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- Día 24
- martes, 22 de julio de 2025, 22:45
- ☀️ 14 °C
- Altitud: 135 m
Estados UnidosFairbanks64°50’17” N 147°47’59” W
Fairbanks, Alaska

Im Vorfeld hatte ich mir einen kostenlosen Campingplatz in Fairbanks herausgesucht, auf dem ich eine Nacht bleiben wollte. Dort angekommen stellte sich heraus, dass es lediglich ein Park war, der explizit nur für "day use", also tagsüber, gedacht war. Ein anderer Campingplatz erlaubte keine Zelte, und so bin ich in "The Boatel Bar" gefahren, in der Hoffnung, dort im Auto auf dem Parkplatz übernachten zu dürfen. Während die nette Kellnerin mir erklärte, dass das nicht ging, mischte sich Ed (Eddie) in das Gespräch mit der Idee der Chena-River-Bootrampe (ca. 2 Meilen östlich der Bar) ein. Das klang zunächst nicht schlecht, also hab ich ein paar Rückfragen gestellt (Ist das erlaubt? Ist das sicher?). Da sagte Ed zu mir: "Ich wohne selber zwar außerhalb, aber hab hier in der Stadt ein Haus, das ich vermiete. Wenn du willst, kannst du dort im Garten dein Zelt aufschlagen, und ich sag den Mietern Bescheid."
Das konnte ich nicht ablehnen und so lud ich ihn und seine Begleitung Kenenne auf einen Cider ein. Ein gemeinsamer Freund der beiden, Viktor, setzte sich dazu, und wir verbrachten den Abend mit Aussicht am Fluss und spannenden Gesprächen über unsere vergangenen und zukünftigen Reisen sowie das Leben in Fairbanks.
Ed und Kenenne berichteten mir davon, dass das Leben so weit im Norden sehr sehr hart ist. Im Winter breiten sich Depressionen aufgrund des Mangels an Sonnenlicht aus, und je nach Wetter ist man hier nur eine schlechte Entscheidung vom Tod entfernt. Leute erfrieren oder verhungern in ihren Häusern (weniger in der Stadt, sondern auf dem Land), weil bei bis zu –40 °C die Vorräte, das Feuerholz oder der Sprit ausgehen. Wenn man eine Panne oder auch nur einen leeren Tank auf dem Highway hat, kann es passieren, dass im Schneesturm tagelang kein anderes Auto vorbeikommt... Im Sommer ist es zwar schwieriger, sich in Lebensgefahr zu bringen, aber durchaus möglich, sagte Ed. Das hat mir ganz schön Respekt eingeflößt und meine Wachsamkeit für die kommenden Tage gesteigert.
Dunkel ist es in dieser Nacht nicht geworden. Hätte es keine Wolken am Himmel gegeben, wäre vermutlich noch mehr Licht ins Zelt geströmt, obwohl es schon nach Mitternacht war.
Fairbanks ist der nördlichste Ort auf meiner Reise, und so ist mir kurz vor dem Einschlafen die Idee der Video-Botschaft am wirklich nördlichsten Punkt meiner Reise gekommen – siehe den nächsten Post.
Am nächsten Morgen hab ich noch kurz eine Mieterin der beiden kennengelernt und bin dann zum Pioneer Park gefahren. Eine Freiluftausstellung von historischen Gebäuden und Fahrzeugen, mit denen die ersten westlichen Siedler hier an der "Last Frontier" die extremen Bedingungen Alaskas bewältigt haben.Leer más