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  • Day 24

    Coyhaique, Lago Caro

    March 2, 2022 in Chile ⋅ ☁️ 15 °C

    Die ca. 350km bis nach Coyhaique, der einzigen größeren Stadt mit immerhin 50.000 Einwohnern beginnt straßentechnisch als echtes Abenteuer. Es regnet in Strömen, es geht hoch die Berge hinauf, die Straße ist eher ein Schotterhaufen der nur aus Schlaglöchern besteht und wir fragen uns, ob irgendwann wieder eine richtige Straße folgt und der Camper das durchhält.
    Auf dem Pass angekommen, lichtet sich aber dann etwas der Himmel, die Landschaft ist atemberaubend schön und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir aber nur ca. 50 km zurückgelegt haben, beginnt endlich wieder die befestigte Straße. Wir nutzen die Sonnenstrahlen am Rio Cisnes für eine Pause, gehen zum Fluss hinunter, angeln ein bisschen und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen 🤩. Der Fluss ist auch für mich zum üben ideal (auch wenn es noch etwas nach Hammerwerfen aussieht) und es beißt sogar eine kleine Bachforelle an, die aber so klein ist, dass wir sie wieder frei lassen. Aber hey, Petri Heil! 🎣🤣

    Irgendwann müssen wir aber den Rest der Strecke in Angriff nehmen und kommen am frühen Abend in Coyhaique an. Wir stellen uns direkt auf den Markplatz im Zentrum, kochen uns Abendessen und lassen den Abend bei einem Bier um die Ecke ausklingen.

    Am nächsten Morgen können wir endlich unsere mittlerweile 5 Kg Wäsche abgeben und gehen in dem letzten richtig großen Supermarkt einkaufen. Während wir ziemlich zügig alles für die nächsten Tage in der Wildnis zusammen haben, bilden sich ewige Schlangen an den Kassen. Wir können die Kassierer und Kunden mit ihrer Langsamkeit, oder eher Gelassenheit - auch „tranquilo“ genannt, kaum ertragen. Mann und Frau stehen hier einfach geduldig mit ihren super vollen Einkaufswägen, meckern nicht, beeilen sich weder beim Aus- noch beim Einpacken und die Kassierer/innen tun es ihnen gleich. Obwohl wir gerade jetzt eigentlich genug Zeit haben, müssen wir uns zusammenreißen um keine Aggressionen zu bekommen. Wir legen diese angewöhnte Gestresstheit aber sicherlich noch ab, hoffen wir zumindest 😉😁. Nach einer geschlagenen Stunde Schlangestehen sind wir dann aber endlich aus dem Laden raus und können bei blauem Himmel noch zum Nationalpark Coyhaique fahren, in dem wir noch eine kurze Wanderung zur Lagune Verde machen.
    Wir beschließen, heute Abend einmal in dem gestern ausfindig gemachten netten Lokal zu essen und unsere Geräte alle aufzuladen, um dann morgen für ein paar Tage ins Nirgendwo fahren zu können.
    Es gab Entrecôte, Salat mit geräuchertem Lachs und Avocados und zum Abschluss sogar ein Stück Kuchen für jeden 🍰😋. Das muss auch mal sein.

    Am Freitag, 04.03 holen wir morgens unsere frische Wäsche ab und machen uns auf die ca. zwei stündige Fahrt zum Lago Caro. Vorbei am Lago Elizalde wechselt sich immer wieder der Regen mit der Sonne ab und die Landschaft mit den Bergen, Gletschern und Seen um uns herum, lässt uns nach jeder weiteren Kurve wieder stauen und anhalten.
    Am Lago Caro angekommen, finden wir einen einsamen Strand mit Steg und einer kleinen Holzhütte mit Blick auf den Gletscher Cerro Huemules vor und wir müssen nicht lange überlegen, hier bleiben wir.

    Während Manu erneut die Angelrute schwingt, wandere ich ein wenig mit den Kühen und Kälbern die Hügel auf und ab, bis wir es uns schließlich zum Abendessen (leider ohne frischen Fisch) wind- und regengeschützt am Lagerfeuer gemütlich machen 🥰 .
    Wir hören Musik, trinken Dosenbier und können auch endlich einen wahnsinnigen Sternenhimmel bewundern. Der Himmel ist einfach übersäht mit kleinen und großen funkelnden Sternen ✨⭐️💫🌟.

    Wir wachen am nächsten Morgen das erste Mal seit Tagen ohne Regen auf, dafür mit einem leichten Brummschädel 😅. Daher geht es schnell an die frische Luft, die noch warme Glut wird zu einem neuen Lagerfeuer entfacht und so starten wir mit Kaffe am See entspannt in den Tag 🥰.
    Wir hoffen, dass unser Sonnenanbetungsspruch wieder Wirkung zeigt und sich das Wetter zumindest regenfrei hält ✊🏻.
    Nach dem Frühstück wollen wir ein wenig am See entlang gehen, einen wirklichen Weg gibt es nicht. Wir hangeln uns eher am Ufer von Fels zu Fels, gehen auf den von den Kühen geschaffenen Trampelpfaden die Hügel hinauf und hinab und werfen immer mal wieder die Angel ins Wasser. Die Sonne lässt sich hin und wieder blicken und wir genießen immer wieder aufs Neue diese unglaublich schöne Landschaft, die wir mit den Kühen ganz für uns alleine haben 👍🏽.
    Am Nachmittag springt Manu in den eiskalten See 🥶 während ich mir eine kurze Katzenwäsche gönne 😅 und so lassen wir auch den zweiten Abend hier am Lagerfeuer ausklingen.
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