• Aus der Uni in den Urwald

    October 7 in Venezuela ⋅ ☀️ 32 °C

    Nachdem ich Elias an der UniMar im Valle de Espíritu Santo abgesetzt hatte, zog es mich auf eine kleine Bergtour Richtung Westen – über die kurvige Ruta 23, die sich durch den Parque Nacional Cerro El Copey schlängelt. Der 1974 gegründete Nationalpark schützt die einzige dauerhaft feuchte Zone der Insel. Der Cerro El Copey, mit rund 960 Metern der höchste Punkt Margaritas, versorgt große Teile der Insel mit Süßwasser.

    Schon nach wenigen Kilometern wandelte sich das Bild: Aus trockenem Buschland wurde dichter Nebelwald mit Farn, Bambus und kühler, klarer Luft. Hinter jeder Kurve öffnete sich ein neuer Blick über die Insel. Zwischen Vogelrufen und dem Brummen der Funkmasten am Gipfel fühlte sich Margarita hier oben an wie ein Stück Anden mitten in der Karibik.

    Von dort führte die schmale, asphaltierte Straße steil hinab nach La Asunción, die historische Inselhauptstadt mit kolonialem Flair. Nach knapp einer Stunde – hin und zurück – stand ich wieder im Valle de Espíritu Santo, in der Sonne vor der Kathedrale und mir war klar: Margaritas grünes Herz schlägt auf 960 Metern.
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