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- Dia 1
- segunda-feira, 7 de fevereiro de 2022 16:48
- ⛅ 2 °C
- Altitude: 447 m
AlemanhaFlughafen München Franz Josef Strauß48°21’4” N 11°47’4” E
Abflug 🥳

Jetzt geht’s los. Über Paris nach Santiago de Chile 🇨🇱.
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- Dia 1
- segunda-feira, 7 de fevereiro de 2022 19:44
- 🌙 6 °C
- Altitude: 108 m
FrançaLe Mesnil-Amelot49°0’15” N 2°34’37” E
Kurzer Stopp in Paris

Noch knapp 14h und 11652 km sind wir von unserem ersten Ziel entfernt.
Reisetipp für lange Flüge: die Tage davor so wenig wie möglich schlafen 😌
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- Dia 3
- quarta-feira, 9 de fevereiro de 2022
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 626 m
ChileProvidencia33°25’8” S 70°36’4” W
Santiago de Chile Tag 1

Wir sind angekommen.
Nachdem wir am Flughafen massenweise Papiere vorzeigen, ausfüllen und kontrollieren lassen und einen weiterer PCR-Test machen mussten, durften wir endlich chilenischen Boden betreten.
30 Grad Celsius und Sonnenschein begrüßten uns.
Nachdem wir unser Hostel bezogen haben, machten wir erstmal einen Spaziergang zum höchsten Gebäude Südamerikas, den Gran Torre Santiago, um uns auf 300m Höhe einen Überblick über diese riesige Stadt zu verschaffen.
Auf dem Weg dorthin ging es an dem wunderschön blau funkelnden Río Mapocho entlang….
Oben angekommen waren wir etwas erschlagen von der Größe der Stadt und den die Stadt umgebenden Anden.
Die nächsten Tage wollen wir noch auf den Cerro San Cristóbal zur Marienstatue und in den Bicentenario Park und ansonsten schauen wir einfach, was uns hier noch erwartet, bevor es ganz in den Süden von Patagonien, nach Punta Arenas geht.Leia mais
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- Dia 4
- quinta-feira, 10 de fevereiro de 2022
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 835 m
ChileCerro San Cristóbal33°25’30” S 70°37’57” W
Santiago de Chile Tag 2

Heute stand die Wanderung zum Cerro san Cristóbal an, ein ca. 880m hoher Hügel, auf dessen Gipfel sich die 22 m hohe Statue der Jungfrau Maria befindet. Man kann entweder auf der östlichen Seite mit einer Seilbahn oder auf der westlichen Seite mit einer Zahnradbahn hoch fahren.
Sportiv wie wir sind, wanderten wir aber die ca. 7 km zu Fuß (und leider ohne Sonnencreme) hinauf, mit dem Plan, die Zahnradbahn für den Weg nach unten zu nehmen.
Trotz sehr diesiger Sicht war der Ausblick toll und auf halbem Weg überraschte uns ein Schwimmbad mit Blick auf die Skyline. Wieso nicht?
Oben angekommen stand sie dann da, die wirklich gigantisch wirkende Statue der Jungfrau Maria. Die einen beten, die anderen chillen und genießen die Aussicht. Wir gesellten uns zu Zweiteren und stärkten uns erstmal mit leckeren Empanadas. Leider mussten wir dann feststellen, dass die Zahnradbahn, die quasi kurz vor unserem Hostel halten sollte, sich leider gerade im Bau befindet. Also blieb uns nichts anderes übrig, als über eine etwas fragwürdige Abkürzung den Weg nach unten zu suchen.
Mit typisch deutschem Sonnenbrand und erschöpft kamen wir aber irgendwie doch wieder zum Hostel, deckten uns noch mit Lebensmitteln ein und so war der Tag auch schon wieder vorbei.Leia mais
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- Dia 5
- sexta-feira, 11 de fevereiro de 2022
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 577 m
ChileBarrio Bellavista33°25’56” S 70°38’16” W
Santiago de Chile Tag 3-4

Nach einer kurzen Laufrunde im Park direkt vor der Tür, sollte der Tag der weiteren Planung und der Erholung der leicht verbrannten Haut dienen.
Unsere nächste Station wird Punta Arenas im Süden Patagoniens. Dort wollten wir eigentlich mit einem Campervan 9 Tage die Gegend erkunden. Da unsere Buchung für den Campervan aber kurzfristig vom Anbieter storniert wurde 😡🤬🤯 müssen wir umplanen und hoffen, noch irgendwie an einen fahrbaren Untersatz mit Schlafmöglichkeit zu kommen. Daher verbrachten wir den Tag mit der Online-Suche, dem Versenden von Anfragen und warten.
Wir hoffen nun noch auf die positive Rückmeldung eines Anbieters. Vor Montag können wir aber wohl nicht mehr mit einer Antwort rechnen.🥺✊🏻✊🏻✊🏻
Am Abend hatten wir dann plötzlich eine etwas andere Szenerie vor der Tür. Überall Polizei/Militär 🪖 inkl. Wasserwerfer auf der einen Seite und die „linksradikalen“ Chilenen 🥷🏼 auf der anderen Seite. Die Fahrzeuge der Staatsmacht sind von vorherigen Einsätzen deutlich gezeichnet und werden auch heute regelmäßig mit Steinen beworfen.
Mit unseren guten Spanischkenntnissen konnten wir herausfinden, dass es bei dem Protest um die Freilassung von politisch Gefangenen ging (libertad a los presos políticos).
Da wir es hier nicht mit dem schwarzen Block aus Kinsau oder Berlin zu tun haben und wir nicht genau einschätzen können, wie die Leute hier auf Demos so drauf sind, bleiben wir zur Sicherheit auf unserem Balkon und beobachten von dort aus das wilde Treiben. Nach einem wirklich kurzen Tränengaseinsatz unten auf der Straße wird uns selbst hier oben auf dem Balkon klar, wieso die meisten Demonstranten mit richtigen Gasmasken und Ganzkörperanzügen ausgestattet sind. Sofort kratzt es uns im Hals und Husten setzt ein.
Nach ein bisschen Katz und Maus-Spiel löst sich das Ganze dann aber glücklicherweise doch relativ schnell auf und wir können schlafen gehen.
Am nächsten Morgen und letzten Tag in der Hauptstadt ging es nach einer weiteren Laufrunde (war joggen eigentlich schon immer so anstrengend??😰) auf einen Spaziergang in das schicke Viertel Lasstarria und das hippe Studentenviertel Bellavista. Bunte Häuser mit viel Streetart und unendlich vielen Bars, Cafés und Clubs überraschten uns hier. Wir beschlossen daher, an unserem letzten Abend in Santiago hier noch einmal auf einen Aperol Spritz 🍹vorbeizuschauen und uns noch ein wenig unters Volk zu mischen bevor es weiter nach Patagonien geht.
Nachtrag: Falls sich noch jemand (so wie ich) fragt, was jetzt die Palästinenser mit Chile zu tun haben, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt:
https://www.disorient.de/magazin/palastinenser-…Leia mais

Kati T.Sehr spannend, was Ihr erlebt. Ich hoffe, Ihr habt noch ein Auto gefunden (wieso konnte der so kurzfristig storniert werden? 👿). Dass Ihr spanisch sprecht, ist nun auch was Neues für mich.

ViajanteDas war wirklich ganz interessant zu sehen. Zwar irgendwie auch nicht viel anders als bei uns aber ohne den konkreten Bezug und die Erfahrung fühlt es sich anders an. Dem Camper-Van Anbieter ging die Überweisung nicht schnell genug - nach zwei Wochen Emailverkehr inkl. Dokumentenübermittlung ging das Geld nach einer misslungen Überweisung am Freitag 5.2 raus und kam erst am Montag 7.2 an… da hatten sie es dann schon an jmd anderen vermietet. Kann man machen🙄 aber immerhin haben wir die Kohle heute endlich zurück bekommen. 😄 alles weitere folgt im nächsten Beitrag 😘
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- Dia 7
- domingo, 13 de fevereiro de 2022 00:00
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 28 m
ChilePunta Arenas53°8’47” S 70°54’41” W
Am Ende der Welt - Punta Arenas

Am Sonntag ging es um halb sechs Uhr morgens an den Flughafen von Santiago um nach Punta Arenas zu fliegen. Der „kurze“ Inlandsflug dauert nur knapp 3h… und führt über die atemberaubende Landschaft von Patagonien. Leider hatten wir keinen Fensterplatz, ein paar Schnappschüsse konnten wir aber machen und wollen jetzt um so mehr die Gegend hier erkunden.
Während des Landeanflugs machte sich dann der Wind, der hier mehr oder weniger immer herrscht deutlich bemerkbar, die Piloten👩🏻✈️👨✈️ haben uns aber sicher runter gebracht. 👏🏻
Nun sind wir also in Punta Arenas, Hauptstadt der Chilenischen Region XII Región de Magallanes y de la Antártica Chilena und direkt an der Magellanstraße gelegen. Die von dem Portugiesen Fernão de Magalhães 1520 entdeckte und nach ihm benannte Meerenge, die den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean verbindet, bedeutet bis heute für das ansonsten pazifische Chile einen unmittelbaren Atlantikzugang und somit für die chilenische Wirtschaft einen direkteren Weg zu den europäischen Handelspartnern.
Punta Arenas streitet sich mit anderen Städten um die Ehre, südlichste Stadt der Welt zu sein, zumindest aber kann sie mit ihren ca. 126.000 Einwohnern wohl als südlichste Großstadt der Welt bezeichnet werden.
Wir haben hier über Airbnb eine tolle Unterkunft am Stadtrand gefunden. Wir wohnen hier gemeinsam mit der eigentlichen Bewohnerin, Pilar, ca. in unserem Alter, in einem süßen zweistöckigem Haus. Wir haben quasi das Erdgeschoss für uns, mit eigenem Bad, einem Schlafzimmer und können in der Küche alles mitbenutzen und uns am Kaffee, Tee bis hin zu Gewürzen etc. bedienen und zu guter letzt auch noch die Waschmaschine nutzen 🥳🥳🥳
In die Stadt sind es ca. 25 Minuten zu Fuß, ein Supermarkt und ein riesiger Einkaufspark sind um die Ecke. Und das Ganze gibt’s dann für 18€ pro Person und Nacht. Besser gehts nicht 😄👍🏽
Am Montag haben wir es nun tatsächlich noch geschafft, uns ein Auto ab Mittwoch zu organisieren. Es ist zwar „nur“ ein normales Auto und kein Camper, aber mit umgeklappter Rückbank wird es für 7 Nächte unser Bett sein und ausreichend sein (müssen) 🚙🛏.
Nach dieser tollen Nachricht haben wir den ersten Tag hier damit verbracht, uns in dem riesigen Einkaufspark nach dem nötigsten Camping-Equipment umzusehen: zwei möglichst warme Schlafsäcke, zwei Iso/Yogamatten für eine etwas bequemere Liegefläche, einen Kocher inkl. Topf, Teller, Tassen und Besteck für die Selbstverpflegung. Das alles zusammen kostet nicht mehr als 100€ und ist damit noch gut im Budget. 😊
Der stornierte Van macht uns daher nun kein Kopfzerbechen mehr und das bereits für diesen bezahlte Geld kam nun auch wieder zurück. 👍🏽
Am Abend sind wir dann noch in die Stadt gelaufen, um in den letzten Sonnenstrahlen ein paar Schnappschüsse zu machen und ein Bierchen zu trinken. Die Schnappschüsse haben geklappt aber irgendwie hatten wir nicht auf dem Schirm, dass Valentinstag war. Gefühlt die ganze Stadt war auf dem Weg, um diesen tollen Tag mit der oder dem Liebsten in einem Restaurant zu verbringen. So mussten wir schlussendlich auf eine Kneipe, die auf dem Rückweg fast wieder bei unserer Unterkunft lag, zurückgreifen. Der Aperol war lecker, das Bier nur ein bisschen, aber immerhin war der Heimweg dann nicht mehr so lang 😄.
Unser letzter Tag beginnt sonnig und mal wieder super windig. Wir besuchen noch einmal die Stadt bei Tageslicht, gehen auf den Cerro de la Cruz, genießen noch einmal die Aussicht und haben auch ohne Skateboard Spass im Skatepark 🛹, bevor wir am Mittwoch das Auto vor die Tür gebracht bekommen, das ausgesuchte Campingequipment besorgen und uns dann über die Magellanstrasse auf den Weg nach Feuerland und anschließend zum Torres del Paine Nationalpark machen. 👋🏾
Für Interessierte haben wir noch einen kleinen Nachtrag im letzten Beitrag eingefügt. Bekommt ihr eine entsprechende Benachrichtigung über nachträgliche Änderungen?Leia mais
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- Dia 10
- quarta-feira, 16 de fevereiro de 2022
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 11 m
ChileSan Gregorio52°34’53” S 70°8’41” W
Estancia San Gregorio - gruselig

Unser schicker Mazda mit Allradantrieb wird uns vor die Haustür geliefert und wir können nun los in Richtung Feuerland. Auf dem Weg zur Fähre in Punta Delgada kommen wir durch ein auf den ersten Blick normale verlassenes Örtchen, an deren Strand ein ziemlich großes Schiffswrack steht. Die Amadeo war ein Dampfschiff, das 1884 in Liverpool gebaut wurde und 1932 bei San Gregorio auf Grund lief. Hier können wir zum ersten Mal die Drohne fliegen lassen und testen.
Die Estancia de San Gregorio wurde von José Menéndez gegründet und ab 1878 vom Pionier Marius Andrieu erbaut. Es ist eines der Hauptzeugnisse des agroindustriellen Managementmodells, das von den Estancias in der südlichen Zone repräsentiert wird. Die Schafproduktion von Wolle, Talg, Fleisch und Häuten war fast ein Jahrhundert lang die wichtigste wirtschaftliche Ressource der Region.
Aufgrund der geografischen Bedingungen, in denen sie sich befanden, wurde dieses Modell der territorialen Ansiedlung etabliert, das das Produktionsgebiet mit allen notwendigen Dienstleistungen für den Unterhalt seiner Arbeiter zusammenführte. Innerhalb seiner Infrastruktur sind Weide, Gewächshaus, Scherstall, Schafbad, Schmiede, Lager, Häuser für Verwalter, Vorarbeiter, Angestellte und Arbeiter, Küche, Vorratslager, Gesundheitsdienste, Kapelle, Krankenstation, Bibliothek, Wohnzimmer für Spiele, Theater, unter anderem. Hinzu kamen ein eigenes Dock und eine Eisenbahn, um die Produkte direkt zu bewegen und zu versenden.
La Estancia erlebte seinen größten Aufschwung zwischen 1910 und 1930. Anschließend begann für die Magellansche Wirtschaft eine lange Phase der Stagnation, was dazu führte, dass die Estancia nur bis in die 1970er Jahre voll aktiv war.
Im Jahr 2000 wurde dieser Komplex zum Nationaldenkmal erklärt.
Als wir dann diesen Lost Place selbst etwas genauer unter die Lupe nehmen und unzählige Knochen finden, dauert es einen Moment bis wir verstehen, was in einigen Gebäuden für Wollberge liegen und bekommen einen leichten Schock. Massenweise tote Schafe sind aufeinander geworfen, teilweise noch gut als Schafe zu erkennen 😱😲😵💫 leider konnten wir noch nicht herausfinden, was es damit auf sich hat, gruselig war es in jedem Fall.
Daher machen wir uns dann schließlich weiter auf den Weg zur Fähre.Leia mais
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- Dia 11
- quinta-feira, 17 de fevereiro de 2022 09:00
- 🌧 12 °C
- Altitude: 24 m
ChileRío Porvenir53°17’46” S 70°22’0” W
Porvenier, Lago Blanco & Lago Fagnano

Mit der Fähre geht es über die Magallanstrasse bis nach Feuerland, wo wir zunächst das Örtchen Porvenir ansteuern.
Porvenir ist mit seinen ca. 5000 Einwohnern die größte chilenische Siedlung auf Feuerland. Gegründet wurde Porvenir am 20. Juni 1894, nachdem infolge eines kurzzeitigen Goldrauschs Einwanderer aus Kroatien und von der Insel Chiloé nach Feuerland gekommen waren. Daher finden sich auch heute noch kroatische Nachnamen unter der ansässigen Bevölkerung.
Wir schauen uns die Umgebung noch etwas an, finden bei Sonnenuntergang im Parque Estromatolitos noch einen tollen Aussichtspunkt auf den Lagos los Cisnes und besuchen noch ein Denkmal für die Selk’nam.
Selk’nam nannte sich eine südamerikanische Ethnie, die bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Feuerland lebte und nomadisierende Jäger waren, die in kleinen Gruppen auf der Isla Grande umherzogen und sich fast ausschließlich von erjagten Guanakos und Kleintieren ernährten. Im Anschluss an die Kolonisierung und Besiedelung der Isla Grande durch Goldsucher und Schafzüchter kam es ab 1878 zu einem Genozid an den Selk'nam. Ein Großteil der Selk’nam kam so in wenigen Jahrzehnten ums Leben. Die sprachliche und kulturelle Eigenständigkeit der Ethnie kam schließlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Erliegen.
Nach unserer ersten Nacht im Auto machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum
Lago Blanco. Wir kommen an dem winzigen Ort Camerón vorbei, in dem der „Supermarkt“ 🤣 leider gerade geschlossen hat, tanken noch einmal an der letzten verfügbaren Tankstelle in Russfin voll und kommen schließlich bei bestem Wetter an diesem schönen See an. Da unser Wasservorrat insgesamt etwas knapp wird, machen wir einen kleinen Erkundungsspaziergang und finden immerhin eine kleine Beherbergung für Fischer (einfache Hütten zum Schlafen, Gemeinschaftsbad und Küche), wo wir noch etwas Wasser bekommen.
Da es hier bis ca. 21:30 Uhr hell ist, beschließen wir, mit dem Auto noch an eine andere Stelle am See zu fahren und bleiben schließlich bei Sonnenuntergang auf einer Kiesbank direkt am Wasser stehen und verbringen hier die Nacht.
Der nächste Tag wird hauptsächlich im Auto verbracht. Zum einen wollen wir noch einige Tage im Torres del Paine 🤩 verbringen, zum anderen gehen unsere Vorräte zu neige 😄.
Wir fahren daher früh los, mit einem letzten kurzen Abstecher zum Frühstücken am Lago Fagnano (weiter südlich kommen wir auf Feuerland aktuell aufgrund der geschlossenen Grenzen zu Argentinien nicht) und machen uns dann auf die lange Fahrt bis nach Puerto Natales. Unterwegs können wir uns kurz vor der Fähre in Cerro Sombrero in super sauberen und warmen öffentlichen Duschen mal wieder reinigen 😁 und auch mit Lebensmitteln für den restlichen Tag eindecken. 😋
Feuerland war atemberaubend. 🤩Leia mais
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- Dia 11
- quinta-feira, 17 de fevereiro de 2022 18:00
- 🌬 13 °C
- Altitude: 128 m
ChileTimaukel54°1’37” S 68°56’4” W
Lago Blanco

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- Dia 12
- sexta-feira, 18 de fevereiro de 2022 09:00
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 44 m
ChileTimaukel54°30’12” S 68°48’44” W
Lago Fagnano

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- Dia 12
- sexta-feira, 18 de fevereiro de 2022
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 16 m
ChilePunta Galpón51°43’54” S 72°30’5” W
Puerto Natales

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- Dia 13
- sábado, 19 de fevereiro de 2022
- 🌧 5 °C
- Altitude: 206 m
ChileTorres del Paine50°54’18” S 72°51’41” W
4 Tage im Torres del Paine

Nachdem wir aus Feuerland ziemlich spät in Puerto Natales angekommen und direkt schlafen gegangen sind, decken wir uns am nächsten Tag mit ausreichend Lebensmitteln für die nächsten 4 Tage ein und fahren in den berühmten Nationalpark Torres del Paine („Türme des blauen Himmels“).
Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Cueva del Milodón vorbei, einer 200 m lange Höhle, die nach dem prähistorischen Mylodon (Riesenfaultier), benannt ist, das 1895 von dem deutschen Abenteurer Hermann Eberhard in der Höhle gefunden wurde.
Viel mehr gibt es hier allerdings nicht zu sehen und wir sind ganz froh, dass heute die Kartenlesegeräte nicht funktionieren und wir uns damit den Eintritt gespart haben 😎 und machen uns wieder auf den Weg.
Im Nationalpark angekommen besichtigen wir zuerst den Wasserfall Salto Grande, der aus dem See Nordenskjöld entspring. Mit einer kleinen Wanderung kommen wir zum Aussichtspunkt und sind bereits bei bewölktem Wetter von der Farbe des Wassers fasziniert. Wir können nur erahnen, wie alles bei Sonnenschein erstrahlen muss und freuen uns auf die guten Wetteraussichten ab dem nächsten Tag.
Die Umgebung zeigt noch immer die Verwüstungen zwei verheerender Brände im Jahr 2005 und 2011, die jeweils eine Fläche von mehr als 14.000 Hektar zerstörten. Beide Brände wurden anscheinend von Touristen durch Unachtsamkeit verursacht und es wird Jahrzehnte dauern, bis sich die Natur wieder erholt hat. 😟😟 😭😭
Wir fahren noch an den östlichen Teil des Parks, der nicht so touristisch ist und finden dort noch einen Campingplatz am Laguna Azul. Wir trinken dort zwei Bier, entscheiden uns dann aber, uns einen freien Stellplatz zu suchen und woanders zu schlafen. Wir finden schließlich diesen einsamen Platz knapp außerhalb des Parks (und vielleicht auf einem
Privatgrundstück 🤭😅), wo wir gemütlich und in Ruhe zu Abend essen, bevor wir uns ins Auto legen.
Am nächsten Tag sind wir früh auf den Beinen und fahren direkt zum Torres del Paine Welcome Center. Dort beginnen die bekannten Mehrtages- und Tageswanderungen.
Wir wollen heute die ca. 20 km lange Wanderung zum Aussichtspunkt Mirador Base Las Torres in Angriff nehmen und hoffen, dass sich die Wolken noch während der Wanderung verziehen.
Zunächst geht der Weg vom Tal aus über Wiesen und schöne Wälder und dabei noch gemütlich aufwärts. Nach einiger Zeit wird es dann aber immer steiler, die schöne Waldwege werden nun zu Geröll und wir wandern auf schmalen Wegen immer weiter hinauf.
Das letzte Drittel hat es dann noch einmal richtig in sich und wir müssen über Stock und Stein wandern, bis wir schließlich über 1100 Höhenmeter überwunden haben. Wir sind ganz schön geschafft, aber als sich uns der Blick auf den grün leuchtenden Gletschersee eröffnet, sind wir hin und weg. 😱😍
Wir haben diese Aussicht schon so oft auf Bildern bewundert und können es im ersten Moment noch nicht ganz fassen, dass wir jetzt wirklich selbst hier stehen. 🤩🤩🤩
Wir haben unglaubliches Glück, denn die Wolken verziehen sich nur kurz nach unseren Ankunft und ermöglichen uns den Blick auf die „drei Türme“ und lassen den See noch einmal intensiver funkeln.
Wäre es nicht so windig und doch ganz schön frisch dort oben, hätten wir dort Stunden sitzen können. So aber machen wir nach einer kleinen Pause und Stärkung noch ein paar Bilder und uns dann mit frischem Gletscherwasser in den Flaschen auf den Rückweg (der auch ganz schön anstrengend ist).
Am Abend kommen wir erschöpft aber total happy bei strahlendem Sonnenschein im Tal an und beschließen, direkt auf dem Parkplatz über Nacht zu bleiben.
Am nächsten Tag müssen sich unsere Beine noch ein wenig vom gestrigen Marsch erholen und wir verbringen den sonnigen Tag damit, neue Reiseblogeinträge zu verfassen, die weiteren Tage zu planen und das Auto etwas aufzuräumen, bevor um 19 Uhr eine Bootsfahrt zum Gletscher Grey ansteht 🤩.
Wir haben glücklicherweise noch einen Platz auf dem Boot bekommen und fahren vom südlichen Ufer des Lago Grey bis an den Gletscher heran.
Der Grey-Gletscher stammt vom südlichen patagonischen Eisfeld (Campo de Hielo Patagónico Sur), der größten Eiskappe der Südhalbkugel außerhalb der Antarktis. Er zieht sich von diesem Eisfeld aus nach Südosten und kalbt mit drei getrennten Gletscherzungen in den Lago Grey.
Der Gletscher wurde 1996 noch mit einer Länge von 28 Kilometern und einer Gesamtfläche von 270 Quadratkilometern vermessen.
Vergleiche von Satellitenbildern zeigen auch hier ein starkes Zurückweichen der Gletscherzunge in den letzten Jahrzehnten um mehrere hundert Meter.
An seinem Ende vor der Aufteilung in drei Zungen ist der Gletscher etwa 6 Kilometer breit und etwa 30 Meter hoch.
Die Berge, die den Lago Grey umranden, zeigen anhand des Farbverlaufs noch deutlich, wie groß der Gletscher ursprünglich mal war. Wirklich vorstellen können wir uns die ursprüngliche Größe aber nicht 🤯.
Leider sind während unseres ca. 30 minütigen Aufenthalts vor dem Gletscher keine Eisplatten von diesem abgebrochen 😅, die Geräuschkulisse des sich stetig bewegenden Eises war dennoch sehr beeindruckend.
Wir kommen im Halbdunkeln zum Auto zurück und bleiben auch hier direkt auf dem Parkplatz über Nacht.
Im Nationalpark war das Drohnenfliegen leider nicht gestattet und die Bilder können die tatsächliche Schönheit und die Weite der Orte und des gesamten Parks nur erahnen lassen.
Uns hat der Torres del Paine und alles, was wir von Südpatagonien sehen durften absolut begeistert und wir hätten hier locker noch einige Tage mehr verbringen können.
Am nächsten Tag müssen wir aber (leider) bereits zurück nach Punta Arenas, da wir am 23.02 früh morgens das Auto abgeben und nach Puerto Montt fliegen. Von dort aus wollen wir dann den nördlicheren Teil Patagoniens erkunden 😍
Von daher: to be continued 🥳🤩Leia mais
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- Dia 17
- quarta-feira, 23 de fevereiro de 2022
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 12 m
ChilePuerto Montt41°28’18” S 72°56’14” W
Puerto Montt - Hornopirén - Chaitén

Wir kamen mittags in einer weiteren Privatunterkunft in Punta Arenas an, konnten hier in Ruhe unsere Sachen waschen und alles für den Flug am frühen nächsten Morgen zusammenpacken. Wir haben sogar unser ganzes gekauftes Campingequipment noch untergebracht 😎.
Nach einer kurzen Nacht fuhren wir um halb sechs Uhr morgens zum Flughafen, übergaben dort das Auto und dann ging es mit einem ca. 2h Flug nach Puerto Montt.
Dort angekommen, brachten wir unsere Sachen erstmal ins Hostel, suchten uns ein nettes Lokal zum Mittagessen und besorgten uns Tickets für die Fähre von Hornopirén nach Caleta Gonzalo. Wir hatten Glück und haben noch die letzten 5 Meter für unseren Camper am 25.02 ergattert. 🍀
Das tolle Gefährt holten wir dann bereits am nächsten Tag ab. Ein sehr netter, älterer Herr mit guten Englischkenntnissen empfing uns und erklärte uns alles, was es so zu wissen gab.
Ursprünglich hatten wir einen Campingbus/-Van gebucht, der nun allerdings nicht mehr zur Verfügung stand, da die Vormieter mit ihm einen Unfall hatten. Dieser wäre nicht unbedingt moderner gewesen, mit dem neuen Camping-Gefährt haben wir aber in jedem Fall etwas mehr Platz und zumindest eine von uns kann sogar aufrecht stehen😁. Außerdem haben wir theoretisch auch eine Toilette und Dusche im Auto, wollen aber so weit es geht darauf verzichten - das Saubermachen ist dann doch mehr Aufwand und man findet in der Regel immer ein stilles Örtchen und auch eine warme Dusche 😉☺️.
Nachdem wir uns in Puerto Varas mit ausreichend Lebensmittel eingedeckt und für Manu eine Angel mit allem Drum und Dran besorgt haben, fuhren wir die lange Strecke bis nach Hornopirén, wo am nächsten Morgen die Fähre starten sollte. Leider war die Entscheidung, den längeren und sicherlich schöneren Weg zu nehmen und sich damit noch eine kurze Fahrt mit dem Schiff zu sparen, nicht die beste. Es regnete aus Eimern, sodass man nicht viel der schönen Landschaft sehen konnte und ein ziemlich langer Abschnitt war eine üble Schotter-Buckelpiste. Kurz wünschten wir uns unseren Mazda zurück 😖. Aber irgendwann kamen wir dann wieder auf eine richtige Straße und schließlich am Abend gut in Hornopirén an. Wir stellten uns für die Nacht bereits in die Schlange für die Fähre am nächsten Tag, die um 08:00 Uhr starten sollte.
Entsprechend früh sind wir aufgestanden, tatsächlich abgefahren sind wir dann jedoch erst um 11:30 Uhr. Kein Mensch wusste wieso, es haben aber auch einfach alle geduldig und ohne Meckerei gewartet, es war ja eh nicht zu ändern. Eilig sollte es man also hier besser nicht haben. 😛
Die Fähre nach Caleta Gonzalo dauert insgesamt ca. 6 Stunden und beinhaltet eigentlich einen „Umstieg“ in Leptepu. Von dort geht die Route 15 Minuten lang auf dem Landweg weiter und erreicht Fiordo Largo, den Ausgangspunkt des letzten Meeresabschnitts per Fähre nach Caleta Gonzalo. Heute fahren wir mit der Fähre, vermutlich aufgrund der Verspätung und auch sehr zu unserer Freude, direkt nach Caleta Gonzalo und machen uns nun auf der berühmten Carretera Austral (Ruta 7) auf den Weg in Richtung Süden.
Für den Anfang fahren wir nur noch eine knappe Stunde bis nach Chaitén.
Pünktlich zu unsere Ankunft kommt zumindest kurz einmal die Sonne raus und beschert uns einen wirklich perfekten Regenbogen 😍.
Am Abend entscheiden wir uns gegen die von Deutschen besiedelte Pizzeria und gehen lieber in eine kleine „Kneipe“, bekommen hier Strom, schnelles Wlan, Fassbier und das chilenische Nationalgericht Chorrillana, ein echt leckeres, sehr sättigendes Gericht aus geschnittenem Fleisch, Würsten, Pommes Frites, Spiegelei und Zwiebeln von sehr netten Bedienungen. Es wird nicht das letzte mal gewesen sein 😅👌🏽.
Da das Wetter auch die nächsten Tage auf der ganzen Route nicht viel besser werden soll, beschließen wir, erstmal hier in der Umgebung zu bleiben, zu fischen und einfach die Tage zu genießen.
Am nächsten Tag machen wir uns daher auf den Weg zum nicht weit entfernten Lago Rio Blanco, der aber leider an den meisten zugänglichen Uferstellen mit Schilf besetzt ist. Bei einem sehr hübschen Natur - Campingplatz finden wir eine halbwegs passable Stelle am Ufer, an dem Manu endlich seine Angelkünste unter Beweis stellen kann 😁.
Und tatsächlich, bereits mit dem dritten Wurf beißt einer an, kann sich aber leider noch befreien, bevor er an Land gezogen ist. Wir können die Fische ein- zweimal aus dem Wasser springen sehen und so wird nicht aufgegeben. Nach ca. 90 Minuten steht dann ein stolzer Manu mit einer Regenbogenforelle da und wir haben ein leckeres Abendessen vor uns 😋😋😋Petri Heil!
Darauf stoßen wir am Abend in unserer neuen Stammkneipe an 🍻.
Nach einer weiteren Nacht in Chaitén wollen wir Tickets für die Fähre von hier zurück nach Puerto Montt für Mitte März kaufen, einen Waschsalon aufsuchen und eine Dusche ausfindig machen. Aber wie das mit Plänen immer so ist: der Ticketladen kann leider momentan nur Bargeld annehmen, das Kartenlesegerät funktioniert „momentan“ nicht, der nette Herr vom Waschsalon nimmt ebenfalls nur Bargeld, die einzige Bank im Ort schließt über das Wochenende auch den Geldautomaten ein und unser Bargeld reicht für keinen unserer Pläne. Nur eine heisse Dusche finden wir ein paar Meter außerhalb der Ortschaft auf einem Campingplatz. Da dort keiner auftaucht, können wir auch nichts bezahlen 🤷🏻♀️🤷🏽.
Alles andere wir auf Montag verschoben und wir verbringen den restlichen, sehr verregneten Tag in unserer Kneipe, planen ein wenig die nächsten Ziele und wollen uns dann morgen auf den Weg weiter Richtung Süden machen, mit 🎣-Halt am Lago und Rio Yelcho.
Wir hoffen, dass wir auf dem Rückweg nach Chaitén etwas besseres Wetter bekommen, damit wir noch zum Vulkan Chaitén wandern und die Aussicht genießen können.
Der Chaitén ist ein 1122 m hoher Vulkan in den Anden Patagoniens. Obwohl man ihn schon für erloschen gehalten hatte, brach er am 2. Mai 2008 überraschend wieder aus. Eine bis zu 20 Kilometer hohe Aschewolke erhob sich über dem Krater und innerhalb von vier Tagen wurden mehr als 60 vulkanische Erdbeben ausgelöst. Nur wenige Stunden nach dem Beginn der Eruptionen begann man auf Grund des anhaltend starken Ascheregens damit, die ersten Anwohner in Sicherheit zu bringen. In dem Ort Chaitén lagerte sich eine etwa 15 Zentimeter hohe feine Ascheschicht ab, was dazu führte, dass zahlreiche Wasservorräte kontaminiert wurden. Die 3300 Einwohner Chaiténs sowie 700 weitere aus der unmittelbaren Umgebung wurden evakuiert.
Angesichts der Zerstörungen und andauernder vulkanischer Aktivität hatte die Regierung 2009 die Aufgabe der Stadt und den Aufbau eines neuen Chaitén an der Küste 10 km weiter im Norden beschlossen. Inzwischen ist Chaitén aber am ursprünglichen Ort zum Teil wiedererrichtet worden. Rund 700 Einwohner sind bisher zurückgekehrt. Die Infrastruktur funktioniert wieder, es gibt Hotels, Gasthäuser und unsere Kneipe, Geschäfte, eine provisorische "Gesundheitsstation" und seit Dezember 2011 wieder eine Bankfiliale (mit einem hoffentlich funktionierenden Bankautomaten ✊🏻😅).Leia mais
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- Dia 18
- quinta-feira, 24 de fevereiro de 2022
- 🌧 14 °C
- Altitude: 4 m
ChileRío Negro Airport41°58’17” S 72°28’18” W
Hornopirén

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- Dia 19
- sexta-feira, 25 de fevereiro de 2022
- 🌧 14 °C
- Altitude: 12 m
ChileCaleta Pescadores42°55’3” S 72°42’45” W
Chaitén

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- Dia 22
- segunda-feira, 28 de fevereiro de 2022
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 175 m
ChileLa Cabaña43°25’22” S 72°13’35” W
Rio / Lago Yelcho & Puyuhuapi

Am Montagmorgen packen wir nach unserem obligatorischen Kaffe alles zusammen, tanken noch mal voll, bekommen tatsächlich endlich Bargeld und kaufen uns die Tickets für die Fähre. Das Waschen verschieben wir auf die nächste Gelegenheit und fahren lieber direkt weiter in Richtung Rio und Lago Yelcho und hoffen, dass die immer noch in den Bergen hängenden Regenwolken in den nächsten Tagen verschwinden.
An der nördlichen Seite des Lago Yelcho mündet der Rio Yelcho in den dunkelblauen See. Wir sehen hier bereits von der etwas in die Jahre gekommenen Brücke zahlreiche Camper und Angler. Wir halten daher nur kurz und schauen uns um, entscheiden dann aber einen anderen, einsameren Platz zu suchen.
Nach einer kurzen Fahrt zurück finden wir einen kleinen Waldweg zu ein paar Stellen am Ufer des Rio Yelcho, an denen die Strömung des ziemlich breiten Flusses nicht ganz so stark ist. Vom Ufer aus können wir bei Windstille in dem super klaren Wasser das Objekt der Begierde sogar schon sehen, nur anbeißen will er leider nicht 😒.
Daher fahren wir schließlich zur südlichen Seite des Lago Yelcho und hoffen, hier mehr Glück zu haben.
Und tatsächlich dauert es hier keine halbe Stunde bis Fisch Nr. 2 aus dem Wasser gezogen wird 👏🏻👏🏻. Petri Heil! 🎏
Heute gibt es Bachforellenfilet zum Abendessen, nur mit ein paar Gewürzen und Knoblauch in der Pfanne zubereitet, schmeckt hervorragend 😋👌🏽.
Zum Abschluss des Tages kriegen wir noch kurzen Besuch von einer kleinen Kuhfamilie 😍 und verbringen die Nacht an diesem wunderschönen Ort, denn auch wenn der Himmel leider immer noch wolkenverhangen ist, sieht man die Gipfel der Anden im Hintergrund immer wieder durchblitzen, was mit dem düsteren Licht total krass aussieht (und mit einem Photo nicht wirklich einzufangen ist). Daher schauen wir einfach immer wieder in die Ferne und erinnern uns daran, dass wir gerade in Chile, in Patagonien und auf der Carretera Austral unterwegs sind und wie toll das ist ❤️❤️.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf in Richtung Puerto Puyuhuapi und verabschieden uns von unserem morgendlichen Besuch 🐶.
Der nächste Stop ist das kleine Örtchen Puyuhuapi.
Er liegt mitten im Gebiet des Nationalparks Queulat am Ende des Puyuhuapi-Kanals, einem Fjord, an dem Manu noch angeln möchte. Daher mache ich mich auf zum Mirador Sendero El Canelo, einen kurzen aber steilen Wanderweg auf die die Ortschaft umgebenden Berge und genieße bei den momentan sehr seltenen Sonnenstrahlen die Aussicht auf die Landschaft.
Als wir im Anschluss die Campingplätze auf der Suche nach einer Dusche abklappern, werden wir enttäuscht. Weder gegen Bezahlung noch umsonst lässt man uns dort duschen, geschweige denn die so häufig beworbene Wäscherei nutzen 😖. Etwas angenervt fahren wir also 20 Minuten weiter zu einem abgelegenen Campingplatz und kriegen hier endlich eine warme Dusche für umgerechnet ca. 5 € 🥳. Sauber und hungrig stellen wir uns auf einen schönen Abschnitt der Carretera Austral, kochen Nudeln und gehen ins Bett.
Wir wundern uns, an einigen Häusern und Straßenschildern immer wieder die gleichen deutschen Namen zu lesen und gehen dem daher einmal nach 🧐. Außer seiner Verbindung zum Meer hat das 800 Seelen-Örtchen tatsächlich nicht all zu viel zu bieten, ist aber vor allem wegen seiner Entstehungsgeschichte interessant: Vier junge Sudetendeutsche, Otto Uebel, Karl Ludwig, Walter Hopperdietzel und Ernesto Ludwig waren Anfang der Dreißigerjahre aus dem von der Wirtschaftskrise gebeutelten Deutschland ins östliche Patagonien, welches sie nur aus Berichten des bekannten Geografen Hans Steffen kannten, ausgewandert. Von einem Dampfer aus ließen sie sich damals in einem Ruderboot absetzen und ruderten dann 30 km einen Fjord hinauf bis zu seinem Ufer. Grund war hier wohl in erster Linie ein Siedlungsgebiet für weitere Sudetendeutsche zu errichten.
1935 gründete die kleine Immigrantengruppe dann das Dorf Puyuhuapi. In erster Zeit widmeten sich die Einwanderer hauptsächlich der Landwirtschaft, wofür sie bald Einheimische aus Chiloé, die mit ihren Familien übersiedelten, einstellten.
Mit finanzieller und materieller Hilfe der Gebrüder Uebel aus der alten Heimat, die dort eine Teppichfabrik unterhielten, gründeten die vier 1945 in Puyuhuapi eine Textilfabrik. Zugute kam hierbei, dass einer der Niedergelassenen, Walter Hopperdietzel, ein ausgebildeter Textilkaufmann war. Produziert wurden hochwertige Stoffe für Anzüge, die dann in Puerto Montt verkauft wurden. 1947 kamen dann Vater und Bruder Hopperdietzel nach Puyuhuapi. Die Produktion wurde dann 1956 auf Wollteppiche umgestellt. Die Teppichfabrik Puyuhuapi war geschaffen. Das Geschäft florierte, Arbeiter/innen wurden benötigt, und so entstand nach und nach das kleine etwa 200 Seelen-Dörfchen Puyuhuapi. Die Teppichfabrik ist zwar heute nicht mehr in Betrieb, Puyuhuapi aber war und ist vermutlich immer noch für seine handgewebten Teppiche weltweit bekannt. Die Familie Hopperdietzel hat zudem nun auf die Produktion von Bier umgeschwenkt, das Hopperdietzel Bier 🍻. Auf dem Rückweg werden wir dieses auf jeden Fall noch testen 😋.
Am nächsten Morgen fahren wir noch mal die kurze Strecke zurück nach Puyuhuapi, nutzen das WLAN für den Wettercheck und müssen feststellen, dass auch heute keine Besserung in Sicht ist. Wir wollten eigentlich im Queulat Nationalpark und zu dem sich dort befindenden hängenden Gletscher Ventisquero Colgante wandern, bei dem Wetter und den entsprechenden Verhältnissen der Wege verabschieden wir uns für heute von diesem Plan. Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel ein und wollen bei dem Mistwetter dann wenigstens ein paar Kilometer gut machen. Weiter im Süden soll zumindest ein bisschen besseres Wetter sein, wir sagen jeden Tag brav unseren Sonnenanbetungsspruch auf und wir kommen auf dem Rückweg hier ja nochmal vorbei, testen dann auch auf jeden Fall das Hopperdietzel Bier 🍻 und Patagonien ist so voll mit schöner Landschaft, dass wir alle Highlights sowieso nicht schaffen werden 🤯.Leia mais
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- Dia 23
- terça-feira, 1 de março de 2022
- 🌧 12 °C
- Altitude: 10 m
ChilePuyuhuapi44°19’30” S 72°33’33” W
Puyuhuapie

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- Dia 24
- quarta-feira, 2 de março de 2022
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 300 m
ChileCoihaique45°34’45” S 72°4’20” W
Coyhaique, Lago Caro

Die ca. 350km bis nach Coyhaique, der einzigen größeren Stadt mit immerhin 50.000 Einwohnern beginnt straßentechnisch als echtes Abenteuer. Es regnet in Strömen, es geht hoch die Berge hinauf, die Straße ist eher ein Schotterhaufen der nur aus Schlaglöchern besteht und wir fragen uns, ob irgendwann wieder eine richtige Straße folgt und der Camper das durchhält.
Auf dem Pass angekommen, lichtet sich aber dann etwas der Himmel, die Landschaft ist atemberaubend schön und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir aber nur ca. 50 km zurückgelegt haben, beginnt endlich wieder die befestigte Straße. Wir nutzen die Sonnenstrahlen am Rio Cisnes für eine Pause, gehen zum Fluss hinunter, angeln ein bisschen und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen 🤩. Der Fluss ist auch für mich zum üben ideal (auch wenn es noch etwas nach Hammerwerfen aussieht) und es beißt sogar eine kleine Bachforelle an, die aber so klein ist, dass wir sie wieder frei lassen. Aber hey, Petri Heil! 🎣🤣
Irgendwann müssen wir aber den Rest der Strecke in Angriff nehmen und kommen am frühen Abend in Coyhaique an. Wir stellen uns direkt auf den Markplatz im Zentrum, kochen uns Abendessen und lassen den Abend bei einem Bier um die Ecke ausklingen.
Am nächsten Morgen können wir endlich unsere mittlerweile 5 Kg Wäsche abgeben und gehen in dem letzten richtig großen Supermarkt einkaufen. Während wir ziemlich zügig alles für die nächsten Tage in der Wildnis zusammen haben, bilden sich ewige Schlangen an den Kassen. Wir können die Kassierer und Kunden mit ihrer Langsamkeit, oder eher Gelassenheit - auch „tranquilo“ genannt, kaum ertragen. Mann und Frau stehen hier einfach geduldig mit ihren super vollen Einkaufswägen, meckern nicht, beeilen sich weder beim Aus- noch beim Einpacken und die Kassierer/innen tun es ihnen gleich. Obwohl wir gerade jetzt eigentlich genug Zeit haben, müssen wir uns zusammenreißen um keine Aggressionen zu bekommen. Wir legen diese angewöhnte Gestresstheit aber sicherlich noch ab, hoffen wir zumindest 😉😁. Nach einer geschlagenen Stunde Schlangestehen sind wir dann aber endlich aus dem Laden raus und können bei blauem Himmel noch zum Nationalpark Coyhaique fahren, in dem wir noch eine kurze Wanderung zur Lagune Verde machen.
Wir beschließen, heute Abend einmal in dem gestern ausfindig gemachten netten Lokal zu essen und unsere Geräte alle aufzuladen, um dann morgen für ein paar Tage ins Nirgendwo fahren zu können.
Es gab Entrecôte, Salat mit geräuchertem Lachs und Avocados und zum Abschluss sogar ein Stück Kuchen für jeden 🍰😋. Das muss auch mal sein.
Am Freitag, 04.03 holen wir morgens unsere frische Wäsche ab und machen uns auf die ca. zwei stündige Fahrt zum Lago Caro. Vorbei am Lago Elizalde wechselt sich immer wieder der Regen mit der Sonne ab und die Landschaft mit den Bergen, Gletschern und Seen um uns herum, lässt uns nach jeder weiteren Kurve wieder stauen und anhalten.
Am Lago Caro angekommen, finden wir einen einsamen Strand mit Steg und einer kleinen Holzhütte mit Blick auf den Gletscher Cerro Huemules vor und wir müssen nicht lange überlegen, hier bleiben wir.
Während Manu erneut die Angelrute schwingt, wandere ich ein wenig mit den Kühen und Kälbern die Hügel auf und ab, bis wir es uns schließlich zum Abendessen (leider ohne frischen Fisch) wind- und regengeschützt am Lagerfeuer gemütlich machen 🥰 .
Wir hören Musik, trinken Dosenbier und können auch endlich einen wahnsinnigen Sternenhimmel bewundern. Der Himmel ist einfach übersäht mit kleinen und großen funkelnden Sternen ✨⭐️💫🌟.
Wir wachen am nächsten Morgen das erste Mal seit Tagen ohne Regen auf, dafür mit einem leichten Brummschädel 😅. Daher geht es schnell an die frische Luft, die noch warme Glut wird zu einem neuen Lagerfeuer entfacht und so starten wir mit Kaffe am See entspannt in den Tag 🥰.
Wir hoffen, dass unser Sonnenanbetungsspruch wieder Wirkung zeigt und sich das Wetter zumindest regenfrei hält ✊🏻.
Nach dem Frühstück wollen wir ein wenig am See entlang gehen, einen wirklichen Weg gibt es nicht. Wir hangeln uns eher am Ufer von Fels zu Fels, gehen auf den von den Kühen geschaffenen Trampelpfaden die Hügel hinauf und hinab und werfen immer mal wieder die Angel ins Wasser. Die Sonne lässt sich hin und wieder blicken und wir genießen immer wieder aufs Neue diese unglaublich schöne Landschaft, die wir mit den Kühen ganz für uns alleine haben 👍🏽.
Am Nachmittag springt Manu in den eiskalten See 🥶 während ich mir eine kurze Katzenwäsche gönne 😅 und so lassen wir auch den zweiten Abend hier am Lagerfeuer ausklingen.Leia mais
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- Dia 26
- sexta-feira, 4 de março de 2022
- 🌧 6 °C
- Altitude: 241 m
ChileProvincia de Coyhaique45°47’55” S 72°29’58” W
Lago Caro

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- Dia 28
- domingo, 6 de março de 2022
- ☁️ 8 °C
- Altitude: 616 m
ChileLago Alto46°11’41” S 72°19’28” W
Lago Alto

Am 06.03 geht es erstmal vom Lago Caro den Weg wieder zurück, vorbei am Lago Elizalde, der uns aus der Nähe dann doch nicht so zusagt wie aus der Ferne gedacht, bis wir einen wunderschönen Platz am Lago Alto finden 😍.
Die Sonne kommt raus, und während Manu sich um das Abendessen kümmert, werfe ich schon einmal das Feuer an. Klassische Rollenverteilung halt 😁.
Ein glücklicher Manu kommt mit einer Gold schimmernden Bachforelle zurück, das Feuer brennt und es gibt endlich wieder Fisch zum Abendessen. Der Stellplatz und das Wetter sind einfach perfekt und mit der Drohne sehen wir sogar noch den südlich liegenden Lago Lapparent 🤩.
Wir machen uns aus dem Fisch wieder ein schönes Filet mit ein bisschen Zitrone, dazu gibt es Bratkartoffeln mit Zwiebeln… Der Fisch schmeckt unglaublich lecker und wir sind uns einig, dass das bislang der schönste Stellplatz ist.
Am nächsten Morgen scheint immer noch die Sonne ☀️, ein paar Schafe schauen vorbei und wir wollen hier noch ein wenig das gute Wetter genießen. Wir starten daher gemütlich am Lagerfeuer in den Tag, Manu fängt uns direkt noch mal zwei Bachforellen, die es mit einem Tomaten-Gurken-Salat zum Mittagessen gibt 😋 und so lassen wir die Stunden verstreichen. Einfach herrlich.
Erst am Nachmittag machen wir uns auf zu unserer südlichsten Station hier in Patagonien, nach Puerto Rio Tranquilo.
Weiter auf der holprigen Straße, zurück zur Carretera Austral trennt uns plötzlich 3 km vor dem Abzweig eine ziemlich schmale, aber vor allem ein 30 cm zu niedriger Balken einer Brücke von der guten Straße, sodass wir den ganzen holprigen Weg wieder zurück fahren müssen, den wir gekommen sind. Nun gut, dafür kriegen wir aber noch einmal die volle Pracht Landschaft inklusive eines tollen Regenbogens zu sehen.
Bis nach Puerto Rio Tranquilo sind es ca. 120 km, für die wir dann doch gute 3h brauchen. Die schön geteerte Straße hört dann doch relativ schnell auf und wir fahren die letzten 80 km auf einer mal mehr, mal weniger schlechten Schotterpiste, nie sicher, wie groß das Schlagloch nach der nächsten Kurve sein wird. So rumpeln wir mit unserer Klapperkiste langsam und immer leicht angespannt vor uns hin, bis wir schließlich den riesigen Lago General Carrera mit denen sich dahinter auftürmenden Anden erreichen. Was für eine Aussicht.
Wir checken hier für zwei Nächte auf einen richtigen Campingplatz ein und werden noch hoffentlich zwei schöne Tage erleben, bevor wir leider schon wieder in Richtung Norden aufbrechen müssen, um pünktlich unsere Fähre zu erwischen und mit etwas Glück auf dem Weg noch ein paar Highlights bei gutem Wetter besuchen können.Leia mais
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- Dia 30
- terça-feira, 8 de março de 2022
- 🌧 9 °C
- Altitude: 212 m
ChilePuerto Rio Tranquilo46°37’29” S 72°40’35” W
Puerto Rio Tranquilo

Als wir am Abend auf dem schönen Campingplatz Rio Chirifo am Ende des Dorfes ankommen, können wir noch eine warme, wenn auch die meiste Zeit nur tröpfchenartige Dusche genießen, bevor wir uns ziemlich müde von der Fahrt nach einer Portion Nudeln mit Thunfisch schlafen legen.
Der nächste Morgen beginnt mit viel Regenschauer, sodass wir erstmal keinen Grund sehen, aus dem
warmen Bett aufzustehen.
Als endlich die Sonne rauskommt, suchen wir uns ein nettes Lokal, das gleichzeitig eine Brauerei ist, essen leckere Pizza und werden von einem
Schwaben bedient, der seinen Dialekt noch nicht ganz ablegen konnte. Klein ist die Welt 😅.
Immer wieder kommen sturzflutartige Regenschauer runter und so besorgen wir uns noch ein paar Bier, Rotwein und Schokolade und machen es uns für heute in dem Gemeinschaftsraum des Campingplatzes gemütlich, laden unsere Geräte auf und nutzen, so weit es möglich ist, das WLAN für die Kommunikation zur Außenwelt (und uns wird klar, dass es gerade jetzt gar nicht so schlimm ist, mal einfach gar nichts mitzubekommen ☹️).
Der Ort selber ist ein entspanntes Plätzchen mit ein paar wirklich guten Restaurants, einer Menge an Tourenanbieter zu den Marmorhöhlen und dem San Rafael Gletscher und ein paar Minimarkets. Durch die Lage am See und die Nähe zu den Naturattraktionen ist das Dorf ein beliebtes Reiseziel, auch wenn die Fahrt hierher wirklich kein ganz einfaches Unterfangen ist.
Am nächsten Morgen wachen wir endlich bei Sonnenschein auf, packen nach dem Frühstück zusammen und fahren runter zum Strand um dort eine der zahlreichen Bootstouren zu den Marmorhöhlen zu buchen. Wir sind regen- und windfest angezogen, ich ziehe zur Sicherheit auch noch den angebotenen Regenponcho über 💦 und so fahren wir mit einer kleinen Gruppe auf den heute ganz schön welligen und rauen See hinaus. Der Lago General Carrera ist nach dem Titicacasee der zweitgrößte See Südamerikas und dreimal so groß wie der Bodensee. Er liegt sowohl in Chile als auch in Argentinien (dort heißt er Lago Buenos Aires) und nach der Fahrt zu dem ersten Spot, einem gestrandeten Schiffswrack sind wir ordentlich durch die eiskalten Wellen gepeitscht worden, Spaß macht das aber auch 😛.
Wir tuckern in unserem Boot ca. 90 Minuten zu den zahlreichen Marmorhöhlen, in einige kann man sogar hineinfahren und sind überwältigt von diesem Naturwunder.
Über 6.200 Jahre wurden die riesigen Marmorablagerungen vom Wasser abgetragen, wodurch Höhlen, Tunnel und riesige Säulen aus reinem Marmor entstanden. Marmor an der Wasseroberfläche löste sich am schnellsten auf, da das Wasser in kleine Risse eindrang und sie zu Brüchen erweiterte, die allmählich abgetragen wurden. Das Ergebnis ist ein Marmorlabyrinth direkt über dem Wasserspiegel und einige Inseln, darunter die berühmte „Marmorkathedrale“ und die „Marmorkapelle“.
Bei dem Mamor selbst handelt es sich um Sedimentgestein, welches der Gletscher zurückließ, als er abschmolz. Es ist Millionen Jahre alt und nicht nur bizarr geformt, sondern auch gefärbt. Die unterschiedliche Färbung ist dabei ein Hinweis auf den Reinheitsgrad des Marmors, sie kommt zustande durch Verunreinigung mit anderen Mineralien. Das türkis-blaue, eiskalte Wasser des Lago General Carrera trägt seinerseits noch einmal zu dem einmaligen Anblick bei.
Beim Betrachten der Farben und Formen kann man kaum glauben, dass dies durch Mutter Natur geschaffen wurde und nicht gemalt wurden. Wir sind jedenfalls hin und weg, machen Fotos über Fotos und freuen uns, dass wir dies erleben dürfen.
Nachdem wir erneut über die aufgepeitschten Wellen zurück kommen, kehren wir noch in ein tolles Restaurant am Ufer ein, wärmen uns auf und genießen Steak und frischen Lachs, bevor es dann leider auch schon wieder in Richtung Norden geht.
Wir fahren noch bis nach Coyhaique, haben damit eine von zwei bescheidenen Strassenabschnitten schon hinter uns gebracht und übernachten wieder an unserem Stammplatz, an dem wir mit geknackten WLAN-Passwort 😎 auch im
Camper noch Empfang haben und können am nächsten Tag nun auch bei gutem Wetter endlich ein bisschen durch die Straßen schlendern und es uns in dem ein und anderem Lokal gut gehen lassen 🍺🍹🍔🥗🥘.
Am Morgen des 11.03 versorgen wir uns noch mal mit den nötigsten Lebensmitteln, diesmal stehen wir auch nur knappe 10 Minuten in der Schlange an der Kasse des riesigen Supermarktes und machen uns nun auf den Weg nach Puerto Puyuhuapi, wo wir den Hängegletscher besichtigen wollen.Leia mais
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- Dia 33
- sexta-feira, 11 de março de 2022
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 388 m
ChileCisnes44°26’47” S 72°31’28” W
Ventisquero Colgante-der Hängegletscher

Der Weg zurück in Richtung Puyuhuapi ist plötzlich ein ganz neuer, strahlender und von tollem Aussichten geprägter Abschnitt auf der Route, so dass es uns freut, dass wir doch noch einmal diese Strecke fahren und bestaunen können. Zwar ist die Straße immer noch die gleiche, schlaglochartige Buckelpiste, kommt uns nun aber deutlich kürzer und gar nicht mehr so schlimm vor 😄. Wir sehen die umliegenden Berge mit ihren Gletschern direkt vor uns und rollen so fast schon tiefenentspannt bis zum Nationalpark Queulat am Fjord von Puyuhuapi, wo wir uns für die Nacht auf eine Ausbuchtung ans Ufer stellen, den Sonnenuntergang genießen und nach Delphinen Ausschau halten. Die sehen wir zwar leider nicht mehr, dafür fängt uns Manu noch eine Meerforelle zum Abendessen 😍 und bekommt dafür eine neue Frisur verpasst 💇♂️😅.
Unglücklicherweise kommen im Laufe des Abends noch drei weitere Camper-Vans zu „unserem“ Platz 🤨🙄, aber da es eh schon dunkel wird, gehen alle nach und nach schlafen.
Am nächsten Morgen fahren wir zum Eingang des Queulat Nationalparks und müssen beim Eingang feststellen, dass man für den Weg zum Hängegletscher - dem Ventisquero Colgante - eine Reservierung für den Parkzugang benötigt, für die man wiederum eine Internetverbindung benötigt, die man uns vor Ort aber nicht zugänglich machen will und wir daher erst noch mal 25 Minuten ins Dorf Puyuhuapi fahren dürfen. Dort nehmen wir im freien WLAN die unglaublich umfangreiche Reservierung vor (Namen, Geburtsdatum und Nummer des Reisepasses angeben), fahren alles wieder zurück und dürfen nun endlich, nach der Zahlung von knapp 20€ eintreten. Man muss nicht alles verstehen 🤷🏻♀️🤷🏽.
Die Wanderung zum Aussichtspunkt ist gute 3 km lang und führt durch einen schönen, aber nicht sonderlich spannenden Wald und ist bis auf den ersten Kilometer auch relativ einfach zu gehen.
Oben angekommen müssen wir dann aber doch einmal kurz nach Luft schnappen, die Aussicht ist wirklich überwältigend. Man sieht zwar nur einen minimalen Teil des Gletschers, der an bzw. über die Bergklippen hängt und in einem gigantischen Wasserfall an der Seite in die Tiefe donnert, das Anblick ist aber atemberaubend.
Wir verbringen hier in der Sonne einige Zeit mit der Aussicht, bevor wir den Rückweg antreten. Kurz vor dem Parkplatz nehmen wir noch den Abzweig zum Gletschersee und sind hier nicht weniger ins Staunen geraten. Zu gern wären wir einmal schnell rein gesprungen, um uns nach den Tagen im Outback endlich wieder frisch zu machen. Aber es ist eben ein Gletschersee 🥶 und zudem waren einige Leute da 😄.
So gehen wir aber dennoch glücklich zum Auto zurück und machen uns schließlich auf die letzte längere, ca. 3 ständige Fahrt zurück nach Chaitén.
Wir könnten zwar bei dem tollen Wetter auch noch in Puyuhuapi entspannen, aber irgendwie empfinden wir die Stimmung in dem Örtchen als nicht so toll, fühlen uns auch beim zweiten Besuch nicht sonderlich willkommen und lassen Puyuhuapi daher hinter uns.Leia mais
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- Dia 34
- sábado, 12 de março de 2022
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 14 m
ChileCaleta Pescadores42°55’6” S 72°42’29” W
Vulkan Chaitén - oder auch nicht

Zurück in Chaitén, parken wir vor unserer Stammkneipe, kehren dort ein und werden von unserer lieben Bedienung sofort erkannt und nett begrüßt. Es gibt Empanadas und Bierchen zum Abend 😋 und wir sind froh, wieder „daheim“ zu sein 😄😍. Hier fühlen wir uns wohl.
Am nächsten Morgen müssen wir leider feststellen, dass die angesagte Sonne heute noch nicht so richtig Lust hat, sich zu zeigen. Das Dorf, die Berge und damit auch der Vulkan sind in tief hängende Wolken gehüllt. Daher ist die Wanderung zum Vulkan Chaitén erstmal verschoben, in der Hoffnung, dass der Himmel gegen Mittag nochmal aufzieht.
Wir schlendern erst einmal ein wenig durch die Straßen, finden eine mögliche Option für eine spätere Dusche ✊🏻✊🏻✊🏻, ansonsten ist Chaitén am heutigen Sonntag wie ausgestorben.
Da das Wetter auch nicht mehr besser wird, lassen wir den Sonntag Sonntag sein, sitzen im Café und können sogar dank gutem WLAN und dem zur Verfügung gestellten DAZN-Account (danke André 👍🏽😘) etwas Fußballbundesliga bei kühlem Bier schauen.
Am Montag wachen wir bei Sonnenschein auf und freuen uns, heute endlich den Vulkan besteigen zu können. Allerdings wird unser Plan ein weiteres Mal durchkreuzt, denn zuerst müssen wir uns darum kümmern, dass unser Gefährt wieder anspringt, da die Batterie streikt und das Auto keinen Laut mehr von sich gibt. Mit dem Starterkabel in der Hand stellen wir uns also erstmal an die Strasse, halten den Daumen raus und bereits das erste vorbeikommende Auto gibt uns freundlicherweise eine Starthilfe. Leider merken wir schnell, dass das nicht genügen wird, die Batterie scheint ein ernsteres Problem zu haben bzw. einfach Schrott zu sein. Denn auch nach einiger Zeit umherfahren spielen die Anzeigen verrückt und am Ende tut sich einfach gar nichts mehr. Wir schreiben unserem Autovermieter, der sich zum Glück auch prompt zurück meldet und in 20 Minuten jemanden vorbei schicken will. Eine Stunde später kommt dann auch tatsächlich ein uns nicht unbekannter Herr vorbei 😅🤭.
Rückblick:
Jetzt, wo wir so gut wie zurück sind, keine schlimmen Pisten mehr vor uns haben und das Auto noch in einem Stück besteht, können wir es ja erzählen 🤣.
Als wir das erste Mal in Chaitén ankamen und die ein oder andere schlimme Buckelpiste hinter uns hatten, hörten wir beim Fahren ein klapperndes Geräusch von hinten und dachten, das Kochgeschirr sei irgendwie verrutscht. Nach einem kurzen Blick in unsere kleine „Wohnung“ und ein bisschen Umhergeräume , hörte es aber nicht auf mit der Klapperei und irgendwann kamen wir auf die Idee, unter das Auto zu schauen. Und da sahen wir die Ursache für das Geräusch: der linke hintere zusätzlich eingebaute Stoßdämpfer war gebrochen und schleifte nun munter auf dem
Boden mit 😱🤯😡. Statt direkt angeln zu können, mussten wir also erstmal vom Lago Rio Blanco wieder nach Chaitén zurück und fuhren eine Werkstatt an, um einen Schraubenschlüssel auszuleihen. Denn am Ende blieb uns nichts Anderes übrig, als das Teil komplett abzuschrauben und zu hoffen, dass die restlichen Federungen ausreichen 😅. Und diesen Schraubenschlüssel bekamen wir eben von dem gleichen Herren, der sich nun mit unserer Batterie beschäftigte. Auch er erkennt uns wieder, schüttelt lachend mit dem Kopf und gibt uns erneut eine Starthilfe, damit wir ihm zu seiner kleinen Werkstatt folgen können.
Da unsere Fähre erst am Abend startet, sind wir zwar einigermaßen entspannt, aber zugleich auf das Schlimmste gefasst. Wer weiß, wann und ob hier eine neue und auch passende Batterie ankommt.
Bei der Werkstatt angekommen, schaut unsere Fachmann mit seinem Kollegen noch einmal unter die Motorhaube, der ein oder andere Vorbeikommende gesellt sich ebenfalls noch dazu, es wird getratscht, an den Schrauben gefummelt und schließlich irgendwann eine neue Batterie aus der Werkstatt gezaubert und eingebaut.
Ok, das ging dann doch ganz unkompliziert 😎👍🏽.
Mit unserem wieder frisch schnurrenden Gefährt ziehen wir also wieder von dannen und haben für heute keine Lust mehr, den Vulkan zu besteigen.
Stattdessen fahren wir gleich zu dem Campingplatz, den wir gestern ausfindig gemacht haben und kriegen endlich die so dringend benötigte warme Dusche für knapp 4€ p.P. 🥳🥳 (wir hätten auch das Doppelte bezahlt 😷) und machen uns mit mächtig Hunger nach der ganzen Aufregung Mittagessen.
Den restlichen Tag verbringen wir mit einem Strand- und Stadtspaziergang, sitzen in der Sonne und fahren kurz vor Mitternacht mit der Fähre nach Puerto Montt. Die Fahrt dauert ca. 9 h, wir machen es uns in unserem Camper gemütlich und schlafen bei dem leichten Schaukeln des Schiffes schnell ein.
Am nächsten Morgen können wir noch den schönen Sonnenaufgang beobachten, bevor wir in den Hafen von Puerto Montt ein- und kurz darauf und von Board fahren.
Nachdem wir unseren mittlerweile ziemlich vollen Wäschesack abgegeben haben, verbringen wir die beiden letzten Tage in Chile gemütlich in dieser kleinen Stadt, packen so langsam das Auto leer und die Rücksäcke voll.
Wie das oft so ist zum Ende einer Tour, merken wir auch, dass wir langsam froh sind, den Camper abgeben zu können, eine kleine Wohnung in Lima zu beziehen, mal wieder etwas mehr Platz zum Ausbreiten zu haben und eine tägliche Dusche genießen zu können😄. Dennoch war der Roadtrip mit dem Camper (und auch dem
Mazda) die für uns perfekte Möglichkeit Feuerland und Patagonien zu besuchen um die größte mögliche Flexibilität zu haben.
Damit sind knapp 5 Wochen Chile vorbei, es war unbeschreiblich schön und es geht weiter nach Lima, Peru. Mal sehen, was uns für neue Abenteuer erwarten 😎.Leia mais
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- Dia 38
- quarta-feira, 16 de março de 2022
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 84 m
ChileEl Tepual International Airport41°26’1” S 73°5’51” W
Chile - ein Rückblick

Nach gut 5 Wochen in Chile ist es Zeit für einen kurzen Rückblick:
Unsere Route zusammengefasst:
Santiago de Chile 🛫 Punta Arenas
🚘 Feuerland & Torres del Paine
Punta Arenas 🛫 Puerto Montt
🚌 Carretera Austral bis nach Puerto Rio Tranquilo und zurück
Puerto Montt 🛫 Lima (Peru)
Unsere Highlights:
Feuerland - die absolute Einsamkeit und die Tatsache, fast die Antarktis sehen zu können.
Torres del Paine - ganz klar die wahnsinnige Wanderung zum Aussichtspunkt Mirador Base Las Torres.
Chaitén mit dem Lago Rio Blanco - den ersten selbstgefangenen Fisch genießen.
Lago Caro und Lago Alto - mit Blick auf die Berge fischen, Lagerfeuer machen und mit Dosenbier, Musik und Gequatsche die ganze Nacht am Feuer verbringen.
Puerto Rio Tranquilo - die unglaublichen Marmorhöhlen bestaunen.
Puerto Montt - eine kleine, ungeplante Kneipentour starten, sich auf die Dachterrasse eines Hotels schleichen und Party im WoMo mitten in der Stadt.
Patagonien hat uns wahnsinnig gut gefallen und für uns war es absolut perfekt, mit dem eigenen Auto zu reisen. Die Flexibilität und Erreichbarkeit von Gegenden und Ecken, in die man sonst einfach nicht kommt, hat die Reise so besonders gemacht. Einsame Ufer am See und abgelegene Punkte im Nirgendwo waren genau das, was wir gesucht haben und nach jeder Kurve eine wahnsinnige Natur zu erleben, war einfach toll.
Die wenigen Chilenen, die wir getroffen haben, waren super freundlich und trotz Sprachbarrieren immer hilfsbereit und uns zugewandt.
Genervt hat:
Eigentlich gar nicht viel und das Wenige hat sich dann auch zum Glück jedesmal in Wohlwollen aufgelöst und hatte auch etwas Gutes 😎.
Madzda statt Van - zwei Tage „verloren“, dafür aber am Ende deutlich Geld gespart.
Uralt-Camper statt Van - richtige Schrottkiste die immer wieder Ärger gemacht hat
* gebrochene Federung
* undichte Fahrerkabine bei Regen
* Abflussrohr des Spülbeckens musste von uns fachmännisch mit „geklautem“ Klebeband abgedichtet werden
* Batterie kaputt
Dafür aber mehr Platz, die noch offenen 400€ wurden vergessen zu verlangen und am Ende ist alles gut gegangen und wir haben eine gute Story zu erzählen 😂.
Und ein paar Worte zur Coronasituation in Chile wollen wir auch noch verlieren:
In Chile waren schon vor unserer Einreise über 90% der Bevölkerung vollständig geimpft (eine Auffrischung haben fast 80% erhalten).
Wir mussten bei der Einreise einen (kostenfreien) PCR-Test machen und eine Woche lang online einen Status zu unserem Wohlbefinden abgeben.
Im Land herrscht überall Maskenpflicht, also auf der Straße genauso wie in Geschäften etc. So ziemlich jeder hält sich daran, egal ob bei 35 Grad in Santiago oder im abgelegenen 30-Seelendorf am Ende der Welt. Es bestehen für den Zutritt in Geschäfte Beschränkungen was die Anzahl der Kunden angeht, dieses werden streng eingehalten und so muss man manchmal eben etwas Schlange stehen, was die Chilenen aber nicht sonderlich zu stören scheint. Zudem werden beim Eintritt die Temperatur gemessen und Desinfektionsmittel bereitgestellt.
Wir empfanden den Umgang der Bevölkerung mit den Maßnahmen irgendwie als sehr positiv, da es einen gewissen Zusammenhalt demonstriert und dadurch das öffentliche Leben nahezu wie immer stattfinden kann, auch wenn wir aus virologischer Sicht natürlich auch nicht den Sinn aller (relativ harmlosen) Maßnahmen einschätzen können und wollen.
Chile, ein wahnsinnig abwechslungsreiches Land, das uns fasziniert hat und dessen Norden von uns gerne auch noch irgendwann bereist werden will! ❤️❤️❤️Leia mais

Kati T.Ich kriege immer Gänsehaut, wenn ich das lese. Danke, dass ich irgendwie dabei sein darf ❤️

ViajanteWieso denn Gänsehaut? 😅 Aber sehr gerne, wir freuen uns, wenn wir unsere Reise ein bisschen mit euch teilen können. 😘❤️
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- Dia 39
- quinta-feira, 17 de março de 2022
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 70 m
PeruPlaya La Pampilla12°7’11” S 77°2’26” W
10 Tage Lima 🇵🇪

Von Puerto Montt ging es nun mit dem Flugzeug über Santiago de Chile nach Lima, der „Stadt im Nebel“ in Peru.
Wir haben uns hier eine günstige Wohnung über Airbnb im beliebten Bezirk Miraflores gebucht und sind nach fast 5 Wochen Camping vor Freude über so viel Platz, eine dauerhaft heiße Dusche mit ordentlichem Wasserdruck und gutem WLAN fast ausgeflippt 🥳😅.
Noch bevor wir am ersten Morgen die Stadt das erste Mal erkundeten, haben wir den Aufenthalt von vier auf sechs Nächte verlängert und einige Tage danach direkt noch einmal um ein paar Tage, sodass wir hier gut 1,5 Wochen verbringen konnten 🤩.
Vor unserer Ankunft wussten wir ehrlich gesagt nicht viel von Lima, sodass wir die Tage einfach auf uns wirken ließen und nach und nach einiges Interessantes erfahren konnten.
Die Temperaturen lagen die ganze Zeit tagsüber bei ca. 25 Grad, es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die einem wirklich schnell den Schweiß ausbrechen lässt und die Stadt ist meistens in eine von der kontinuierlich über den Pazifischen Ozean heranziehenden dichten Nebeldecke gehüllt, sodass man oft kaum die Spitzen der Hochhäuser, geschweige denn die Aussicht an der Küste bewundern kann.
Miraflores gilt als eines der reichsten Stadtviertel Limas und das sieht man auch. Die Straßen sind super sauber, an jeder Ecke steht ein Wachschutz und die Gebäude sind sehr gepflegt und ebenfalls bewacht. Die Promenade und die Parks an der Küste sind wunderschön hergerichtet und so teilten wir uns diese auf unserer morgendlichen Laufrunde mit zahlreichen anderen Joggern, Gewichthebern, Gruppensportlern inklusive Personal Trainern und Hundesittern mit ihren jeweils mindestens vier bis fünf Vierbeinern, während sich unten im Meer die unzähligen Surfer vergnügten.
Die nächsten Tagen verschaffen wir uns im Nebel erst mal einen Überblick von Miraflores, besuchen den Parque del Amore, den Leuchtturm Faro La Marina und das Open Air Einkaufszentrum Larcomar, das in die Küste hinein gebaut wurde, bevor wir im Parque Kennedy, dem alten Zentrum von Miraflores, zahlreiche Straßenkünstler, einen kleinen Platz, an dem auch mal einfach getanzt werden kann und viele, viele Katzen bewundern können: Der Park wird auch „Park der Katzen“ genannt, da hier unzählige „wilde“ Katzen leben. Sie sollen ursprünglich dorthin gebracht worden sein, um sich um die unerwünschten Ratten zu kümmern. Nach dem dies erledigt war, leben sie dort ein wohl ganz schönes Leben, werden täglich auf Kosten der Stadt gefüttert, sind geimpft und werden mit allem versorgt, was so zu einem gesunden Katzenleben dazugehört.
In Miraflores waren wir dann auch direkt zwei mal die angepriesene peruanische Küche austesten:
Im La Terrazza überraschte uns ein super netter Kellner mit leckeren Pisco Sour, tollen Tapas und einem unglaublich gut gewürzten Hot Chicken Ceviche, einige Lima-Tipps gab es noch inklusive.
Einige Tage später gönnten wir uns leckere Garnelen in einer wahnsinnig tollen Sauce als Vorspeise und ein hervorragendes Steak im Fuego Lima.
Es macht uns total Spaß, unbekannte (Gewürz-)Variationen zu probieren, richtig scharfe aber trotzdem leckere Saucen zu kosten und dazu peruanische Cocktails zu schlürfen 😋😍.
Als es nach einigen Tagen purer, weißer Nebelwand doch doch noch klar wird, können wir endlich auch ein paar schöne Fotos an der Küste machen und spazieren bis in das nächste Viertel Barranco. Barranco liegt im südlichen Teil von Lima und wird sogar teilweise als eines der angesagtesten Viertel der Welt gehandelt.
Unten vom Meer kommen wir durch die Bajada de los Baños, eine natürliche Schlucht, die im Laufe der Zeit zu einer belebten Fußgängerpromenade mit Bars, Cafés und Restaurants geworden ist, wieder oben auf die Küstenpromenade und zur sog. Seufzerbrücke oder Puente de los Suspiros. Es ist eine alte Holzbrücke aus dem Jahr 1876, deren Legende nach ein Wunsch wahr wird, wenn man es schafft, die Luft so lange anzuhalten, bis man die (zugegeben nicht sehr lange) Brücke überquert hat. So eine Möglichkeit haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind mit hochrotem Kopf auf der anderen Seite angekommen 😁🥵🥳.
Am Abend besuchten wir den Circuito Mágico del Agua im Parque de la Reserva, eine wirklich beeindruckende, halbstündige audiovisuelle Laser-Show inmitten von dreizehn Brunnen.
Da gibt es den Brunnen der Fantasie, den Regenbogen-Brunnen, oder einen 35 Meter langen Wassertunnel, durch den man gehen kann – sie alle leuchten in verschiedenen Farben und lassen ihr Wasser zum Takt der Musik tanzen.
Das Highlight: Auf einem Wasserbildschirm wird auf 95 Metern Länge eine Show projiziert. Kurz um, es ist wirklich ein einmaliges Spektakel, das wir so noch nicht gesehen haben.
Am Mittwoch verließen wir dann einmal die Küste und fuhren in das eigentliche Zentrum Limas, zum Plaza de Armas, wo sich auch der Präsidentenpalast befindet. Hier fanden wir zunächst ziemlich viele Polizisten und andere Sicherheitskräfte vor, die den Platz gewissermaßen abgesperrt hatten. Man durfte nur am äußersten Rand des Platzes und nur in eine Richtung laufen, was der Schönheit aber keinen Abbruch tat und eigentlich mit den wenigen Menschen sehr angenehm war ☺️. Leider verpassten wir aber so den Wachwechsel am Präsidentenpalast und was an diesem Tag genau los war, konnten wir auch nicht herausfinden.
Ein paar Seitenstraßen weiter eröffnete sich uns der Blick auf den Cerro San Cristóbal, einem mittlerweile katholischen Wallfahrtsort. Die unterhalb des Gipfels liegenden bunten Häuser wirken aus der Ferne freundlich und hübsch, sind in Wirklichkeit aber sogenannte „informelle Siedlungen“, die von starker Armut und hoher Kriminalität geprägt sind und im Grunde nichts anderes als Slums oder Favelas sind. Vom Zentrum aus fahren mittlerweile Touristenbusse dorthin und es wird dringend davon abgeraten, selbst auf den Hügel und damit durch die Siedlungen zu spazieren.
Wir haben heute aber sowieso andere Pläne und stürzen uns in das an das Zentrum angrenzende Chinatown. Hier tummeln sich auf einmal in den kleinen Straßen so viele Menschen, ein Geschäft reiht sich an das nächste und man kann kaum feststellen, wer den meisten (sorry) Schrott verkauft. Auch wenn ein jeweiliges Chinatown in den vielen Metropolen oft immer gleich wuselig und voll ist, ist es auch immer wieder ein Erlebnis. Wir kommen in eine riesige Markthalle, in der es einfach alles gibt, was das Lebensmittelherz begehrt, auch wenn vieles nicht ganz unserem Verständnis von Hygiene entspricht 😷😅.
Es dauert einige Zeit, bis wir aus dem Gewusel wieder hinausfinden und sind wirklich etwas erschlagen. Der Lärm und die Hektik würden wir genau einen Tag aushalten und auch, wenn uns das schon vorher bewusst war, lässt uns der Anblick dieser unfassbaren Massen an (oft wirklich unnötiger) Ware irgendwie etwas traurig und nachdenklich zurück.
Zurück in Miraflores können wir auf der Suche nach einem (wirklich notwendigem) Eis noch einen wunderschönen Sonnenuntergang bewundern, bevor wir dann unsere etwas müden Füße hochlegen und den Abend genießen.
Am nächsten Morgen müssen wir unsere Airbnb-Wohnung wechseln und bringen daher unsere Sachen erstmal in die nur wenige Minuten entfernte neue Wohnung und richten uns neu ein, bevor wir uns für das Highlight am Abend fertig machen: die peruanische Fußballnationalmannschaft spielt in der WM - Qualifiaktion das vorletzte Spiel in und gegen Uruguay ⚽️. Wir sehen schon tagsüber zahlreiche Fans durch die Stadt laufen, hupen und feiern, sodass wir uns das Spiel und Stadtspektakel auf keinen Fall entgegen lassen wollen. Im Partyviertel von Miraflores herrscht schon Stunden vor dem Spiel eine ausgelassene Feierstimmung, die Kneipen sind brechend voll und wir ergattern auch noch einen guten Platz im „Liverpool“. Die Uruguayer gehen 1:0 in Führung, die Peruaner spielen motiviert, die Fans fiebern mit, Gläser gehen zu Bruch, als die Mannschaft den Ausgleich geschafft zu haben scheint, das Tor aber dann nicht anerkannt wird (die Torlinientechnik wurde hier jedenfalls noch nicht angewendet) 😕 und so geht das Spiel leider mit 1:0 aus. Die Fans sind trotzdem gut drauf und auch wir haben einen tollen, spaßigen Abend in Lima.
An unserem vorletzten Tag besuchen wir das Huaca Pucllana Museo de Sitio, wo wir die Überreste einer aus Lehm und Ton bestehenden Pyramide mitten in Miraflores besichtigen. Die Pyramide diente als wichtiges zeremonielles und administratives Zentrum für die Förderung der Lima-Kultur , einer Gesellschaft, die sich zwischen 200 und 700 n. Chr. an der peruanischen Zentralküste entwickelte.
Die gebräuchlichste Bautechnik damals war die des "Bücherregals" und besteht darin, die Lehmziegel vertikal nebeneinander zu platzieren, wobei Mörtel oben und unten in den Reihen angebracht wird und Leerräume zwischen ihnen gelassen werden. So wurde dem Bau ein erdbebensicherer Charakter verliehen.
Die Überreste bestehen heute auch deswegen noch, weil es in Lima so gut wie nie regnet. Wie wir lernen, erkennt man solche Städte an den meist flachen Dächern der Gebäude ohne Dachrinnen und natürlich an den fehlenden Gullideckeln💡- logisch.
Wie wir später noch nachlesen, herrscht in Lima daher aber auch akute Wasserknappheit. Zwar befinden sich in Peru 70 % der tropischen Gletscher und über 5 % der globalen Oberflächenwasserressourcen der Erde, das Wasser im Land ist aber sehr unterschiedlich verteilt. Lima ist die zweit größte Wüstenstadt, es regnet im Schnitt 13 Millimeter pro Jahr. Das ist so viel wie in Deutschland durchschnittlich in einer Woche. Das Wasser wird den drei Flüssen, Rímac, Chillón und Lurin, die in den Anden entspringen, entnommen, sodass die Stadt fast vollständig vom Niederschlag in den Anden abhängig ist. Mit der starken Zuwanderung bekommen immer weniger Menschen einen Zugang zu Wasserversorgung, weil neue Stadtteile auch in ungünstigen Lagen wie z.B. an Berghängen entstehen. Es “lohnt“ sich nicht in die schwer zugänglichen Gebiete Wasserleitungen zu legen. Vor allem in den Armenvierteln haben Millionen Menschen kein fließendes oder nur dreckiges Wasser. Ihre einzige Möglichkeit ist überteuertes Wasser von Wassertrucks zu kaufen, die zwei oder dreimal in der Woche vorbeikommen. Rund 20% der Menschen Limas sind davon betroffen.
Gründe für diese Situation gibt es mehrere. Neben der Verschärfung durch den Klimawandel, ist das Bevölkerungswachstum ein zusätzliches Problem. Mehr Menschen benötigen mehr Wasser und mehr Lebensmittel, die bewässert werden müssen. Der Hauptgrund ist aber der Mangel an Nachhaltigkeit. Da werden die Parks in den Nobelgegenden statt den Feldern bewässert, da wird jede Menge Wasser durch kaputte Leitungen und durch das verschwenderisches Nutzungsverhalten von Teilen der Bevölkerung verschwendet. Während also die reichen/reicheren Viertel Leitungswasser aus den Anden quasi All-inclusive mit ihrer Miete erhalten und daher „keinen“ Grund haben, mit diesem sparsam umzugehen, wird in die Armenviertel das Second-Hand Wasser für teures Geld geliefert.
Lösungsideen bestehen: so kann zum einen aus dem dichten Nebel, der viele Monate über der Stadt liegt, Wasser gewonnen werden. Zum anderen müsste viel mehr in die Wiederverwendung des Wassers investiert werden (aktuell werden nur 17 % des Wassers gesäubert und wiederverwendet).
Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation schnellstmöglich verbessert.
Unseren letzten Tag starten wir dann noch mit einer letzten Laufrunde an der so schön bewässerten Küste, wuschen noch einmal unsere Klamotten im Sparprogramm durch und aßen im Dada Restaurant in Barranco Ceviche (kleingeschnittener, roher Fisch in einer „Leche de Tigre“ (Tigermilch), serviert mit Zwiebeln, Maiskörnern und Süßkartoffelpüree) als Vorspeise, sowie Meeresfrüchtevariationen mit Nudeln bzw. Reis. Auch hier wurden wir super verwöhnt, alles schmeckte hervorragend und das wird mit Sicherheit nicht unser letztes Ceviche gewesen sein 😋.
Danach ging es zurück ins Apartment und es wurde Zeit, wieder die Backpacks zu packen, bevor es morgen dann weiter in Richtung Norden geht.
Lima ist eine tolle Stadt, die uns mit ihren freundlichen Einwohnern, schönen Parks und abwechslungsreichen Bezirken wirklich sehr gefallen hat. Um so mehr man auch über die nicht so schönen Dinge erfährt, merken wir auch, wie gut es uns doch geht und wollen das auch nicht vergessen 😔😌.Leia mais
Viajante
Guten Flug und guten Start für euer Abenteuer!
ViajanteGuten Flug! Und guten Start ins Abenteuer!🛫
Viajante
ich habe alles entdeckt, aber die Bilder werde nicht gut geladen,ich probiere weiter Küsse für Dich!