittard habe ich heute mein Augenmerk gewidmet.
Ich komme vom Schlosspark Stammheim , fahre auf der Egonstraße Richtung Flittard, vorbei an einer Siedlung, die ich demnächst auch einmal genauer anschauen werde. Linkerhand ein neuer Spielplatz. Einer von den modernen, wie sie im Moment in Köln stets angelegt werden, wenn es neue Spielplatzanlagen gibt. Doch ich fahre weiter........
Da! Vor mir auf der rechten Seite taucht es auf, das Gebäude welches mit der Nr 50 verbunden ist, wenn auch die Adresse auf Egonstraße 152 lautet. Egon von Fürstenberg Stammheim, hatte hier wieder einmal mehr seine Hände im Spiel. Er stiftete Grund und Boden .
Was da vor mir in die Höhe ragt, ist nämlich nichts anderes als der Optische Telegraf Nr.50, in Flittard.
Optisch? Was heißt denn das?
Bevor man Elektrizität Einzug halten ließ diese optischen Signalzeichen, wie man sie teilweise noch von der Bundesbahn her kennt. Diese waren damals ein wichtiger Kommunikator , zwischen Berlin und Köln. Um genau zu sein, zwischen Berlin und Koblenz. Flittard war nämlich eine der insgesamt 61 Stationen der Zeigetelegrafenlinie . Mit Fernrohren wurden die codierten Nachrichten, durch ausgebildete Telegrafisten von Station zu Station abgelesen.
Auf einem Turmartigen Gebäude wurde ein Signalmast , der 10 m an Höhe hatte, aufgesetzt. Ursprünglich war der Turm höher als heute. Sogenannte Telegramme und Depeschen, meist behördlichen und militarischen Inhalts, wurden dorthin übermittelt.Allerdings auch nur 16 Jahre lang, von 1833 bis 1848, dann hielt auch dort die Elektrizität Einzug.
Ca.2 bis 3 Telegrammr konnten täglich ankommen, wobei im Sommer mehr als im Winter. Die Betriebszeit richtete sich nach der Witterung. So war im Winter manchmal so gut wie gar kein "Empfang", da Schlechtwetterfronten die Sicht beeinträchtigten. Im Sommer konnte der Bedienstete in der Telegrafenstation oftmals bis zu 6 Stunden arbeiten. Die restliche Zeit konnte er im hauseigenen Nutzgarten verbringen, dessen Fläche, Egon Fürstenberg Stammheim großzuügigerweise mit zum Grundstück dazu gegeben hatte.
Und von wo kam denn so ein Berliner Telegramm, bevor es zur Nr.50 in Flittard übermittelt wurde? Und wo ging es dann weiter, wenn es Richtung Koblenz musste?
Der Telegraf 49 war in Leverkusen Schlebusch, der seine Nachrichten vom Telegrafen 48 in Odenthal Blecher empfangen hatte.
War die Botschaft bis Flittard durchgekommen, wurde sie von hier weitergeleitet in die Altstadt , zum Westwerk der Kirche St.Pantaleon, denn dort befand sich für Köln die Station Nr.51. Von dort wurde Nr. 52 in Niederzündorf signalisiert und dann Telegrafenstation Nr.53 Richtung Troisdorf in der Wahner Heide anvisiert. Was für eine zeitraubende Arbeit.
Gut, es ist um einiges einfacher geworden. Ich möchte gar nicht tauschen, aber spannend war das alles schon.
Heute ist die alte Telegrafenstation ein Wohnhaus, nachdem sie eine zeitlang als Museum gedient hatte. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Wenn euch mein Bericht gefallen hat, freu ich mich über Reaktionen und ihr könnt ihn gerne teilen.
Euch allen noch einen schönen Sonntag ,
eure ElisabethLeggi altro
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- martedì 25 giugno 2019
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GermaniaKölner Dom50°56’28” N 6°57’32” E
Bis in alle Ewigkeit

Große Worte...und doch...ist es nicht genau das, was wir uns beim Kölner Dom wünschen? Dass uns dieses Wunderwerk, dieses Gebirge aus Stein ewig erhalten bleibt? Uns, und allen, die nach uns kommen? Ich kenne kein anderes Bauwerk, welches die Menschen, und nein, ich meine nicht nur die Kölner selbst, so im Herzen tragen, wie diese Kathedrale. Stürzt irgendwo auf der Welt ein Gebäude ein, wird das zur Kenntnis genommen, es wird auch kurz darüber berichtet. Droht aber unserem Dom nur das geringste Unheil, nimmt die Berichterstattung gänzlich andere Ausmaße an, und die Sorge ist groß, dass tatsächlich Schlimmeres passieren könnte. Mir geht das selbst nicht anders. Irgendwie hat man einfach den Wunsch, dieses Stück Menschheitsgeschichte beschützen zu können.
Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, die Institution, um die es gleich geht, hat genau diesen Wunsch. Und sie ist sogar in der Lage, diesen Wunsch für sich und auch für uns alle, ein Stück weit Wirklichkeit werden zu lassen...die Dombauhütte.
Heute ist die Dombauhütte nicht mehr wegzudenken, aber sie hat schon ein sehr wechselhaftes Dasein hinter sich.
Bereits als man im Mittelalter begann, den Dom zu Köln zu bauen, wurden Handwerker, wie Steinmetze, Dachdecker, Zimmerleute und alle Handwerkssparten, die sonst noch benötigt wurden, speziell nur für diesen Bau angestellt. Der Leiter dieser Baugruppe war der "Magister operis", sozusagen der Meister, heute würde man vielleicht eher Vorarbeiter dazu sagen.
Im Jahre 1560 ging es nicht mehr weiter, die Arbeiten am Dom wurden eingestellt. Und damals glaubte wohl kaum jemand daran, dass der Kölner Dom doch irgendwann fertiggestellt werden würde. Aber selbst in dieser Zeit nach dem Baustop blieb ein Kern von Handwerkern am Dom, die sich wenigstens um die nötigsten Reparaturen kümmerten.
Als allerdings im Jahre 1794 die Franzosen Einzug in Köln hielten, zogen es die Handwerker vor, die Baustelle fluchtartig zu verlassen. Respekt vor unserem Kapellchen hatten die Franzosen ja auch nicht wirklich, sonst hätten sie den bis dahin soweit vorhandenen Innenraum des Domes kaum als Pferdestall benutzt. Im wahrsten Sinne des Wortes eine Dreistigkeit vor dem Herrn.
Allzu lange jedoch war dieser Zustand nicht gegeben, denn unter dem Preußenkönig Friedrich-Wilhelm IV. wurde die Dombauhütte wieder zum Leben erweckt, und hatte ihre Glanzzeit 1842 mit der Wiederaufnahme der Arbeiten am Dom.
Durch inzwischen modernere Transportmöglichkeiten der Baustoffe über die Gerüste wurde der alte Kran, der seit Jahrhunderten den begonnenen Südturm "zierte" und auch als Wahrzeichen der Stadt galt, überflüssig und wurde abgebaut.
Nachdem schließlich im Jahre 1880 die Arbeiten am Dom abgeschlossen waren, beschäftigte man jetzt wieder sehr viel weniger Handwerker. Die Dombauhütte blieb so nur mit einigen wenigen Hüttengebäuden bestehen.
Der Dom war zwar nun vollendet (zumindest sah man das zu diesem Zeitpunkt wohl so, oder nannte es einfach so, denn wir wissen ja - fertig - wird er nie), aber dennoch waren oft existenzielle Arbeiten am Dom notwendig, sodaß eine weitere, von der bisherigen unabhängige, Hütte entstand. Doch erst, als sich während einer Maiandacht 1906 ein Steinbrocken löste und in die Menschenmenge fiel, fing man an, umzudenken und die Restaurierungsarbeiten am Dom auszuweiten.
Dem Erzbistum Köln wurden die Hütten erst nach dem zweiten Weltkrieg unterstellt, was nun bis heute so geblieben ist.
Heute arbeiten ca. 100 Mitarbeiter dort und tun ihr menschenmöglichstes, um unseren Dom zu erhalten. Und wer einmal dort angefangen hat zu arbeiten, gibt seinen Arbeitsplatz nicht wieder auf, habe ich mir sagen lassen. Weil der Dom all diesen Menschen am Herzen liegt. Allein die Glasrestaurationswerkstatt in Köln ist eine der modernsten in ganz Europa.
Die Dombauhütte selbst ist Teil der Dombauverwaltung, zu welcher auch das Dombauarchiv gehört, dessen bereits seit dem Mittelalter erhaltene Pläne, Zeichnungen und Bilder das Rekonstruieren der einzelnen Teile ermöglichen, sowie auch die Domgrabung.
All diesen Menschen, die dort ihre ganze Kraft in den Erhalt dieser einzigartigen Kathedrale geben, sei gesagt: DANKE. Denn ohne euch, den Generationen vor euch und denen, die nach euch kommen, gäbe es den Kölner Dom eben nicht - bis in alle Ewigkeit.
Bis bald, eure RamonaLeggi altro
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- giovedì 27 giugno 2019
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GermaniaKöln St. Johann Baptist50°55’43” N 6°57’25” E
Karl Berbuer -Brunnen / Narrenbrunnen

Der Karl Berbuer Brunnen
Vielen Leuten, gerade der jüngeren Generation mag der Name Karl Berbuer nichts sagen, aber es wird kaum jemanden geben, der nicht irgendwann ein Lied von ihm gesungen hat.
Der Kölner Sänger und Komponist Karl Berbuer schrieb im Laufe der Jahre über 120 Lieder, von denen einige auf etwas kuriose Art Verwendung fanden. So reiste Konrad Adenauer 1950 als Bundeskanzler zu einem Staatsbesuch nach Chicago. Da es zu dieser Zeit noch keine offizielle Hymne gab, wurde er mit dem Berbuer Lied "Heidewitzka Herr Kapitän" empfangen.
Bei anderen offiziellen Gelegenheiten wurde auch gerne "Wir sind die Eingeborenen von Tritzonesien" gespielt, eine kleine Anspielung auf die drei Zonen der Westmächte zu der Zeit. Auch bei Sportlerehrungen war es sicher ein besonderes Gefühl, mit dem Tritzonesien Lied geehrt zu werden.
Weitere sehr bekannte Lieder waren "Un et Arnöldche fleut", oder das "Camping Leed". Bis heute werden seine Lieder in Köln in Ehren gehalten und regelmäßig gespielt. Egal ob zu Karneval oder anderen Gelegenheiten, Karl Berbuer und seine Lieder sind unvergessen. Er wurde auf dem Südfriedhof beerdigt.
Der Brunnen wurde 1987 errichtet. Die Figuren stellen Personen aus seinen Liedern dar und er selbst steht mitten unter Ihnen. Manche Figuren lassen sich sogar bewegen.
Einen kleinen Extra-Tipp habe ich natürlich auch noch für euch. Gönnt euch einen gemütlichen Bummel über die Severinstraße und lasst euch ein wenig vom ganz eigenen Flair des Veedels verzaubern. Und wunderbare Läden zum Einkehren lassen sich hier auch finden.
Viel Spaß beim Entdecken wünscht euch euer Ronald
Adresse: Karl Berbuer Platz, 50678 KölnLeggi altro
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- sabato 29 giugno 2019
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GermaniaAlter Markt50°56’18” N 6°57’34” E
Platzjabbeck

Der Platzjabbeck. Ehrlich jetzt, wer kennt ihn? Wer hat ihn je beachtet? Den Begriff, das weiß ich, kenne ich seit meiner Jugend. Das komische Wort ist aber von allein nicht erklärlich und ich habe mich nie gefragt, wer oder was es eigentlich ist.
Das ändert sich an dem Tag, als wir mit Arbeitskollegen die Treppe vom Rathaus zum Alter Markt runtergehen und Birgit über ihre rechte Schulter nach oben nickt und sagt "Und da ist der Platzjabbeck". Ich schweige. Gedacht habe ich "Oha, das ist der Platzjabbeck?! Ach Gott, wie hässlich. Irgendwie sieht er aus wie Räuber Hotzenplotz. Was soll das? Der passt doch gar nicht zu dem Turm? Muss ich mal nachlesen." Hier das Ergebnis:
Das komische Wort "Platzjabbeck" bedeutet sowas wie "aufgerissener Mund zum Platz". Platz-jab-beck. Platz ist klar: Platz. "Jab" kommt vom kölschen Verb "jappe" (akademisch kölsch: gappe), was "gähnen" oder "Mund / Maul aufreißen" bedeutet. "Beck" ist dem französischen entnommen "le bec", bedeutet "Schnabel". Mag sein, dass hier einer vom anderen abschreibt, aber mir klingt es schlüssig.
Nur warum hängt man aufgerissene Münder zum Platz? Ich bin eher schöneres gewohnt.
Oft heißt es, er hinge da, um den Rat zu verspotten. Gut, spotten tut er. Aber den Rat? Am eigenen Rathaus? Nicht im Ernst...
Einige sagen, dass er eine Geschichte ausdrücken soll, in der Karl der Große sein Reich aufteilt. Er macht einen Folgsamkeitstest. Drei seiner Söhne stehen vor ihm und er befiehlt ihnen, die Augen zu schließen und die Münder weit zu öffnen. Zwei gehorchen und er legt ihnen Apfelstücke in den Mund. Es ist ein Symbol der Aufteilung des Reichsapfels an sie. Der dritte, wohl aus Respekt gegenüber den kaiserlichen Vater, kann sich nicht überwinden und hält den Mund geschlossen. Er geht leer aus.
Jetzt soll der Platzjabbek mit seinem aufgerissenen Maul nach dieser Geschichte aussagen, dass wenn man im rechten Moment hört und unbescheiden zuschnappt, man an die Macht gelangt. Ehrlich? Das ist mir zu weit hergeholt.
Meine Lieblingserklärung ist: Es findet sich ein Beleg aus dem Jahr 1445, in welchem der Rat die Rechnung für diese Figur bezahlt. Nach Kölner Verhältnissen kurz vorher, im Jahr 1396, findet ein Machtwechsel statt. In dem Jahr übernahmen die Zünfte und Gaffeln die Macht im Rat. Vorher dominierten die Geschlechter, reiche Patrizierfamilien. Gut, man kann sich vorstellen, dass dies ein langer, erbittert geführter Machtkampf war: Tradition gegen Moderne, alte Machtstrukturen gegen aufstrebende Wirtschaftskraft. Der Ausgang ist damals lange ungewiss.
Und ich gehe auch davon aus, dass der Platzjabbeck, so grob und einfach dieser Männerkopf aussieht, schlicht die unterlegen Patrizier der Stadt verspotten sollt, die jetzt eben vor dem Rathaus sind und nicht drin. Diese Theorie scheinen auch schlauere Köpfe als ich zu haben: seit 1913 streckt er stündlich sein Zunge heraus, der Platzjabbeck. Diese spottende Geste ist Handwerkern und Kaufleuten doch eher zuzutrauen, als eine Erinnerung an Karl des Großen, oder?
Sicher wissen werden wir das wohl nie. Aber ich habe mir ein Bild gemacht. Danke, Birgit.
MichaelLeggi altro
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- domenica 30 giugno 2019
- ☀️ 30 °C
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GermaniaBayenthal50°55’5” N 6°58’14” E
Bratort am Südkai

Der Bratort am Südkai
Heute habe ich mich von der rechten Rheinseite auf die linke Rheinseite begeben. Und das, um etwas zu finden, was eigentlich auf "meiner Rheinseite" zu finden sein sollte. Zumindest ist es im Kölner Tatort so.
Denn dort steht in Deutz die wohl berühmteste Wurstbraterei Deutschlands, mit Blick auf das Altstadtpanorama.
Doch Film ist Film. Da wird gemogelt was das Zeug hält. Zwar wird die Wurstbraterei der Schaustellerfamile Jäger-Vosen für Tatort-Dreharbeiten tatsächlich nach Köln Deutz gefahren, doch ihren mittlerweile eigentlichen Standort hat sie am Südkai des Rheinauhafens.
Das war nicht immer so. Noch vor einigen Jahren stand sie nämlich beim Schokoladenmuseum. Dort war es auch, wo eine Szene der Serie "Mord mit Aussicht", genau an dieser Wurstbraterei spielte. In der Folge "Nach 6 im Zoo", sieht man Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) und Bärbel Schmied (Meike Droste) dort essen. Seitdem ist sie auch für Fans dieser Serie ein Highlight in Köln. Wie einige andere "Pilgerstätten" der Serie ebenfalls.
Am Schokoladenmuseum musste sie allerdings dem Denkmalschutz weichen... Sie stand zu dicht beim Malakoffturm. Als Fotomotiv war die Bude teils beliebter, als die Bauten rundherum. Leider fand man zunächst keine Alternative. Dies aber auch, weil die Stadt Köln keine mobilen Imbisswagen mehr im Stadtbild haben wollte. Persönlich finde ich dies sehr traurig, mir fehlen die guten alten Pommesbuden schon. Eine "Pommes Rot-Weiß" in der Papiertüte weckt Kindheitserinnerungen.
Die meisten TV Zuschauer kennen die Wurstbraterei mit den bekannten Schlussszenen von Ballauf und Schenk, aus dem Kölner Tatort. Dort lassen sich die beiden Kriminalisten immer ihre verdiente Currywurst mit Pommes schmecken.
Rechtsrheinisch!
Doch zurück zur linksrheinischen Realität. Diese spielt sich am Südkai ab, wo die Bude seit Mai 2013 steht. Denn die Betreiber haben "gekämpft" und die Stadt Köln sah die Möglichkeit, durch diese zusätzliche Touristenattraktion zu punkten. Manche Tage kommen ganze Busladungen explizit wegen der Tatortbude zum Bratort. Besser könnte sie auch nicht gelegen sein. Eine meiner liebsten Ecken auf dieser Rheinseite. In der Nähe das Fort des Friedensparks und das ebenfalls interessante Gebäude der TH. Mehr noch, die historische Eisenbahnbrücke vor Augen und hinter einem die neue Architektur des Rheinauhafens, mit den beiden alten Kränen. Darunter auch der historische Herkules-Kran, zu dem die Bude aber respektvoll Abstand hält.
Dies alles inmitten einer Beachvolleyball- und einer sehr schönen Skateranlage. Letztere wurde von der Stadt Köln angelegt, damit die Jugend nicht mehr die Domplatte zum skaten nutzt. Große Bänke laden zum Verweilen ein. Bei dieser Mischung aus altem und neuem Köln komme ich ins Schwärmen. Man möchte eigentlich gar nicht mehr dort weg. Warum auch? Also zumindest im Sommer. Im Winter macht die Wurstbraterei nicht auf. Von Oktober bis Ostern sorgt die Familie Jäger-Vosen für die "Schönheit und Sicherheit"der historischen Wurstbraterei.
Historisch? Stimmt! Es ist nicht nur eine der bekanntesten, sondern auch eine der ältesten Buden in Köln. Der fahrbare Imbiss datiert aus dem Jahre 1955. Er ist also ein nostalgisches Schätzchen.
Wer jetzt Lust auf diese interessante Ecke Kölns bekommen hat und vielleicht auch wie Ballauf und Schenk eine Currywurst genießen möchte: Montags ist Ruhetag!
Vielleicht treffen wir uns ja zufällig mal dort. Bis dahin eine schöne Sommerzeit und weiterhin viel Spaß beim lesen.
Eure ElisabethLeggi altro
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- martedì 2 luglio 2019
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GermaniaKölner Dom50°56’29” N 6°57’30” E
Quia semper - In Ewigkeit

Quia semper - In Ewigkeit
Die drei Heiligen...eingebettet in goldener Umgebung, sicher verwahrt im Chor des Kölner Domes. Das ist das Bild, welches wir vor Augen haben, wenn von ihnen die Rede ist. Dabei war das nicht von Anfang an so, denn als die Gebeine am 23. Juli 1164 von Rainald von Dassel von Mailand nach Köln gebracht wurden, gab es ja unseren Dom noch nicht.
Die Reliquien wurden im "alten" Dom, dem Vorgänger des heutigen Domes aufbewahrt. Köln wurde daraufhin zu einer der größten Pilgerstätten Mitteleuropas. Der alte Dom aber konnte die Menschenmengen, die nun kamen, nicht mehr fassen. Eine neue, große und mächtige Kathedrale sollte her...
Bis der Schrein in unserem Dom seinen endgültigen Platz fand, verging lange Zeit. Ursprünglich sollte er in der Vierung des Domes stehen (Vierung = Aufeinandertreffen von Haupt- und Querschiff bzw. Trennung von Chor und Langhaus).
Umgesetzt werden konnte dieses Vorhaben aber nicht, weil in dieser mittelalterlichen Zeit nur der Domchor vollendet war. Quer und Langhaus waren noch nicht fertig und konnten dementsprechend für Gottesdienste auch noch nicht genutzt werden. Daher fand er seinen Platz mit der Chorweihe 1322 in der Mittelkapelle des Chorumganges. Nach der Säkularisation (Trennung zwischen Religion und Staat 1802/1803) wurde der Dreikönigenschrein im Jahre 1864 in die damals neue Schatzkammer des Domes gebracht.
Der Reliquienverehrung stand man zu dieser Zeit schon lange skeptisch gegenüber. Der liturgische Gebrauch war nicht mehr gegeben und der Schrein war mehr oder weniger nur noch als Museumsstück dienlich. Als Neubeginn des geistigen Lebens, in dem im zweiten Weltkrieg zerstörten Deutschland, wirkte das Dombaufest 1948. Der Dreikönigenschrein wurde im Binnenchor erhöht aufgestellt, hinter dem Hochaltar. Dort steht er noch heute.
Betritt man den Dom und blickt geradeaus durch das Langhaus, bildet er dort das optische Zentrum dieser ohnehin monumentalen Kathedrale. Und der Gedanke geht natürlich zu den Heiligen, die er beherbergen soll. Und das sind außer den (vermutlich, so genau weiß man das nicht) drei Heiligen Königen noch der heilige Gregor von Spoleto und einige Partikel von Felix von Afrika und Nabor (Gregor war Priester, Felix und Nabor waren christliche Märtyrer und katholische Heilige, gestorben um 304).
Aber betrachten wir mal dieses Kunstwerk...diesen Schrein. Geschaffen in einer "Bauzeit" von fast 40 Jahren von Nicolaus von Verdun, wie vermutet wird, Quellen oder Dokumente dazu gibt es nicht, aber es sprechen einige Details am Schrein selbst, ebenso wie die Tatsache, dass von Verdun als überragender Künstler bekannt war und die anspruchsvollsten Aufträge jener Zeit bekam, dafür. So gilt er bis heute als Erbauer des Dreikönigenschreins. Auch, wenn sicherlich noch mehrere Menschen daran beteiligt waren.
Das, was Nicolaus von Verdun da erschaffen hat, übertrifft alles bisher Dagewesene an Größe und Inhalt der Bildnisse am Schrein. Ich fühle Ehrfurcht bei dem Gedanken daran, durch welcher Menschen Hände dieser Schrein, lange vor unserer Zeit, entstanden ist.
Nicolaus von Verdun hat Heilige, Könige, Engel und auch biblische Gestalten und Begebenheiten auf seinem Schrein verewigt. Und sich selbst mit dem Schrein der Heiligen...Chapeau!
Bis bald
eure Ramona
Bei Gefallen würde ich mich über ein Teilen wieder sehr freuen.
Köln, Dom, Bilder des Dominnenraumes
® Foto: Ramona KrippnerLeggi altro
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- giovedì 4 luglio 2019
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GermaniaBahnhof Köln Messe/Deutz50°56’19” N 6°58’34” E
August Bebel – der „Arbeiter-Kaiser“

Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder einen Spaziergang durch Deutz unternommen, denn ich hatte in einem Buch einen Bericht über August Bebel gelesen, und ja, irgendwo tief im Hinterstübchen regte sich etwas. Der Name war mir nicht unbekannt, aber ich hätte jetzt nichts groß über ihn erzählen können. Also begab ich mich auf Spurensuche, und diese Spuren führten mich eben nach Deutz, denn hier in Deutz wurde er am 22.02.1840 geboren.
Er war ein Deutzer Kind, und damit uns Kölschgängern eine Erinnerung wert.
Allerdings war dieser Beitrag von Anfang an eine große Herausforderung für mich. Erstens musste ich doch tatsächlich am Lommi vorbei gehen. VORBEIGEHEN, das war hart, dann fing es auch noch an zu regnen, ja danke auch, ich kann euer Mitleid fühlen. Aber ich musste in die Kasemattenstraße 8, um mein Foto zu machen. Dienst ist Dienst und…lassen wir das. Aber am Ende war alles gut, ich hatte mein Foto und war dann auch noch ganz kurz ein Päffgen trinken.
So, und jetzt sitze ich hier, schreibe meinen Beitrag über August Bebel, versuche ihn nicht zu trocken werden zu lassen und nicht zu sehr in die Politik zu gehen. Habe mir vorgenommen nur die Person zu beleuchten, einen kurzen Abriss zu schreiben. Also, los gehts.
August Bebel hatte es nicht leicht, der Vater früh verstorben, die Familie bettelarm, so war es ihm nicht möglich, weiterführende Schulen zu besuchen. Dies prägte ihn und so war die logische Folge, dass er sich später vehement für kostenfreie Schulbesuche einsetzte, um fairere Bedingungen zu schaffen. Er wanderte als Drechslergeselle durchs Land und kam so nach Leipzig, wo er schon in jungen Jahren sein Herz für die Politik entdeckte, später sollte ihn sein Weg nach Berlin führen.
Bebel trat 1861 in den liberalen Arbeiterbildungsverein ein, und führte diesen später sogar eine Zeit lang. 1866 gründete er mit Wilhelm Liebknecht die Sächsische Volkspartei und wurde durch deren Vertreter ein Jahr später in den Reichstag des norddeutschen Bundes gewählt. Auch an der 1869 gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP war er maßgeblich beteiligt. In der Zeit von 1878-1890 galt er als Mitbegründer und eine der Führungspersönlichkeiten der SPD und war viele Jahre Mitglied des Reichstages.
Er galt als der große Gegenspieler Otto von Bismarcks, denn Bebel verabscheute den Militarismus der damaligen Zeit und kämpfte immer wieder dagegen an. Dafür musste er teuer bezahlen, seine sozialdemokratische Parteiarbeit wurde lange verboten, er wurde schikaniert, saß 57 Monate seines Lebens im Gefängnis, Bismarck bekämpfte ihn mit allen Mitteln, aber am Ende zerbrach sein Reich dennoch.
Bebel war Drechsler von Beruf, Unternehmer, Redner, Bestsellerautor und natürlich Politiker. Er starb am 13.08 1913 in der Schweiz und wurde auf dem Züricher Zentralfriedhof beigesetzt. Kurze Zeit später brach der erste Weltkrieg aus, es sollte das Ende der alten Fürsten werden, Bebel hatte sie gewarnt und es ihnen vorausgesagt.
Zu den wichtigsten Schriften August Bebels zählen:
„Der deutsche Bauernkrieg“- sein erstes umfangreiches politisch-historisches Werk, das 1875 erschien,
„Die Frau und der Sozialismus“ - Bebels wichtigstes publizistisches Werk; es erschien 1879 illegal in Deutschland, wurde mehrfach ergänzt und umgearbeitet und war bis zur Jahrhundertwende eine der meistgelesenen marxistischen Schriften.
„Aus meinem Leben“ - eine zweibändige Biografie, an der er von 1909 bis 1913 arbeitete, war ebenfalls sehr erfolgreich.
Darüber hinaus erschienen im theoretischen Organ der Sozialdemokratie „Die Neue Zeit“ in der Zeit von 1883 bis 1907 etwa 100 Beiträge von August Bebel.
Und hier zum Schluss noch zwei Zitate von ihm, ohne zu werten, einfach, damit ihr ein besseres Bild von ihm bekommt.
"Sozialist sein, heißt keineswegs, bloß den Triumph einer bestimmten Partei vorbereiten, einen bestimmten Teil des Volkes einfach zur Macht zu bringen. Nein, es heißt arbeiten für eine Gesellschaftsordnung, in der alle aktiven Kräfte harmonisch verbunden werden und zu aller Nutzen zusammenwirken sollen".
"Die Krise entsteht, weil kein Maßstab vorhanden ist, an dem sich das wirkliche Bedürfnis einer Ware jederzeit messen und übersehen lässt".
Leider erinnert heute kaum etwas in unserer Stadt an August Bebel. Eine kleine Tafel in der Kasemattenstr. 8 an einer Hauswand, mehr habe ich bisher nicht von ihm gefunden. Deshalb möchte ich heute, mit diesem kleinen Beitrag an den Deutzer Jung erinnern.
Wer mehr über August Bebel erfahren möchte, dem kann ich die Biographie „August Bebel - Kaiser der Arbeiter“ von Jürgen Schmidt empfehlen.
Euch allen eine gute Zeit
euer RonaldLeggi altro
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- sabato 6 luglio 2019
- ⛅ 25 °C
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GermaniaAlter Markt50°56’18” N 6°57’37” E
Kallendresser

Wer Platzjabbeck sagt, muss auch Kallendresser sagen! Muss man das? Der Kommentar vom Sommer beschäftigt mich doch noch etwas.
Ich hatte ja ein wenig über den Platzjabbeck, das hässliche, zungenstreckende Kerlchen vom Rathausturm, geschrieben. Kurz erklärt, dass sich eine Rechnung aus dem Jahr 1445 gefunden hat, die bestätigt, dass der Rat der Stadt Köln diesen hat aufhängen lassen und dass dieser vermutlich aufgehangen wurde, um die Patrizier zu verspotten. Im Jahr 1396 hatten die Gaffeln und Zünfte ja die Vormachtstellung der Patrizier gebrochen und die Macht im Rat der Stadt übernommen.
Wer es nochmal lesen möchte, kann gern etwas scrollen, oder in meinen Artikeln auf unserer Hausseite „koelschgaenger.de“ stöbern.
Der Kallendresser, ich glaube, das Wort muss man wirklich nicht erklären, wenn man das Bild betrachtet, hängt genau gegenüber am Haus „em Hanen“ am Alter Markt. Das Haus selbst wurde 1956 von Jupp Engels in einer Kriegslücke gebaut. Er war Ordensmeister des Kallendresserordens und hat sich sehr für die Brauchtumspflege in Köln eingesetzt. Über ihn möchte ich an andere Stelle nochmal berichten.
Diese Figur dieses Grobians, der sein Geschäft in die Rinne macht, stammt vom Künstler Ewald Mataré, der ihn für Jupp Engels als Kopie des steinernen Originals in Kupferblech gefertigt hat.
Mir wurde gesagt, es sei eine Reaktion auf den Platzjabbeck gewesen. Die Figur an sich, gäbe es dort seit dem Mittelalter. Die Patrizier hätten ihn als Gegenfigur platziert, um dem Rat ihre Meinung zu sagen. Hm, ich habe da ja meine Zweifel. Zumindest fühlt sich doch diese Verhalten für einen Patrizier komisch an. Oder?
Und wenn man ein wenig sucht, finden ich schnell weitere Erklärungen:
Die erste Geschichte ist die eines von der Obrigkeit verfolgten Mensch, der sich in die Immunität des Klosters Groß St. Martin begeben hat, aber vom Abt wider alle Gepflogenheiten den städtischen Bütteln übergeben wurde. Selbstverständlich ist dies ein Regelbruch, ach was ein Affront, der bis heute irritiert. Die Bürger waren zutiefst in ihrem Vertrauen auf geltende Werte erschüttert und drückten hiermit ihren Unmut aus. Diese Geschichte finde ich irgendwie glaubwürdiger.
Eine andere Geschichte erzählt von einem Schneider, der im obersten Stockwerk des Haues wohnte und sich durch einen Musiker, der in der Wohnung unter ihm oft laut und lange mit seiner Tuba übte, gestört fühlte. Auf die mehr oder weniger freundliche Bitte, doch leiser zu spielen, habe dieser noch die Fenster geöffnet und dort musiziert. Der Schneider soll daraufhin zur Tat geschritten sein und auf diese Weise verdeutlicht haben, was er davon hält. Filmreif lustig, oder?
Und zuletzt finde ich eine ganze „natürliche“ Erklärung: die Häuser hatten früher meistens ja einfache Plumpsklos im Hinterhof. Wer oben wohnte hatte einfach einen weiten Weg und wenn er faul war, verrichtete er sein Geschäft eben in die Regenrinne. Diese Erläuterung hat die Variante, dass an diesem Haus ein Dachdecker gesehen wurde, der sich so erleichterte. Diese Version klingt zwar über ganz Köln betrachtet recht eklig, aber irgendwie ehrlich.
Ja und was machen wir jetzt? Also ich, ich such mir einfach die schönste Variante aus. Und die wiederum hängt wohl davon ab, wen ich mit der Erklärung beindrucken möchte…
Was sagt Ihr?
Michael
-
Wä Platzjabbeck säht, muss och Kalledresser sage! Muss mer dat? Dä Kommentar vum Sommer deit mich doch noch jet beschäftige.
Ich hatt jo jet üvver der Platzjabbeck, dat fimschige Käälche vum Rodhuusturm, dat singe Seiverlappe erusstreck, geschrevve. Koot verklört, dat sich en Rechnung usem Johr 1445 gefunge hät, die bezeug, dat der Rod vun der Stadt Kölle dä hatt ophange looße und dat hä wall opgehange woodt, för de Patrizier ze kölle. Em Johr 1396 hatte de Gaffele un Zünf jo die Maach vun de Patrizier gebroche un selver der Rod vun der Stadt gestallt.
Wä et noch en lese mööch, kann gään jet noh unge en de Beidräg rötsche, ov en minge Artikele op unser Homepage „koelschgaenge.de“ krose.
Der Kallendresser, ich gläuv, dat Wood muss mer wirklich nit usenanderposementeere, wann mer dat Beld beluurt, hängk genau vis-a-vis am Huus „em Hanen“ am Alder Maat. Dat Huus selvs woodt 1956 vum Jupp Engels en ener Kreegslück gebaut. Hä wor Ordensmeister vum Kalledresserorden un hatt sich ärg für de Brauchtumsfläg en Kölle engesatz.
Die Figur vun dä Krad, dä sing Geschäff en de Kall mäht, es vum Künsler Ewald Mataré, dä se för der Jupp Engels als Kopie vun däm steinerne Orgenal us Kofferblech gemaht hät.
Ich han gesaht kräge, et wör en Reaktion op der Platzjabbeck gewäse. Die Figur an sich, göv et do zick däm Meddelalder. De Patrizier hätten en als Gägefigur platzeet, för dem Rod ehr Meinung ze sage. Hm, ich han do jo ming Zwiefele. Zomindest föhlt sich dat Verhalde för ene Patrizier komisch aan, oder?
Un wann mer e winnig sök, fingk mer flöck mih Verklörunge:
Dat eeschte Kreppche es die vun nem Minsch, der vun der Obrigkeit verfolg woodt, un sich en de Immunität vum Kluster Groß St. Martin begovve hät, äbber vum Ab gäge sämpliche Geflogeheite de städtische Büttel üvvergovve woodt. Selvsverständlich es dat ene Broch met de Regele, och wat, ene Affront, dä einer bes hügg irriteet. De Bürger wore ärg opgewöhlt, weil se kei Vertraue mih en de verbindliche Wääte hatte un däte domet ehre Unmod zeige. Dat Verzällche, finge ich, leuch irgendwie mih en.
En ander Sag verzällt vun enem Schnieder, dä en der bovversten Etage vun dämm Huus wonnte un sich durch ene Musiker, dä en dä Wonnung unger im off laut un lang met singer Tuba geüb hät, gestürt fohlt. Wie dä Schnieder en dann mih oder winniger fründlich gefrog hät, hä sollt doch esu god sin un leiser spille, hät dä noch de Finstere opgestipp un do Musik gemaht. Dä Schnieder soll drop usem Finster gedresse un op die Wies klorgemaht han, wat hä dovun heeldt. Filmrief löstig, oder?
Un zoletz finge ich en ganz „natörliche“ Verklörung; die Hüüscher hatte dozomol mihstens jo ene ordinäre Abtredd em Hingerhoff. Wä bovven wonnte, hatt einfach ene wigge Wäg un wann hä zo fuul wor, nohm Höffche zo gonn, dät hä si Geschäff evvens en de Kall maache. Die Usföhrung hät die Variante, dat an däm Huus ene Leyendecker gesinn woodt, dä sich esu erleichtere dät. Die Version klingk zwor üvver ganz Kölle besinn rääch äkelig, ävver irgendwie ihrlich.
Jo un wat maache mer jetz? Alsu ich, ich söke mer einfach die schönste Variante us. Un die widderröm hängk dovun av, wä ich met der Verklörung beendrocke mööch…
War saht ehr?
MechelLeggi altro
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- domenica 7 luglio 2019
- ⛅ 18 °C
- Altitudine: 52 m
GermaniaBrück50°56’42” N 7°4’35” E
Fuule Weet

Wenn man in Brück auf dem Marktplatz eine Rast einlegt, kann man dies auf den Bänken rund um den "Fuule Weet" am besten.
Das Wasser plätschert und fließt. Sehr zur Freude der Besucher dieses Brunnens. Denn das ist er, der "Faule Wirt", ein Brunnen. Leider kein Trinkwasserbrunnen, aber zum Glück immer in Bewegung. Was nicht immer so war. Die Unterhaltskosten für den Figurenbrunnen waren so hoch, dass er eine Weile stillgelegt wurde und erst durch die Spendenfreudigkeit der Brücker Bevölkerung ein mittlerweile gesichertes Dasein bekommen hat.
Den "Fuule Weet" wird das alles nicht tangiert haben, war er doch von Natur aus ein Faulpelz. So wird es jedenfalls dem Originalwirt Alfons Weiden, der 1970 verstarb, nachgesagt. Soll er seine Gäste doch zur Selbstbedienung angehalten haben. Soviel Originalität belohnten die Brücker 30 Jahre später mit diesem Denkmalbrunnen. Im April 2000 wurde der Brunnen eingeweiht.
Heutzutage kann man dem faulen Wirt dort auch etwas vorlesen. Steht doch erst seit einigen Monaten ein offener Bücherschrank in unmittelbarer Nähe. Und seitdem er immer plätschert, dürfte auch seine Faulheit nicht mehr vorhanden sein.
Habt einen angenehmen Sonntag.
Bis bald, eure ElisabethLeggi altro
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- martedì 9 luglio 2019
- ⛅ 17 °C
- Altitudine: 58 m
GermaniaRömisch-Germanisches Museum50°56’26” N 6°57’28” E
Roncalli & Co.

Roncalli & Co.
Schon seltsam, was sich um unseren Dom herum so tummelt. Eine Schlange hab ich entdeckt, einen Hahn und Rosen. Sogar Päpste. Nein, ich hatte nicht zwei Kölsch zuviel...
Ich befinde mich auf der Südseite des Domes, am Roncalliplatz. Und genau hier lässt sich all das finden. Hier wurde, nein anders...MUSSTE leider vor über 23 Jahren, im April 1996, ein Zaun errichtet werden, um den Dom vor Vandalismus, wie, entschuldigt den Ausdruck, wildpinkeln, aber leider auch vor Touristen, die meinen, sich ein Stückchen Dom mit nach Hause nehmen zu müssen, zu schützen. In der Tat passiert es immer wieder, dass Figuren beschädigt werden, beim Versuch, sich ein Stück davon abzubrechen. Diese Figuren wieder so herzurichten, wie sie waren, dauert oft bis zu einem Jahr. Aufgrund dieser für mich traurigen Tatsache, dass bei so manchem keinerlei Hemmungen bestehen, sich an einer solchen Kathedrale zu vergreifen, in welcher Form auch immer, wird nun in naher Zukunft auch auf der Nordseite ein solcher Zaun angebracht werden, um unseren Dom zu schützen.
Dieser Zaun mit allerlei Verzierungen, wie eben genannter Schlange zum Beispiel oder auch den Rosen entstammt der Metallwerkstatt der Wesselinger Kunstschmiede Paul Nagel und Michael Hammers. Acht Schmiede arbeiteten an dem 58 m langen Zaun, der um das gesamte Südportal reicht.
Etwas weiter links kommen wir zu besagten Päpsten. Wir finden hier zwei Gedenktafeln vor. Auf der ersten wird des Namensgebers des Platzes gedacht, auf dem ich stehe. Und auch wenn ich, man möge es mir verzeihen, zu meinen "Köln-Anfängen" noch den Zirkus Roncalli damit in Verbindung brachte, ist es doch jemand anderes gewesen, dem dieser Platz seinen Namen verdankt, nämlich Papst Johannes XXIII. Bürgerlicher Name: Angelo Giuseppe Roncalli. Bereits 1921 kam der damalige Priester (in seiner Eigenschaft als Präsident des Zentralrates des Päpstlichen Missionswerkes in Italien und zum Monsignore erhoben) zu Besuch nach Köln und feierte am 27. Dezember im Dom die heilige Messe. Am 28. Oktober 1958 wurde er zum Papst gewählt.
Die zweite Gedenktafel, an einem Strebepfeiler der Langhaussüdseite auf der Papstterrasse, zeigt die Übergabe des Logos zum 20. Weltjugendtag von Papst Johannes Paul II an Papst Benedikt XVI. Im Hintergrund erkennt man den Petersdom und den Kölner Dom. Zu ihren Füßen sieht man die Mitras mit den Wappen beider Päpste.
Wenn ich jetzt ein paar Meter zurücktrete und mein "Kapellchen" so betrachte, empfinde ich diesen Anblick wieder (oder besser gesagt, wie immer) einfach nur gigantisch. Und himmlisch. Apropos himmlisch. Das bietet eine gute Überleitung zu dem Kunstwerk, welches sich hinter mir befindet. "Columne pro Caela", wie der Künstler Heinz Mack sein Werk nennt. Besser bekannt aber wahrscheinlich als "Himmelssäule". 1984 wurde die Säule als Geschenk des Lions-Clubs an die Stadt Köln dort errichtet. Eine Himmelssäule am Kölner Dom. Passt!
Zum Abschluss meines heutigen Ausfluges um den Dom herum, mache ich mich auf den kurzen Weg über die Domplatte und stehe vor einer originalgetreuen Kopie einer Kreuzblume. Das heißt, eigentlich ist dies schon die zweite Kopie, denn die erste, die aus Kunststoff bestand, wurde in einem Sturm in der Nacht zum 1. März 1990 völlig zerstört. Deshalb fertigte man die zweite aus Beton.
Die Kreuzblume ist ein Denkmal (gestiftet vom Verkehrsamt für die Stadt Köln anlässlich der 100-Jahr-Feier zur Domvollendung, an welcher rundherum Tafeln in verschiedenen Sprachen dazu angebracht sind. Eine davon sogar auf kölsch.
Aber ist ja eigentlich auch Ehrensache oder?
Im schönen Wissen, dass ihr alle unseren Dom genauso liebt, wie ich, verabschiede ich mich für heute...
Bis bald, eure RamonaLeggi altro
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- giovedì 11 luglio 2019
- ⛅ 18 °C
- Altitudine: 49 m
GermaniaBayenthal50°55’6” N 6°58’3” E
Unser Friedenspark am Rande der Südstadt

….und die Burg war riesig, aus rotem Stein. Oben auf dem Dach thronte ein großer Drache, der über die Gegend wachte und Alarm schlug, wenn sich in der Ferne etwas bedrohliches näherte. Um die Burg war ein großer Wassergraben gezogen, das Wasser spiegelte sich heute ganz besonders schön in der Sonne. Jan ließ das blaue Tor öffnen und trat über die Hängebrücke nach draußen. Bester Laune spazierte er über die Wiese. Kaninchen liefen überall umher, schlugen Haken und tollten wie wild umher. Am Rand der Wiese standen überall Bäume. Vögel waren zu hören und ab und an hörte er ein Eichhörnchen keck meckern. Nun war es Zeit, seinen Untertanen einen Besuch abzustatten. Das kleine Dorf lag direkt neben der Burg. Überall liefen Leute umher, verrichteten ihr Tagwerk, bauten an ihren Hütten oder unterhielten sich. Auch im Kräutergarten waren einige am arbeiten, auf der anderen Seite auf der riesen Spielwiese übten die Gaukler. Sie hatten ein Seil zwischen zwei Bäume gespannt und versuchten nun über dieses zu balancieren. Jan sah ihnen ein wenig zu, dann wurde er …...
So oder zumindest so ähnlich würde sich die Geschichte anhören, die ich meinem Sohn erzählen würde, wenn wir mitten im Friedenspark auf einer Wiese lägen und uns umschauten. Dieser wunderbare Park mit dem Fort lädt einfach zum träumen ein und wer mit einem Kind hier in den Friedenspark kommt, sollte die Gelegenheit nutzen und ein wenig träumen.
Aber was erwartet uns wirklich im Friedenspark? Ich war dort und habe mich ein wenig umgesehen. Von der Rheinseite kommend ist das alte Fort mit dem stolzen Adler (und manchmal auch einigen Tauben) gut sichtbar. Jedenfalls der obere Teil. Aber als ich dann vor der Anlage stand war ich doch überrascht, wie groß sie ist. Fast 5 Hektar umfasst diese Parkanlage. Direkt um das Fort gibt es einiges zu entdecken, einen Bauspielplatz, einen kleinen Rosengarten, Stauden und sogar einen Schattengarten. Auf den ersten Blick wirkt alles ein klein wenig wild und etwas ungepflegt. Aber irgendwie passt das genau so zu dem Fort. Authentisch. Etwas verwegen, zerfurcht, spannend, dies alles zu entdecken. Eine Wandskulptur, die John-Lennon-Gedenkstätte (darüber habe ich bereits berichtet) und ja, wer genau hinschaut, kann sehen, dass es früher wirklich einen Wassergraben gab.
Früher, genau genommen im März 1914 wurde von der Stadt beschlossen, den Park nach den Plänen von Fritz Encke anzulegen. Die alten Festungsmauern und Gräben wurden mit ins Konzept übernommen und prägen auch heute noch das Erscheinungsbild. Besonders das 15 Meter hohe Monument mit dem Adler fällt sofort auf. Sogar die Bläck Fööss haben ein Lied darüber geschrieben (Ungerm Adler). Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit, auf das Dach zu kommen und mir das mal aus nächster Nähe anzuschauen. Aber ich arbeite daran, irgendwann...
Dieses Fort hat schon unglaublich viel erlebt. So war es früher die Zentrale aller Forts des Festungsrings. Von 1919 bis 1934 wurde der Innenbereich des Forts sogar als Mensa für die nur wenige Meter entfernte Universität genutzt. Was Wenigen bekannt ist, auch heute wird im Inneren ein kleines Cafe vom Jugendzentrum Köln e.V betrieben. Ein weiterer Vorteil des Geländes sind die Wiesen. Der Park ist nicht überlaufen und die Kiddies haben genug Möglichkeiten, sich auszutoben. Einem schönen Nachmittag hier am Rande der Südstadt steht also nichts im Wege.
Viel Spaß und eine schöne Zeit wünscht euch
Ronald.Leggi altro
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- venerdì 12 luglio 2019
- ⛅ 23 °C
- Altitudine: 62 m
GermaniaAltstadt Nord50°56’23” N 6°57’15” E
Adolph Kolping

Ich habe ja einige schlechte Eigenschaften. Aber ich glaube, ich darf über mich sagen, dass es mir oft Freude bereitet, Dinge zu tun, die dazu geeignet sind, anderen ein wenig zu helfen.
Warum ich gern helfe, weiß ich eigentlich nicht sicher. Es ist eben ein schönes Gefühl, wenn ein verzweifelt dreinblickender Mensch auf einmal wieder lacht. Es ist aber auch schön, wenn, wenn man selbst verzweifelt ist, jemand für einen da ist und es einem wieder leichter ist. Auch ab und an erlebt.
Was ich von mir selbst nicht genau weiß, kann ich aber über einen bekannteren Kölner berichten:
Adolph Kolping. Adolph Kolping ist, als er 1813 in Kerpen geboren wird, arm. Sein Vater ist Schäfer, Lohnschäfer. Er besucht die Volksschule, lernt mit 12 das Schuhmacherhandwerk und geht anschließend als Geselle im Erftkreis auf Wanderschaft.
Neben der Armut der Jugend, kommen jetzt die oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen, Ausbeutung, miserable hygienische Zustände, schlechte Nahrung, Kälte und Nässe, denen Handwerksgesellen in dieser Zeit ausgesetzt sind, hinzu. Adolph Kolping wird mit 22 Jahren so krank, dass er seinen Beruf zunächst nicht weiter ausüben kann.
Dumm ist er nicht. Ein verschlossener Weg bietet oft eine Chance an anderer Stelle. Und in ihm scheint die Energie zu wachsen, die Not mildern zu wollen und er rüstet sich: Er besucht das Kölner Marzellengymnasium und legt im April 1841 die Reifeprüfung ab, sein Abitur. Anschließend studiert er in München, Bonn und letztlich am Clericalseminar in Köln Theologie. Dies alles ist ihm natürlich nicht möglich, ohne Hilfe durch Mitmenschen zu erfahren.
1845 wird er hier zum Priester geweiht und trifft bei seiner ersten Anstellung als Kaplan in Elberfeld, heute ein Stadtteil von Wuppertal, auf das gleiche Elend, dass er in seiner Gesellenzeit selbst zu spüren bekommen hat. Ein staatliches Sozialsystem war zu dieser Zeit noch nicht erfunden. Es reicht!
1846 wird in Elberfeld ein Gesellenverein gegründet. Diese Idee inspiriert ihn. Er erkennt den Sinn und die Vorteile, wenn Gesellen soziale Unterstützung, Bildung und Geselligkeit erfahren. Eben diese Idee möchte er groß machen. Er bittet um seine Versetzung nach Köln und wird tatsächlich 1849 Domvikar.
Die Chance für sein Wirken ist da! In der Kolumbaschule gründet er im gleichen Jahr am 6. Mai den Kölner Gesellenverein. Dieser hat sofort Erfolg. 550 Gesellen schließen sich im ersten halben Jahr an. Der Verein bietet ihnen eine freundliche Unterkunft, Geselligkeit, medizinische Versorgung und ganz wichtig, Zugang zu Bildung. Denn nur wer weiß wie, kann sich auch gut selbst helfen.
Als er mit 52 Jahren am 4. Dezember 1865 stirbt, haben 418 Gesellenvereine mit mehr als 24.000 Mitgliedern diese Idee übernommen.
Am 27. Oktober 1991 hat Papst Johannes Paul II. ihn selig gesprochen.
Und wer weiß, vielleicht ist er unser nächster Kölner Heiliger. Die katholische Kirche prüft noch.
Michael
-
Ich han en ganze Rötsch schläächte Eigeschafte. Ävver ich gläuv, ich darf üvver mich sage, dat et mer off Freud mäht, Saache ze dun, die doför dauge, andere e bessche ze helfe.
Woröm ich gään helfe, weiß ich eigentlich nit secher. Et es evvens e schön Geföhl, wann ene Minsch, dä verzwiefelt ussüht, op eimol widder laach. Et es ävver och schön, wann – wa‘mer selver verzwiefelt es - einee för einer do es un et einem widder leichter es. Och av un an erläv.
Wat ich vun mer selvs nit genau weiß, kann ich ävver üvver ene renommeetere Kölsche berichte:
Der Adolph Kolping. (Die kölsche Form „Dolfes“ finge ich hee an dä Stell nit esu god, ävver der Adolph es ene kölsche Dolfes. Jeck.) Der Adolph Kolping es, wie hä 1813 en Kerpe gebore weed, ärm. Si Vatter es Schöfer, Lohnschöfer. Hä besök de Volksschull, liert met 12 et Schohmächerhandwerk un geiht aanschleeßend als Gesell em Erfkreis op Wanderschaff.
Nevve der Ärmod en der Jugend, kumme jetz die off minscheunwürdige Levvensbedingunge: Usbeutung, erbärmliche hygienische Zoständ, schläächte Koss, Käld un Nääßde, denne Handwerksgeselle en dä Zigg usgesatz sin, dobei. Der Adolph Kolping weed met 22 Johr esu krank, dat he singe Berof eesch ens nit mih wigger usübe kann.
Domm es hä nit. Wann ein Dür zoschleiht, geiht er off en andere op. Un en im schingk die Energie ze wahße, de Nud meldere ze welle un hä deit sich röste: hä besögk et kölsche Marzellegymnasium un läht em April 1841 de Reifepröfung av. Donoh studeet hä in Münche, Bonn un schleeßlich am Clericalseminar en Kölle Theologie. Dat alles es im natörlich nit möglich, ohne Hölp durch Metminsche zo erfahre.
1845 weed hä zom Priester geweiht un triff bei singer eeschte Aanstellung als Kaplon en Elberfeld, hügg e Veedel vun Wuppertal, op dat gliche Älend, dat hä en singer Gesellezigg selvs ze spöre hät kräge. E staatlich Sozialsystem wor zo dä Zigg noch nit erfunge. Et reck!
1846 weed en Elberfeld ene Gesselleverein gegründt. Die Idee inspireet in. Hä erkennt dä Senn un die Vürdeile, wann Geselle soziale Ungerstötzung, Beldung un Geselligkeit erfahre. Genau die Idee mööch hä groß maache. Hä frög för sing Versetzung noh Kölle un weed tatsächlich 1849 Domvikar.
Die Chance för si Wirke es do! En der Kolumbaschull gründt hä em selve Johr am 6. Mai der Kölsche Geselleveein. Dä hät tirek Erfolg. 550 Geselle schleeße sech em eeschte halve Johr aan. Dä Verein beed inne en fründlich Ungerkunf, Geselligkeit, medizinische Versorgung un ganz wichtig, Zogang zo Beldung. Dann nor wä weiß wie, kann sich god selver helfe.
Wie hä met 52 Johr am 4. Dezember 1865 stirv, han 418 Gesellevereine met mih wie 24.000 Metgleeder die Idee üvvernomme.
Am 27. Oktober 1991 hät der Paps Johannes Paul II. in sillig gesproche.
Un wä weiß, villeich es hä unse nächste kölsche Hellige. Die katholische Kirch es et noch am Pröfe.
MechelLeggi altro
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- domenica 14 luglio 2019
- ⛅ 17 °C
- Altitudine: 55 m
GermaniaDellbrück50°58’18” N 7°4’32” E
Der Thurner Hof

Der Thurner Hof liegt im Kölner Stadtteil Dellbrück,an der Mielenforster Straße 1. Er ist sozusagen das "Dellbrücker Wahrzeichen", wie in der Stadt der Dom. Nach einer wechselvollen Geschichte gehört er seit 1911 der Stadt Köln.
Diese ließ ihn in mühevoller Kleinarbeit mehrfach renovieren. Seit Jahren wird die Anlage von der Volkshochschule Köln als Lehranlage genutzt. Der dadurch entstandene Bio Garten feierte 2013 sein 25jähriges Bestehen und bekam damals von mir folgendes Gedicht:
Die Biene
Es saß mit finsterer Miene,
auf der Blüte eine Biene.
Was ihr einst so gut gemundet,
schmeckt grad gar nicht abgerundet.
Mensch sagt “Saurer Regen” wär gekommen,
hätte der Blume den Geschmack genommen.
Nun mußt das Bienchen sehen,
wie es mit ihm würd weitergehen.
Doch halt,
war da nicht was mit bestäuben?
Frohlockend fliegt die Biene weiter
und ihre finstere Miene wird nun heiter.
Als Bienchen lernst du viele Blüten kennen,
darfst gar manche Knospe kurzfristig
die deine nennen.
Welch ein schöner Preis,
für soviel Bienenfleiß.
©Elisabeth van Langen
Das Thema "Bienen" und Natur ist heute, 6 Jahre später präsenter denn je. Auf dem Thurner Hof finden wir reichlich wilde Natur. Ein Nutzgarten wie im Mittelalter lädt die 20 Honigbienenvölker des Hofes ein. Wo sonst wäre dieser passender als auf dem Thurner Hof, dessen Anlage bereits aus dem 9.Jahrhundert datiert. Man produziert dort auch eigenen Honig.
Der einstige Wehrgraben wurde neu ausgehoben und rekultiviert. Er wird gespeist mit dem Wasser des Strunder Bachs und bietet zahlreichen Kleintieren Lebensraum. So gibt es dort noch Stichlinge und viele Libellenarten. Im Garten befindet sich natürlich auch ein Insektenhotel.
Besonderes Augenmerk richtet man automatisch auf das wunderschöne Fachwerkhaus, welches mit Größe und Baustil einmalig in Köln ist. Es wurde dort als Herrenhaus des ehemaligen Rittersitzes im 16.Jahrhundert erbaut.
Erweitert wurde es im 18.Jahrhundert. Die letzte Renovierung ist wohl noch nicht ganz abgeschlossen. Zumindest sah es für mich so aus.
Doch auch die weitere Anlage ist sehenswert. So hat seit 1952 das Nutzungsrecht an Stallungen und dem ehemaligen Soldturm, die Reitergemeinschaft Kornspringer Köln e.V.
Ca. 35 Pferde können in den Stallungen ihre Heimat finden.
Am Soldturm, der direkt an der Mielenforster Straße liegt, befindet sich ein Wappen. Dieses gehört zum Geschlecht der Familie Quadt.
Im September 2019 gibt es den VHS Bio Garten nun schon 31 Jahre. Er steht übrigens jedem Besucher offen. Ein Besuch der vor allem Naturgartenfreunde Freude bereiten dürfte. An speziellen Tagen kann man dort auch etwas mehr vom Thurner Hof und seiner Anlage sehen. Ich hab mich heute einmal gemütlich auf die Bank gesetzt und dieses mittelaterliche Gärtchen auf mich wirken lassen. Harmonie pur!
Wenn euch dieser Artikel gefallen hat, teilt ihn gern und empfehlt uns weiter.
Habt eine schöne Woche
Eure ElisabethLeggi altro
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- martedì 16 luglio 2019
- ☁️ 15 °C
- Altitudine: 55 m
GermaniaSt. Maria im Kapitol Köln50°56’3” N 6°57’32” E
Die Reise der Könige

"Es war einst vor langer Zeit, vor über 2000 Jahren, da wir lebten. Die Menschen gaben uns verschiedene Namen...die drei Weisen aus dem Morgenland, Magier, im Matthäusevangelium werden wir als Sterndeuter erwähnt, denn der Stern von Bethlehem führte uns zum Jesuskind. Letztlich aber werden wir euch bekannt sein als...die Heiligen Drei Könige..."
Der Weg der Gebeine der Heiligen Drei Könige gleicht einer Odysee, die bereits im 4. Jahrhundert begann. Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, heute als Heilige verehrt, fand die Gebeine in Palästina auf und übersandte sie ihrem Sohn nach Konstantinopel. Durch den Heiligen Eustorgius wurden sie später nach Mailand gebracht. Ab wann sie sich in der Kirche San Eustorgius in Mailand befanden, ist nicht sicher, aber in einer Chronik eines Abtes vom Kloster Mont St. Michel in Nordfrankreich heißt es, dass die Körper der drei Heiligen Könige im Jahre 1158 in einer Kirche nahe Mailand aufgefunden wurden.
Dann kam Kaiser Friedrich I....besser bekannt unter dem Namen Barbarossa, der in dieser Zeit Kaiser des römisch-deutschen Reiches war.
Belagerte dieser Mailand bereits im Mai des Jahres 1161 zum ersten Mal, tat er dieses nun ein zweites Mal und am 1. März 1162 ergab sich Mailand. Dass dies nicht freiwillig geschah, steht außer Frage. Alles wurde zerstört, was etwas wert war, geplündert. Auch die Gebeine der Heiligen fielen in Barbarossas Besitz.
Am 10. Juni 1164 schenkte dieser die Reliquien, die, wie man vermutet, bis dahin vom Bischof Heinrich von Lüttich verwahrt wurden, seinem Reichskanzler Rainald von Dassel - dem Erzbischof von Köln...und hier beginnt die letzte Reise der Könige.
Rufen wir uns an dieser Stelle noch einmal ins Gedächtnis, dass Erzbischöfe im Mittelalter nicht ausschließlich gute Seelen, Männer der Gnade, waren, sondern auch Kriegsherren. Die Macht, die diese Erzbischöfe hatten, war unglaublich groß und kostete viele Leben. So war auch Rainald von Dassel, neben vielen anderen Ämtern in seinem Leben, der engste Berater von Kaiser Barbarossa.
Dennoch hat Köln ihm viel zu verdanken. Denn am 23. Juli 1164 brachte er die Gebeine der Heiligen drei Könige, ebenso wie die des Nabor und Felix, nach Köln. Das, was aus dieser Stadt wurde, haben wir auch oder hauptsächlich der Tatsache zu verdanken, dass diese nun zu einer der wichtigsten Pilgerstätten der Christenheit im Westen wurde. Und ich kann es nicht oft genug sagen: ohne die Gebeine gäbe es unseren Dom nicht. Denn der "alte Dom" konnte schlicht die Massen der Pilger nicht mehr aufnehmen.
Doch zurück zum Geschehen...bereits am 9. Juni 1164 trat Rainald von Dassel seine Reise von Italien nach Köln an, mit dem Geschenk Barbarossas im Gepäck. Kriegsbeute oder Diebesgut würde es eher treffen, klingt aber nicht so schön. Und mit der Wahrheit konnte die Menschheit noch nie umgehen, daher belassen wir es bei "Geschenk". Die Reise war gefährlich, wußte man doch nie, ob hinter der nächsten Biegung schon Wegelagerer warteten. Mit viel List gelang es von Dassel jedoch, Köln wohlbehalten zu erreichen. Wie er hier empfangen wurde, muss einem Volksfest geglichen haben. Wie in einer Prozession begleiteten ihn die Menschen. Welches Tor von Dassel durchschritt, weiß man nicht sicher. Es ist aber laut Erzählungen aus dem 19. Jahrhundert anzunehmen, dass die Gebeine vorerst in die romanische Kirche St. Maria im Kapitol gebracht wurden. Diese Kirche war neben dem Dom die wichtigste Kirche der Stadt.
Die Pforte, durch die der Erzbischof dann gegangen sein muss, um in den Immunitätsbereich der Kirche zu gelangen, nannte sich daher "Dreikönigenpförtchen".
Ob es sich wirklich so zugetragen hat...für mich persönlich spielt es letztlich keine Rolle. Diese Geschichten, Überlieferungen, Erzählungen oder auch Legenden beinhalten jedoch immer auch einen Funken Wahrheit.
Diese Pforte gibt es im original romanischen Baustil nicht mehr. Im Jahre 1460 wurde sie im gotischen Stil durch den Kölner Ratsherrn Johannes Hardenrath neu errichtet.
"Das letzte Stück unserer langen Reise führte uns dahin, wo wir in einem goldenen Schrein immer bei euch sind. Findet den Weg zu uns und lauscht der Geschichte...wir haben es gesehen, das Jesuskind. Damit begann alles...und wird niemals enden..."
Eure RamonaLeggi altro
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- giovedì 18 luglio 2019
- ⛅ 24 °C
- Altitudine: 60 m
GermaniaRheinauhafen50°55’57” N 6°57’34” E
Joost van den Vondel

Hollands bedeutendster Dichter, ein kölscher Jung – Joost van den Vondel
Wie jetzt, kann das wahr sein? Ja, auch wenn die Überschrift ein wenig reißerisch daherkommt, es ist tatsächlich wahr. Joost van der Vondel gilt allgemein als der bedeutendste niederländische Dichter der Renaissance.
Geboren am 17. 11. 1587 in unserer Stadt, genau genommen in der großen Witschgasse 1a. Seine ersten neun Jahre verbrachte er in Köln, bis seine Eltern gezwungenermaßen nach Amsterdam zogen. Denn so, wie sie damals aus religiösen Gründen aus Antwerpen geflohen waren, mussten sie später aus denselben Gründen auch Köln verlassen.
Joost übernahm in Amsterdam nach seiner Schul – und Lehrzeit das Textilgeschäft seiner Eltern, überhaupt war Amsterdam zu dieser Zeit eines der wichtigsten europäischen Zentren und in den Niederlanden bezeichnet man diese Zeit als „das Goldene Zeitalter“, auch dank des künstlerischen Wirkens Van der Vondels, der das niederländische Drama reformierte.
Er schrieb Dramen, Schauspiele, viele davon mit biblischen Stoffen, übersetzte einige Werke aus anderen Sprachen ins Niederländische. Auch schrieb er 1651 die Anleitung zur niederländischen Dichtkunst, die starken Einfluss auf die Künste dieser Zeit ausübte. Da er ein großer „Fan“ des römischen Dichters Seneca war, und stark von diesem Beeinflusst wurde, finden wir viele endlos lange Monologe, Geister und Traumerscheinungen in seinen Dramen. Sein bekanntestes Werk ist sicher Gijsbrecht van Aemstel .Er starb am 05.02.1679 in Amsterdam. Dort wird er bis heute sehr verehrt, so gibt es mitten in Amsterdam den Vondelpark mit einer Statue von ihm. Die Niederländische 5 Gulden Banknote von 1973 zierte sein Gesicht, der Asteroid 2992 Vondel wurde nach ihm benannt . Bei uns in Köln ist in der Neustadt eine Straße nach ihm benannt.
Ebenso hat er immer offen von seiner Sehnsucht und Liebe zu seiner Heimatstadt gesprochen und diese Zuneigung zu Köln nie verloren. Er schrieb von seiner großen Sehnsucht nach seinem Geburtsort, die er empfinde, und 1639 verarbeitete er die Ursula Legende in seiner Tragödie „Jungfrauen“.
Als der schwedische König Gustav II. Adolf 1632 Köln bedrohte, schrieb er ihm das Gedicht „Olivenzweig für Gustav Adolf“ und bat ihn darin, seine Heimatstadt zu verschonen.
In Köln ist er wohl ziemlich in Vergessenheit geraten, deshalb möchte ich heute mit dieser kleinen Geschichte einmal auf ihn Aufmerksam machen, er war ein kölscher und hat seine Heimatstadt tief in seinem Herzen getragen.
Euer RonaldLeggi altro
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- sabato 20 luglio 2019
- ☁️ 27 °C
- Altitudine: 41 m
GermaniaZündorf50°52’28” N 7°2’24” E
Eine Radtour

Sommer, Sonne, gute Laune, Fahrradtour!
Wetten, man schafft es innerhalb der Kölner Stadtgrenzen eine Radtour von weit über 30 Kilometern Länge zu machen, ohne eine Strecke doppelt zu fahren und ohne an einer Ampel warten zu müssen? Ich weiß ja, der ein oder andere schafft sogar die doppelte Strecke, wenn da Ampeln knallrot leuchtet. Das ist aber nicht mein Thema hier.
Wie das geht? Also, man fährt zum Beispiel in Rodenkirchen am Rheinufer in Richtung Altstadt los, über diese hinweg bis zur Mülheimer Brücke und hier auf der anderen Seite zurück zur Groov. Gut, die Mülheimer Brücke gerade… - aber wenn sie in Schuss ist, geht das. Und wenn man dann in der Groov angekommen ist, hat man sich aber ein Radler sowas von redlich verdient…
Und danach wieder zurück bis Rodenkirchen? Wir sind doch hier nicht bei der Tour de France! Nein, wir machen uns das ganz gemütlich. Seit über drei Jahrzehnten kommen wir von der Groov aus ohne Brücke über den Rhein nach Weiß. Von dort ist der Weg zurück kurz.
Heiko Dietrich ermöglicht uns das. Darf ich sagen, dass ich diesen Mann für ein Kölsches Original halte? Warum? Ich habe den Mann letztes Jahr im WDR im Interview gesehen, das zu seinem Ruhestand am 1. Juli 2018 gesendet wurde. Er erzählte von seinem Lebensweg. Wie er in jungen Jahren von Mecklenburg-Vorpommern mit seiner Mutter hierhin kommt, eine Maschinenbau- und auch eine Schreinerlehre macht, Industriedesign studiert, technischer Assistent am Radioteleskop in Effelsberg ist und am Ende eine kleine Werkstatt in einem Hausboot in Paris hat. Jahre später liest er, dass in Köln, genauer in Porz, ein Fährmann gesucht wird…
Schon dieser Lebensweg sagt doch aus, dass er ein Charakterkopf ist, oder? Seine Boote, das kleine „Krokodil“ für bis zu 18 Personen mit Fahrrad und das etwas größere „Krokolino“, dass über 30 Personen fasst, mit denen er uns sicher über den Rhein bringt, und die große „Frika“, ein Hausboot, hat er sich gebaut. Er tüftelt und bastelt, hat Ideen und auch Meinungen. Kritische Meinungen dazu, wie wir mit unserem Rhein und Köln umgehen. Solche Menschen finde ich spannend.
Warum ich oben „Ruhestand“ schreibe und jetzt, dass er die Fähre noch betreibt? Weil er sie tatsächlich mit weit über 70 Lebensjahren immer noch betreibt. Jahrelang weist er bereits auf die Lage hin. Es ist schwer, einen Nachfolger zu finden. Man muss die Arbeit mögen und auch qualifiziert sein, braucht verschiedene Berechtigungen, um eine Fähre auf dem stark strömenden Rhein überhaupt fahren zu dürfen und Lizenzen für den Funkverkehr, der notwendig ist. Stephan Berressen bringt das alles letztes Jahr mit. Die Absprachen zur Ablöse laufen 2018 und der WDR verabschiedet Heiko Dietrich im Juni mit dem erwähnten Interview, dass ich leider in der Mediathek nicht mehr finde. Die Übergabe scheitert dann aber an den unterschiedlichen Ideen der Männer, wie so ein Fährbetrieb zu führen ist, höre ich im Nachhinein. Heiko Dietrich macht lieber selbst weiter.
Gut, ich habe da auch meine eigene Idee, dass mit ein paar Veränderungen, die Fähre vielleicht mehr sein kann, als ein tolles Erlebnis für unsere Ausflüge. Ein feste, kurze Verbindung zwischen den Ufern, als zuverlässig planbarer Verkehrsweg für Menschen, die immer da die Rheinseiten wechseln möchten. Stehen da Kosten und Nutzen im schlechten Verhältnis? Ich kann es nicht sicher beurteilen.
Ich traue mir aber zu, zu beurteilen, dass Heiko Dietrich ein Charakterkopf ist, der Köln und seine Arbeit liebt und sich nicht verbiegen lässt. Was fehlt ihm jetzt noch zum „Original“? Ich glaube, nichts.
Michael
Sommer, Sonn, gode Senn, Räddchestour!
Wedde, mer schaff et, luuter en Kölle ze blieve un mih wie 30 Killometer mem Radd ze fahre, ohne dat mer nor eine Deil dubbelt fäht un ohne dat mer an ener Ampel waade muss? Ich weiß jo, dä ein ov andere schaff sugar de dubbelte Streck, wann do Ampele knallrud leuchte. Dat es ävver nit mi Thema hee.
Wie dat geiht? Alsu, mer fäht för e Beispill en Rudekirche am Rhingofer en Richtung vun der Aldstadt loss, üvver die fott bes mer bei der Müllemer Bröck es un hee op der Schäl Sick zoröck noh der Groov. God, de Müllemer Bröck grad... – ävver wann die en Schoss es, geiht dat. Un wann mer dann en der Groov aangekumme es, hät mer sich ävver e Radler sujet vun ech verdeent…
Un donoh widder öm bes Rudekirche? Mer sin doch hee nit bei der Tour de France! Enä, mer maache uns dat ganz gemödlich. Zick üvver drei Johrzehnte kumme mer vun der Groov us ohne Bröcke üvver der Rhing noh Wieß. Vun do es der Wäg zoröck koot.
Der Heiko Dietrich mäht uns dat möglich. Darf ich sage, dat ich dä Kääl för e Kölsch Orgenal halde? Woröm? Ich han dä Mann letz Johr em WDR em Interview gesinn, dat zo singem Ruhestand am 1. Juli 2018 gesendt woodt. Hä verzallt us singem Levve. Wie hä, wie hä noch jung wor, met singer Mamm us Mecklenburg-Vorpommern heehin kütt, en Maschinebau- un och en Schringerlihr mäht, Industriedesign studeet, technische Assistent am Radioteleskop en Effelsberg es un am Eng en klein Werkstatt en enem Huusboot en Pariss hät. Johre späder liss hä, dat en Kölle, genauer Pooz, ene Fährmann gesök weed…
Ald dä Levvenswäg säht doch us, dat hä singe eige Kopp hät, oder? Sing Boote, et klei „Krokodil“ för bes zo 18 Lück met Drohtesel un et jet größere „Krokolino“, dat üvver 30 Lück fass, met denne hä uns secher üvver der Rhing brängk, un de große „Frika“, e Huusboot, hät hä sich gebaut. Hä tüftelt un bastelt, hät Enfäll un och Meinunge. Kritische Meinunge dozo, wie mer met unsem Rhing un Kölle ömgonn. Su Minsche finge ich spannend.
Woröm ich bovve „Ruhestand“ schrieve un jetz, dat hä die Fähr noch bedriev? Weil hä se wirklich met wigg üvver 70 Levvensjohre luuter noch bedriev. Johrelang wies hä op die Lage hin. Et es schwer, ene Nohfolger zo finge. Mer muss die Arbeid möge un och qualifizeet sin, bruch ungerscheedliche Berechtigunge, öm en Fähr om Rhing, dä jo stark strömp, üvverhaup fahre ze dürfe un Lizenze för der Funkverkehr, dä nüdig es. Der Stepahn Berressen brängk dat all em letzte Johr met. De Avsproche för de Avlöse laufe 2018 un der WDR mööch met däm Inteview, dat ich bovven erwähnt han un leider en en der Mediathek nit mih finge, em Juni tschüss sage. De Üvvergabe klapp nor nit, weil die zwei Kääls ungerscheedliche Idee han, wie mer su ene Fährbetrieb föht, hüre ich hingerher. Der Heiko Dietrich mäht leever selver wigger.
God, ich han do och minge eige Idee, dat met en paar Veränderunge, die Fähr villleich mih sin kann wie e doll Erlebnis för uns Usflög. En faste Verbindung, die de Ofer om koote Wäg verbingk, als zoverlässige Verkehrswäg, dä planbar es för Minsche, die immer do de Rhingsigg wähßele mööchte. Stonn do Koste un Notze nit em Verhäldnis? Ich kann dat nit secher beurdeile.
Ich traue mer ävver zo, zo beurdeile, dat der Heiko Dietrich ene Charakterkopp es, dä Kölle un sing Arbeid leev hät un sich nit verbeege lööt. Wat fählt im jetz noch zom „Orgenal“? Ich gläuve, nix.
MechelLeggi altro
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- domenica 21 luglio 2019
- ⛅ 20 °C
- Altitudine: 47 m
GermaniaRheinauhafen50°55’30” N 6°57’50” E
"Niemals geht man so ganz!"

Ihr erinnert euch an das Lied " Ich will keine Schokolade"?
Gesungen von einer beliebten Volksschauspielerin, die am 4.5.1927 in Köln-Kalk das Licht der Welt erblickte.
Die Rede ist von, ihr wisst es längst....
Trude Herr
Heute hab ich mich nun auf Spurensuche begeben. Und siehe da, gleich hinter der ehemaligen Schokoladenfabrik im Vringsveedel, wurde ich fündig.
Dort wo dereinst Stollwerck produzierte und heutzutage Kultur eine Rolle spielt, gibt es eine größere Grünfläche.
Seit dem 16.2.1995 ist es der Trude Herr Park.
Und damit man dies auch sieht, wurde dort im Jahre 2002 eine Skulptur installiert, die man als Trude Herr erkennen kann. Und das Ganze gleich 3 mal. Trude in ihren verschiedenen künstlerischen Berufungen. Besonders gefällt mir die Trude mit dem Klöppel in der Hand. Sieht sie nicht aus wie eine "Kölsche Freiheitsstatue?" (siehe Foto)
Enthüllt wurde das Denkmal dereinst von Agathe Hartfeld, der Schwester Trudes, die auf ihre Art ebenfalls ein Kölsches Original war. Fritz Schramma, der damalige Oberbürgermeister Kölns, hatte die Schirmherrschaft übernommen.
Die Installation des Künstlers Emil Schulte, wurde erst 2013 komplett fertiggestellt. 11 Jahre nach Beginn! 11? Passt schon! Ist die 11 doch in Kölle eine humoristische Zahl. Warum dauerte es aber so lange? Ganz einfach erklärt, dem Trude Herr Fanclub, der daa Denkmal errichten ließ, fehlte für die Lackierung das Geld. Hatte doch schon die komplette Installation, nebst Fundamenten usw.., eine Summe um die 70.000 € verschlungen. Finanziert aus Spenden und Privatvermögen der Fanclubleitung.
Ich steh davor und hör sie förmlich mit mir witzeln, weil ich das Denkmal ein wenig, wie soll ich sagen, dünn finde.
In mein Ohr flüstert Trudi: " Da hamse mich de Luft erus jelosse" (So in etwa hörte es sich an) oder sagte sie: "Ja joh, he krisse doch nix ze esse!"
Ach Trude, du fehlst mit deinem Humor.
Aber.....Mir verjesse dich nit!.......So steht es auf einer Plakette am Denkmal und so ist es auch. Wie sollte man so eine Humorgranate auch vergessen können? Die Plakette wurde zu Trudes 80.Geburtstag dort angebracht und zwischenzeitlich sogar von Vandalen entfernt. Zum Glück tauchte sie aber wieder auf.
Besonders interessant finde ich die Tatsache, dass unter diesem Denkmal gepresster Sahara Sand und Basalt der Kölner Straßen liegt. Eine weitere Erinnerung an Trude Herrs Leben, liebte sie doch die Sahara. Aber auch der Dom und die Fidschi Inseln wurden im Denkmal verewigt. Der Betrachter muss nur genau hinschauen.
Doch ist das schon alles?
Wer ca.600 m weiter auf Trudes Spuren wandert, der wird vor dem Odeon Theater im Vringsveedel , eine Gedenktafel finden, die an Trudes Volkstheater erinnert.
Denn dort spielte sie fast 10 Jahre lang ihre beliebten Bühnenstücke.
Das Odeon stiftete die im Boden eingelassene Platte und erkannte:
"He wor et Trude in singem Element!"
Im Jahre 1988 wurde ihr für ihr Schaffen, der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Am 16.3.1991 verstarb sie in Lauris/ Südfrankreich. Beerdigt ist sie auf dem Kölner Nordfriedhof. Dort war auch schon meine Großmutter beigesetzt.
Ein Grund mehr, diesen wieder einmal zu besuchen.
Viel Pomp und Brimborium darf man aber nicht erwarten. Aber den erwartet man bei "uns Trudi" auch nicht. Ihr Grab ist das Urnengrab der Familie, in dem u.a. auch Vater Robert und Mutter Agathe Herr ruhen. Manchmal legen Fans ihr eine Rose aufs Grab oder zünden eine Kerze an. Allen voran Scala Schauspielerin Hilde Schmitz, die Trudes Nachlass verwaltet und Vorsitzende des Trude Herr Fanclubs ist.
Wenn euch mein kleiner Ausflug vom rechts- ins linksrheinische Köln gefallen hat, freu ich mich über Teilungen.
Wobei ganz so linksrheinisch war Trude auch nicht, denn geboren in Kalk, wuchs sie in Mülheim auf. Erst später ließ sie sich auf der anderen Rheinseite nieder.
Habt einen schönen Sonntag,
eure ElisabethLeggi altro
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- martedì 23 luglio 2019
- ⛅ 28 °C
- Altitudine: 54 m
GermaniaAlter Markt50°56’15” N 6°57’36” E
Wer es wagt...

Es ist Nacht in Köln. Neblig. Wenn überhaupt, sieht man durch den Nebel nur schummriges Licht. Die Gassen, durch die ich muss, sind menschenleer. Ich bin allein, komme von einer Veranstaltung und bin unterwegs zurück zu meinem Hotel. Und so langsam bereue ich, nicht ein etwas näher gelegenes Hotel gebucht zu haben. Ich war schon einige Male hier und ich liebe diese Stadt. Aber jetzt in der Nacht wirkt alles so anders. Der Mond bricht gerade durch die Wolken und läßt Häuser und Bäume unheimliche Schatten werfen. Ich beschleunige meine Schritte, ich möchte nur endlich im Hotel ankommen. Plötzlich fühle ich mich beobachtet. Ich schaue auf und blicke in ein finster dreinblickendes Gesicht mit dunklen Augenhöhlen. Mir stockt der Atem, bis ich erkenne, was mich da anschaut. Dieses Gesicht und einige andere dieser Art habe ich doch hier schon öfter gesehen, aber dann bei Tageslicht. Es sind die sogenannten Grinköpfe, auch Annoköpfe genannt. Warum aber sind diese Köpfe mit den seltsamen Augen über einigen Türen in der Altstadt angebracht?
Gegen Ende des elften Jahrhunderts, Anno war Erzbischof von Köln, gab es ebendort einen jungen Kaufmann namens Richmut. Er hatte einst das Geschäft seines Vaters übernommen, der bei seiner Kundschaft stets angesehen war, aufgrund seiner Freundlichkeit und Ehrlichkeit. Leider hatte Richmut diese Eigenschaften seines Vaters nicht geerbt. Mürrisch war er in seiner Art. Aber was viel schlimmer war...er war hinterhältig und verlogen. Es heißt, eines Tages kam eine alte Frau, eine Witwe, die bereits Kundin bei seinem Vater war, zu ihm ins Geschäft, um Vorräte für den Winter zu bestellen. Wie von jeher gewohnt, zahlte sie diese im voraus und verließ sich darauf, dann auch ihre Waren ordnungsgemäß geliefert zu bekommen, sobald der Kaufmann diese beisammen hatte.
Das aber war ein Fehler, denn als einige Zeit vergangen war, fragte sie bei Richmut nach, wo denn ihre Vorräte blieben. Der Kaufmann behauptete daraufhin, nie eine Bestellung und somit auch kein Geld von ihr erhalten zu haben. Die alte Frau war sehr erzürnt und verlangte entweder nun die Waren oder ihr Geld zurück. Wieder behauptete Richmut, sie müsse sich irren, er habe keinen Auftrag von ihr erhalten. Zornig rief sie beim Verlassen des Geschäftes, dass Gott ihn für seine Tat strafen möge. Darauf liess sie es aber nicht beruhen. Und so trug sie ihre Beschwerde den zwölf Schöffen beim städtischen Gericht vor. Damit war sie nicht die erste. Doch die Schöffen waren bestechlich und Richmut kam so jedesmal ohne Strafe davon. Leider schien es diesmal wieder so auszugehen. Auch hier schrie die Alte voller Zorn, dass Gott sie alle zwölf für ihre Tat strafen möge. Aber was nun...es blieb nur noch eine einzige Möglichkeit, für Gerechtigkeit zu sorgen. Sie musste ihre Beschwerde gegen die Übeltäter in Köln, die sie so schändlich behandelt hatten, Erzbischof Anno vortragen. Dafür reiste sie sogar zur Abtei Siegburg, Anno hielt sich damals gerade dort auf.
Der Erzbischof tobte und schrie, als er die Vorwürfe hörte, dass er so etwas in seinem heiligen Köln nicht dulden würde. Und er veranlasste, dass der Kaufmann und die Schöffen verhaftet wurden. Ihm vorgeführt, stritten sie nun aber ihre Tat ab. Bis auf einen, der vor lauter Angst schließlich gestand, dass die alte Frau die Wahrheit gesagt hatte. Anno sprach eine grauenvolle Strafe aus. Allen, bis auf den einen, der gestanden hatte, sollten mit glühenden Eisenstangen die Augen ausgestochen werden. Der eine durfte ein Auge behalten, um seinesgleichen zurück nach Köln zu bringen. Zudem musste er an seinem und den Häusern der zwölf anderen Übeltätern steinerne Fratzen anbringen, als Warnung an die Kölner Bürger, Unrecht zu begehen und um zu zeigen, wo die schlechten Menschen wohnen...
Erleichtert, diese unheimliche Stimmung hinter mir gelassen zu haben, erreiche ich endlich mein Hotel. Und ich glaube, nächstes Mal nehme ich ein Taxi.
Eure RamonaLeggi altro
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- giovedì 25 luglio 2019
- ☀️ 33 °C
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GermaniaAltstadt Nord50°56’11” N 6°57’19” E
Der Bierbrunnen

Der Bierbrunnen
Mitten im Zentrum der Kölner Innenstadt, in direkter Umgebung des Kaufhofes auf der Schildergasse steht er, der Bierbrunnen.
Fast jeder ist schon zig mal an ihm vorbei gelaufen, wahrscheinlich ohne ihn zu beachten, denn in diesem Bereich der City dreht sich ja alles um das Shoppen. Auch ist der Brunnen zwar nicht zu übersehen, aber besonders aufsehenerregend ist er trotzdem nicht, finde ich jedenfalls.
Ab und zu setzt sich jemand auf einen der elf umliegenden Steine, um auszuruhen oder sein Fast Food gemütlicher verzehren zu können. Doch lasst euch die Geschichte hinter diesem Brunnen erzählen, sie ist recht amüsant.
Wir stehen (oder sitzen) vor einer hoch aufragenden Granitsäule, leicht gebogen und ab und an fließt sogar Wasser an ihr herunter. Warum steht dieses Teil hier? Nun, irgendwann zum Ende der 60er Jahre wurde dieser Bereich hier zur Fußgängerzone umgestaltet. Jetzt war auf einmal Platz da und der musste sinnvoll gefüllt werden. Gleichzeitig stellten viele Künstler unglaublich schöne Brunnen her, diese mussten ja irgendwo hin. Warum man dann ausgerechnet hier keinen der hübschen Brunnen ge..., lassen wir das. War Spaß. Zurück zur Geschichte des Brunnens.
Es wurde damals ein Wettbewerb an der Fachhochschule Köln ausgerufen und die Jury entschied sich für den Entwurf des Künstlers Harald Frehen. Die Finanzierung übernahm die Firma Harzheim.
Die hier am 6.5.1972 eingeweihte Brunnenanlage war für eine alljährliche Veranstaltung gedacht, dem "Bierzapfen". Es sollte einmal im Jahr kurzzeitig Bier an diesem Brunnen gezapft werden können.
Den für die Passanten verblüffenden Ausschank am Brunnen ermöglichte eine unterirdisch verlegte Zuleitung, die zu einem in einer Nebenstraße parkenden Bierwagen führte. Raffiniert gemacht oder?
Leider war diese Veranstaltung nur von kurzer Dauer. Schade, wird sich jetzt manch einer denken, aber stellt euch das mal heute vor.
So, das waren einige Fakten zum Kölner Bierbrunnen, und wenn ihr nächstes mal hier am Brunnen vorbei kommt, werdet ihr an diese kleine Story denken und automatisch Durst auf ein süffiges Kölsch bekommen. Wetten?
Mir geht es jedenfalls gerade so, ich wünsche euch noch eine gute Zeit, bis die Tage.
Euer RonaldLeggi altro
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- sabato 27 luglio 2019
- ⛅ 25 °C
- Altitudine: 56 m
GermaniaSülz50°55’1” N 6°55’45” E
Weißhaus-Kino

Unser Weißhaus-Kino.
Wenn es sonntags regnet und ich einfach mal so überhaupt keinen Bock habe, durch Köln zu laufen, guck ich oft nach, was es im Kino gibt. Damit meine ich nicht, dass ich mir das ganze Programm von Köln angucke. Nein, ich gucke, was gerade im Weißhaus-Kino läuft. Klar, ich wohne im Südwesten, da spinkse ich natürlich auch nach dem Broadway oder Odeon.
Letzte Woche war es wieder soweit, „Geheimnis eines Lebens“ mit Judi Dench. Der Film sagte mir so nichts, aber die Schauspielerin muss man sich angucken. Immer. Und so nahm ich mein Altargeschenk an der Hand, wie meistens, wenn wir uns ein etwas heimlich davonstehlen, und spazierte mir ihr durch die Straßen von Sülz zum Kino.
Ich bin ja keine 20 mehr. Diese großen Tempel mit ihren langen Schlangen von Menschen, dem Trubel, Lärm und Glutamat-Wolken, sind mir egal. Dort guck ich mir nicht mal Judi Dench an. Wenn man aber hier im Weißhaus-Kino ankommt, sind die Menschen weniger und irgendwie mehr wie ich. Da macht mir das Warten in der meist kurzen Schlange nichts aus. Nachos, die mit Käse überbacken vor sich hin müffeln, gibt es auch nicht. Popcorn, Eis, Getränke. – Fertig. Ab in den Kinosaal durch das schöne Foyer im Stil der 50’er Jahre, dass übrigens dem Münsteraner „Tatort“ schon als Kulisse diente. - Für einen Kölner Tatort ist es wohl zu hübsch, passt nicht ins sachliche Konzept, dass eine gewisse Kälte braucht. Behaupte ich mal so.
Damals, als es Köln nach dem Krieg wieder besser ging, wurde es gebaut. Gut, Sülz und Klettenberg hat es nicht so hart getroffen, wie den Innenstadtbereich oder zum Beispiel Lindenthal, aber ein Drittel der Häuser war zerstört. Selbstverständlich waren die Nachkriegsjahre auch hier hart, existenzbedrohend hart. Und eng war es. Kriegsheimkehrer, Flüchtlinge aus dem Osten, viele zog es in das zerstörte Köln. Wohnungen gab es kaum. Erst die Neubauwelle der 50’er Jahre schaffte langsam erträglichere Verhältnisse. Viele neue Wohngebiete entstanden in ganz Köln, Essen stand auf dem Tisch und das erste Geld für Vergnügungen blieb übrig.
1953 öffnete dann das „Theater am Weißhaus“, ein riesiges Gebäude für bis zu 750 Menschen. Es muss ein Unterhaltungstempel gewesen sein, der an die heranreichte, die es heute entlang der Ringe gibt. 1958 wurde es noch um ein kleines „Studio am Weißhaus“ erweitert.
Viele hier wissen besser als ich, dass es kam, wie es kommen musste: die Haushalte hatten in den 70’ern meist ihren eigenen Fernseher, die Kinowelt kam in eine Krise und viele mussten schließen. Auch das große „Theater am Weißhaus“ konnte nicht mehr mithalten. Es wurde 1974 geschlossen. Nur das kleinere Studio, das ja eigentlich nur angegliedert war, konnte überleben. Manfred Kremer übernahm es 1976 und eröffnete es unter dem Namen „Weißhaus-Kino“ 1979 neu. Es hatte zu dieser Zeit 72 Plätze.
Das Konzept in dem kleinen Kino Filme zu zeigen, die nicht das Interesse der großen Masse haben, funktioniert irgendwie in Sülz. Diesmal wurde das Kino um einen größeren Saal erweitert werden. Er fasst 266 Besucher. Das ist nicht wenig. Der Inhaberwechsel im Jahr 2010 zur OFF Kinobetriebs GmbH brachte eine technische Modernisierung, so dass auch die bunten Filme mit den großen Explosionen gut wirken.
Und so ist es ins Jahr 2019 gekommen: eine hübsche Optik, die mich an die 50’er Jahre erinnert, ein Publikum, dass irgendwie „mein Veedel“ ist und eine Technik, in der ich mir auch gern den neuesten „Bond“ angucke - alt und modern gleichzeitig. Ein vergnüglicher Ort für besondere Filme.
Michael
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Uns Wießhuus-Kinema
Wann et am Sonndag am Rähne es un ich einfach ens su üvverhaup kein Loss han, durch Kölle ze laufe, luure ich off noh, wat et em Kinema gitt. Domet meine ich nit, dat ich mir et ganze Programm vun Kölle aanluure. Enä, ich sinn noh, wat grad em Wießhuus-Kinema läuf. Klor, ich wonne em Südweste, do spinkse ich och nohm Broadway ov Odeon.
Letzte Woch wor et widder esu wigg, „Geheimnis eines Lebens“ mem Judi Dench. Dä Film saht mer su nix, ävver die Schauspillerin muss mer sich aanluure. Immer. Un so nohm ich mi Altargeschenk bei der Hand, wie miets, wann mer uns ganz höösch davun maache, un spazeete met im durch de Stroße vun Sülz nohm Kinema.
Ich ben jo kein 20 mih. Die große Tempele met ehre lange Schlange vun Minsche, dem Trubel, Radau un Glutamat-Wolke, künne mer jet drieße. Do luur ich nit ens et Judi Dench. Wann mer ävver hee em Wießhuus-Kinema aankütt, sin de Minsche winniger un irgendwie mih wie ich. Do mäht mer et Waade en der miets koote Schlang nix us. Nachos, die met Kis üvverbacke vör sich hen möffe, gitt et och nit. Popcorn, Ies, jet ze drinke. – Fäädig. Av en der Kinosaal durch et schöne Foyer em Stil vun de 50’er Johre, dat üvvrigens ald en Kuliss för der „Tatort“ us Münster wor. - För ene Kölsche Tatort es et wall zo staats, pass nit en et sachliche Konzepp, dat en gewesse Käld bruch. Sag ich ens su.
Domols, wie et Kölle nohm Kreeg widder besser ging, woodt et gebaut. God, Sölz un Kletteberg hät et nit esu getroffe, wie de Ennestadt ov för e Beispill Ling, ävver e Drettel vun de Hüüser wore kapodd. Selvsverständlich wore de Nohkreegsjohre och hee hadd, su hadd, dat et an et Engemahte ging. Un eng wor et och. Kreegsheimkehrer, Flüchlinge usem Oste, vill trok et en et kapodde Kölle. Wonnunge gov et kaum. Eesch de Neubauwell en de 50’er Johre schof Fößche för Fößche erdräglichere Verhäldnisse. Vill neue Wonngebiete kome en ganz Kölle op, Zeesse stundt om Desch un et eeschte Geld för Vergnögunge blevv üvverig.
1953 maht dann et „Theater am Weißhaus“ op, ene riesige Bau för bes zo 750 Minsche. Et muss ene Ungerhaltungstempel gewäse sin, dä an die eranreckte, die et hügg lans der Ringe gitt. 1958 woodt et noch um e klei „Studio am Weißhaus“ usgebaut.
Vill hee wesse besser wie ich, dat et kom, wie et kumme moot: de Huushalde hatte en der 70’er miets ehr eige Flimmerkess, de Welt vum Kinema kom en de Bredouille un vill moote zomaache. Och et große „Theater am Weißhaus“ kunnt nit mih methalde. Et woodt 1974 zogemaht. Nor dat kleinere Studio, dat jo eigentlich nor aangegliddert wor, kunnt üvverlevve. Der Manni Kremer üvvernohm et 1976 und maht et unger der Name „Weißhaus-Kino“ 1979 widder op. Et hatt zo dä Zigg 72 Plätz.
Dat Konzepp en däm klei Kinema Filmcher ze zeige, die nit et Intresse bei de große Masse han, flupp irgendwie en Sölz. Dismol woodt dat klei Kinema usgebaut un kräht noch ene große Saal. Hee gonn 266 Lück eren. Dat es nit winnig. Der Inhaberwähßel em Johr 2010 noh der OFF Kinobetriebs GmbH braht en technische Modernisierung, su dat och die bunte Filmcher met de große Explosione god wirke.
Un su es et en et Johr 2019 gekumme: aadig aanzesinn, mem Stil, dä mich an de 50’er Johr erennert, e Publikum, dat irgendwie „mi Veedel“ es un en Technik, en dä ich mer och der neuste Bond aanluure - ald un doch modern, ene vergnögliche Oot för besondere Filmcher.
MechelLeggi altro
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- domenica 28 luglio 2019
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- Altitudine: 48 m
GermaniaRodenkirchen50°53’49” N 7°0’58” E
Schifferkapelle zu Westhoven

Die Schifferkapelle zu Westhoven
Als ich dieser Tage am Rhein entlang spazierte, bemerkte ich ein schwarzes Kreuz auf einem Rheinkilometerstein. Dort wo sonst die Zahl steht.
Nun weiß man, wenn man aus einer Schifferfamilie kommt, was dies zu bedeuten hat. Es sagt nur aus, man ist noch exakt einen halben Kilometer vom nächsten Rheinkilometer entfernt.
Als Laie denkt man aber gern was anderes. Vor allem, wenn wie in meinem Fall, in unmittelbarer Nähe ein alter Friedhof nebst Kapelle zu finden ist.
Meine Neugier war geweckt und wurde kulturhistorisch reich belohnt.
Vor allem der alte Porzer Angler, der mich zufrieden lächelnd betrachtete, als ich die Sehenswürdigkeiten vor Ort fotografierte. Er wusste z.B., dort wo ich nun stand, da hatte einst ein richtig altes Dorf gelegen. Das frühere Westhoven. Zerstört durch die Franzosen, die gerne eine freie Sicht zum Rhein haben wollten. Geblieben war nur die Kapelle und der bis 1929 genutzte Friedhof, der bereits seit 1128 als solcher diente.
Und auf diesem Gelände stand ich nun.
Einige alte Grabsteine waren noch vorhanden. Eine Holztafel (siehe Foto) zeugte von der Kapelle, die sich anmutig gen Himmel reckte. Mit Fachwerk versehen, ein kleines Schmuckstück.
Die Kapelle gehört zu den romanischen Kirchenbauten Kölns und wurde einst dem Hl. Nikolaus von Myra, dem Schutzpatron der Schiffer und Seeleute gewidmet. Eine Schifferkapelle also, die die Binnenschiffer vom Rhein aus sehen konnten. So mancher Schiffer hat früher dort eine Rast eingelegt und die St. Nikolaus Kapelle besucht.
Manchmal kam auch der Rhein bei der Kapelle zu Besuch. Zumindest kam er ihr recht nah, wie die 3 Hochwassermarkierungen, die in der Nähe angebracht sind, bezeugen. (siehe Foto)
Zum Glück liegt sie auf einer kleinen Anhöhe. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie der fahrende Schiffer die Kapelle vom Rhein aus wahrgenommen hat. Zumal der Rhein auch hier aus seiner Bogenfahrt des Porzer Rheinbogens kommt. Der Bau wurde aus Kiesel und Tuffstein errichtet und weiß angestrichen, wie auch St. Heribert in Deutz. Das ist aber kein Zufall, denn St. Nikolaus gehörte einst zur Benediktinerabtei Deutz.
Für mich ist Westhoven eine der Ecken am Rhein, wo man sich wie im Urlaub fühlen kann. Der alte Angler nickt dazu und schaut noch einmal zu St. Nikolaus hoch, bevor er am Sandstrand verschwindet und ich leise "Petri Heil" sage
Euch allen einen sonnigen Sonntag, eure Elisabeth.Leggi altro
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- martedì 30 luglio 2019
- ⛅ 27 °C
- Altitudine: 41 m
GermaniaNiehl50°59’23” N 6°57’50” E
Weil aufgeben keine Option war…

nein, aufgeben war für Kalle und Karo Köckeritz nicht drin, als es vor einigen Jahren hieß, ihre Gaststätte, das „Gaffel im Linkewitz“ kann am alten Standort nicht bleiben. Der Pachtvertrag mit dem Hauseigentümer lief aus und verlängern kam für ihn trotz aller Versuche der Betreiber nicht in Frage, da ihm der Kneipenbetrieb schlicht zu laut war. Für die Kultkneipe schien das das Aus zu bedeuten. Und tatsächlich wurde das Linkewitz geschlossen. Erstmal…denn nur vier Häuser weiter stand sie…die Lösung.
Ein seit mehreren Jahren leer stehendes Hotel, genauer das „Hotel Niehler Damm“. Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Gebäude noch einem russischen Milliardär, mit welchem das Ehepaar Köckeritz nun Kontakt aufnahm. Sie konnten den Besitzer von ihrem Vorhaben überzeugen und das Haus kaufen.
Nun hieß es also umziehen. Aber wie so einen aufwändigen Wiederaufbau hinbekommen?
Mit der Hilfe vieler Menschen, Gäste und Freunde von Karo und Kalle, die tatkräftig mit anpackten, gelang es. Bald darauf konnte das erste öffentliche Wohnzimmer Kölns neu eröffnet werden.
Für genau diese lieben Menschen findet einmal im Jahr ein „Tag der Freundschaft“ statt, der dem Ehepaar Köckeritz immens wichtig ist, wissen sie doch, was sie diesen Menschen zu verdanken haben. An diesem Tag dürfen und sollen sich diese Menschen einmal selbst feiern für ihre tolle Leistungen.
Nun ist das hier aber nicht irgendeine Gaststätte. Hier spürt man, dass mit sehr viel Herz gearbeitet wird. Man fühlt sich wohl, sofort aufgenommen und die Zeit vergeht wie im Flug, wie ich bei meinem ersten Besuch hier feststellen durfte. Noch dazu hatte ich die Freude, Karo und Kalle, zwei wunderbare und sehr herzliche Menschen, kennenzulernen.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön für die schönen Stunden bisher bei euch. Ich bin sicher, da werden noch so einige dazukommen.
Eine weitere Besonderheit ist die Verbindung dieser Gaststätte zum Kölner Dom. Klingt eigenartig? Ich würde sagen, eher einzigartig! Denn hier finden sich im Innenbereich Türen, in denen sich echtes Glas eines Domfensters befindet. Und zwar aus DEM Fenster, welches sich früher an Stelle des heutigen sogenannten „Richterfensters“ befand und zu Zeiten des Dombaumeisters Ernst-Friedrich Zwirner dort eingesetzt wurde.
Die Außenterrasse umschließt ein Zaun, welcher kein Geringerer ist, als der Vorgänger des heutigen Zaunes an der Südfassade des Kölner Domes. Das goldfarbene Muster weist auf die Heiligen drei Könige hin.
Fassen wir es kurz zusammen:
Verbringen wir also hier schöne Stunden bei wunderbaren Menschen, umgeben von Gegenständen des Kölner Domes, zu denen übrigens auch der Stein über dem Eingang gehört, sind wir im wahrsten Sinne des Wortes dem Himmel ganz nah.
Ich kann euch einen Besuch hier nur empfehlen. Und in diesem Sinne wünsche ich euch schon jetzt eine schöne Zeit im „Gaffel im Linkewitz“.
Eure RamonaLeggi altro
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- giovedì 1 agosto 2019
- ⛅ 22 °C
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GermaniaDiepeschrath50°58’40” N 7°4’58” E
Das KVB - Straßenbahnmuseum Thielenbruch

Heute gibt’s Kultur, ich gehe ins Museum, ich werde mir das Straßenbahnmuseum der KVB anschauen. Was eignet sich also zum Einstimmen besser als…. richtig, eine Fahrt mit der KVB. Angenehmerweise kann ich mit der Linie 18 bis zur Endhaltestelle Thielenbruch fahren. Gesagt, getan.
Direkt an der Haltestelle, einem kleinen Kopfbahnhof, ist das Museum, nicht zu verfehlen, also gehe ich auf den übrigens sehr schön gemachten Eingang zu, einen alten im Mauerwerk integrierten Eisenbahnwaggon. Hat was. Dann geht es durch einen Vorraum, dieser wird als Restaurant genutzt und ist ebenfalls gut gelungen. Aber ich will jetzt nicht speisen, ich will jetzt endlich die Straßenbahnen sehen, habe mich schon darauf gefreut, schließlich „begleiten" diese Bahnen mich schon seit meiner frühesten Kindheit. Also durch den Vorraum und ab in den Ausstellungsraum. Raum? Nee, Halle. Große Halle. Cool, das verspricht spannend zu werden.
Diese Halle hat an sich schon eine lange Tradition, diente sie doch schon ab 1905 als Wagendepot des Betriebshofes Thielenbruch. Rund 2.500 Quadratmeter Fläche, etwa 20 Straßenbahnen und diverse andere Sachen sind hier zu bestaunen. Modellwelten aus Pappe die Bahnstationen darstellen, Stelltafeln, und vieles andere mehr, klasse. Ich stelle schnell fest, viele der Sachen hier habe ich noch selbst im alltäglichen Gebrauch erlebt, jetzt stehen sie hier im Museum. Hoffentlich behalten die mich nicht auch gleich hier, geht mir noch so durch den Kopf, aber bevor ich weiter darüber nachdenken kann, zieht mich das schon wieder in seinen Bann.
Zu Beginn aber erstmal ein kleiner Einblick in die Geschichte der KVB. 1882 wurde die Cölnische Straßenbahn-Gesellschaft gegründet und 1899 standen unfassbare 756 Pferde in Diensten der Stadt. In der Mülheimer Freiheit existiert noch heute ein ehemaliges Straßenbahndepot mit Skulpturen von Pferdeköpfen am Mauerwerk.
Hier weitere spannende Daten zur KVB. 1914 wurden mit 1000 Fahrzeugen etwa 152 Millionen Passagiere befördert. In den 30er Jahren gab es auf einigen Strecken sogar abgetrennte Raucherabteile.
Am 11.02.1906 wurde die Rheinuferbahn zwischen Köln und Bonn eröffnet. Um Punkt 14.00 Uhr wurde die erste mit vier Waggons ausgestattete und festlich geschmückte Bahn von der Trankgasse aus in Richtung Bonn geschickt. Pünktlich, heute kaum vorstellbar. An allen Stationen wurde die einfahrende Bahn mit großem Jubel und Böllerschüssen begrüßt. Vielleicht sollten wir das wieder einführen, natürlich nur, wenn die Bahn wirklich pünktlich ist, so als kleine zusätzliche Motivation. Die Kosten würden sich im Rahmen halten. Genug gelästert, zurück ins Jahr 1906. Die beiden Oberbürgermeister speisten übrigens damals unterwegs in der „Zugrestauration“. Zu dieser Zeit war die Rheinuferbahn die modernste Schnellbahn in Deutschland. Kaum zu glauben. Sie fuhr satte 70 Stundenkilometer, das war einzigartig in Deutschland. Tja, so ändern sich die Zeiten. Heute freuen wir uns über jeden Zug, der überhaupt fährt.
Ab 1968 wurden nach und nach immer mehr Tunnel gebaut, um die Straßenbahn vom üblichen und immer mehr werdenden Straßenverkehr zu lösen. Oft sehen wir sogenannte U-Bahn Zeichen, dabei ist die KVB eigentlich eine Mischung aus unter- und oberirdischen Strecken.
Nun aber zum Museum, in der Halle fällt mir direkt ein Wagen auf, ein absoluter „Eyecatcher“, der Pferdewagen 211 von 1894. Die „Päädsbahn“ fuhr 30 Jahre lang.
Dann das alte Modell der ersten „Elektrischen“, so nannten die Kölner sie. Wagen 407, 1901 eingeführt, sieben Jahre später gab es in Köln bereits 371 Exemplare davon.
Leider gibt es kein Original mehr, für das Museum wurde deshalb aus einem Bonner Triebwagen ein Modell von 1902 modelliert. 1901, fuhren die ersten elektrischen Bahnen durch Köln. Zuerst wurden die Verbindungen vom Dom zur Flora und vom Zoo zum Ubierring eröffnet. Heute kaum noch vorstellbar, aber selbst die engen Gassen der Altstadt hatten 1798 einen Straßenbahnanschluß. Die Elektrische fuhr bis zu 25 km/h, 16 Passagiere finden im Inneren auf Längsbänken Platz, zusätzlich gab es noch 17 Stehplätze.
Die Einführung der Elektrischen hatte sich wegen dem Widerstand der Karnevalisten verzögert. Sie bangten wegen der Oberleitungen um die Existenz der hohen Festwagen. Das Problem wird gelöst, die Leitungen werden in 7,50 Meter Höhe aufgehängt. Bereits 1903 sind 12 Linien unterwegs. Viele weitere Wagen sind hier zu bestaunen, und man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht, Langeweile kommt hier nicht auf. Natürlich möchte ich euch jetzt nicht alles verraten, was es hier zu sehen gibt, nur soviel, ihr werdet staunen.
Dann gibt es sogar noch einen kleineren Ausstellungsraum, wo Werkzeuge und andere Utensilien wie Fahrscheine, Schaffnertaschen, Uniformen und Werbematerialien zu sehen sind. Damals gab es noch megacoole Hinweisschilder wie " Damen mit übergroßen Hutnadeln müssen draußen bleiben". Da es häufig zu Verletzungen durch Hutnadeln gekommen war, gab die Verwaltung eine Verordnung heraus, die das Tragen dieser Nadeln in der Bahn verbot. Alles hier zu entdecken. Krass.
So, das war ein kleiner Blick ins KVB Museum, es gibt noch viel mehr zu entdecken, einen Besuch kann ich euch nur empfehlen.
Nach dem Besuch hier im Museum ist mir eines klar geworden. Ja, wir meckern gerne über unsere KVB. Aber das Wachstum der Stadt in den letzten 130 Jahren ist auch untrennbar mit der Geschichte der KVB verbunden und gar nicht so einfach zu handeln. Leute, gönnt euch einen Besuch hier, es ist spannend, und wollen wir doch mal ehrlich sein, auch wenn wir gerne schimpfen, eigentlich mögen wir unsere KVB doch.
So, jetzt gönne ich mir noch ein Käffchen und lasse das Ganze noch ein Weilchen auf mich wirken, aber eines steht für mich fest.
Mein Fazit nach diesem Besuch. Unsere KVB ist OK. Daumen hoch.
Euer RonaldLeggi altro
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- sabato 3 agosto 2019
- ⛅ 20 °C
- Altitudine: 57 m
GermaniaKöln50°55’52” N 6°56’13” E
Kwartier Latäng

Wetten, ich sage einen Begriff und viele werden die Nase rümpfen? „Kwartier Latäng“ - Ich sage, „aber schön ist es doch“.
Ich glaube, das einzige worüber man nicht streitet, ist die Herkunft des Namens „Kwartier Latäng“. Wir haben hier schlicht den Namen des Pariser Studentenviertels „Quartier Latin“ rustikal ins Kölsche übernommen und nur wenige brauchen die Hilfestellung „Neustadt Süd am Zülpicher Platz“.
Der ein oder andere folgt bestimmt der Ansicht der Seite „koeln.de“. Sie grenzt das Kwartier Latäng auf das Gebiet Zülpicher Straße, Moselstraße, Luxemburger Straße, Hochenstaufenring ein. Unbestritten, hier ist die Kneipendichte am höchsten und die Anarchie auf der Straße des Abends am größten. Das finde ich aber etwas kurz gegriffen. Aber von vorne:
Das Viertel ist recht jung im Verhältnis zur Kölner Geschichte. Bis 1880 sind hier ein paar Wege, Wiesen und sumpfiges Land. Köln reicht zu dieser Zeit hier ja gerade bis zum Hohenstaufenring, hinter dem die Stadtmauer aus dem Mittelalter hochwächst. Das Gelände liegt im unmittelbaren Schussfeld, so dass es hier keine festen Gebäude geben darf. Im Jahr 1881 entscheidet man sich um. Köln muss endlich über die Mauer hinaus wachsen, braucht auf Grund der Industrialisierung Platz. Die Mauer wird geschleift und die Stadt um dieses Gelände erweitert.
Das Gebiet um den heutigen Rathenauplatz liegt aber in einer Senke und ist sumpfig. Damit man es nicht aufwändig aufschütten muss, plant man hier zunächst einen großen Park. Wohnungen will man nur im Carré der heutigen Roon-, Mozart-, Beethoven und Engelberstraße bauen. Ein Park wiederum wird jetzt deswegen zu teuer, weil die Besitzer der Grundstücke verstehen, dass diese auf einmal etwas wert sind und die Preise treiben. Stadtbaumeister Stübben plant daher um. Der große Park, unser Volksgarten, entsteht weiter südlich und das neue Viertel bekommt „nur“ einen großen Festplatz, der auch für Volksversammlungen, das Aufstellen von Truppen und auch für den Karnevalszug genutzt werden kann. Der Platz ist übrigens etwas größer als der Neumarkt.
Getauft wird er „Königsplatz“, zu Ehren Königs Friedrich Wilhelm IV.. Dieser soll gewürdigt werden, weil er die Vollendung des Domes unterstützt hat. Natürlich ist unter den Parteien heiß diskutiert, dass das nun etwas nüchtern ist, ihn nur „Königsplatz“ zu taufen. Aber am Ende siegen die praktischer Veranlagten, diesen Namen kann man sich einfach gut merken.
Wenn man jetzt weiß, dass der Platz ein Budget von 42.000 Reichsmark bekommt - das ist nicht mal ein Zehntel der Kosten des Volksparks - und die Anwohner des kurz vorher entstandenen Gebietes hinter der Roonstraße sich immer über den Gestank der „Dünggrube“ beschweren, weiß man auch, dass hier vielleicht etwas halbherzig eine Lösung geschaffen wird.
Aber selbst die Begrünung hilft nicht. Landen doch die Abwässer der Heinsbergstraße in einer Vertiefung des Parks… . Erst als 1899 die Synagoge an der Roonstraße gebaut wird, bessert sich das Ansehen des Platzes. Der Platz ist jetzt ein Schmuckstück, allerdings dunkel, zu schlecht beleuchtet, wie die Leute sagen. Ich glaube, da hat sich nicht viel geändert.
Auch der Name wird der politischen Situation angepasst. 1923 wird er nach dem 1922 ermordeten, jüdischen Demokraten Walther Rathenau benannt. In den 20’er Jahren ist es dann aber auch wieder mit der Schmuckstück-Zeit vorbei. Für das Arbeitsamt wird hier eine Baracke errichtet, um die vielen Arbeitslosen verwalten zu können. Nur zur Verschönerung war er ja nicht gedacht.
1933 ist der Name „Rathenauplatz“ Vergangenheit. Für zwölf Jahre ist es der Horst-Wessels-Platz. Benannt nach dem SA-Führer, der mit dem „Horst-Wessels-Lied“ eine zweite Nationalhymne schafft und 1930 im Alter von 23 Jahren erschossen wird. - Direkt nach dem Krieg ist es wieder der Rathenauplatz.
Interessant ist, was nach dem Krieg passiert und vermutlich das Kwartier Latäng ermöglicht: Nach dem Bombenkrieg sind hier viele Wohnungen noch zu brauchen. Die Stadt konzentriert sich daher vor allem auf die stärker betroffenen Viertel. Das Kwartier Latäng steht nicht im Fokus des Interesses. Folglich werden die Wohnverhältnisse schlechter und Menschen ziehen ein, die günstigere Wohnungen oder Zimmer benötigen. Parallel wird ja die Universität, die ums Eck liegt, wieder hergerichtet und die Zahl der Studenten steigt stetig.
Aus dem Viertel wird ein bunter Vielvölkermix, mit Menschen, die oft nur kurze Zeit hier wohnen und wenig Sinn für ihre Umgebung haben. Das ist doch logisch. Eine direkte Verbundenheit mit dem Viertel kann doch so nicht entstehen. Aber selbstverständlich möchten diese Kurzzeit-Kölner auch soziale Kontakte und treffen sich in den Lokalen um die Ecke, von denen es immer mehr gibt. Konnte es anders kommen, als das da eine Partymeile entsteht?
Natürlich gibt es auch die Alteingesessen im Viertel, wie in jedem anderen Stadtteil auch. Denen ist das Viertel selbstverständlich nicht egal. Vor kurzem standen auf dem Rathenau Platz noch Container für Flüchtlinge. Der ganze Platz wirkte verwahrlost und der Geruch erinnerte an seinen Beginn. Wenn man heute guckt, wie der Platz aussieht, mit Toiletten, einem Café, direkt daneben Spielmöglichkeiten für Kinder und einem kleinen Bolzplatz im Käfig, einer Hundefreilauffläche und einem Bücherschrank, zeigen die Menschen in der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz e.V. doch eindrucksvoll, wem dieses Viertel gehört, wer hier zuhause ist und bietet die Integration an. Das Viertel eben nur auf das in „koeln.de“ genannte Gebiet und diesen Gedanken zu beschränken, ist mir zu wenig.
Ach, und letztendlich, wie ich mit 22, als junger Mann auf diese Rheinseite ziehe, bin ich ja auch in einer 18-Quadratmeter-Wohnung am Hohenstaufenring angekommen und gehöre auch zu eben denen, die mit zwei Jahren nur kurz geblieben sind.
Mich zieht es des Öfteren abends noch hierhin. Aber auch tagsüber, weil es hier auch das ein oder andere Geschäft gibt und weil es ja doch schön ist, dieses Viertel, dass bei der Stadt nicht so im Fokus steht, die Menschen aber dafür sorgen, dass es mehr ist als Kwartier Latäng.
Michael
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Wedde, ich sage ene Begreff un en ganze Rötsch weed de Nas rümpe? „Kwartier Latäng“ – Ich sage. „ävver schön es et doch“.
Ich gläuve, et einzige wodrüvver mer nit strigg es, wo et Wöödche „Kwartier Latäng“ herkütt. Mer han hee einfach der Name vum Pariser Studenteveedel „Quartier Latin“ einfach en et Kölsche üvvernomme un nor winnige bruche die Hilfestellung „Neustadt Süd beim Zülpicher Platz“.
Der ein ov andere folg bestemmp der Sigg „koeln.de“. Die grenz et Kwartier Latäng op et Gebiet Zülpicher Stroß, Moselstroß, Luxemburger Stroß un Hohenstaufering en. Unbestredde, hee sin de mieste Weetschafte un de Anarchie op der Stroß am Ovend am größte. Dat finge ich ävver jet koot gegreffe. Ävver vun vürre:
Dat Veedel es rääch jung em Verhäldnis zo der Historie vun Kölle: Bes 1880 sin hee e paar Wäge, Wiese un sumfiges Land. Kölle reck zo dä Zigg hee jo grad ens bes nohm Hohenstaufering, hinger däm die Stadtmuur usem Meddelalder huhwähß. Dat Terrain litt tirektemang em Schossfeld, esu dat et hee keine fasste Baute gevve darf. Em Johr 1881 triff mer en andere Entscheidung. Kölle muss endlich üvver die Muur erus wahße, bruch wäge der Industrialisierung Platz. Die Muur weed geschleif un de Stadt en däm Gebiet usgebaut.
Et Gebiet öm der hüggige Rathenauplatz litt ävver en en Senk un es sumfig. Domet mer et nit met vill Opwand opschödde muss, plant mer hee zenöchs ene große Park. Wonnunge well mer nor em Carré vun der hüggige Roon-, Mozaat-, Beethove- un Engelbäästroß baue. Ene Park widderöm weed jetz deswäge zo düür, weil de Besetzer vun de Grundstücke verstonn, dat die op eins jet wäät sin un de Priese drieve. Der Stadtbaumeister Stübben plant doher öm. Die große Parkaanlag, unse Volksgaade, ensteiht wigger südlich un et neue Veedel kritt „nor“ ene große Fessplatz, dä och för Volksversammlunge, et Opstelle vun Truppe un och för der Karnevalszog god es. Dä Platz es üvvrigens jet größer wie der Nüümaat.
Gedäuf weed hä „Königsplatz“, för dä Künning Friedrich Wilhelm IV. ze ihre. Domet wolle se singe Verdeens öm de Fäädigstellung vum Kölner Dom aanerkenne. Natörlich weed unger de Parteie heiß diskuteet, dat dat no jet nööchter es, in nor „Königsplatz“ ze däufe. Ävver am Engk seege die, die jet praktischer veraanlag sin, dä Name kann mer sich einfach god merke.
Wann mer jetz weiß, dat dä Platz nor 42.000 Reichsmark koste darf – dat es nit ens en Zehntel vun de Koste vum Volkspark – un de Nohberschaff vum Veedel hinger der Roonstroß, dat koot vürher enstande es, sich luuter üvver der Möff vun der Messkuhl beschwert, weiß mer och, dat hee villleich jet halvhätzig en Lösung geschaffe weed.
Ävver selvs de Parkaanlag hilf nit gäge der Möff. De Avwässer vun de Heinsbergstroß lande en ener Kuhl vum Park… . Eesch wie 1899 de Synagog an der Roonstroß gebaut weed, weed et besser öm et Aansinn vun däm Platz. Dä Platz es jetz e Schmuckstöck, ävver düster, zo winnig Leech, wie de Lück sage. Ich gläuve, do hät sich nit vill geändert.
Och der Name weed der politische Situation aangepass. 1923 weed hä noh däm jüdische Demokrat Walther Rathenau benannt, dä 1922 ömgebraht woodt. En de 20’er Johre es et dann ävver och widder met der Schmuckstöck-Zigg vörbei. För et Arbeidsamp weed hee en Barack gebaut, för die ville Arbeidslose verwalte ze künne. Nor för schön ze sin, wor hä jo nit gedaach.
1933 es der Name „Rathenauplatz“ Vergangeheit. För zwölf Johr es et der „Horst-Wessels-Platz“. Hä wor SA-Föhrer un hät mem „Horst-Wessels-Leed“ en zweite Nationalhymne geschaffe, bevür hä em Johr 1930, wie hä 23 Johr ald wor, erschosse weed. – Tirek nohm Kreeg es et widder der Rathenauplatz.
Interessant es, wat nohm Kreeg passeet un wall et Kwartier Latäng möglich mäht: Nohm Bombekreeg sin hee vill Wonnunge noch ze bruche. De Stadt Kölle konzentreet sich doher vür allem op die Veedel, die stärker betroffe sin. Et Kwartier Latäng interesseet zonöchs nit. En der Folg weede de Wonnverhäldnisse schläächter un Minsche trecke en, die belligere Wonnunge ov Zemmere nüdig han. Zor gliche Zigg weed jo de Universität, die öm de Eck litt, widder hergereech un se hät immer mih Studente.
Usem Veedel weed esu ene bunte Villvölkermix, met Minsche, die off nor koote Zigg hee wonne un winnig Senn för ehr Umgebung han. Dat es doch klor. E Geföhl för et Veedel kann doch esu gar nit opkumme. Ävver selvsverständlich mööchte die Kootzigg-Kölsche och soziale Kontakte un treffe sich en de Weetschafte öm de Eck, vun denne et immer mih gitt. Kunnt et anders kumme, wie dat do en Partymeil ensteiht?
Natörlich gitt et och die Urkölsche em Veedel, wie jo en jedem andere Veedel och. Denne es et Veedel selvsverständlich nit egal. Vür kootem stundte om Rathenauplatz noch Container för Flüchlinge. Dä ganze Platz wirkte verkumme un der Geroch erennerte an singe Aanfang. Wann mer hügg luurt, wie dä Platz ussüht, met Klos, enem Café, tirek donevve Spillmöglichkeite för Pänz un enem kleine Bolzplatz em Käfig, ener Freillauffläch för Hüngcher un enem Böcherschaaf, zeige de Minsche en der Bürgergemeinschaff Rathenauplatz e.V. doch endrocksvoll, wäm dat Veedel gehürt, wä hee zohus es un beede de Integration aan. Dat Veedel nor op dat Gebiet, dat en „koeln.de“ genannt weed un dä Gedanke ze beschränke, es mir zo winnig.
Ach, un am Engk, wie ich met 22, als junge Kääl op die Rhingsigg trecke, ben ich jo och en ener 18-Quadratmeter-Bud am Hohestaufering aangekumme un gehüre jo och bei evve denne, die met zwei Johr nor koot geblevve sin.
Mich trick et öfters ovends noch heehin. Ävver och dagsüvver, weil et hee och dat ein ov andere Geschäff gitt un weil et jo och schön es, dat Veedel, dat bei der Stadt nit esu huh em Kurs steiht, de Minsche ävver doför sorge, dat et mih es wie Kwartier Latäng.
MechelLeggi altro