CCAA - Köln

April 2019 - April 2024
CCAA - Colonia Claudia Ara Agrippinensium - Köln - Kölle
Wie es war und wie es ist.
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  • Blücherpark

    March 28, 2017 in Germany ⋅ ☀️ 17 °C

    Hallo liebe Kölschgänger Freunde, das Wetter wird schöner und damit steigt auch die Lust ein paar Spaziergänge in unseren Parks zu unternehmen. Deshalb möchte ich heute den Blücherpark vorstellen.

    Dieser Park liegt im Bereich Neuehrenfeld bis Bilderstöckchen und hat eine ganze Menge zu bieten. Neben Pavillons, einer sehr hübschen Kleingartenanlage, einem Fußballplatz, dem obligatorischem Spielplatz und natürlich dem Mittelpunkt des Parks, den Kahnweiher. Hier können wir sogar Böötchen fahren. Mit etwas Glück begegnen wir den Schwänen, einen sehr schönen Biergarten gibt es außerdem. Auf einer Erhöhung gibt es einen kleinen Blumengarten zu bestaunen der von Steinlöwen bewacht wird.

    Der Blücherpark entstand von 1911 - 1913 und zeichnet sich durch seine streng geometrisch gegliederte Form aus und erinnert ein wenig an typische Parks der Barockzeit, als Prunk und Protz in Mode war. Im Park immer wieder zu sehen sind die Halbkugeln aus Stein. Direkt neben dem Weiher ist ein kleiner aber sehr hübscher Blumengarten angelegt. Die Steinlöwen an den Treppenanlagen wurden extra für den Park gefertigt, was für die Kölner Parks eher untypisch ist. Besonders schön ist die Ecke am Nordende im Frühjahr, wenn die Schwäne im Schilf ihre Nester bauen. Dies ist vom erhöhten Übergang zwischen Weiher und Blumengarten aus gut zu beobachten.

    So richtig ruhig ist es hier allerdings nie, denn direkt neben dem Park verläuft die A57, allerdings gewöhnt man sich sehr schnell an die "Nebengeräusche". Es lohnt sich auf jeden Fall einmal durch den Blücherpark zu spazieren, selbst wenn man nicht in unmittelbarer Nähe des Parks wohnt.

    Viel Spaß beim entdecken dieser Parkanlage und eine gute Zeit wünscht euch Ronald.

    Ronald

    Adresse: Parkgürtel, 50823 Köln
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  • Flora / Botanischer Garten

    April 4, 2017 in Germany ⋅ ☀️ 14 °C

    Hallo ihr Lieben, jetzt ist es endlich langsam so weit. Alles beginnt zu sprießen und zu blühen. Zeit mal wieder einen kleinen Abstecher in die Flora zu machen. Ich bin ja immer wieder überrascht, wie viele Kölner noch nie in der Flora waren oder zumindest seit Jahren nicht mehr. Dabei ist die Flora meiner Meinung nach ein Muss, denn mit ihrer Vielfalt gehört sie zweifellos zu den schönsten Anlagen im ganzen Land. Aber Moment, in Kölle sagen wir immer noch Flora und vergessen meist den Botanischen Garten. Beide Gärten sind so ineinander verwachsen das sie eigentlich gar nicht mehr getrennt werden können.

    Sie sind natürlich zu unterschiedlichen Zeiten angelegt worden, die Flora bereits um 1862 und der Botanische Garten um 1912. Und sie wurden auch aus ganz unterschiedlichen Gründen angelegt. Während der Botanische Garten eher die Aufgabe eines Lehrgartens übernahm, wurde die Flora als botanischer Zier- und Lustgarten angelegt. Da fällt mir doch ein das ich unbedingt nachschlagen wollte welche Funktion ein Lustgarten eigentlich hatte, hört sich ja schon interessant an. ;)

    Das Areal ist ja schon riesig, alle paar Meter ist etwas schönes zu sehen, so fällt es mir schwer jetzt etwas herauszuheben. Die Anlage ist einfach zu beeindruckend. Sehr schön sind jedenfalls die Schaugewächshäuser, das Alpinum und auch der Bauerngarten.

    Eigentlich muss man alle paar Wochen hin, den je nach Jahreszeit ändert sich das Bild wieder und jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz.

    Erwähnen muss ich aber das wunderschöne Gartenlokal "Dank Augusta". Hier bei einer Tasse Kaffee zu sitzen ist wie ein kleiner Urlaub. Die Anlage ist einfach ein Traum. Ihr solltet in nächster Zeit unbedingt mal einen Spaziergang in die Flora einplanen. Dä, erwischt, ich sage auch immer nur Flora, alte Gewohnheiten.

    Aber egal wie man die Anlage auch nennt, sie ist ein absolutes Highlight in unserer Stadt.

    Ronald
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  • St. Maria Lyskirchen

    April 10, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Was für ein herrliches Wetter heute. Zeit mal wieder einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Ich schaue mir heute mal diese kleine Kirche kurz hinter der Altstadt an. Kann ich wunderbar mit einem Spaziergang am Rhein verbinden und hinterher vielleicht noch auf ein Kölsch im Biergarten am Malakoffturm, der liegt genau gegenüber der Kirche. Aber erst einen kleinen Abstecher zu dieser kleinen Kirche. Da bin ich schon zigmal vorbeigekommen auf meinen Spaziergängen am Rhein entlang, aber irgendwie habe ich diese Kirche nicht so richtig wahrgenommen. Zeit das zu ändern.

    St. Maria Lyskirchen ist die kleinste der zwölf großen romanischen Basiliken, entstand etwa um 1220. Besonders schön sind die Gewölbefresken über dem Eingang. Diese wurden ab 1879 wieder freigelegt und sind größtenteils erhalten geblieben. Hatte irgendwo einmal aufgeschnappt das die Leute oft von der "Schifferkirche" reden und damit diese Kirche gemeint ist. Hier wird die spätgotische Schiffermadonna verehrt, deshalb dieser Name. Eigentlich ist dies ja auch gar nicht so abwegig, bedenkt man die unmittelbare Nähe zum Rhein. Und früher war der Rhein noch etwas näher.

    Heute kommt einem diese Ecke ein wenig verschlafen vor, aber früher war hier die Holzwerft. Bau - und Brennholz wurde hier entladen und gehandelt. Daran erinnert der Name des benachbarten Platzes, der Holzmarkt. Straßennamen verraten oft etwas über die Vergangenheit der Umgebung, meine Kollegin Annegret stellt euch ja aus diesem Grund wöchentlich einen Straßennamen vor. Aber zurück zur Kirche.

    Bei genauer Betrachtung stelle ich fest das diese Kirche nur einen Turm hat. Der geplante linke Turm hat nur zwei Geschosse, und da Lyskirchen immer nur Pfarrkirche war und deshalb einfach zu wenig Geld zur Verfügung stand, wurde er nie fertig gestellt.

    An der Westfassade sind einige Hochwassermarkierungen zu erkennen, eine ist aus dem Jahr 1784, als Köln von einem schlimmen Hochwasser mit Eisgang heimgesucht wurde.

    Neben der Kirche geht es einige Treppenstufen hoch und ich befinde mich auf dem ehemaligen Kirchhof. Er ist heute eine kleine Grünanlage im Schatten der Kirche. Hier fehlt jetzt nur eine hübsche Bank um die Anlage in Ruhe genießen zu können.

    Sicherlich gibt es über diese Kirche noch viel mehr zu berichten, so gibt es eine wunderbare Legende, aber davon berichte ich euch ein andermal. Auch die Geschichte der Madonna werde ich dann erzählen. Für einen ersten Eindruck auf diesem Spaziergang soll es aber erst einmal reichen. Jetzt gehe ich rüber in den Biergarten und genieße das Wetter und den Blick auf den Rhein.

    Oder vielleicht doch erst gegenüber ins Senfmuseum? Hier weht schon der Geruch von frischem Senf herüber.

    Viel Spaß beim entdecken wünscht euch

    Ronald
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  • Ein Krokodil auf dem Rhein

    April 22, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

    Erinnert ihr euch auch ab und zu an Abenteuer eurer Kindheit? Es sind ebenso schöne wie auch wertvolle Erinnerungen. Ich durfte früher auf einem alten Aalkutter mitfahren. Nur ein paar hundert Meter den Rhein rauf und runter. Es ist ewig her und die Aalkutter sind längst Geschichte. Aber an guten Tagen, wenn ich am Rhein spazieren gehe, kommen die Erinnerungen zurück. Sie zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht und für ein paar kostbare Augenblicke bin ich wieder Kind und sehe den Rhein wieder mit Kinderaugen. Das ist schön.

    Nun, auch Ihr habt die Möglichkeit euren Kleinen eine Freude zu Bereiten. In Zündorf an der Groov könnt ihr mit einem kleinen Boot, dem Krokodil auf die andere Rheinseite nach Weiß übersetzen. Kinder im Alter bis 6 Jahren fahren für 1 Euro. Das ist ein wirklich bezahlbarer Spaß.

    Ihr könnt sogar ein kleines Abenteuer daraus machen. Es gibt eine kleine weiße Tafel die man herunterklappen muss, und einen extra Sitzplatz damit der Kapitän auf dem Schiff auch sieht das da jemand wartet. Was glaubt ihr welche Gefühle bei einem Kind aufkommen wenn es alle Vorbereitungen getroffen hat und sich das Boot drüben auf der anderen Seite dann in Bewegung setzt. Zappelig wird es sein. Aufgeregt.

    Für Kinder ist der Strom noch viel größer und wenn ein Schiff vorbei kommt, das Krokodil ein wenig in den Wellen liegt und das kleine Schiff anfängt leicht zu schaukeln ist die Aufregung bei euren Liebsten groß.

    Gönnt euren Lieben und auch euch selbst dieses Erlebnis.

    Kleiner Tipp. Am Abend vorher schon mal sagen was ihr machen wollt und dann eine kleine Geschichte erzählen. Die vom Wal, der sich mal in den Rhein verirrt hat bietet sich da an.

    Viel Spaß wünscht euch

    Ronald
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  • St. Kunibert

    May 3, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

    Hallo meine Lieben. Heute möchte ich euch animieren mal St. Kunibert zu besuchen. Den Besuch könnt ihr ganz wunderbar mit einem Spaziergang am Rhein verbinden.
    Wenn ihr euch von der Altstadt in Richtung Zoobrücke bewegt kommt ihr automatisch an St. Kunibert vorbei. Ihr braucht nur einmal die Straße überqueren und steht fast schon vor dem Eingangsportal.

    Der Heilige Kunibert, um 600 geboren und später Bischof von Köln, stiftete damals an dieser Stelle eine Kirche, in der er auch bestattet wurde. Ca. 1210 wurde dann mit dem Bau von St. Kunibert begonnen. Damit ist sie die jüngste der großen romanischen Kirchen in Köln.

    Die Kirche wurde im Laufe der Zeit immer wieder verändert und ausgebaut und im 2.Weltkrieg stark zerstört. Hier wurden die Kriegsschäden sehr spät komplett beseitigt, denn erst 1993 wurde St. Kunibert vollständig wiedereröffnet. Beim Aufbau wurden allerdings starke Veränderungen vorgenommen, so dass die Kirche heute anders aussieht als vor der Zerstörung. Sehr bekannt ist die Legende vom Kunibertspütz, einem Brunnenschacht. Dieser Legende nach befand sich auf dem Grund des Schachts eine Art Paradies, in dem Kinder spielten und von der Jungfrau Maria gefüttert wurden.

    Nach Ansicht dieser Kölner Legende wurden die Kinder also nicht vom Storch gebracht, sondern entsprangen dem Kunibertspütz. Bis ins 19. Jahrhundert war es Brauch, dass Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch Wasser aus diesem Brunnen tranken. Sehr schön ist auch die Orgel, die eher untypisch ebenerdig untergebracht ist und die schon sehr beeindruckend aussieht.

    Viel Spaß beim Besuch und euch eine gute Zeit wünscht euch

    Ronald.
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  • Kölsch trinken – aber wo?

    May 15, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    Hi liebe Kölschgänger-Freunde. In unserem Namen findet ihr das Wort „Kölsch“. Dies kann auf unsere Sprache und auf unser Bier gemünzt sein, oder beides. Jedenfalls erinnert unser Name mich regelmäßig daran, dass ich Durst habe. Und mir wurde schon früher gesagt ich solle darauf achten genug zu trinken. Also kehre ich schon mal in der einen oder/und anderen Lokalität ein und komme dem Rat nach.

    Einige meiner liebgewonnenen Lokalitäten möchte ich euch heute kurz vorstellen. Jede hat ihr ganz eigenes Flair und genau diese Abwechslung finde ich so schön.

    Das Brauhaus im roten Ochsen, nur ein paar Meter von der Altstadt entfernt. Dieses Brauhaus kann auf eine lange Tradition zurückschauen, die bis ins Jahr 1798 zurückreicht. Leider wurde 1916 der Braubetrieb eingestellt und das Traditionshaus von dieser Zeit an als Gasthaus weitergeführt. Hier besteht die Möglichkeit, ein leckeres Reissdorf zu süffeln, natürlich vom Fass gezapft.

    Die Ubierschänke. Die wohl traditionsreichste Kneipe in der Südstadt, urig und typisch Kölsch. Und da in urigen Kneipen immer alles etwas anders ist, gibt es hier auch ein eigenes Bier, nämlich Böll Bier. Benannt wurde das Bier nach dem Szenewirt Clemens Böll, der nur wenige Schritte von hier das Chlodwig Eck betrieben hat.
    Neben Kölsch könnt ihr hier je nach Saison auch Maibock, helles oder den roten Bengel trinken. Diese Biere werden in der Sünner Brauerei im Lohnbrauverfahren unter Aufsicht nach eigener Rezeptur gebraut. Da es in kleinen Brauchargen hergestellt wird, kann auf großindustrielle Stabilisierungsmethoden verzichtet werden und wir bekommen ein absolut natürliches Bier. Auch Konzerte finden hier regelmäßig statt.

    Direkt am Rand des Trude Herr Parks steht das Bürgerhaus Stollwerk. Bei schönem Wetter lohnt es sich, ein wenig im Biergarten Platz zu nehmen und die Ruhe zu genießen. Immerhin sind wir gerade mal 2000 Meter vom Dom und der hektischen Betriebsamkeit dort entfernt und bekommen hier das Gefühl, irgendwo weit weg von der City zu sein.

    Das Früh im Veedel, mitten im Herzen der Südstadt und eine der ältesten Gaststätten Kölns. Früher war hier eine Brennerei beheimatet, wie man an der Fassade immer noch erkennen kann. Seit 1979 wird hier Früh–Kölsch gezapft. Im „Invalidendom“, wie er bei Insidern heißt, kann man immer noch die historische Destille bewundern, die hier früher im Einsatz war. Das Essen ist typisch kölsch und das urige Flair lädt zum Verweilen ein.

    Das Alte Brauhaus. An diesem Ort entstand 1894 die Brauerei Reissdorf, von Heinrich Reissdorf gegründet. Nach dem 2. Weltkrieg befand sich hier die Flaschenfüllanlage. Nachdem der Platz aber zu eng wurde und in Rodenkirchen ein neues Werk entstanden war, wurde 2010 an alter Stelle wieder ein Brauhaus errichtet.
    Diese Tradition setzt das Brauhaus fort, da hier natürlich Reissdorf gezapft wird. Hier, mitten in der Südstadt und im Schatten der Severinstorburg, lässt es sich gut aushalten. Bei schönem Wetter können die Glastüren geöffnet werden. So sitzt man dann direkt an der Straße und bekommt auch noch etwas vom Leben im Veedel mit.

    So, das waren einige schöne Anlaufstellen um sich ein süffiges Kölsch durch den Kopf gehen zu lassen. Nächste Woche habe ich noch ein paar angenehme Tränken für euch. Bis dahin eine gute Zeit und Prost wünscht euch

    Ronald.
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  • Kölsch trinken - aber wo? ( Teil 2)

    May 16, 2017 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Diese Frage stellt sich in unserer Stadt eigentlich nicht. Ein leckeres Kölsch zu bekommen ist in Köln denkbar einfach. Ich war diesmal im Kunibertsviertel und am Eigelstein unterwegs und habe hier ein paar Tipps für euch.
    Gut versteckt im Kunibertsveedel eröffnete im Jahr 2000 das Brauhaus Max Stark. Dieses sehr angenehme Ecklokal besitzt längst Kultstatus. 1998 abgerissen und im originalen Stil wieder aufgebaut, zapft man hier seitdem Päffgen Kölsch. Natürlich frisch aus dem Fass. Einziger Nachteil, man darf nicht zu spät kommen, denn der Laden ist nicht so groß und füllt sich abends schnell.

    In unmittelbarer Nähe zur Eigelstein–Torburg, früher ein wichtiger Teil der alten römischen Heerstraße, die durchs komplette Rheinland führte, befindet sich das schöne Brauhaus “Em Kölsche Boor” mit seiner über 250 Jahre alten Tradition. Namentlich erwähnt wurde es bereits vor der Zeit der französischen Revolution. Damit ist es eines der ältesten Brauhäuser Kölns. Ausgeschenkt wird Gaffel Kölsch - die Brauerei ist ja nicht weit weg. Sehr gut finde ich auch, dass hier der Senf unserer Kölner Senfmühle benutzt und verkauft wird. So gehört sich das. Wer nicht aus Kölle kommt, sollte sich unbedingt das „Kontörchen“ in der Mitte des Brauhauses ansehen. Ein schönes Stück kölscher Brauhaus Tradition. Wo ich gerade vom Essen spreche. Hier im Eigelsteinveedel lebte früher auch ein unvergessenes Kölsches Original, das einem immer einfällt, wenn man vom Essen spricht. Die Rede ist von Johann Arnold Klütsch. Den Kölnern besser bekannt als „Fressklötsch“. Sein Appetit war überall in Köln bekannt und er sorgte immer wieder für unglaubliche Anekdoten. So hat er einmal beim Entladen eines Holländischen Frachters geholfen und als Lohn ein großes Rad Käse erhalten. Als er in die Stadt wollte, forderte man ihn auf, die fällige Steuer für den Käse zu zahlen. Dies tat er nicht. Stattdessen setzte er sich hin und vertilgte das komplette Rad Käse vor den Augen des Offiziellen und stolzierte danach hämisch grinsend an den Wachen vorbei durch das Stadttor.

    Mal kein Traditions–Gasthaus, aber trotzdem prima, das Anno Pief. Entstanden aus einer normalen Wohnung, nachdem der Stavenhof, so heißt die Straße, seinen Ruf als Rotlichtgasse eingebüßt hatte. Hier im Stavenhof arbeiteten früher die sogenannten „Kleingeld–Prostituierten“, sprich die älteren Damen des horizontalen Gewerbes, die aus den lukrativen Bezirken verdrängt wurden. Hier ist es die Straße, die für die Tradition zuständig ist. Millowitsch drehte hier seine „Klefisch“ Krimis und Jürgen Zeltinger besang den Stüverhoff. Eine normale Kneipe ist es aber natürlich trotzdem nicht. Im hinteren Bereich des Raumes sitzt man auf Kirchenbänken. Hier „denkt“ man Kölsch.
    Zurück auf der Straße Eigelstein sehen wir gegenüber in 20 Metern bereits das Weinhaus Vogel.

    Das Weinhaus Vogel ist ein sehr angenehmes Wein- und Bierhaus mit gemütlich rustikalem Ambiente. Urig schön. Wenn man hier im Biergarten sitzt, fällt es schwer sich vorzustellen, dass es nur rund 700 Meter bis zum Hauptbahnhof sind. Früher wurde viel Wein getrunken, auch in Köln. Aus dieser alten Tradition stammt noch der Name. Wie in vielen Brauhäusern war es auch üblich Schnaps zu brennen. Auch dafür stand das Weinhaus Vogel. Und ein kleiner Tipp von mir, probiert einmal das eigene, etwas stärker eingebraute „Hopfenblut“. Es lohnt sich, am besten im urigen Thekenraum.

    Am Eigelstein 115 steht das schmalste Haus in Köln. Es hat eine Breite von nur 2,56 Metern. Dafür hat es eine Länge von rund 30 Metern. Wenn ihr genau hinseht, werdet ihr feststellen, dass die Außenmauern der Nachbarhäuser für dieses kuriose Haus die Innenwände sind. Die oberen Etagen sind nur über eine Freitreppe im Hinterhof zu erreichen. Würdet ihr hier wohnen wollen?

    Das waren ein paar Tipps aus dem Bereich hinter dem Hauptbahnhof. Viel Spaß beim ausprobieren.

    Euer Ronald
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  • Die historische Senfmühle in Köln

    May 31, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute werde ich mir mal unsere Senfmühle anschauen. Da wollte ich schon lange mal hin. Ich liebe Senf. Ich stehe nun direkt vor dem Schaufenster der historischen Senfmühle. An manchen Tagen steigt einem der Senfgeruch auch bereits in die Nase. Die historische Kölner Senfmühle ist über 200 Jahre alt und damit eine der ältesten in Europa. Sie wurde 2009 wieder in Betrieb genommen. Hier kann ich die altertümliche Herstellungsweise in seiner vollen Bandbreite bewundern. Pro Tag werden etwa 360 kg feinster Gourmetsenf in neun verschiedenen Geschmacksrichtungen von süß über mittelscharf bis scharf hergestellt. Hierzu werden alte Rezepte aus dem 15. Jahrhundert und aus dem Jahr 1820 verwendet, wie es dem Baujahr der Senfmühle entspricht. Ich nehme mir ein wenig Zeit und nutze die Gelegenheit, dem Senfmüller bei seiner Arbeit über die Schulter zu schauen. Mehrere Führungen täglich geben dazu reichlich Gelegenheit. Und natürlich habe ich den Senf auch probiert, denn der Senf ist von höchster Stelle prämiert worden. Hier wird Klasse statt Masse geboten. In vielen Kölner Metzgereien und Gasthäusern wird dieser Senf verköstigt. Das war sehr spannend und unterhaltsam. Schön das wir so etwas in Köln haben.

    Ronald
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  • Der Volksgarten

    June 10, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Eigentlich sollte er im Gebiet des Rathenauplatzes angelegt werden. Da es aber nicht genügend Grundstücke zu kaufen gab wurde das heutige Gebiet genommen.

    Bereits seit 1890 existiert der etwa 15 Hektar große Volksgarten und ist damit einer der ältesten Parkanlagen Kölns, entstanden auf dem Gelände des ehemaligen Fort IV. Dieses Fort wurde in der Zeit von 1816-1825 erbaut. Damit wurden zum ersten Mal Teile der alten Festungsanlagen in einen Park integriert. Ganz gut gelungen, finde ich. Am Rand des Volksgartens und direkt in Nachbarschaft zu den letzten Resten dieses Forts liegt ein kleiner, aber wunderschöner Rosengarten.

    Dazu gibt es im Park einen Weiher mit Tretbootverleih. Mitten in diesem Weiher schießt eine Wasserfontäne rund 15 Meter in die Höhe. Seit den 1980er Jahren wird der Park als Liegewiese und Grillplatz genutzt. Bei schönem Wetter besuchen täglich bis zu 10.000 Menschen den Volksgarten.

    Mitten im Garten, wunderschön neben dem kleinen See gelegen, befindet sich der Heller‘s Biergarten mit rund 600 Sitzplätzen. Kein Straßenlärm stört, herrlich. Ausgeschenkt wird süffiges Heller‘s. Nebenan kann man Böötchen fahren.
    Am Südende des Parks fällt ein kleines rotes Holzhaus ins Auge. Hier handelt es sich um „Haus Gotland“, ein Geschenk des schwedischen Staates an die Stadt Köln nach dem Krieg, um hier einen Kindergarten einzurichten.
    Manchmal sitze im Volksgarten und genieße die Ruhe. Unweit der Südstadt wo das Leben pulsiert. Und genau das mag ich so an unserer Stadt. Köln hat einen Grüngürtel. Einzigartig. Durch seine Lage gibt es immer wieder die Möglichkeit unweit des hektischen Treibens zur Ruhe zu kommen. So wie heute, hier, mitten im Park. Und doch mitten in der Stadt.
    Eine gute Zeit wünscht euch

    Ronald
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  • Kölsch trinken - aber wo? ( Teil 3 )

    June 25, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Auch heute bin ich unterwegs, um euch ein paar feine Lokale vorzustellen. Los geht es direkt am Hauptbahnhof. Hier liegt das Brauhaus Gaffel am Dom im traditionsreichen Deichmannhaus. Dieses hat übrigens nichts mit der Schuhfirma zu tun, sondern Deichmann war Besitzer einer eigenen Bank und 1870 Mitbegründer der Deutschen Bank. Außer gut Essen und Trinken, Gaffel natürlich, besteht hier auch die Möglichkeit, das "Zappes Diplom" abzulegen und zu einem perfekten Kölsch- Zapfer zu werden. Eine kurzweilige und launige Geschichte.

    Weiter geht es im Ursulaviertel unweit des Hauptbahnhofs. Direkt neben St. Ursula befindet sich das Brauhaus zur Schreckenskammer. Erstmals 1442 urkundlich erwähnt. Hier gibt es ein eigenes Kölsch, das im Lohnbrauverfahren bei der Dom Brauerei gebraut wird. Dieses Kölsch wird nach hauseigenem Rezept gebraut und ohne Kohlensäure abgefüllt. Bei schönem Wetter könnt ihr auch im hübschen Biergarten sitzen. Achtung, separater Eingang.
    Aber wie kommt man zu so einem Namen? Nun, das ursprüngliche Brauhaus stand in der Johannisstraße und genau gegenüber befand sich eine Eisenbahner – Lehranstalt. Die Lehranstalt hatte aber nicht genug Räumlichkeiten und deshalb wurden die Prüfungen in den Räumen des Brauhauses abgehalten. Irgendwann kam einmal ein Prüfer und suchte diese Räumlichkeiten mit dem Satz, “Na, wo ist denn nun die Schreckenskammer“.
    Eine andere Erklärung ist, dass die Verurteilten auf dem Weg in die Weckschnapp ( ihr erinnert euch sicher ) im Brauhaus ihre Henkersmahlzeit bekamen. Das Kölsch schmeckt jedenfalls hervorragend. Nicht wundern, wenn der Boden sehr sandig ist. Dieser alte Dielenboden wird meist mit Sand gereinigt. Früher wurde Sägemehl benutzt. Heute ist das aber aus Brandschutzgründen verboten.

    Eine sehr außergewöhnliche Location habe ich in Ehrenfeld gefunden. Hier befindet sich Kölns kleinstes Brauhaus, die „Braustelle“. In dieser gemütlichen und freundlichen Brauerei wird an acht Zapfhähnen gezapft. Neben den vier Klassikern Helios, Helios-Weizen, Ehrenfelder Alt und Pink Panther gibt es weitere vier Spezialitäten im Wechsel. Außerdem bietet die Braustelle auch Brauereiführungen, Brauseminare und moderierte Verkostungen verschiedener Biere an. Die Christian- straße 2 ist also auf jeden Fall eine Adresse, die man sich merken sollte.

    Und zum Schluss für heute noch ein Laden, der in meiner Auflistung einfach nicht fehlen darf. Ein paar Meter vom Neumarkt entfernt erreichen wir das Gasthaus „Bei dr Tant“, eine alte Traditionskneipe, in der Gaffel Kölsch gezapft wird. Natürlich vom Fass. Ob im Sommer auf der Terrasse, an der hufeisenförmigen Theke oder im Oberstübchen. Egal, hier fühlt man sich wohl. Ein paar Kölsch und “jet zo müffele” (wie der Kölner sagt) und schon vergeht die Zeit wie im Fluge. Früher konnte man vom ersten Stock direkt hinunter schauen, aber mittlerweile ist die Decke geschlossen. Den Namen hat die Kneipe von Maria Kremer, die nach dem Krieg das Gebäude unter großen Mühen wieder aufbauen ließ. Für die Kinder hatte sie immer eine Zuckerstange übrig und wurde von den Menschen liebevoll „de Tant“ gerufen. Nur ein paar Schritte vom hektischen Neumarkt entfernt liegt dieses kleine Paradies.

    Das waren wieder einmal einige unserer kleinen kölschen Paradiese. Schaut einfach mal vorbei wenn ihr in der Nähe seid.

    Viel Spaß dabei wünscht euch

    Ronald.
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