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  • Day 147

    NYC und der Versuch, auszureisen

    July 3, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Als wir in NYC landen, kriegen wir unser Gepäck vollständig und in ganzen Teilen zurück, um es gleich wieder bei der Gepäckaufbewahrung abzugeben. Unser nächster Flug nach Doha, Katar startet erst um 0:55 Uhr und so lassen wir es uns nicht entgehen, noch einen kurzen Abstecher nach Manhattan zu machen 🤩. Also, ab in die Metro und eine knappe Stunde später stehen wir schon am One World Trade Center und den Memorial Pools. Verrückt. Auch zum wiederholten Male an diesem Ort, bekommen wir wieder ein wenig Gänsehaut bei der Vorstellung, was hier vor mittlerweile fast 21 Jahren passiert ist.

    Von hier aus laufen wir noch zur südlichen Spitze von Manhattan, in den Battery Park, begrüßen kurz die Freiheitsstatue aus der Ferne, um uns dann bei der nun langsam untergehenden Sonne noch auf den Weg zur Brooklyn Bridge zu machen. Hier ist schon die Hölle los, zahlreiche Touristen schieben sich langsam über die Brücke und wir mitten drin 😍! Die Sonne hinter uns blitzt immer wieder durch die Hochhäuser und die Kulisse ist einfach atemberaubend. Wir bekommen beide richtig Lust, den ganzen Abend und die Nacht noch hier zu verbringen, aber leider rast die Zeit uns davon. Daher schaffen wir es nur noch nach Brooklyn in den Bridge Park für ein paar Schnappschüsse auf die Skyline von Manhattan, bevor wir schon wieder zurück in die Metro hüpfen 😔.

    Glücklich darüber, die Zeit noch so schön erleben zu dürfen, anstatt Stunden am Flughafen zu sitzen, geben wir unser Gepäck auf und sitzen wenig später mit all den anderen Passagieren an unserem Gate. Als das Boarding los gehen soll, kommt die erste Durchsage, dass sich der Flug ein wenig verspäten wird, da noch ein Crewmitglied fehlt. Als sich diese Durchsage fünfmal wiederholt hat und es jetzt eigentlich Zeit zum Abflug wäre, trauen wir unseren Ohren nicht und ich muss eine andere Passagierin fragen, ob ich es richtig verstanden habe: der Flug findet in dieser Nacht nicht mehr statt, sondern erst am nächsten Mittag um 14 Uhr.
    Und so sitzen wir hier erstmal etwas perplex und wissen nicht wohin mit uns. Haben wir nicht vorhin noch einen Witz gemacht, als wir aus Manhattan weg mussten, wie doof es jetzt wäre, wenn der Flug verspätet wäre und wir doch noch hätten bleiben können 🤯🤯.
    Die ersten Passagiere werden laut und brüllen herum und wir stellen uns nun erstmal am Schalter an, um ein Hotel organisiert zu bekommen und zu erfahren, was mit unserem Anschlussflug in Doha passiert, den wir so natürlich verpassen.
    Als wir endlich an der Reihe sind, wird uns nur gesagt, dass wir uns selber um ein Hotel bemühen müssen, die Airline erstattet die Kosten für ein Zimmer in Höhe von 100$ 🤣🤣. Abgesehen davon, dass es mittlerweile 01:00 Uhr und heute der amerikanische Nationalfeiertag ist, befinden wir uns immer noch in den USA und in NYC 🤯. Maximal genervt beschließen wir also, am Flughafen zu bleiben und uns die Extrakosten (+ die Nerven für das Zurückfordern der Hotelkosten) zu sparen.
    Wir verbringen also eine kurze, unbequeme und kalte Nacht auf dem Boden des JFK Flughafen, während die Putzmaschine um uns herum fährt 😅🙈, bevor wir am nächsten Morgen guter Dinge in den Tag starten. Da wir immer noch nicht wissen, was mit unserem Anschlussflug passiert, stellen wir uns wieder am Schalter an, wo bereits eine ewig lange Schlange wartet 😖. Und hier werden wir dann auch den ganzen Tag verweilen…

    Und spätestens jetzt müssen wir uns einmal kurz auskotzen, denn so einen Sauhaufen haben wir noch nicht erlebt.

    Während der Flieger, der um 14 Uhr starten soll, schon am Gate steht, werden alle Passagiere, die von Doha weiterfliegen wollen, an diesen einen Schalter geschickt. Hier passiert nur leider gar nichts, so dass wir nach zwei Stunden bereits einen Meter in der Schlange voran gekommen sind. Andere Passagiere schicken schon Familienmitglieder zum Gate, um up to date zu bleiben. Es ist bereits nach 14 Uhr, wir wissen nicht, ob der Flieger fliegt, ob er uns mitnimmt, wo unser Gepäck ist und auch sonst erfährt man einfach rein gar nichts. Die vier Damen am Schalter gehen jede Stunde abwechselnd oder gemeinsam in die Pause, sodass teilweise nur noch eine Dame für uns alle da ist und dann lassen sie uns auch noch spüren, wie genervt sie von uns sind…als hätten wir uns diese beschissene Situation ausgesucht 🙄.
    In der Warteschlange ist die Stimmung natürlich entsprechend, parallel wird teilweise versucht über die Hotline etwas zu erreichen, aber alles vergeblich. Eine junge Frau unseren Alters hängt stundenlang in der Warteschleife von American Airlines und versucht den online noch erhältlichen Abendflug für sich und ihre Familie nach Doha und weiter nach Karatschi zu bekommen. Die verfügbaren Plätze sind leider alle in der 1. Klasse, die Differenz für diese 5.000 $ Plätze soll doch dann aber bitte sie zahlen 🤣🤣🤣. Wir feiern sie für ihre konsequente Art, die Plätze kriegt sie natürlich trotzdem nicht. Da fliegen die lieber mit leeren 1. Klasse-Plätzen, als sie für selber verbockten Mist an Gäste aus der Holzklasse zu vergeben. Fast etwas Deutsch, verschenkt wird hier nix 🤯🤯🤯.
    So langsam kommt die Nachricht vom Gate bei uns an, dass der Flieger tatsächlich nur diejenigen mitnimmt, die in Doha bleiben und keinen Anschlussflug haben. Diese Passagiere sitzen nun auch schon seit 13 Uhr im Flieger, bis dieser dann gegen 17 Uhr tatsächlich (ohne uns) abhebt.
    Währenddessen stehen wir immer noch in der Schlange und wissen immer noch nicht, ob der Flieger unser Gepäck mitgenommen hat oder nicht, bis wir um 19 Uhr endlich mit der freundlichsten und wohl fähigsten Person am Schalter sprechen dürfen. Auch wir sind mittlerweile zu müde, um uns aufzuregen und nehmen alle Infos so hin:
    Wir wurden auf den nächsten Flug am 05.07 um 22 Uhr umgebucht, inkl. 9h Aufenthalt in Doha, bis es dann nach Windhoek weitergehen soll. Wir kriegen jetzt automatisch ein Zimmer im Hilton Airport Hotel (wieso geht das heute so einfach und gestern nicht??) plus Shuttle und einen 12$ Essengutschein für den Flughafen. Zwei der drei Gepäckstücke sollen wohl schon auf dem Weg nach Doha sein, eins müssen wir wieder abholen und morgen neu einchecken. Na toll, denken wir. Nicht mal das kriegen die hin, im System ist doch ersichtlich, dass wir 3 Gepäckstücke aufgegeben haben.
    Als wir zum Gepäckband gehen, liegen aber doch beide Rucksäcke da und wir hoffen, die Dame hat sich nur vertan und die grüne Kiste ist im Flugzeug.
    Im Hotel angekommen, werfen wir die Pläne, den Abend noch mal in die Stadt zu fahren und das Feuerwerk zu den Festlichkeiten des Unabhängigkeitstages am 04.07 anzuschauen, über den Haufen. Fix und fertig gehen wir duschen, bestellen was zu essen und schlafen ein.
    Netterweise hat uns die Dame an der Rezeption erlaubt, bis 14 Uhr im Zimmer bleiben zu können, ohne für einen späten Check-Out extra bezahlen zu müssen. Das Frühstück für jeweils 21 $ ist leider nicht inbegriffen und so kommen wir hungrig kurz nach 14 Uhr ein weiteres Mal am Flughafen an, wo wir die 12 $ Gutscheine für Sandwich und Salat einlösen und noch ordentlich drauf zahlen dürfen 🤯.

    In der Zwischenzeit konnten wir zum Glück auf Grund der Kulanz des Hotels das Zimmer in Windhoek stornieren und auch den Mietwagen noch kostenfrei umbuchen. All das wären Kosten, die hier von der Airline nicht übernommen werden müssen 🤯🤯🤯.
    Um 18 Uhr haben wir endlich unsere neuen Boardkarten in der Hand, haben die Rucksäcke ein weiteres Mal eingecheckt und können dann auch pünktlich in den Flieger nach Doha einsteigen. Was für eine Erleichterung 😅. Der 13h Flug ist trotz der langen Dauer sehr angenehm, ein paar Stunden Schlaf zwischen dem ständig servierten und für einen Flug recht guten Essen sind auch drin und so kommen wir pünktlich gegen 22 Uhr Abends in Doha an. Immerhin!
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