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  • Day 21

    Auf zum Basislager

    June 3, 2017 in Norway ⋅ ⛅ 27 °C

    Zwei Hütten weiter wohnt ein Österreicher, der mit seiner Vespa(!) gerade vom Nordkap kommt. Allerdings schläft er noch, als wir uns nach unserem selbst gezauberten Frühstück auf den Weg machen.
    Nach Inari folgt erstmal 100 km nur Gegend. Elend lange Straßen im Achterbahn-Stil, die bei hohen Geschwindigkeiten so richtig Spaß machen (können). Wenn dann aber ein Rentier (kein Rentner) wieder mal unmotiviert auf der Straße rumsteht, ist ganz schnell Schluss mit lustig - also ganz geschmeidig.

    Kaum in Norwegen angekommen, ändert sich die Landschaft schlagartig: War Finnland eher wellig angelegt, wird es jetzt eher schroffer. Die Umgangsformen bleiben jedoch sehr angenehm.
    Auf einem Campingplatz wollen wir einen Kaffee trinken, die Eigentümerin muss nur eben mal nach Inari und deshalb den Laden schließen. Wir dürfen in die Gemeinschaftsküche, wo wir erstmal den Ölradiator anschmeißen um Stiefel, Handschuhe und Füße zu wärmen. Ein Norweger erzählt uns, dass sie hier im Winter mit den Schneemobilen quer über Seen und die Berge nach Alta heizen. Merkliste: Unbedingt im Winter nochmal hierher kommen. Ein Anderer ist mit seiner Familie von Oslo nach Alta geflogen, um dann mit dem Mietwagen zum Nordkap zu fahren "just for the weekend". Die wissen, wie man lebt - kein Wunder, dass sie das glücklichste Volk der Erde sind.

    Ab Olderfjord gibt es nur noch einen Weg zum Nordkap. 120 Kilometer, immer am Meer entlang. Hinter jeder Bucht sehen wir neue Bilderbuchpanoramen, ständig wechselndes Wetter und neue Touristen (mehrheitlich aus Deutschland). Wir grüßen ab jetzt auch Radfahrer, weil wir großen Respekt vor der Leistung haben, bei solch widrigen Bedingungen mehrere 1.000 Kilometer abzuspulen.
    Bäume gibt es hier nicht mehr. Der Wind pfeift über die Hochebenen, das Wasser peitscht gegen die schroffen Felsen der Steilküste.
    Mario fängt jetzt auch an zu frieren - er wird heute Abend noch eine Beschwerdemail an BMW schreiben ;-)

    Am Ende der Welt beziehen wir unsere Hütte nur 10 km vom Kap entfernt. Nachdem wir die leckeren Pølser mit Käse und Bacon in die Pfanne geschmissen haben, gehen wir mit unseren Nachbarn auf Nachtwanderung.
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