• LabusFamily
  • LabusFamily

Donau

von Passau die Donau hinunter bis zum Schwarzen Meer Read more
  • auf der Blauen Donau

    September 26 in Slovakia ⋅ ☁️ 15 °C

    Wir folgen der Donau auf dem Weg nach Bratislava. Der Fluss begleitet uns wie ein silbernes Band, mal eng zwischen Hängen eingezwängt, mal breit und träge wie ein See. Hier schlägt das Herz Europas – und doch wird die Donau oft übersehen.

    Mit ihren 2.850 Kilometern ist sie nach der Wolga der zweitlängste Fluss Europas. Ihr Einzugsgebiet umfasst rund 800.000 km² – vom Schwarzwald und von den Alpen bis in die Karpaten, von Baden-Württemberg bis ans Schwarze Meer. Unterwegs passiert sie zehn Länder und verbindet mehr Sprachen, Kulturen und Geschichten als jeder andere Strom: Deutsch, Ungarisch, Slowakisch, Serbisch, Rumänisch, Bulgarisch, Ukrainisch – mehr als 20 Sprachen klingen im Donauraum.

    Wir stellen uns vor, wie viel Wasser hier unterwegs ist: Im ganzen Fluss „stehen“ im Moment geschätzt 18 km³ Wasser – weniger als im Bodensee, der allein 48 km³ speichert. Und doch trägt die Donau gewaltige Mengen fort: Etwa alle drei Monate fließt durch sie ein kompletter Bodensee ins Schwarze Meer.

    Die Donau ist nicht nur ein Fluß, sondern auch von den Menschen geregelt. Pegelstationen messen ständig den Wasserstand, Staustufen und Kraftwerke halten den Fluss schiffbar und liefern Strom. Wasserentnahmen für Trinkwasser, Landwirtschaft und Industrie werden national genehmigt, aber im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und durch die Internationale Kommission zum Schutz der Donau IKSF abgestimmt. So bleibt der Fluss Verkehrsader, Energiequelle, Lebensraum und Trinkwasserreservoir zugleich.

    Unterwegs sichern rund 70 Schleusen den Schiffsverkehr. Mehr als 2.400 Kilometer sind schiffbar – eine Wasserstraße, die Kehlheim mit dem Schwarzen Meer verbindet. Aber die Donau ist nicht nur Verkehrsträger. Sie ist seit jeher Grenze und Brücke zugleich: Römer gegen Barbaren, Habsburger gegen Osmanen, EU und Nicht-EU.

    Kulturell ist sie Inspiration pur. Wir denken an Johann Strauß und seinen „Donauwalzer“, der ihr den Beinamen „Blaue Donau“ schenkte. Wer am Ufer sitzt, sieht tatsächlich dieses besondere Schimmern – im Morgenlicht tiefblau, mittags silbrig, abends golden. Kein Wunder, dass sie Dichter, Maler und Musiker seit Jahrhunderten verzaubert.

    Über 80 Millionen Menschen leben im Donauraum – Bürger, Händler, Künstler, Studenten, viele Bauern im agrarisch strukturierten Südosten. Ein Mosaik Europas, das hier zusammenfließt wie die Strömungen des Flusses.

    Während wir nach Bratislava navigieren, spüren wir: Die Donau ist nicht nur ein Fluss. Sie ist eine von Europas große Erzählungen – bewegend, verbindend, immer in Bewegung.
    Read more

  • der Donau und der Zukunft zugewandt

    September 26 in Slovakia ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir sind in Bratislava, der Hauptstadt der kleinen, jungen Slowakei – und sofort spüren wir die Gegensätze. Auf der einen Seite ragen moderne Hochhäuser direkt an der Donau in den Himmel. Gleich dahinter führt uns ein kurzer Spaziergang in die bezaubernde Altstadt, wo enge Gassen, pastellfarbene Fassaden und wundervolle historische Cafés zum Verweilen einladen.

    Das Gebäude der Kormuth-Konditorei hat eine über 400-jährige Geschichte.
    Der Stil, die Ausstattung mit Antiquitäten und Renaissance-Fresken sowie Originalmöbel stammen aus dem 16.–19. Jahrhundert.

    Wir sind beeindruckt von der Hochhaus Skyline direkt an der Donau. Eine solche moderne Stadt, der Donau und der Zukunft zugewandt, würden wir uns in Deutschland sehr wünschen.

    Die Stadt wirkt jung. Überall begegnen wir Studierenden, Universitätsgebäuden und Plakaten für Wissenschaft und Forschung – wie hier zur „Noc Vedy“, der Nacht der Wissenschaft. Bratislava zeigt sich der Zukunft zugewandt, neugierig und offen.

    Bratislava war ein Schmelztiegel der Kulturen. Der Rabbiner Chatam Sofer machte die Stadt zum Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit. Zur jüdischen Gemeinde Pressburgs gehörte auch Simon Michel Abraham Pressburg, um 1700 Vorsteher der Gemeinde und kaiserlicher Hoflieferant. Spannend für uns: Er ist ein direkter Vorfahre von Heinrich Heine und Karl Marx – zwei Persönlichkeiten, die Europas Geistesgeschichte geprägt haben.

    Und doch trägt die Stadt auch Lasten der jüngeren Vergangenheit. Am Stadtrand ragt die Raffinerie Slovnaft auf – Sinnbild der industriellen Abhängigkeit, bis heute Zeit stark von russischem Öl über die Druschba-Pipeline gespeist. Früher galt es als Fortschritt, wenn die Schlote qualmten und der Rauch den Himmel verdunkelte. Heute wissen wir, wie viel Dreck damit verbunden war – Millionen Tonnen CO₂, Schwefel, Ruß. Bratislava arbeitet daran, sich aus dieser alten Abhängigkeit zu lösen. Aber die reaktionären Kräfte sind stark, Wandel ist mühselig.

    Gerade dieser Kontrast macht den Reiz der Stadt aus: futuristische Wissenschaft und alte Industrie, Glasfassaden und barocke Kirchen, internationale Botschaften dicht an dicht in winzigen Straßen. All das nur eine Stunde von Wien entfernt – und doch eine ganz eigene Welt, die hier lebendig wird.
    Read more

  • Wachau

    September 27 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute starten wir den Tag in Dürrstein in der Wachau, wo die Sonne schon früh die Weinberge in goldenes Licht taucht. Nach dem Frühstück brechen wir auf und folgen der Donau Richtung Melk – unser Ziel ist das weltberühmte Stift Melk, das wie eine Krone über dem Fluss thront.

    Im Kaiserflügel betreten wir die Dauerausstellung, die uns Raum für Raum durch die Jahrhunderte führt. Wir begegnen den frühen Markgrafen, allen voran Leopold I., der im Jahr 976 als erster Babenberger die „Mark an der Donau“ übernahm. Von hier aus beginnt die Geschichte des späteren Österreich. Die Babenberger, deren Name mit Bamberg in Oberfranken verbunden wird, prägen die Region nachhaltig. Besonders spannend finden wir den Moment, als die Markgrafschaft 1156 durch das Privilegium minus zum eigenständigen Herzogtum aufsteigt – ein Meilenstein in der österreichischen Geschichte.

    Zwischen historischen Urkunden, Wappen und Stämmen erfahren wir auch, dass das Nordufer der Donau im frühen Mittelalter vom Raum Passau aus besiedelt wurde. Diese enge Verbindung nach Bayern spiegelt sich bis heute in Symbolen wie der Bayernraute wider, die in manchem Wappen auftaucht und an die alten Grenz- und Herrschaftsverflechtungen erinnert.

    Im prachtvollen Marmorsaal verweilen wir lange – über uns das Fresko mit Himmelsallegorien, vor uns die Fenster mit dem unvergleichlichen Blick auf die Donau. In der Bibliothek atmen wir den Duft von Jahrhunderten, tausende Bücher reihen sich in geschnitzten Regalen. Schließlich staunen wir in der Stiftskirche, deren barocke Fülle im Goldglanz uns fast überrollt.

    Draußen strahlt echtes Kaiserwetter: die Donau glänzt, die Weinberge leuchten. Wir spazieren durch den Paradiesgarten, vorbei an duftenden Kräutern und alten Mauern, die von Geschichte durchdrungen sind.

    Vom Donauwirt in Emmersdorf führt uns nach einer Weinprobe ein kurzer Fußweg hinüber zum Schiff, wo wir die Eindrücke dieses Vormittags mitnehmen – dankbar für einen perfekten Tag in der Wachau.
    Read more

  • zurück in Passau

    September 28 in Germany ⋅ ☀️ 8 °C

    Galadinner, Eisgala, Abschiedscocktails - das volle Programm rundet unsere Flusskreuzfahrt die Donau hinunter ab und jetzt freuen wir uns auf unser Zuhause. Ahoi.

    Trip end
    September 28, 2025