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  • Day 98

    Erste Samen säen im Alltag

    April 17, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Nach der ersten Woche ist mir vor allem die Polyvagal Theorie im Kopf geblieben, die ich direkt - vor allem in der Schule - mal ausprobieren wollte.

    Ich nehme Stimmungen wie (Anspannung, Stress, Gefahr, aber auch Missgunst oder Ermüdung) im Raum seit Beginn der Ausbildung noch viel deutlicher wahr. Ich kann bewusster einlenken, steuern und co-regulieren und zum Beispiel im Unterricht den Inhalt, den Bedürfnissen der Gruppe besser anpassen.

    Ich kann bewusster wahrnehmen, wie es mir in Situationen geht und wie sich die Stimmung im Raum auf mich auswirkt. Somit kann ich bewusster Entscheidungen über mein Handeln treffen.

    Es gab einen Amokalarm (Fehlalarm) in meiner Schule. Ich befand mich mit circa 15 Schüler*innen in einem Klassenzimmer. Wir verbarrikadierten uns und setzten uns unter die Tische. Durch bewusstes Wahrnehmen meiner Gefühle und Ängste in dem Moment, die sich automatisch auf die Schüler*innen übertrugen, konnte ich durch ausatmen und Inne halten einen klaren Kopf bewahren und die Nervensysteme so wieder etwas runterfahren. Erst meins und somit auch die der anderen Anwesenden. Ich war in dem Moment sehr dankbar für das Wissen über die Polyvagal Theorie.

    Sehr feinfühlige Menschen, lassen manche Situationen nicht so kalt wie andere. Mir tut es gut für solche Fälle ein Tool zu besitzen, mit dem ich mich regulieren kann.

    Auf der anderen Seite nehme ich aber seit dem Wissen über die Theorie viele Stimmungen wahr und beginne zu hinterfragen, ob das Umfeld Schule, so wie es heute existiert, für mich überhaupt dauerhaft ein Ort ist, an dem ich sein und wirken möchte.
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