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  • Day 128

    Amazonas

    March 9, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 28 °C

    Schon vor Beginn unserer Reise stand für uns fest, dass der Amazonas einer der Orte ist, die wir gerne sehen wollen.
    Nachdem es mit dem kolumbianischen Amazonas mit den Flügen nicht so gepasst hat, entschieden wir uns spontan die peruanische Seite zu besuchen. Zum Glück fließt er ja durch einige Länder.
    Also machten wir uns von Lima auf den Weg nach Iquitos, der größten Stadt der Welt, die man nicht mit dem Auto erreichen kann. Sehr viel zu sehen gibt es in der Stadt für uns nicht. Es gibt sehr viele Tuk Tuks und allgemein wirkt die Stadt eher ärmlich. Nach einer Nacht dort starteten wir direkt in unser dreitägiges Amazonasabenteuer. Da außer uns niemand anders gebucht hatte, hatten wir sogar eine ganz private Tour.
    Am ersten Tag wurden wir dann morgens um 7 von unserem Guide Rony abgeholt. Mit einem Auto fuhren wir flussaufwärts ca. 2 Stunden in den kleinen Ort Nauta. Nauta liegt nicht mehr am Amazonas, sondern an einem der Quellflüsse. Dieser ist aber mit 2 km Breite immernoch riesig. In Nauta ging es dann auf ein langes, langsames Motorboot, was die nächsten Tage unser Transportmittel war. Nach 3 Stunden Bootsfahrt sind wir dann im Nationalpark Pacaya Samiria angekommen. Wir fuhren durch kleinere Flüsse und hielten Ausschau nach den Tieren. Nach einer Weile legten wir einfach am Ufer an und liefen durch den Dschungel. Rony schlug uns mit einer Machete den Weg durch die Äste und markierte den Weg, damit wir auch wieder zum Boot zurück finden. Unterwegs sahen wir verschiedene Affenarten und viele Vögel. Die Faultiere hielten sich leider vor uns versteckt, aber die haben wir ja eh erst in Cartagena gesehen. Anschließend schipperten wir in die kleine Community Buenos Aires, in der wir auch die Nacht verbrachten. Es war interessant zu sehen, wie die Menschen dort so abgeschieden leben. Es gibt unzählige Kinder, die draußen spielen, währenddessen die Mütter die Kleidung im braunen Fluss waschen. Andere Erwachene spielen Volleyball oder Fussball auf der Straße. Strom und fließend Wasser gibt es nur für 2 Stunden am Abend über einen Generator. Nach einem von Rony gekochten Abendessen machten wir noch eine Nachtwanderung durch den Regen und sahen nachtaktive Affen, einige riesige Spinnen und andere Krabbeltiere. Gegen halb 10 fielen wir dann total erschöpft von der langen Fahrt und den vielen Eindrücken ins Bett.
    Am nächsten Morgen gings dann auch schon zum Sonnenaufgang vor dem Frühstück weiter mit dem Boot und zu Fuß weitere Tiere entdecken. Auf dem Wasser sahen wir immer wieder die rosanen Amazonasdelfine neben uns auftauchen. Leider waren die eher unmotiviert und sprangen nicht hoch und waren schnell wieder weg. Daher gibt es von den Delfinen, wie schon in Mexiko, keine Fotos 😃 Nach einem Frühstück in der Community fuhren wir weiter durch den Nationalpark. Unterwegs war das Wasser plötzlich übersät von Wasserpflanzen. Es sah fast aus als würden wir durch eine Wiese fahren. Der Fahrer unseres Bootes musste sehr aufpassen, dass wir da nicht irgendwo steckenbleiben. Nach einer Weile legten wir wieder am Ufer an und hatten unser "Camp" für die Nacht gefunden.
    Wir spannten ein paar Planen als Regenschutz und bauten unser Zelt auf. Als "Baño" grub Rony ein kleines Loch hinter einem Baum. Leider waren dort dann als es dunkel war 2 riesige Spinnen, sodass wir das Baño lieber nicht mehr besuchten 😂
    Mit Rony erkundeten wir die Umgebung um unser Camp herum, sahen Affen und suchten abends im Dunkeln am Flussufer nach Kaimanen. Leider hat es abends wieder geregnet, sodass die leider unter Wasser waren und wir keine sehen konnten. Gekocht und gegessen wurde am Camp übrigens einfach auf dem Boot. Das Camping hat uns sehr an Namibia erinnert - nur mit viel mehr Moskitos.
    Am nächsten Tag fuhren wir dann in einen kleinen Seitenarm des Flusses und fischten mit von Rony gebauten Angeln nach Piranhas und anderen Fischen. Nach etwas Übung hat das sogar ganz gut geklappt. Zumindest bei Thomas. Er hat gleich 5 Fische gefangen. Luise nur einen - dafür aber den Größten. Danach badeten wir noch eine Runde im Fluss, bevor wir wieder die 3 Stunden mit dem Boot zurück nach Nauta fuhren. Während der Fahrt regnete es fast die ganze Zeit stark, was auch ziemlich abenteuerlich, aber auch etwas anstrengend, war. Gegen 19 Uhr waren wir dann wieder in unserem Hostel in Iquitos und sehr froh über eine Dusche und ein Zimmer ohne Moskitos. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Lima.
    Die Zeit im Amazonasgebiet hat uns sehr gut gefallen. Schon allein die lauten Geräusche der vielen Vögel und Brüllaffen war beeindruckend. So laut hatten wir das vorher noch nicht gehört. Auch mit Rony haben wir uns gut verstanden, auch wenn er ab und zu Dinge doppelt erklären musste, weil unser spanisches Gehirn nicht so schnell mitgekommen ist 😃
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