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  • Day 6

    Etappe 5 übern Regenbogen

    August 3, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Die Nacht im Zelt war für Leo und mich nicht gerade erholsam- direkt unterm Tjäktja Pass wurden wir die ganze Nacht über von heftigen Windböen und Regen durchgeschüttelt und konnten so kaum ein Auge zumachen. Dazu kommt noch, dass ich mich am Morgen gar nicht gut fühle und mir auch übel ist- hab ich jetzt das gleiche wie Charlotte? Nachdem wir im stürmischen Wind das Zelt abgebaut haben schauen wir nach Charlotte und kochen im geschützten Hüttchen Wasser ab. Charlotte und ich sind beide erschöpft, aber können wandern. Aber schaffen wir es noch die ganzen 4 Etappen bis Nikkaluokta? Nach einigem Hin und Her-Überlegen entscheiden wir uns schließlich dafür, zurück nach Abisko zu wandern. Wir sind zwar knapp auf der Hälfte der Strecke, aber nach Abisko sind es einige Kilometer weniger als nach Nikkaluokta und wir kennen schon die Strecke und die Hütten. Tja, dann sehen wir leider nicht den Kebnekaise und die restlichen schönen Ecken der Strecke, aber wir können ja noch Mal hierher kommen. Also geht es langsam zurück zur Alesjaure Hütte. Wir machen alle paar Kilometer Pause und sind komplett in Regenhose, Jacke und Poncho eingewickelt, denn das Wetter ist zunächst noch sehr unbeständig. Es bleibt auch unbeständig, aber da sich Regen, Sturm und Sonnenschein fast im Minutentakt abwechseln bekommen wir alle halbe Stunde einen wunderschönen Regenbogen präsentiert. Ein schönes Trostpflaster, dafür dass wir umdrehen mussten. Ebenfalls aufgehellt wird unsere Laune durch eine große Herde Rentiere inklusive Jungtiere, die ganz nah an uns vorbeitraben und immer wieder zu uns rüberschauen. Die Etappe ist wieder ebenso schön wie auf dem Hinweg und allmählich fühlen wir uns wieder fitter. Immer wieder ziehen wir die Schuhe aus und durchqueren Bäche, die noch vor ein paar Tagen deutlich weniger Wasser geführt haben als jetzt. Auch wenn wir vielleicht enttäuscht sind, nicht in die andere Richtung weiterzulaufen, fühlt sich das hier richtig nach Abenteuer an und wir sind uns einig, dass es die richtige Entscheidung war.
    Bei der Alesjaure Hütte holen wir noch ein paar gut verdauliche Lebensmittel und Spiritus und schlagen nach einigen Kilometern mitten in der Heide an einem tollen Zeltplatz unsere Zelte auf und kochen ab sofort das gesamte Wasser mehrere Minuten ab. Müde gehen wir nach dem Essen ins Zelt, wo wir dieses Mal weder von Windböen noch Regenschauern heimgesucht werde ...
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