• Schlendern in Schiltach

    5 de outubro de 2024, Alemanha ⋅ ☁️ 11 °C

    Wir sind noch einen weiteren Tag in Schiltach geblieben und erkunden den Ort gemütlich Schritt für Schritt. Nachdem wir gestern bereits durch die malerischen Gassen der Fachwerkhäuser spaziert sind, steht heute etwas Geschichte auf dem Programm. Am Hochmutsteich, wo die Schiltach und die Kinzig ineinanderfließen, erfahren wir mehr über den „Gamber“, was „wippen“ bedeutet. Diese alte Konstruktion war einst essenziell für die Flößerei auf der Kinzig. Der Balken, der auf einem Standfuß ruhte, wurde in die Fließrichtung des Wassers geschwenkt, um durch ein Wippen die Staubretter zu lösen und das Wasser freizusetzen. Das ermöglichte es, die großen Flöße, die bis 1894 auf der Kinzig fuhren, sicher ins Tal zu steuern. Die „Holländer“-Stämme wurden im 17. Jahrhundert in die Niederlanden exportiert und waren dort für den Bau von Schiffsmasten und Pfahlbauten unverzichtbar – Amsterdam selbst steht auf solchen Pfählen. Eine interessante Entdeckung war auch die alte Eisenbahngeschichte. 1886 erhielt die Stadt mit der Kinzigtalbahn Anschluss an die moderne Welt. Nur sechs Jahre später folgte die Stichbahn nach Schramberg, was Schiltach zu einem kleinen Eisenbahnknotenpunkt machte. Dieser Aufschwung markierte das Ende der Flößerei und den Beginn der Industrialisierung. Heute steht hier noch ein restaurierter Schienenbus VT 98 als Erinnerung an diese Zeit und die alte Stahl-Parallelgurtbrücke lässt erahnen, welche Bedeutung der Bahnverkehr einst hatte.Leia mais