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- Päivä 63
- lauantai 30. elokuuta 2025
- ☁️ 22 °C
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BrasiliaSão Paulo23°32’32” S 46°38’26” W
Sãu Paulo

São Paulo ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates – auf Portugiesisch „capital do estado de São Paulo“ – und mit knapp 12 Millionen Einwohnern innerhalb des Stadtgebietes die größte Stadt Südamerikas. Die gesamte Metropolregion zählt rund 21 Millionen Menschen.
Ich hatte mir das vorher nicht vorstellen können, aber es ist wirklich gigantisch – nicht nur wegen der zahlreichen Hochhäuser in den verschiedenen Zentren der Stadt, entlang des Rio Tietê (Tietê-Fluss) und im Bankenviertel, sondern auch wegen der endlosen Wohngebiete, darunter auch Favelas, die sich um das Zentrum herum ausbreiten. Der Rio Tietê ist heute leider stark verschmutzt und kann gewaltig stinken.
São Paulo gilt als wirtschaftliches Herz Brasiliens – hier wird rund ein Drittel des brasilianischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Kein Wunder also, dass das Bankenviertel von modernen Wolkenkratzern geprägt ist.
Man weiß, dass Südamerika gefährlich sein kann, aber hier erlebe ich dieses Gefühl zum ersten Mal intensiv. Es gibt deutlich mehr Sicherheitspersonal als in Mexiko – vor allem privates, zum Beispiel in den meisten Wohngebieten oder Mehrfamilienhäusern. Zum Glück erklären mir Marcello und seine Eltern, wo ich besonders vorsichtig sein muss. Es gibt Gegenden, in denen vom Roller aus im Vorbeifahren Handys geklaut werden oder in denen man eher Gefahr läuft, ausgeraubt zu werden, als anderswo. Auch kurze Strecken mit dem Auto oder per Uber zurückzulegen, ist hier eine Frage der Sicherheit – besonders nachts.
Eine Besonderheit im Stadtverkehr ist das „Rodízio Veicular“: An Werktagen dürfen bestimmte Autos je nach Endziffer ihres Kennzeichens zu festgelegten Uhrzeiten nicht in die Innenstadt fahren. Damit soll der chronische Stau gemildert werden – eine Herausforderung in einer Stadt, die als Helikopter-Hauptstadt der Welt gilt (meisten Helikopter pro Einwohner) weil die, die es sich leisten können fliegen, um den Verkehr zu umgehen.
Im alternativen Viertel Vila Madalena sind wir die Beco do Batman entlanggelaufen. Wörtlich übersetzt heißt es „Balkon des Batman“ – dabei ist ein „beco“ eigentlich eine kleine, enge Gasse. Hier ist jede Wand eine Leinwand: Das gesamte Viertel ist über und über mit beeindruckenden Graffitis bedeckt, oft auch Batman-Motieve, die Street-Art-Künstler aus aller Welt geschaffen haben. Ein lebendiger, urbaner Outdoor-Kunstgarten inmitten dieser extremen Stadt.
Einen Tag sind wir mit Marcellos Eltern durch die Innenstadt gelaufen. Carlos, der ein wandelndes Geschichtsbuch ist, hat mich auf viele Besonderheiten aufmerksam gemacht: historische Gebäude un Plätze sowie einige interessante Anekdoten aus der Stadtgeschichte. Zum Mercado Municipal de São Paulo (Stadtmarkt von São Paulo) sind wir auch gegangen – dieses große, bunte Marktgebäude ist ein echtes Highlight. Dort haben wir leckere pastéis (gefüllte Teigtaschen) mit Käse oder Fleisch, in diesem Fall mit Fisch, und Mortadella Sandwiches gegessen, begleitet vom Trubel des Markttreibens und dem Aroma frischer Früchte und Gewürze.
Inzwischen habe ich auch schon einige von Marcellos Freunden kennengelernt. Gemeinsam waren wir in verschiedenen Bars unterwegs – darunter auch die bekannte Baramah (benannt nach dem gleichnamigen Bier). Außerdem waren wir in einem Tanzlokal für Forró, einem aus dem Nordosten Brasiliens stammenden Paartanz. Er wird meist im engen Körperkontakt getanzt, begleitet von Akkordeon, Triangel und Trommel, es wirkt mal schwungvoll und ausgelassen, mal sehr romantisch. Und dann war da noch diese andere Bar – zwar mit Tanzmusik, aber wir standen größtenteils draußen auf der Straße und teilten eiskaltes Bier aus großen Flaschen in kleinen Gläsern. So kalt, dass kleine Kristalle darin schwammen.Lue lisää
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- Päivä 58–60
- 25. elokuuta 2025 klo 19.39 - 27. elokuuta 2025
- 2 yötä
- ☁️ 18 °C
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BrasiliaGuarujá23°53’57” S 46°9’24” W
Drei Tage am Meer

Schon die Fahrt fühlte sich wie eine kleine Flucht aus der Großstadt an: raus aus dem endlosen Verkehr São Paulos, vorbei an Küstenregenwald und kleinen Ortschaften, bis plötzlich das Meer zwischen den Hügeln auftauchte. Marcelos Bruder mietet gemeinsam mit vier Freunden eine Ferienvilla in einem Park am Meer, etwa 120 Kilometer von São Paulo entfernt. Am Wochenende sind sie zusammen oder mit Freunden und Familie da, im Sommer (~Januar) wird sie wochenweise nach Absprache reserviert. Aktuell ist zwischen Montag und Donnerstag meistens keiner da – dann kommen Marcelos Eltern ab und zu her.
Am Montagmorgen bin ich mit Marcelos Vater dorthin gefahren, um die Zeit zu überbrücken, bis Marcelo aus dem Krankenhaus nach Hause kommt. Ein bisschen absurd war der Gedanke, in einer Villa nur zu zweit zu sein, aber ich freute mich auf die Auszeit und mehr Gelegenheiten, mich mit Carlos zu unterhalten. Natürlich, wie so oft, kam dann doch alles anders als geplant...
Eigentlich sollte Marcelo an diesem Montag seine zweite Meniskus-Operation am Knie haben. Doch im Krankenhaus fehlte leider ein Spezialwerkzeug. Für Marcelo ein ärgerlicher, für mich aber glücklicher Zufall – denn nun haben wir noch ein paar Wochen zusammen, in denen er ohne Krücken mit mir unterwegs sein kann. Am Abend kam er also mit seiner Mutter und der Hündin Gaya in die Ferienvilla nach.
Aktuell ist es Winter in Brasilien – zumindest das, was man hier Winter nennt: tagsüber angenehme 22–26 °C, nachts etwa 16 °C, dazu relativ viele Wolken und gelegentliche Regenschauer. In São Paulo und an der Küste gibt es oft sehr feinen Nieselregen. Wie auch die Küstenstadt Guarujá in der Nähe liegt die gesamte Region im Atlantischen Regenwald (Mata Atlântica) – oder besser gesagt in dem, was davon noch übrig ist. Dieser zählt zu den artenreichsten Ökosystemen der Welt und beherbergt unzählige Tier- und Pflanzenarten, die es nur hier gibt. Heute sind jedoch weniger als acht Prozent seiner ursprünglichen Fläche erhalten – umso beeindruckender wirkt der Kontrast zwischen dem üppigen, dichten, geschützten Grün und den luxuriösen Häusern des Ferienparks.
Der Park war wirklich auf einem anderen Level – so etwas habe ich noch nicht erlebt: schöne große Villen mitten im Dschungel, gepflegte Anlagen, Tennisplätze, zwei Restaurants, Spa-Bereich, viele weitere Annehmlichkeiten und vier wunderschöne Strände mit ganz feinem Sand. Unsere Villa hatte sieben Schlafzimmer, einen Pool, eine großzügige Küche sowie Wohn- und Esszimmer mit sehr hohen Decken. Draußen gab es einen Pizzaofen und eine Grillstätte.
Diese Auszeit habe ich wirklich gebraucht – und aus vollen Zügen genossen. Marcelos Eltern haben großartig gekocht, wir haben gegrillt, und ich habe einen Tag Pizzateig gemacht. Es gab mal wieder neue Früchte zu probieren. Besonders angetan hat es mir Palmito (Palmenherz) – das zarte Innere eines Palmenstamms, mild im Geschmack und leicht nussig, eingelegt richtig gut im Salat. Im Garten stand ein Kakaobaum, der zufällig gerade eine reife Frucht trug. Wir haben sie geöffnet und das süße, weiche Fruchtfleisch um die Kakaobohnen herum gegessen – eine Mischung aus verschiedenen süßen exotischen Früchten mit einer buttrigen Note. Die Kerne wollen wir später noch rösten. Dazu gab es frische Maracujá-Caipirinhas – natürlich mit Cachaça (Zuckerrohrschnaps).
Wir sind an den verschiedenen Stränden des Parks spazieren gegangen, haben Spiele gespielt, den ganzen Tag gegessen und getrunken und einfach eine richtig schöne Zeit gehabt.Lue lisää
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- Päivä 56
- lauantai 23. elokuuta 2025
- ☁️ 32 °C
- Korkeus: 750 m
BrasiliaSão Paulo23°34’51” S 46°42’51” W
Brasilien - Bei Marcelos Familie

Eigentlich hatte ich geplant, ab Mexiko Stück für Stück durch Mittel- und Südamerika zu reisen und erst später in Brasilien vorbeizuschauen. Doch nun ergibt sich eine Gelegenheit, die ich nutzen möchte: Marcello aus São Paulo war vor zwölf Jahren Austauschschüler bei meinem Vater in Deutschland, heute lebt er in Berlin und ist aktuell zurück in der Heimat – hauptsächlich für eine Operation, aber auch, um Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und zu reisen. Ich wollte also nach Brasilien kommen, während er hier ist, damit wir gemeinsam unterwegs sein können. Beim Umsteigen in Bogotá erfuhr ich, dass die in drei Wochen geplante Operation auf übermorgen vorgezogen werden sollte … na toll … aber das wird schon.
Mein Flug landete nachts um zwei, und da Marcello noch bei Freunden in Rio de Janeiro war, holte mich sein Vater vom Flughafen ab. Nun bleibe ich ein paar Wochen bei Carlos, seiner Frau Ana mit deren Hündin Gaia, und schaue mal, was sich so ergibt. Ich habe ein paar Sachen, die ich sehen möchte, und ich glaube, sie haben auch Pläne für mich gemacht – Unternehmungen und Dinge, die sie mir zeigen möchten.
Ana war noch auf einem Familiengeburtstag übers Wochenende, sodass ich die ersten zwei Tage alleine mit Marcellos Vater verbrachte. Carlos ist heute Rentner. In seiner Karriere hat er als Geschichtsprofessor an der Universität Unicamp und FACAMP in Campinas und auch in São Paulo gearbeitet sowie die Direktion der öffentlichen Archive von São Paulo verantwortet und über viele Jahre hinweg deren Digitalisierung vorangetrieben.
Portugiesisch ist erstaunlich ungleich zu Spanisch, vor allem bei den einfachen Wörtern. Carlos spricht zudem auch Französisch, Italienisch und Spanisch, aber nur wenig Englisch. Weil er mal zwei Jahre in Paris gelebt hat und ich vermute, dass seine Englischkenntnisse größtenteils aus dieser Zeit stammen, mischen sich immer wieder französische Wörter dazu, wenn er versucht, mit mir auf Englisch zu sprechen. Nach meinen ersten Praxiserfahrungen mit Spanisch ist das ein richtiger Hirnverdreher. Mein Spanisch ist bei weitem nicht so gut, dass es ausreichen würde, aber die Kombination aus einfachen Wörtern in den verschiedenen Sprachen zusammen mit Händen und Füßen reicht aus, um uns über grundlegende Dinge zu unterhalten. Für komplexere Gespräche haben wir unsere Übersetzungs-Apps im Handy angeschmissen – und das nicht zu knapp. Den ersten Abend saßen wir viele Stunden auf der Terrasse im Innenhof des wunderschönen Hauses und unterhielten uns über alles Mögliche.
Ich lernte viel über die Kolonialgeschichte, die Zeit der Diktatur vor gerade einmal 40 Jahren und das heutige Brasilien mit seinen innenpolitischen Spannungen und Entwicklungen. Mit Marcello habe ich auch ein paar Filme zu diesen Themen geschaut und fühle mich schon recht gut informiert, aber auch neugieriger als vorher. Aktuell habt ihr vielleicht auch in den Medien verfolgt, dass der Prozess gegen den Ex-Präsidenten Bolsonaro sich Richtung Urteilsspruch entwickelt. Das ist historisch sehr bedeutend, sagt Carlos, weil die rechtliche Aufarbeitung vergangener politischer Verbrechen und Ungerechtigkeiten in Brasilien leider nie im großen Stil – zum Beispiel für die damalige Diktatur – gemacht wurde.
Zur Stadt São Paulo mache ich noch einen anderen Post. Hier möchte ich euch noch davon berichten, wie fantastisch das Essen ist. Ganz anders, als ich es erwartet habe, und ein riesiger Kontrast zu Mexiko, aber mir gefällt es super. Es gibt oft Reis mit Bohnen – die Bohnen sind in São Paulo meistens die braunen (in Rio die schwarzen), in einer dünnen Soße mit Wurststücken darin. Dazu Salat, Fleisch- und Gemüsegerichte. Maniok ist eine Wurzel, die schon die indigene Bevölkerung vor der Kolonialisierung sehr geschätzt hat und die man heute auch immer noch überall in der Küche findet. Sie ist sehr ähnlich zur Kartoffel, intensiver im Geschmack und viel fester. Dadurch auch schwieriger zuzubereiten – das geschieht oft mit einem Druckkochtopf. Ob als Püree, gebraten oder frittiert, sehr vielseitig und alles super.
Tropische Früchte ohne Ende: darunter verschiedenste Bananen-, Mango-, Maracuja- und Ananas-Sorten, Sternfrüchte, Zimtäpfel, Guarana und bestimmt noch weitere, die ich noch nicht entdeckt habe.
Marcellos Vater will, dass ich alles probiere – ständig gibt es irgendwas: Früchte, Käse, süßes Gebäck, Bier und Schnaps.
Mit Carlos und Marcellos Bruder Rafael war ich am ersten Tag beim Buffet de Feijoada – einem traditionellen brasilianischen Gericht, das als Nationalgericht gilt. Feijoada ist ein Eintopf aus schwarzen Bohnen, Schweine- oder Rindfleisch. Früher als Sklavenessen, in dem alle Reste der Tiere verarbeitet wurden (z. B. Zunge, Schweineohren und -füße). Heute mit Charque (Trockenfleisch), Räucherwürstchen und Variationen davon. Dazu werden Reis, Farofa (geröstetes und angemachtes Maniokmehl), gedünsteter Grünkohl (Couve mineira), Orangenscheiben und eine pikante Pfeffersauce (Molho da pimenta) serviert. In Zeiten des Zweiten Weltkriegs galt die Feijoada insbesondere als Arme-Leute-Essen sowie aufgrund der farblichen Kombination von weißem Reis und schwarzen Bohnen als kulinarisches Symbol der brasilianischen „Rassendemokratie“.
Auch zu Hause gibt es tolle Sachen. Unter der Woche kocht die Haushaltshilfe Anna-Paula, und abends oder am Wochenende auch Ana, die sehr gut kochen kann. Carlos hilft, aber mich lässt man hier nichts machen. Es gab schon Gerichte wie Maniok-Auflauf mit getrocknetem Fleisch darin, oft Reis und Bohnen, gegartes Fleisch, Cação-Fisch (Hundshai) und Pastel (gefüllte und frittierte Teigtaschen) vom Markt.
Ich bin so super aufgenommen worden hier, Marcello hat ganz tolle Eltern, und freue mich, die Zeit zu haben, tiefer in die Stadt São Paulo, das Land und die Kultur einzutauchen.Lue lisää
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- Päivä 54
- torstai 21. elokuuta 2025
- ☀️ 30 °C
- Korkeus: 12 m
MeksikoCancún21°7’48” N 86°45’2” W
Cancún und Abreise México

Den Sonnenaufgang in Tulum knapp verpasst, weil es da gar nicht so einfach ist, zum Strand zu kommen – das meiste gehört zu Hotels, geschlossenen Wohngebieten oder macht erst um 8 auf. Am Playa del Carmen war zwei Stunden sonnen und baden. Es sah nach einer netten Gegend aus, aber auch sehr touristisch. Dann ging es nach Cancún.
Die letzte Nacht im Bett mit Klima gab es in einem sehr schönen Hostel, dem Crazy Mayan Monkey, auf der Landzunge vor Cancún. Viele große Hotels drumherum und zu viel Tourismus für meinen Geschmack. Auch sehr teuer, und man wird in der Gegend leicht über Ohr gehauen. Der Clubeintritt sollte an die 30 € kosten – das war mir einfach zu viel. Den Nachmittag habe ich im Pool verbracht und ein bisschen nach Hause telefoniert.
Im Hostel habe ich mal wieder einige Leute kennengelernt, darunter Guisella und Carlos, die aus Mexiko kommen, in einem der großen Hotels arbeiten und hier für die Happy Hour vorbeigekommen sind, sowie Sophie aus München, die als Lehrerin an einer deutschen Schule in Mexiko anfängt, und Anna aus Berlin, die ebenfalls allein reist. Beim Karaoke wurde es wieder peinlich bis lustig. Ein würdiger letzter Abend in Mexiko für mich.
Insgesamt war es eine wahnsinnig intensive Zeit. Die Tage waren anstrengend heiß und schwül, das Essen war richtig super – hier und da mit Durchfallbonus. So viele Eindrücke, so viel Neues gesehen und erlebt, neue Freunde gefunden und jede Menge Party gemacht. Es war auch ein bisschen gehetzt; gerne hätte ich mir mehr Zeit für den einen oder anderen Ort und Umweg genommen. In diesem Tempo halte ich das keine zehn weiteren Monate durch – das ist meine Erkenntnis. Doch noch habe ich große Lust auf Neues und besonders das nächste Land: Brasilien!
Fotos aus den letzten Tagen und was woanders nicht mehr reingepasst hat.Lue lisää
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- Päivä 53
- keskiviikko 20. elokuuta 2025 klo 20.00
- ⛅ 28 °C
- Korkeus: 34 m
MeksikoTinum20°41’0” N 88°34’10” W
Kukulkan Nights

Im Internet hatte ich schon von der Night of Kukulkan gelesen. Zunächst war ich mir unsicher, doch die drei Mexikanerinnen, die ich am Vortag in einer Cenote kennengelernt hatte, wollten sich die Show ansehen und luden mich ein, mitzukommen. Es gab sogar noch freie Plätze in der ersten Reihe neben ihnen. Also verabredeten wir uns um 19:00 Uhr – für mich das zweite Mal an diesem Tag – beim Einlass zu Chichén Itzá. Sie waren etwas spät dran, ich ging schon einmal vor.
Die erste Stunde konnte man die in Rot beleuchteten Teile des Geländes ablaufen und auf eine ganz andere Weise als im Tageslicht auf sich wirken lassen.
Die Lichtshow gibt es leider nur auf Spanisch. Es scheint bisher einfach noch keiner auf die Idee gekommen zu sein, auch eine englische Variante für internationales Publikum anzubieten...
Ich konnte dennoch einigermaßen folgen – ein wenig dank meines zwar noch miesen Spanischs, aber vor allem, weil ich die Themen nun mehrfach in kurzer Zeit gehört hatte. Außerdem half mir Nathaly mit der einen oder anderen geflüsterten Übersetzung.
Es war sehr eindrucksvoll gemacht, spannend anzusehen, aber mit nur 20 Minuten leider viel zu kurz und inhaltlich eher oberflächlich. Trotzdem hat es sich gelohnt, wie ich finde.Lue lisää
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- Päivä 53
- keskiviikko 20. elokuuta 2025 klo 14.00
- ☀️ 34 °C
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MeksikoTinum20°41’0” N 88°34’8” W
Weltwunder Chichén Itzá

Die Maya-Pyramiden in Chichén Itzá sind für mich der wichtigste Punkt in México, und ich habe mich daher schon lange darauf gefreut.
Wie so oft wird überall empfohlen, früh da zu sein, um die großen Menschenmengen zu vermeiden und der Mittagssonne zuvorzukommen. Also wollte ich direkt mit dem ersten Schwung Besucher um 8:00 Uhr hineingehen. Allerdings hatte ich die Zeitverschiebung zwischen Cancún (wo ich den Leihwagen ausgeliehen hatte) und dem Rest der Yucatán-Halbinsel übersehen. So war ich aus Versehen schon um 7:00 Uhr dort und habe mich mit einer anderen Gruppe Touristen gewundert gefragt, warum hier noch nichts los sei. Naja – dafür hatte ich den besten Parkplatz direkt vor dem Gelände - kostenlos, weil noch keiner da war, um abzukassieren.
Ich kann das ganze nicht bis in den Himmel loben, ohne mich hier kurz über die Organisation vor Ort auszulassen. Selten habe ich so etwas Schlechtes erlebt. Ganz klar kommt das hier daher, dass es den Veranstaltern völlig egal ist, wie gut sich der Besuch anfühlt – Hauptsache, viel Geld verdienen. Der Ort ist konkurrenzlos, und die Leute kommen trotzdem.
Kurz vor 8:00 Uhr luden reihenweise Busse Menschenmassen ab. Es gab mehrere Schlangen beim Einlass, alles sehr unübersichtlich. Am Ticketschalter musste man den Eintritt von 100 Pesos (ca. 5 €) separat von einem Kultur-Beitrag in Höhe von 550 Pesos (ca. 25 €) an zwei verschiedenen Schaltern bezahlen. Man musste sich zwar nicht erneut anstellen, aber eine logische Ordnung gab es nicht. Die Leute drängelten sich kreuz und quer von links nach rechts und zurück. Das Einlassgebäude und Gelände waren zudem schlecht in Schuss. Die Wege waren uneben, mit großen Steinen und reichlich Stolperfallen. Bänke fielen auseinander – wenn es überhaupt welche gab. Dafür stand in jeder abgelegenen Ecke ein Aufpasser, um zu verhindern, dass man isst oder raucht. Gleichzeitig gab es viel zu viele Verkaufsstände mit überteuerten Souvenirs, und man konnte keine zehn Meter gehen, ohne mehrfach angesprochen zu werden. Ich finde das heuchlerisch und dieses Ortes nicht Würdig.
Abgesehen davon hat es mir aber sehr gefallen. Ich habe mir viel Zeit gelassen. Von einer KI hatte ich mir im Vorfeld einen Text-Guide erstellen lassen, den ich vor Ort Schritt für Schritt abgegangen bin – das hat super funktioniert. Außerdem bin ich der einen oder anderen Gruppe mit englischsprachigem Guide ein Stück gefolgt oder habe im Schatten gewartet, bis die nächste kam, und so vieles mitbekommen.
Chichén Itzá war die Hauptstadt der Maya-Kultur, die über die gesamte Yucatán-Halbinsel verteilt lebte. Die Anlage diente religiösen, politischen und astronomischen Zwecken. Das El Castillo (Tempelpyramide) beeindruckt nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine astronomische Ausrichtung und Funktion als Kalender. Das große Spielfeld (Juego de Pelota, Ballspielplatz) zeugt von einem rituellen Sport, dessen genaue Regeln nur teilweise bekannt sind. Die Cenoten wurden sowohl zur Wasserversorgung als auch für zeremonielle Opfer genutzt. Der Templo de las Mil Columnas (Tempel der tausend Säulen) und das Observatorium (El Caracol) geben Einblicke in die religiösen und wissenschaftlichen Kenntnisse der Maya. Auf der weitläufigen Anlage finden sich noch viele weitere Gebäude, die nicht alle freigelegt und Restauriert wurde, und im umgebenden Dschungel weiß man von Archäologen noch unentdeckte Strukturen.
Besonders beeindruckend ist, wie Chichén Itzá als Hauptstadt einer Hochkultur es vor knapp 2000 Jahres geschafft hat, religiöse Zeremonien, astronomische Präzision und Machtpräsentation in sich zu vereinen. Der Ort erzählt von komplexen Gesellschaftsstrukturen, Handwerkskunst und tief verwurzelte Spiritualität der Erbauer– und deren Wissen uns noch heute vor Rätsel stellt. Legenden berichten, dass bei der Tag-und-Nacht-Gleiche der Schatten der gefiederten Schlange Kukulkán an der Pyramide El Castillo hinabgleitet und so den Abstieg des Gottes symbolisiert. Man erzählt auch, dass die Verlierer – oder in manchen Überlieferungen die Gewinner – des rituellen Ballspiels (Juego de Pelota) den Göttern geopfert wurden, um ihre Ehre zu vollenden. Die tiefen Cenoten galten als Tore zur Unterwelt Xibalba und wurden für Opfergaben genutzt, die den Göttern im Wasser übergeben wurden. Wer Chichén Itzá besucht, betritt nicht nur eine Touristenattraktion oder archäologische Stätte, sondern eine Brücke in eine Zeit, in der Himmel, Erde und Menschen durch Mythen, Rituale und den Glauben an ein kosmisches Gleichgewicht miteinander verbunden waren.Lue lisää
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- Päivä 52
- keskiviikko 20. elokuuta 2025
- ☀️ 34 °C
- Korkeus: 34 m
MeksikoTinum20°42’47” N 88°39’39” W
Zecoten in Yucatán

In Cancún gelandet und mit dem Leihwagen ausgestattet, fuhr ich erst einmal Richtung Westen. Von den Cenoten hatte ich schon gehört. Als ich dann an der gefühlt zehnten vorbeigefahren bin, habe ich spontan den Blinker gesetzt. Irgendwo muss man ja anfangen. Ein schönes kleines Loch im Dungel mit blauem Wasser. Hier habe ich witzigerweise direkt neue Bekanntschaften gemacht: drei Frauen aus Mexico-City: Nathaly, Valeria und ihre Partnerin. Sie sind auf Geschäftsreise für eine Weiterbildung hier. Sie sind auf mich zugekommen, weil ich Brille und Schnorchel dabei hatte, und wollten diese auch mal ausprobieren. Spontan bin ich den dreien zur nächsten Cenote, nur wenige Kilometer entfernt, gefolgt, in der wir auch noch zusammen geschwommen und geschnorchelt sind.
Die dritte Cenote, die ich mir angeschaut habe, war die beeindruckendste. Das war am nächsten Tag, nachdem ich bis mittags die Maya-Ruinen besichtigt hatte und bevor ich die anderen drei zur Lichtshow in Chichén Itzá erneut treffen sollte.
Cenoten entstehen durch den Einsturz von Kalksteinhöhlen, die sich über Jahrtausende durch Regenwasser und unterirdische Flüsse gebildet haben. Das Besondere an ihnen ist ihr glasklares, oft tiefblaues Wasser, das aus unterirdischen Süßwasserquellen gespeist wird. In der Region Yucatán gibt es tausende Cenoten, da der Boden hier fast komplett aus Kalkstein besteht und kein Oberflächenwasser wie Flüsse existiert – alles fließt unterirdisch. Viele Cenoten sind zwischen 5 und über 100 Meter tief. In manchen leben kleine Fische wie Guppys oder Welse, und manchmal auch Süßwasserschildkröten. Mit den Jahreszeiten kann sich die Wassertemperatur, Farbe und Sicht leicht verändern. Die Schönheit dieser gelologischen Wunder und des Wassers ist dafür das ganze Jahr über beeindruckend.Lue lisää
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- Päivä 49–51
- 17. elokuuta 2025 - 19. elokuuta 2025
- 2 yötä
- ☁️ 31 °C
- Korkeus: 25 m
MeksikoBrisas de Zicatela15°50’23” N 97°2’39” W
Puerto Escondido mit neuen Freunden

Mit dem ADO-Fernreisebus in Puerto Escondido angekommen, wurde ich direkt für meine spontane Entscheidung, diesen Umweg einzubauen, mit einem der schönsten Hostels meines Lebens belohnt. Dabei hatte ich es mir nicht einmal selbst ausgesucht, denn ich bin Georg, Frieder, Paul und Emma aus Aachen, Berlin und Köln hinterhergefahren.
Das Bonita Escondido ist ein Beispiel dafür, wie großartige Hostels es auf dieser Welt gibt: wunderschön gestaltet, modern und mit den besten Annehmlichkeiten. Das Bett war super, es gab Klimaanlage im 6-Bett-Zimmer, ein sauberes privates Badezimmer, eine Außendusche, und einen Pool. Außerdem ein großartiges Wochenprogramm, organisiert von Freiwilligen aus aller Welt, die auch hinter der Rezeption und an der Bar arbeiteten.
Der Plan sah eigentlich nur Strand und Party vor – und genau das hab ich bekommen. Am Samstag habe ich Frieder und Paul beim Surfen zugesehen und mich dabei kurz von der Strömung mitreißen lassen. Die war hier wirklich heftig, und es hat wenig Spaß gemacht, im Wasser zu sein. Abends waren wir in zwei verschiedenen Restaurants, um Tacos und andere Gerichte zu essen und auszuprobieren. Auf dem Rückweg zum Hostel standen wir ein paar Grundstücke neben unserer Unterkunft auf dem Bürgersteig vor einer fremden Tür, weil wir noch die Dosenbier vom Kiosk austrinken mussten – die Hostels hier erlauben nicht, Alkohol von außen mit hineinzubringen. Und wer kam da plötzlich aus dieser Tür? Zufällig Finn und Em, aus unserem gemeinsamen Hostel in Oaxaca. Wir haben noch ein paar Bier bei uns getrunken, bevor wir in einer Bar UFC geschaut haben. Später in einen Club. Dort sind wir dann auf Zoé und Alice von der Walking Tour in Oaxaca gestoßen. Die Reisende aus Frankreich und der andere Australier tauchten auch noch auf. Es war so witzig, nochmal alle zusammen zu haben.
Sonntag gab es Katerfrühstück und Pool, abends dann nochmal zwei Clubs. Der erste war am Strand, etwas überfüllt. Der zweite lag wie im Dschungel, mit einem Baum mitten auf der Tanzfläche. Grace, meine Bierpong-Partnerin aus dem Hostel in Oaxaca, lief mir dort wieder über den Weg, und wir konnten unsere Rave-Session ein bisschen fortsetzen. Da wir ohnehin zwei Taxis zurück brauchten, blieb ich noch etwas länger – mit Finn und Em wurde es eine sehr lange Nacht.
Die südwestliche Pazifikküste des Bundesstaates Oaxaca ist nicht nur für Touristen ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch für viele Einheimische aus den großen Städten und dem Inland. Irgendwie waren fast alle Touristen, eben auch Mexikaner, und das gab dem Ort eine besondere Stimmung.
Die Partyszene hier hat leider ihre Schattenseiten. Vieles wird von Kartellen kontrolliert – zum Beispiel die Clubs. Beim Reingehen wurde ich so gründlich kontrolliert wie noch nie: Jedes Fach in der Bauchtasche und im Portemonnaie wurde ganz genau inspiziert. Dabei ging es nicht darum, im Inneren nichts Illegales zu konsumieren, sondern darum, nichts mit hineinzubringen – denn da kann man von den Kartellen alles kaufen, was man sich vorstellen kann. Kaum ist drin, wird man von allen Seiten angesprochen, und auch später ließen die Gestalten nicht locker. Ich hätte fast Geld dafür bezahlt, den Rest des Abends nicht permanent angequatscht zu werden. Natürlich ist die Qualität (Reinheit und Inhaltsstoffe) extrem fragwürdig – eben weil es keine Konkurrenz gibt. Mir egal, die Biere werden hier übrigens immer eiskalt serviert, meist Corona mit Limette.Lue lisää
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- Päivä 48
- perjantai 15. elokuuta 2025 klo 14.30
- ☁️ 25 °C
- Korkeus: 1 926 m
MeksikoSan Antonio Arrazola17°2’40” N 96°46’6” W
Monte Alban Ruinen

Am zeiten Tag in Oaxaca, nachdem ich vom Markt zurückkam, sprach mich ein Taxifahrer an. Das passiert natürlich ständig, aber dieser konnte wirklich gutes Englisch. Wir haben uns ein bisschen unterhalten, und obwohl ich wusste, dass ich überbezahle, willigte ich ein, denn die Ruinen über der Stadt wollte noch noch sehen. Er sollte mich auf den Monte Albán fahren und nach zweieinhalb Stunden wieder zurückbringen.
Der Monte Albán liegt auf rund 400 Metern über dem Talboden von Oaxaca. Von dort oben hat man einen weiten Blick über die gesamte Ebene, und es ist erstaunlich zu sehen, dass die Stadt sich inzwischen in alle Richtungen bis an den Fuß des Berges ausgebreitet hat. Nicht nur Oaxaca selbst, sondern auch die umliegenden Orte scheinen beide Hänge des Tals hinaufzuklettern.
Die Anlage war einst das Zentrum der Zapoteken-Kultur, die hier über tausend Jahre lang eine bedeutende Hochkultur entwickelte. Zwischen etwa 500 v. Chr. und 800 n. Chr. lebten hier Zehntausende Menschen. Es war nicht nur ein religiöses, sondern auch politisches und militärisches Machtzentrum. Es gibt großen Plattformen, Tempel und Pyramiden, die sternförmig um den Hauptplatz angeordnet sind. Einige der Steine tragen Gravuren mit Darstellungen von gefangenen Kriegern und Götterfiguren. Archäologen deuten sie als Hinweise auf Rituale, Opfer für die Götter und militärische Auseinandersetzungen mit benachbarten Dörfern. Die Details involieren Krastationen oder Enthauptungen von Anführern der Nachbar-, bzw. verfeindeten Dörfer.
Die Geschichte steckt wort wörtlich in den behauenen und bemalten Steinen, auch wenn die Farben längst verblasst sind. Gleichzeitig war der Zustand der Anlage ernüchternd: Viele Informationstafeln waren stark ausgeblichen, und die englischen Übersetzungen ließen zu wünschen übrig. Oft wurde nur die immer gleiche Geschichte angedeutet – Kriege, Opfer, Götterverehrung – ohne wirklich tiefere Einblicke zu geben. Trotzdem hat es mir gut gefallen - auf einem der wichtigsten heiligen Berge Mittelamerikas zu stehen, mit diesem Blick über das gesamte Tal und sich vorzustellen wie hier Menschen gelebt haben.Lue lisää
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- Päivä 47–50
- 15. elokuuta 2025 - 18. elokuuta 2025
- 3 yötä
- ☁️ 26 °C
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MeksikoOaxaca City17°3’46” N 96°43’14” W
Oaxaca

Nach Oaxaca bin ich mit dem überraschend bequemen ODA-Bus gefahren. Statt wie geplant um 23 Uhr kam dieser allerdings erst um 1 Uhr in der Nacht an, und ich nahm ein Taxi zum Hostel. Auf den Straßen sah ich noch viele Leute und vor allem Turis, was mich sehr gewundert hat – es scheint für mexikanische Verhältnisse sehr sicher hier zu sein. Zum Glück war die Rezeption im Hostel noch besetzt - am nächsten Morgen musste ich erst einmal ausschlafen. Dann lernte ich ein paar Leute am Pool kennen, wir tauschten uns über Reisepläne aus, und mir wurde die Walking Tour empfohlen. Um 13 Uhr kam ich am alten Casino, dem heutigen Theatertreffpunkt, an. Unser lokaler Guide David gab uns eine wirklich gute Tour. Aus den geplanten zweieinhalb Stunden wurden am Ende über drei – mit vielen Details, Einblicken in versteckte Innenhöfe, an denen man beim einfachen Herumspazieren wohl vorbeigelaufen wäre. Dazu gab es zahlreiche spannende Hintergrundgeschichten zu wichtigen Persönlichkeiten der Stadt (u. a. Benito Juárez, der erste indigene Präsident Mexikos, der aus der Region stammte und als Symbol für Unabhängigkeit und Reformen gilt). Dabei waren ein Pärchen aus Neuzeeland sowie Zoeh und Alice aus Deutschland.
Abends im Hostel hab ich dann noch eine Reisende aus Frankreich/Marokko, einen Holländer, einen Australier sowie Finn und Em (ein Paar ebenfalls aus Australien) und eine coole Gruppe Deutscher kennen gelernt. Beim Karaoke haben wir uns feuchtfröhlich durch die Songs gegrölt – Klassiker wie „Country Roads“, es waren (nicht auf meinen Wunsch) auch ein paar verdammt asoziale deutsche Lieder dabei und auch ein deutsch-spanischer Song, wunderschön im Duett gesungen.
Am zweiten Tag bin ich morgens bis mittags über den riesigen Markt Central de Abastos de Oaxaca gelaufen, habe mir die Ruinen auf dem Berg Monte Albán angesehen (dazu kommt noch ein Post) und war abend sehr lecker Essen. Alle anderen waren entweder schon abgereist oder verplant, aber das hat mich nicht davon abgehalten ein Date mit mir selbst zu haben.
Das Restaurant Las Quince Letras war nur zwei Straßenblöcke vom Hostel entfernt, wurde mir von meinem Taxifahrer empfohlen und hat die hohen Erwartungen sogar übertroffen. Ich habe mich darauf eingelassen, zu einem normalen Bier auch noch eine Art Tomatensaft zu bestellen. Das Ganze wurde dann am Tisch gemischt und war erstaunlich gut – auch wenn ich es nicht unbedingt regelmäßig trinken muss.
Zur Hauptspeise hat mir der Kellner die klassischen Gerichte Oaxacas empfohlen. Eine Mole ist eine traditionelle mexikanische Sauce, die besonders in Oaxaca sehr bekannt ist. Sie ist meist dickflüssig, komplex gewürzt und hat oft eine leicht süßliche, herzhafte oder scharfe Note. Moles bestehen aus einer Mischung von Chili-Schoten, Nüssen oder Samen, Gewürzen, Kräutern, Schokolade, Tomaten, Tomatillos oder Zwiebeln. Er brachte mir also einen Teller mit neun Soßen zum Probieren – eine besser als die andere... Manche waren leicht scharf, andere sehr würzig, wieder andere fruchtig mit Ananas, Banane oder Mango. Schließlich entschied ich mich für die schwarze Mole, kombiniert mit Rindfleisch und Banane. Auf dem Teller zerfiel das Fleisch schon fast beim bloßen Anblick. Dazu gab es etwas Reis und frische tortillas aus dunklem Teig. Zum Nachtisch einen Mezcal, und die ganze Zeit über spielte ein Saxophonist live Musik, während sich die Aussicht über den Dächern der Stadt vom Tag in die Nacht verwandelte.
Beim späteren Bierpong-Turnier im Hostel lernte ich Grace aus Großbritannien kennengelernt, die mir als Partnerin zugelost wurde. Wir waren ein Super Team und haben ganz Okay gespielt. Sie wollte es nicht auf sich sitzen lassen, um elf Uhr Feierabend zu machen – schließlich war dies unser einziger Freitag in Oaxaca. Mit dem Australier zusammen ging es in zwei Clubs der Stadt. Der Erste hat eine tolle Aussicht auf den Berg (siehe Foto), aber die Stimmung war schlecht und die Musik kam nur vom Band. Der zweite Club überzeugte mit richtig guten, frisch gemixten Techno.
Da eigentlich alle Leute, mit denen ich gesprochen und die ich kennengelernt hatte, nach Puerto Escondido, eine Stadt südlich am Pazifik, die eigentlich nicht auf meiner Route lag, weiterreisten – die einen einen Tag früher, die anderen einen Tag später – und ich nun so viel Gutes über diesen Ort gehört hatte, beschloss ich spontan, ebenfalls am Samstag einen Bus dorthin zu buchen. Am Montag würde ich dann einen Flug nach Cancún nehmen, um schneller auf die Yucatán-Halbinsel zu kommen. Der Flug war zwar spontan relativ teuer, aber mit dem Bus hätte ich immer noch die Hälfte bezahlt und insgesamt rund 30 Stunden darin verbracht. Im Nachhinein kann ich sagen: Es war die richtige Entscheidung, mehr Zeit mit meinen neuen Bekanntschaften zu verbingen!Lue lisää
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- Päivä 46
- keskiviikko 13. elokuuta 2025 klo 14.00
- ☁️ 24 °C
- Korkeus: 2 316 m
MeksikoSan Francisco Mazapa19°41’57” N 98°50’39” W
Teotihuacán – Stadt der Götter

Zum Abschluss meiner Zeit in Mexíco City hatte ich eine Tour zu den Pyramiden von Teotihuacán gebucht. Also im Hostel ausgecheckt und mich zum Treffpunkt aufgemacht. Die Fahrt raus aus der Stadt dauerte etwa 1,5 Stunden – und plötzlich tauchten sie in der Ferne auf: gewaltige steinerne Stufenbauten inmitten einer weiten Ebene.
Teotihuacán war vor mehr als 2000 Jahren eine der größten Städte der Welt. Niemand weiß genau, welche Kultur sie ursprünglich erbaut hat – es war noch vor den Azteken. Später gaben die Azteken ihr den Namen Teotihuacán („Ort, an dem Menschen zu Göttern werden“). In ihrer Blütezeit zwischen etwa 100 v. Chr. und 550 n. Chr. lebten hier wohl über 100.000 Menschen. Die Stadt war politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum. Es wurden Mais, Bohnen, Amaranth und Kürbis angebaut, Handel mit Jade, Kakao und exotischen Federn betrieben – und besonders mit obsidiana (Vulkanglas), das hier abgebaut und zu Werkzeugen und Waffen verarbeitet wurde.
Die großen Pyramiden wurden schichtweise gebaut – mehrere Generation setzten der bestehenden Struktur eine neue Stufe oder Plattform auf. So wuchs die Sonnenpyramide in mehreren Bauphasen zu ihrer heutigen Höhe von etwa 65 Metern.
Vor den Olympischen Spielen 1968 wurden Teile der Anlage restauriert, um Mexíco international zu präsentieren (dir Eröffnungsfeirr kann man sich auf Youtube angucken).
Viele der restaurierten Flächen bestehen aus großen Steinblöcken, deren Fugen mit kleinen Steinen gefüllt sind (um den Ungerschied zum original zu erkennen). Früher waren diese Mauern und Plattformen komplett mit einem glatten Kalkputz überzogen und bemalt. Typisch für Teotihuacán war die rote Farbe, gewonnen aus lokalem Hämatit (Eisenoxid). Durch Handel gelangten aber auch andere Pigmente hierher – es war sehr bunt.
Das meiste man sehen kann sind Fundamentplattformen, auf ihnen standen Tempel, in denen Zeremonien, Opfergaben und Rituale zu Ehren verschiedener Götter stattfanden. In einigen Tempeln wurden Feuer entzündet, in anderen wurden Speisen, Schmuck oder wertvolle Gegenstände geopfert. Manche waren vermutlich nur der Priesterschaft und der Elite zugänglich, während große Plätze vor den Tempeln für die Bevölkerung offen waren – hier konnten die Menschen an Festen, Prozessionen und öffentlichen Ritualen teilnehmen.
Teotihuacán war also nicht einfach eine Stadt zum Wohnen, sondern ein riesiges religiöses Zentrum, in dem Macht, Glaube und Handel eng miteinander verbunden waren.
Die Theorie vom Untergang: ein Aufstand gegen die herrschende Oberschicht, möglicherweise ausgelöst durch soziale Spannungen, Dürren oder religiöse Umbrüche.
Heute kann man die Mondpyramide (zweitgrößte) wieder bis zur ersten Ebene besteigen – das ist erst seit Kurzem wieder erlaubt. Die Sonnenpyramide (größte) dagegen ist seit Covid gesperrt. Trotzdem: Die schiere Größe dieser Bauten beeindruckt mächtig. Und noch mehr die Vorstellung, dass das, was heute zu sehen ist, nur ein Teil der ursprünglichen Stadt ist. Zahlreiche kleinere Pyramiden und Plattformen sind noch gar nicht ausgegraben. Von Teotihuacán sind bisher nur rund 8 km² ausgegraben und für Besucher zugänglich – das entspricht dem zentralen Zeremonialbezirk und einigen angrenzenden Wohn- und Werkstattbereichen. Die ursprüngliche Stadtfläche wird jedoch auf ca. 20–25 km² geschätzt - weit mehr als die Hälfte liegt noch unter Erde, Vegetation oder modernen Siedlungen und ist nicht erforscht.
Beim Blick von der Mondpyramide auf die zentrale „Straße der Toten“ mit ihren symmetrisch angeordneten Tempeln und Plattformen, sowie der Beschreibungen von unserem Guide Lili, konnte ich mir gut vorstellen, wie hier vor fast zwei Jahrtausenden Prozessionen, Märkte und religiöse Zeremonien stattgefunden haben müssen. Es ist einer dieser Orte, an denen Geschichte nicht nur im Museum erzählt wird – man steht mitten drin.Lue lisää
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- Päivä 44–46
- 12. elokuuta 2025 - 14. elokuuta 2025
- 2 yötä
- ☁️ 25 °C
- Korkeus: 2 235 m
MeksikoMexico City19°25’34” N 99°8’17” W
Ciudad de México

Der südlichste Punkt der USA auf Hawaii war auch gleichzeitig mein südlichster Punkt in den Amerikas – bis jetzt. Nach zwei Flügen bin ich mittags in der Hauptstadt des zweiten Landes auf meiner Reise gelandet. Viel Zeit habe ich leider nicht eingeplant. In zwölf Tagen muss ich in Cancún den nächsten Flug erwischen.
Mexíco soll viel zu bieten haben, daher muss ich meine wenigen Tage gut einteilen. In der Hauptstadt wollte ich zwei Nächte bleiben.
Der Weg vom Flughafen zum Hostel mit der Metro (U-Bahn) war herausfordernder als gedacht. Bargeld hatte ich dummerweise noch keins, und mit Englisch kommt man hier auch nicht sehr weit. Ein netter Polizist hat mich dann einfach durch den Absperrungseingang zur Metro gelassen.
Auf den Straßen waren sehr viele Menschen unterwegs. Oft gab es Verkaufsstände auf den Gehwegen – ob Mini-Kiosk, Obst, Souvenirs oder natürlich tacos und andere Street-Food-Varianten. Diese Gerüche in Kombination mit der Stadt haben sich sehr abenteuerlich gemischt.
Am ersten Nachmittag bin ich auf dem Nationalplatz über das Festival de las Culturas (Festival der Kulturen) gestolpert. Zufällig wurde gerade die riesige Mexíco-Flagge eingeholt.
Es gab eine Bühne mit Musik und drumherum mehrere große Zelthallen, in denen allerlei Selbstgemachtes, Krimskrams und natürlich viele verschiedene Spezialitäten angeboten wurden. Ich habe mich ein bisschen durchprobiert:
- Teigtaschen aus Bohnen mit verschiedenen Füllungen
- so etwas wie ein Cracker mit Salat drauf und scharfer Soße
- Kakaogetränk (nicht zu süß)
Ich mag scharfes Essen, aber hier muss man immer sehr vorsichtig sein. Die meisten grünen, für mich eigentlich nicht scharf aussehenden Soßen haben es hier in sich – und die scharf aussehenden dann erst recht. Das Einzige, worauf man sich sicher verlassen kann, ist guacamole, die immer sehr gut ist.
Das historische Viertel von Mexíco-Stadt habe ich mir am zweiten Tag zu Fuß angeschaut. Zum örtlichen Büro meines Arbeitgebers bin ich auch gegangen, um einen Kaffee zu trinken und ein paar Postkarten zu schreiben.Lue lisää
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- Päivä 43
- sunnuntai 10. elokuuta 2025 klo 21.30
- ⛅ 25 °C
- Korkeus: 2 m
YhdysvallatHawaiʻi County19°44’13” N 156°2’32” W
Abreise Big Island - Hawai'i

Zwei Orte zum Abschluss meiner Zeit auf der Big Island.
Ich habe noch die Puʻukoholā Heiau National Historic Site mit dem Tempel des Königs Kamehameha gesehen, den er erbaut hat, bevor er 1810 die Hawaiʻi-Inseln vereinte. Den Audio-Guide zum Park kann man sich hier anhören: https://www.nps.gov/puhe/learn/photosmultimedia…
Neben den Beschreibungen und Funktionen der Tempel fand ich die Geschichte von John Young, einem englischen Seemann, der ein vertrauter Berater und Militärkommandant von König Kamehameha wurde, sehr spannend.
Durch den Norden der Insel bin ich ebenfalls gefahren. Dort sah es ganz anders aus – auch sehr weitläufig, aber viel grüner und mit Kuh- und Pferdeweiden.Lue lisää
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- Päivä 42
- lauantai 9. elokuuta 2025
- ☁️ 26 °C
- Korkeus: 307 m
YhdysvallatHawaiʻi County19°32’17” N 155°3’5” W
Zwei Tage bei Ben

Ben habe ich am Morgen spontan beim Wandern kennengelernt. Er wirkte von Anfang an sehr freundlich, offen und hatte ein bisschen Hippie-Charakter.
Zuerst lud er mich nur zur "Open Mic Night" (offene Musik- und Vortragsbühne) ein, doch später auch dazu, auf seinem Grundstück in einem kleinen Ferienhaus zu bleiben – entweder gegen 75$ pro Nacht oder gegen etwas Arbeit. Ich entschied mich für die Gartenarbeit.
Vor etwa zwölf Jahren, im stolzen Alter von sechzig, hat er hier auf Hawaiʻi, in der Nähe von Curtistown, ein Grundstück gekauft – rund fünfzig Meter breit und dreihundert Meter lang. Die Gegend, nennt sich Hawaiian Acres und besteht nur aus großen Parzellen. Anfangs ließ er mit einem Bagger Struktur ins Gelände bringen, danach baute er sein Haus, bewegte jeden Stein eigenhändig an seinen heutigen Platz, pflanzte viele Bananen- und Kakaobäume und errichtete mehrere Gästehäuser. Ich durfte im ältesten Gästehaus übernachten und hatte sogar meine eigene Außendusche.
Am Samstag arbeitete ich sechs Stunden lang in einer Gartenecke, in der sich zwei alte und ein neuer Komposthaufen befanden. Meine Aufgabe: alles umgraben, große Stöcke auf einen Haufen, Unkraut auf einen anderen und frische Erde auf den finalen Haufen sortieren. Dabei entdeckte ich halb vergammelte Kakaofrüchte, Kokosnussschalen, Austernhälften und hier und da ein bisschen Plastik, das ich aussortierte.
Am Sonntag war die Arbeit entspannter: Ich befreite eine mit Vulkanstein gestaltete Gartenecke von Unkraut und half Ben, den Maracujá-Busch ebenfalls von Unkraut zu befreien und an einer neuen Konstruktion etwas höher zu binden.
Eigentlich war es etwas viel Arbeit für zwei Nächte – schließlich ist Arbeitskraft auf Hawaiʻi auch teuer als anderswo –, aber ich habe es nicht als Belastung empfunden. Zum ersten Mal auf meiner Reise habe ich meine Zeit und Muskelkraft gegen ein gutes Bett und leckere Mahlzeiten eingetauscht. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Arbeit in der hawaiianischen Sonne war zwar anstrengend, aber nach sechs Wochen fühlte sich der verdiente Feierabend richtig, richtig gut an – fast wie etwas, das mir gefehlt hatte.
Am Samstagabend gab es Hähnchen vom Grill, und zur Open Mic Night kam diesmal auch eine Freundin von Ben vorbei. Livemusik finde ich immer großartig, und ich habe mich sogar getraut, bei ein paar Songs am Schlagzeug mitzuspielen – ohne Noten, einfach nach Gefühl. Natürlich nicht perfekt, aber das war an diesem Abend völlig egal.
Auf meinen Wunsch haben Ben und seine Freundin ein Geburstagslied für einen Guten Freund von mir zu Hause gespielt.Lue lisää

MatkaajaWas fur eine tolle Begegnung. Und der Tausch Arbeit gehen Wohnen ist auch nicht so schlecht.
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- Päivä 41
- perjantai 8. elokuuta 2025 klo 5.50
- 🌙 9 °C
- Korkeus: 3 125 m
YhdysvallatHawaiʻi County19°46’14” N 155°27’53” W
Sunrise, Wandern mit Anya und Ben

Die Nacht habe ich im Auto an Ort und Stelle verbracht. Es war kälter als gedacht, und der Wind hat das Auto ab und zu zum Schaukeln gebracht. Der Sonnenaufgang vor sechs Uhr war es dann aber wert. Schon hier habe ich Anya gesehen, obwohl ich sie noch nicht angesprochen hab – sie hat ebenfalls die Nacht im Auto auf dem Berg verbracht.
Mein Plan war es, auf dem Parkplatz des Besucherzentrums eine Mitfahrgelegenheit zur Spitze des Berges zu bekommen. Dazu war ich leider etwas zu spät, weil natürlich alle Autos bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang hochgefahren sind. So kamen etwa eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang fünfzehn Autos den Berg wieder herunter. Dann war erstmal tote Hose.
Hier habe ich Anya und Benedikt (Ben) kennengelernt. Anja wollte den Berg hochwandern (bei einer Strecke von sieben Meilen, also etwa elf Kilometern, und einem Höhenunterschied von über tausend Metern eine Ganztagsetappe – für mich als untrainierten Wanderer definitiv zu viel). Ben hingegen wollte ebenfalls eine Mitfahrgelegenheit zum Gipfel finden und dann herunterwandern.
Wir standen etwa fünfzehn Minuten dort, und als kein Auto kam, schlug Ben vor, dass wir gemeinsam ein Stück den Berg hochwandern und dann die Möglichkeit hätten, nach der ersten Meile zurück zur Straße zu gehen, um eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen oder wieder zurückzuwandern. Spontan war ich dabei.
Anya kommt ursprünglich aus der Ukraine, hat schon in vielen Ländern Europa gelebt und ist seit zwei Jahren in Arizona. Ben kommt aus Großbritannien und lebt seit etwa zwölf Jahren hier auf der Insel. Das Bergsteigen hatte er vor zehn Jahren für sich entdeckt und war schon mehr als hundert Mal auf der Spitze des Mauna Kea.
Auf dem Weg lud er mich auf seinem Grundstück zur "Open Mic Night" ein, die er jeden Samstag veranstaltet. Außerdem erwähnte er, dass er neben seinem selbstgebauten Haus Gästehäuser auf seinem Grundstück hat, die er vermietet oder in denen Reisende gegen Arbeit übernachten dürfen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich mich im Verlauf des Tages dazu entscheiden würde, zwei Nächte bei ihm zu verbringen.
Lediglich die erste Meile begleitete ich die beiden. Vor allem die sehr steilen, sandigen Abschnitte hatten es für mich wirklich in sich. Ben erzählte davon, dass er einmal seinen Sohn mit auf den Berg genommen hat, der dabei auf Grund der Höhe und Anstregung ohnmächtig geworden ist und zwei Stunden ein Nickerchen gemacht hat, bis er von alleine wieder aufwachte. Ganz so weit wollte ich es nicht treiben, daher ließ ich die beiden weiterziehen und lief zurück zur Straße in der Hoffnung, eine Mitfahrgelegenheit auf den Gipfel zu ergattern. Doch es war nichts los an diesem Vormittag – außer ein paar Arbeiterfahrzeugen (die dürfen einen nicht mitnehmen).
Gerne hätte ich die weltbekannten Teleskope auf dem Gipfel gesehen, aber das ist nur ein weiterer Grund, noch einmal wiederzukommen.Lue lisää
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- Päivä 40
- torstai 7. elokuuta 2025 klo 23.00
- 🌙 12 °C
- Korkeus: 2 828 m
YhdysvallatHawaiʻi County19°45’14” N 155°27’33” W
Sonnenuntergang am Mauna Kea

Zum Sonnenuntergang bin ich auf den Mauna Kea gefahren. Bei der 3.000-Meter-Grenze gibt es ein Besucherzentrum und eine Kontrollstation, durch die man nur durchgelassen wird, wenn man ein Fahrzeug mit 4WD (Allradantrieb) hat. Hatte ich nicht, also habe ich mir den Sonnenuntergang auf einem kleinen vorgelagerten Hügel des Besucherzentrums angeschaut. Gerade rechtzeitig angekommen, waren schon viele Menschen um mich herum. Ich habe ein paar Fotos gemacht und bin dann auf eine kleine Gruppe aufmerksam geworden, die Gitarre und Ukulele Musik gespielt und dazu gesungen haben.
Nach kurzem Zuhören habe ich gefragt, ob ich mich dazusetzen und die Musik genießen kann. Im späteren Verlauf des Abends stellte ich fest, dass die Gruppe gar nicht in meinem Alter ist, sondern es sich um eine Familie aus Kalifornien handelt – mit Vater (50+), Mutter, Sohn und Tochter.
Sie haben abwechselnd auf der Gitarre und der Ukulele gespielt und dazu wirklich schöne Lieder gesungen. Alle aus der Familie sind musikalisch sehr begabt. "The Beauty Of Mauna Kea" von Keola Beamer (so passend für diesen Abend) habe ich ein Stück mit gefilmt. "Over the Rainbow" wurde auf meinen Wunsch gespielt und dieses Lied hab ich dann auch mitgesungen.
Der Sonnenuntergang war schon klasse, aber diese hawaiianischen Lieder im sehr hellen Licht des fast Voll-Mondes, der schon einen Schatten warf und dadurch die Umgebung hell erleuchtete, aber leider gleichzeitig die Sterne weniger sichtbar machte, haben einfach alles übertroffen (meine Handy-Kamera konnte das nicht gut einfangen). Es war sehr magisch und unvergesslich.Lue lisää
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- Päivä 40
- torstai 7. elokuuta 2025 klo 19.30
- ⛅ 19 °C
- Korkeus: 1 039 m
YhdysvallatHawaiʻi County19°24’24” N 155°17’9” W
Kīlauea-Vulkan

Hawaiʻi (Big Island) ist die jüngste der hawaiianischen Inseln und somit noch recht aktiv, was die Vulkanlandschaft angeht.
Aktuell bricht der Kīlauea-Vulkan relativ häufig aus. Einen Tag bevor ich auf die Insel geflogen bin, gab es noch einen größeren Ausbruch mit mehreren meterhohen Lavafontänen. Leider war klar, dass es nun erst einmal ein paar Tage ruhig bleibt, denn zurzeit bricht der Vulkan etwa alle 10 bis 12 Tage aus – erstaunlich regelmäßig für ein solches Naturphänomen.
Nichtsdestotrotz ist der Hawaiʻi Volcanoes National Park ein absolutes Muss, wenn man einmal auf der Insel ist.
Ich durfte an diesem Tag lediglich die Steam Vents (Dampfaustritte) bestaunen und im riesigen Vulkankrater ist aktuell nur eine Ecke aktiv, aus der eine ganze Menge Rauch aufsteigt. Es gibt mehrere Live Webcams, die ich alle paar Stunden aufgerufen habe, um zu sehen, ob nicht doch ein Ausbruch geschieht. Leider hatte ich bei meinem Besuch kein Glück.
Siehe YouTube Channel: United States Geological Survey (USGS)
https://www.youtube.com/live/sTXKIz2NGvg?si=vWO…
Es gibt noch einen Lavatunnel, der längst erkaltet ist und durch den man hindurchlaufen kann. Da ich an diesem Tag jedoch noch den Sonnenuntergang sehen wollte, habe ich darauf verzichtet und es später leider nicht mehr zurück geschafft – ein Grund, eines Tages wiederzukommen.Lue lisää
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- Päivä 40
- torstai 7. elokuuta 2025 klo 9.00
- ☀️ 26 °C
- Korkeus: 9 m
YhdysvallatHawaiʻi County19°44’13” N 156°2’30” W
Big Island - Hawai'i

Auf der Big Island angekommen, habe ich meinen Leihwagen abgeholt und bin als Erstes nach Downtown Kailua-Kona gefahren. Dort gab mir ein sehr netter Barkeeper beim Frühstücks-Bloody-Mary einige tolle Tipps für die Insel.
Anschließend fuhr ich quer über die Insel bis zum südlichsten Punkt – gleichzeitig der südlichste Punkt der USA.Lue lisää
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- Päivä 39
- keskiviikko 6. elokuuta 2025 klo 17.12
- ☀️ 29 °C
- Korkeus: 12 m
YhdysvallatHonolulu21°18’25” N 157°54’56” W
Abreise O'hau

Sammlung zur Abreise von Oʻahu
Die Zeit hier konnte ich super genießen, und trotzdem ist sooo viel passiert: Einen Tsunami überlebt, Speerfischen gewesen und mit Haien geschnorchelt. Frischeste Früchte gegessen, gesurft, ganz viel am Strand gewesen und neue Freunde gemacht.
An den übrigen Tagen bin noch ich kreuz und quer über die Insel gefahren, habe einen ganzen Tag am Waimanalo Beach (mein Lieblingsstrand hier) in der Hängematte verbracht. Mit Keaton war ich nochmal Speerfischen, und Malachi hat mich kurz mit auf seine Baustelle genommen und mir eine Tour gegeben. Seine Firma baut hier ein großen Kran im Containerhafen, und aktuell werden die komplizierten Fundamente für das Schienensystem gegossen (ich kann euch nicht alle Fotos hier zeigen).
Es war toll Malachi und Morgen wieder zu sehen, auf den aktuellen Stand zu kommen und ein bisschen über das Leben und den Glauben zu philosophieren.
Ich hoffe, eines Tages auch an so einem coolen Ort zu leben (vielleicht auch nur für kurze Zeit), sodass mich all meine Freunde dort besuchen kommen.Lue lisää
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- Päivä 37
- maanantai 4. elokuuta 2025 klo 6.00
- ⛅ 23 °C
- Korkeus: 17 m
YhdysvallatHaleʻiwa21°35’35” N 158°6’18” W
Mit Haien schwimmen

Zu meinem 29. Geburtstag hat mir meine Familie daheim ein nettes Geburtstags-Unternehmungs-Guthaben geschenkt. Tauchen wäre auch sehr cool gewesen, ist hier jedoch (wie eigentlich alles) deutlich teurer als anderswo. In den Küstengewässern der hawaiianischen Inseln gibt es viele verschiedene Haisorten, die auch in der einheimischen polynesischen Kultur eine wichtige Rolle spielen. Die Schnorchel-Angebote ohne Käfig klangen für mich irgendwie echter. Da dabei wohl noch nie etwas passiert ist, hatte ich wenig Hemmung, das geschenkte Geld für diesen Anlass in ein Abenteuer umzuwandeln.
Um 6:00 Uhr legte das erste „One Ocean“-Boot dieses Tages vom Hafen in Hale‘iwa ab. Auf dem relativ kurzen Weg in Richtung offenes Meer erklärte uns, etwa zehn Passagieren, eine Meeresbiologin an Bord, wie man sich im Wasser verhalten muss, wenn einen die Haie umkreisen. (Alle Angaben ohne Gewähr, bitte nur in professioneller Begleitung nachmachen, danke.) Es ist eigentlich ganz einfach: durch reine Körpersprache und Augenkontakt, denn Haie können sehen, wohin man selbst blickt. Es geht um die Dominanz-Hierarchie im Wasser. Dominantere Haiarten schwimmen weiter oben im Wasser als kleinere und weniger dominante. Als Mensch gehört man selbstverständlich zu den Alpha-Prädatoren. Daher sollte man sich niemals unterhalb eines Hais aufhalten und immer den Augenkontakt halten – vor allem, wenn man nicht vorwärts, sondern rückwärts oder auf der Stelle schwimmt (dann auf den Rücken drehen). Gleichzeitig muss man aufmerksam in alle Richtungen sein (wie in einem unsicheren Viertel bei Dunkelheit), denn man weiß nie, von wo sich etwas mit wie vielen Zähnen aus den unscharfen blauen Tiefen nähert. Kurz gesagt: Man darf sich nicht wie ein Beutetier verhalten. Natürlich sollte man selbst auch nicht überaggressiv auftreten oder zu nah heranschwimmen.
Nach etwa 15 Minuten Fahrt wurde das Boot an einem Ankerpunkt vor der Nordküste O‘ahus festgemacht. Während die Schnorchelausrüstung verteilt wurde, stand ich an der Reling und blickte auf das Meer. Auf den ersten Blick sah ich einen großen, dunklen Schatten nahe der Wasseroberfläche – die Haie waren schon da.
Nach dem Guide war ich der Erste im Wasser auf meiner Seite des Bootes. Man musste sich an einem Seil seitlich des Bootes festhalten und durfte nur einzeln, unter Aufsicht des Guides frei in der Nähe des Bootes schwimmen. Auf Kommando konnte man auch bis zu fünf Meter freitauchen, um etwas näher heranzukommen oder besser Bilder zu machen. Ich hatte meine eigene 360°-Kamera dabei.
Zunächst waren zwei Galapagos-Haie im Wasser, die gemächlich ihre Runden um das Boot und die vielen zappelnden Beine zogen. Sobald wir im Wasser waren, „trauten“ sie sich jedoch nicht mehr, oder nur sehr kurz, auf unsere Höhe. Auch beim Abtauchen blieben sie auf mehreren Metern Abstand. Später kamen zwei weitere hinzu, die teilweise in Formation schwammen, wie ich fand. Dann tauchte der viel größere Tigerhai auf – eine sehr dominante Art, an den Mustern zu erkennen, die ein wenig so aussehen, als würde sich die Wasseroberfläche nur wenige Zentimeter darüber auf dem glatten Hai-Rücken spiegeln. Ein wirklich großes Tier, das sehr interessiert an uns war und deutlich näher herankommen wollte. Laut Guide eher aus Alpha-Interesse als aus Jagdlust. Im Wasser war unser Guide jedoch ständig so präsent und immer zwischen uns und dem Hai, sodass man sich sicher gefühlt hat. Im Nachhinein erfuhren wir, dass es sich um ein „Baby“-Exemplar handelte. Die Galapagos-Haie blieben deshalb in der Nähe, anstatt, wie sonst üblich, zu verschwinden. Tigerhaie werden verdammt groß und wuchtig - schon dieses Jungtier war in etwa so lang wie ich.
Ich beschreibe das hier so gelassen, aber es war hoch anspannend und trotzdem wunderschön und majestätisch anzusehen. Gerade der letzte Moment des Augenkontakts, bevor der Hai „nachgibt“ und zur Seite abdreht, ist heftig.
Ein unvergessliches Geschenk!
Um 9 Uhr zurück an Land, fuhr ich noch ein Stück die Ostküste hinunter und fand ein paar leckere Steaks und frische Maiskolben, die Malachi am Abend für uns grillte – ein hawaiianisches Bier hat er mir zum Geburtstag dazu gekauft.Lue lisää
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- Päivä 36
- sunnuntai 3. elokuuta 2025 klo 6.30
- 🌬 25 °C
- Korkeus: 22 m
YhdysvallatHonolulu21°16’30” N 157°49’30” W
Surfen am Waikiki Beach und Strandtag

Malachi hat das Surfen für sich auf Hawaii entdeckt. Hier ist es quasi Volkssport – und dazu ein echtes Paradies. An manchen Stränden, besonders im „Winter“, werden internationale Meisterschaften ausgetragen. Dann türmen sich die Wellen bis zu 15 Meter hoch. Im Sommer sind sie im Schnitt 1,2 bis 6 Meter groß und damit auch für Anfänger und Nicht-Profis bestens geeignet.
Ich selbst habe bisher nur einmal in meinem Leben gesurft – vor 12 Jahren, ebenfalls auf Hawaii. Grund genug, es noch einmal zu versuchen.
Der Tag begann damit, dass wir Morgan zum Flughafen brachten. Ihre Nanny-Familie verreist eine Woche nach LA – und da nimmt man die Nanny natürlich ein paar Tage mit. Am Flughafen entstand das einzige Foto von uns dreien, daher packe ich es hier mit rein. Lustig finde ich übrigens die Spitznamen für Fremde hier auf Hawaii. Klar, „Buddy“ oder „Brother“ sind geläufig. Aber hier sagt man zu älteren Mitmenschen „Uncle“ oder „Aunty“ (Onkel oder Tantchen). Das war mir neu, und so war ich kurz verdutzt, als Malachi im Abflugbereich des Honolulu-Flughafens einen Mitarbeiter mit den Worten ansprach: „Hey Uncle, can you take our picture?“
Zum Frühstück gab es einen frischen Donut in einem sehr beliebten Laden – schon um halb acht stand dort eine beachtliche Schlange. Dafür wird hier frisch auf Bestellung zubereitet – sehr lecker! Direkt um die Ecke gibt es ein cooles neues Mural, und dann ging es ab an den Strand.
Ich kann eigentlich gar nicht surfen, hatte aber Spaß daran, mich zwei Stunden lang im Wasser zu quälen. Schon nach den ersten Rauspaddeln mit dem Board brannten mir die Arme. Die ein oder andere Welle habe ich so halb mitgenommen, mich dann aber nicht getraut aufzustehen – und so wurde ich meist nur bäuchlings oder in der „Ein-Fuß-ein-Knie“-Pose ein paar Meter Richtung Ufer gedrückt. Als meine Brustwarzen dann annähernd blutig aufgescheuert waren, war der Spaß vorbei.
Am Ufer zurück, beobachtete ich Malachi noch eine weitere Stunde – und den Surf-Wettbewerb, der an diesem Tag am Waikīkī Beach in Honolulu stattfand. Nebenbei zupfte ich mir kleine Wachsstückchen aus meiner Beinbehaarung.
Im Anschluss fuhren wir die Südostküste der Insel entlang und besuchten meinen neuen Lieblingsstrand – da werde ich die Tage auf jeden Fall noch mal hinfahren. Den Sonnenuntergang genossen wir im Kaʻena Point State Park. Leider etwas wolkenverhangen, aber dennoch sehr malerisch.Lue lisää
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- Päivä 35
- lauantai 2. elokuuta 2025 klo 6.10
- ☁️ 25 °C
- Korkeus: 3 m
YhdysvallatKahe21°21’11” N 158°7’50” W
Speerfischen und Delphine

Keaton und seine Frau Emilie sind die besten Freunde von Malachi und Morgan auf Hawaii.
Sie kennen sich aus der gemeinsamen, konfessionsfreien, christlichen Kirche. Die beiden haben wenige Monate alte Zwillinge – und so kommt Keatons Hobby aktuell etwas zu kurz. Ein willkommener Anlass also, als ich ihn fragte, ob er mich einmal mit auf die Unterwasserjagd nehmen würde.
Keaton und Aaron, ein weiterer Freund, holten Malachi und mich um 6:10 Uhr ab, um zum Hawaiian Electric Beach (dort steht ein Kraftwerk) zu fahren. Der Einstieg ins Wasser war rau, aber einmal vor der Küste ließ es sich sehr entspannt schnorcheln.
Beim Speerfischen am Riff taucht man mit angehaltener Luft in die Nähe potenzieller Beute ab, hält sich an einem Stein fest und wartet auf den richtigen Moment. Bei uns war das Wasser meistens 3-5m tief, mit einigen Korallen und Vulkansteinformationen am Grund. Keaton hatte eine Harpune (Speargun), Malachi und ich einfache Metall-Speere mit einem dicken Gummiband am Ende. Die Speargun kann man spannen und mit einem Abzug auslösen (etwa wie eine Armbrust). Die einfachen Speere hält man mit dem gedehnten Gummiband in der Hand und lässt sie los schnellen – weniger Reichweite, aber trotzdem effektiv, wenn man weiß, wie es geht, und ein guter Schwimmer mit Freitaucherlunge ist.
An diesem Tag gab es keine großen Fische in der Gegend, und so habe ich es kaum versucht. Selbst wenn – man braucht einiges an Können, Glück und Ausdauer, um möglichst lange am Boden auf den richtigen Moment zu warten, in dem ein lohnenswerter Fisch nahe genug vorbeischwimmt.
Als Taucher hatte ich ohnehin etwas Hemmung, so schöne, bunte Tropenfische zu erlegen – erst recht, wenn sie nicht groß sind. Dennoch hat es Spaß gemacht, Keaton und Aaron mit ihrer beeindruckenden Ausdauer zu beobachten: wie sie mit geladener Speargun auf dem Grund lagen und abwarteten. Mir genügt es, nur da zu treiben und die Schönheit zu bestaunen: schillernde tropische Fische in vielen Farben, eine Handvoll gemächlich paddelnde Meeresschildkröten und ganz in der Ferne hab ich gesehen wie eine Robbe lautlos vorbeizog. Für mich war es also lediglich bewaffnetes Schnorcheln – aber trotzdem spannend, weil ja jederzeit etwas mehr hätte passieren können.
Und das ist es dann auch – aber anders als gedacht. Circa 45 Sekunden vor der ersten Sichtung habe ich Klick-Geräusche unter Wasser gehört, mich gefragt, was das ist, und bin in die Nähe der anderen geschwommen, um nachzufragen.
Dann tauchte eine riesige Schule Delfine auf: Etwa 30 Tiere, ausgewachsene und auch Babys, die aus den Tiefen des Blaus, auf uns zu und dann an uns vorbei und teilweise um uns herum schwammen.
Keaton drückte Malachi hektisch seine Harpune in die Hand und zückte die GoPro. In der Aufregung hat er komplett vergessen, uns auch ins Bild zu bringen – wir waren direkt neben ihm. Ich bin abgetaucht und einige Sekunden auf Höhe der Delfine mitgeschwommen.
Ein Wahnsinnserlebnis und Gefühl – so nah und so viele... aber seht selbst im Video.
Die kleinen, aber zahlreichen Fische waren danach erstmal weg. Nach insgesamt zwei Stunden verließen wir das Wasser. Aaron schoss an diesem Tag einen mittleren und zwei kleine Fische, Keaton nur einen mittleren – Malachi und ich gingen leer aus.
Aber die Delfine waren das Highlight des Tages. Keaton, der seit etwa zwei Jahren hier lebt, hatte selbst noch nie so viele auf einmal gesehen – also wirklich außergewöhnlich und ein toller Zufall für uns alle. Außer für Aaron, der hat davon nichts mit bekommen weil er zu weit weg von uns war und kennt nur das Video - so wie ihr jetzt auch.Lue lisää
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- Päivä 31
- tiistai 29. heinäkuuta 2025 klo 15.32
- ⛅ 27 °C
- Korkeus: 17 m
YhdysvallatWaiale‘e21°40’50” N 158°2’16” W
Tsunami Alarm auf Hawaii

Der Dienstag begann wie der Montag.
Malachi verließ das Haus um 5:30 Uhr. Mit Morgan trank ich gegen 9 einen Kaffee und wir verbrachten den Vormittag mit etwas Shopping im Secondhand-Shop der Salvation Army. Anschließend brachte sie mich zum Strand und machte sich fertig, zu ihrem Nanny-Job aufzubrechen. Aktuell übernimmt sie unter der Woche die Nachmittagsschicht und hilft der Frau von Andrew (ein wohlhabender Unternehmer) bei der Aufzucht ihrer beiden Kinder.
Als ich gerade zum zweiten Mal im angenehm warmen Wasser des Haleʻiwa Beach war (ca. 15:30 Uhr), gingen auf einmal die Sirenen los.
Zunächst fragte ich einen Einheimischen, der mit seiner Familie ebenfalls am Strand war, was los sei. Er sagte mir ganz gelassen, dass er schon von dem Mega-Erdbeben vor der Küste Russlands im Internet gelesen habe und es nun vermutlich das Beste sei, den Strand zu verlassen.
Auf meinem Handy fand ich die Nachricht „Emergency alert: Extrem“ (siehe Bild) und eine Nachricht von Malachi, ich solle zum Haus zurückkehren und meine Sachen packen – „wir evakuieren“.
Auf dem 2,6 km langen Fußweg zurück vom Strand überlegte ich kurz, per Anhalter auf der Ladefläche eines Pick-up-Trucks mitzufahren, um schneller zurück zu kommen. Doch dann überholte ich auf einmal die Autos im Stau zu Fuß. Malachi kam dementsprechend auch später als gedacht nach Hause – aber immer noch rechtzeitig, um zügig etwas Kleidung und eine Kühltruhe voller Lebensmittel zu packen. Um 17:34 Uhr waren wir auf dem Weg zu Morgan.
Ihre Nanny-Familie, die in einem wunderschönen und vermutlich unbezahlbaren Haus direkt am Strand lebt, und somit ebenfalls evakuieren musste, hatte uns netterweise eingeladen, mit ihnen zusammen bei einer befreundeten Familie weiter oben am Berg Schutz zu suchen und die Sache dort auszusitzen.
Wir schaute alle zusammen einen Nachrichtensender im Fernsehen und verfolgten die Ereignisse mit erfrischenden Getränken und nicht allzu angespannter Stimmung.
Gegen 19:00 Uhr kamen die Väter der beiden Familien auf die Idee, es wäre doch „cool“, den vorhergesagten Tsunami (nur 1,5 Meter hoch) am Strand zu beobachten – falls er denn wirklich ankommt. Malachi durfte nicht, und weil weder meine Oma, Mama noch eine nicht existierende Ehefrau es mir verbieten konnten, begleitete ich Andrew und seinen Freund zurück zum Haus am Strand.
Wie gesagt: Die Vorhersage ging von einem 1,5-Meter-Tsunami aus – daher nicht so kritisch, aber trotzdem: kein Beispiel an mir nehmen und bitte nicht nachmachen.
(Im Nachhinein kommt mir das auch um einiges leichtsinniger vor, als in diesem Moment.)
Wir standen etwas in der Brandung, aber zunächst geschah nichts. Später als erwartet verdunkelte sich schlagartig der Himmel, dicke Wolken zogen auf und es wurde ziemlich windig. Innerhalb von 15 Minuten ging das Wasser ein paar Meter zurück und stieg dann wieder auf das normale Niveau an. Wir haben also keine Monsterwelle gesehen – was vermutlich besser war.
Malachi, Morgan und ich warteten noch zwei Stunden auf dem Berg ab und waren vor Mitternacht wieder zurück im Haus und im Bett.
Zum Glück ist nichts weiter passiert (außer, dass im Hafen von Haleiwa wenige Boote leicht beschädigt wurden – soweit ich weiß).
Ein paar Tage später habe ich am Strand eine Frau kennengelernt, die seit 17 Jahren hier lebt. Obwohl solche Alarme wohl hin und wieder vorkommen, hatte sie noch nie eine so große Evakuierung der nördlichen Küstenregionen erlebt.
Ein zufällig außergewöhnliches Ereignis für mich – mit Storypotenzial für euch!Lue lisää
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- Päivä 30
- maanantai 28. heinäkuuta 2025
- ☁️ 28 °C
- Korkeus: 15 m
YhdysvallatHaleʻiwa21°34’43” N 158°6’20” W
Haleiwa - O'hau North Shore, Hawaii

Malachi habe ich auf der High School kennengelernt.
AFS (meine Austauschorganisation) hatte die Vorgabe, immer einen Englisch- und einen Geschichtskurs zu belegen. Weil ich in meinem ersten Halbjahr im Geschichtskurs der 11./12. Klasse den Zweiten Weltkrieg behandelt hatte (sehr spannend, das Ganze einmal von der amerikanischen Seite inkl. der Ereignisse im Pazifik zu betrachten, welche im deutschen Geschichtsunterricht meiner Erinnerung nach vernachlässigt wurden), interessierte ich mich im zweiten Halbjahr für die US-amerikanische Ursprungsgeschichte. Das unterrichte man normalerweise in der 8. Klasse, sagte man mir, würde es mir aber trotzdem ermöglichen. Also saß ich als High Schooler (9.–12. Klasse) mit Malachi im letzten Jahrgang der Middle School (5.–8. Klasse).
Malachi hat mich bereits zweimal in Mönchengladbach besucht – das letzte Mal im Herbst 2022 mit seiner Frau Morgan, auf deren zehnwöchiger Hochzeitsreise durch Europa. Wir haben eines der besten Borussia-Spiele meines Lebens im Stadion gesehen, als wir Dortmund 4:2 geschlagen haben.
Malachi arbeitet für eine Baufirma, die gerade einen neuen Containerkran im Hafen von Honolulu baut – daher lebt er mit Morgan seit Anfang des Jahres in Haleiwa auf der nördlichen Seite (North Shore) der Insel Oʻahu von Hawaii.
Sonntagabend angekommen, haben wir außer Abendessen nicht viel gemacht. Montagvormittag hat mir Morgan mit dem Auto Haleiwa sowie die umliegenden Orte gezeigt, und wir sind zwei Stunden an den Strand gegangen, bevor sie zur Nachmittagsschicht ihres Nanny-Jobs aufgebrochen ist. Abends habe ich Sabrina und Patrick aus Mönchengladbach getroffen, die zufällig gerade hier Urlaub machen – meine ersten Freunde von zu Hause auf dieser Reise. Zwölf Zeitzonen zurück, auf der anderen Seite der Welt.
Mein Plan war es, in der ersten Woche anzukommen, das warme Wetter, den Strand und das Nichtstun zu genießen – viele Stunden bei Starbucks zu sitzen, mit WLAN, Klimaanlage und Eiskaffee, um Alaska zu verarbeiten und meinen Blog auf den aktuellen Stand zu bringen. Das alles habe ich gemacht, doch schon am nächsten Tag sollte eine Katastrophenwarnung mir, uns und der ganzen Insel unvorhergesehene Ereignisse bescheren …Lue lisää
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- Päivä 29
- sunnuntai 27. heinäkuuta 2025 klo 13.30
- ☁️ 22 °C
- Korkeus: 116 m
YhdysvallatAnchorage61°13’50” N 149°16’19” W
Abreise Alaska

Sammlung zum Abschluss meiner Woche hier.
Alaska hat mich immer immer wieder sprachlos gemacht. Es war atemberaubend – diese gewaltigen, ungezähmten Landschaften. Still, als hielte die Welt den Atem an. Wunderschön in ihrer rauen Klarheit, aufregend in jedem Moment – roh, ursprünglich und einfach nur wild.
Genau so, wie man es sich vorstellt.
Hierher komme ich nochmal!Lue lisää
Matkaaja
Du hast heut wirklich Spaten in Brasilien bestellt?!!?!?
LKuppersEs gibt auch gute lokale Biere. Heineken und Amstel dominieren aber ziemlich, dann doch lieber Spaten 😁
MatkaajaWas für phänomenale Bilder und Eindrücke kulinarisch ein wahres Erlebnis. Ich kann mir vorstellen da auch mal Urlaub zu machen.
MatkaajaTolle Eindrücke! 👍