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  • Day 179

    Rio de Janeiro

    February 25, 2017 in Brazil ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Reise war lange. Wir hatten 7h Aufenthalt in Panama und weitere 7h Flug. Kaputt kamen wir in Rio de Janeiro am Morgen an. Wir hatten ein Airbnb für die 10 Tage gebucht. Die Hostelpreise waren alle überrissen teuer. Nicht dass das Appartement günstig gewesen wäre, aber so hatten wir unsere eigene Küche und den Strand der Copacabana nur einen Block entfernt. Wir konnten das Gepäck erst mal bei der Vermieterin lassen. Das weitere Programm war schlafen, Znacht essen und schlafen. Es war komisch, wurde nicht mehr Spanisch gesprochen. Viele können zwar Englisch oder Spanisch und sonst klappte es mit Händen und Füssen. Die Leute hier sind sehr fröhlich und hilfsbereit. Am nächsten Tag schliefen wir lange und gingen auf eine Walking Tour, die einem den Carneval näher brachte, aber auch über die Stadt erzählte. Wir waren wenige Leute und so hatten wir den Englisch sprechenden Guide für uns. Fabiana erklärte uns alles, was wir wissen wollten. Für alle, die am Carneval noch nie in Rio waren: ihr müsst die Vorstellung von den halbnackten Frauen mit den Federn und Glitzerkleidchen, die überall durch die Strassen tanzen, erst mal vergessen. Eigentlich war es wie Fasnacht mit einer Art Guggenmusik, die wie an der Streetparade durch die Strassen ziehen und alle darum herum tanzen und saufen. Zum Schluss der Führung gingen wir an den "Endpunkt" eines solchen Blocos, welche aus sehr vielen Trommlern bestand. Voraus lief/tanzte eine Tänzerin (ohne Federn) und hinterher fuhr ein Riesenwagen, auf dem der Sänger stand. Von Jung bis Alt war alles dabei. Die Caipirinas waren sehr erfrischend, aber hauten ziemlich rein bei dieser Hitze. Die Zweite, die die Tour auf Portugiesisch führte, ist mit einem Deutschen verheiratet, der auch noch zu uns kam. Mit noch einer Argentinierin und dem deutsch/brasilianischen Ehepaar zogen wir noch an ein weiteres Fest in einem Park. Es war cool, so dabei zu sein, leider sind die Fotos von diesem Tag alle auf der defekten Speicherkarte😣
    Martina kannte von Nizza her Renato, der in Rio lebt und Touren in und rund um Rio anbietet. Er kam uns schon um sechs Uhr früh abholen, mit dabei noch ein anderes Pärchen aus Brasilien. Durch ein abgeschlossenes Villen-Viertel fuhren wir zu einem schönen Strand. In Brasilien muss jeder Strand für jeden zugänglich sein. Es waren für diese frühen Stunden schon ziemlich viele Leute am Strand und es wurden immer mehr, war ja schliesslich auch Sonntag. Wir fuhren dann wieder weiter und parkten das Auto in der Nähe einer Favela. Mit dem Kleinbus ging es dann bis ganz nach oben. Die Favela ist sicher, jedenfalls bei Tag und mit Guide und sie liegt am Fusse des einen Hügels der sogenannten zwei Brüder. Zu Fuss ging es durch den Wald bergauf auf einen dieser zwei Brüdern, Morro Dois Irmãos. Es war schon sehr heiss und wir waren froh um jeden Baum. Die Strapazen hatten sich aber alle gelohnt. Wir hatten eine riesen Aussicht auf Rio. Das letzte Ziel, Chines View, war mit dem Auto direkt erreichbar und nach dem Morro Dois Irmãos nicht mehr ganz so spektakulär. Den Rest des Tages verbrachten wir am Strand in Copacabana. Der nächste Tag war Strand-Tag. Da Ipanema auch nicht weit war, gingen wir uns dort bräunen. Wir mieteten einen Schirm am Strand, da es an der Sonne wirklich heiss war. Das Wasser war dann im Vergleich schon ziemlich kalt, aber eine herrliche Erfrischung. Bei den Schirmvermietern konnte man auch gleich Bier, Kokosnuss oder sonstige Getränke haben. Bezahlt wurde dann immer erst am Schluss und war sogar mit Karte möglich. Falls man Hunger hatte, musste man sich auch nicht gross bewegen, da immer ein Verkäufer von irgendwas im Blickfeld war und schreiend seine Ware anbot. Sogar Marc wurde es hier nicht langweilig bei dem vielen Treiben😉 Auch der nächste Tag war ein Strandtag. Am Abend nahmen wir ein Uber und fuhren zum Zuckerhut. Mit der überteuerten Gondel ging es bis zuoberst, um den Sonnenuntergang hinter Rio zu sehen. Wir kochten viel selbst, aber gingen heute wiedermal auswärts essen und trafen per Zufall Philipp und Julia auf der Strasse, ein Pärchen aus der Schweiz, die wir in Arequipa (Peru) kennen gelernt haben. Zu viert gab es dann natürlich noch Caipirinas.
    Für einmal standen wir früh auf und besuchten den Cristo. Am Vorabend hatten wir die Tickets für die Zahnradbahn gekauft und so sassen wir schon um acht mit der Gruppe eins und zwei des Kreuzfahrtschiffs im Zug. Da wir zu den jüngsten gehörten, waren wir dann auch am schnellsten beim Cristo und konnten noch fast-ohne-andere-touristen-Fotos machen. Später kamen Julia und Philipp hoch. Mit ihnen fuhren wir Richtung Altstadt, wo wir unter anderem die berühmte Treppe in Lapa besuchten. Auf dem Weg zur Metro war es dann Zeit für ein Bier nach so viel Sightseeing. Nach einem weiteren Strandtag hatten wir mit den anderen Beiden zum Essen abgemacht, in einem dieser all you can eat Rodizio Restaurants. Es gab ein Riesenbuffet mit Beilagen und die Kellner kamen immer wieder mit grossen Fleischspiessen vorbei. Übersättigt von dem guten Essen trafen wir noch einen Kollegen von Philipp, der uns ein wenig das Nachtleben von Rio zeigte.
    Am Samstag besuchten wir einen dieser Blocos auf der Strasse. Wir wissen nicht ganz, ob die Musik schon fertig gespielt hatte oder irgendwo sonst gewesen war, weil es eigentlich nur sehr sehr viele verkleidete Leute auf der Strasse hatte, die am Trinken waren, aber keine Musik. Es war aber sehr interessant, die Leute zu beobachten die, obwohl erst Mittag war, offensichtlich schon viel getrunken hatten. Später sahen wir dann dasselbe in Ipanema. Man muss schon sagen, dass wir ein wenig enttäuscht waren, weil wir uns das schon ganz anders vorgestellt hatten als ein Saufgelage auf der Strasse. Für die richtigen Shows, wie wir sie in der Schweiz in den Zeitungen sehen, musste man in den Sambadom. Also organisierten Julia und Philipp die Tickets für Sonntagabend. Wie schon am Tag zuvor war es den ganzen Tag bewölkt und es wurde nichts mit Strand. Mit der Metro gingen wir dann zum Sambadom. Es war wirklich gigantisch, was die für eine Show boten. Pro Abend liefen sechs Schulen auf diesem "Riesenlaufsteg", von 10 Uhr abends bis früh in den Morgen hinein. Wir konnten zuerst gar nicht glauben, dass die ersten anderthalb Stunden nur eine Schule war. Mit mehr als zehn riesigen Wagen und mehr als 1'000 Leuten tanzten sie die Strasse entlang. Jede Schule hatte ihr selber komponiertes Lied, welches auch live gespielt und gesungen wurde und immer dasselbe über die ganze Zeit. Es regnete die ersten zwei Stunden, aber die Stimmung war trotzdem super. Um drei Uhr, nach drei Blocks verabschiedeten wir uns von Philipp und Julia und nahmen die Metro nachhause. Zur falschen Zeit am falschen Ort und schon war meine Kamera weg und das Portemonnaie von Marc. Zum Glück waren Schlüssel und die grossen Noten in der Bauchtasche unter der Hose. Wir schliefen dann trotzdem noch die wenigen Stunden bevor wir packen und auschecken mussten. Für den Versicherungskram gingen wir noch auf den Polizeiposten. Wir waren wahrscheinlich schon die 10., die dort waren und deshalb macht man das nur noch Online. Wir versuchten es über die Internetseite, die aber nur in Portugiesisch ist und da wir keine Steuernummer von Brasilien haben, war es schlussendlich gar nicht möglich. Und schon war der Tag da, an dem Marc Richtung Schweiz abreisen musste und Martina nach Mexiko ging. Es war schon ziemlich hart, nach so langer Zeit "Auf Wiedersehen" zu sagen, aber wir sind sehr dankbar für alle tolle Erlebnissen, die wir hatten, die neuen Freundschaften, die wir gemacht haben, die schönen Landschaften und alles was wir dazugelernt haben. Danke an alle, die unsere Reise mitverfolgt haben😀
    Adios
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