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  • Day 197

    Kap Agulhas

    August 22, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach einer guten 2h Fahrt von Hermanus kommen wir am Nachmittag am Kap Alguhas an.
    Der erste bekannte europäische Seefahrer, der 1488 Kap Agulhas erreichte, war natürlich wieder mal der Portugiese Bartolomeu Dias. Cabo das Agulhas ist portugiesisch für ‚Kap der Nadeln‘. Vermutlich gaben ihm die Seefahrer den Namen wegen seiner zahlreichen Felsen und Riffe. Das Aufeinandertreffen verschiedener Meeresströmungen führt oft zu hohem Wellengang, die Gewässer um Kap Agulhas gelten deswegen und wegen der Riffe als sehr gefährlich. Eine andere Theorie besagt, dass im 15. Jahrhundert dort die Kompassnadel genau zum geographischen Nordpol zeigte, d. h. die magnetische Deklination genau 0° groß war.
    Das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents, nicht, wie oft angenommen, das Kap der Guten Hoffnung. Der 20. Meridian, der in etwa auf dem Kap Agulhas liegt (genau verläuft er ca. 150 m östlich), stellt die geografische Grenze zwischen Atlantischem und Indischem Ozean dar.

    Wir sind hier in einer schönen Wohnung direkt am Wasser einquartiert und der Wind fegt uns schon gut um die Ohren. Nach unserer morgendlichen Wanderung in Hermanus gehen wir am Abend noch zum besten Italiener im Ort (viel Auswahl gibt es hier nicht 😅) und schauen anschließend im Irish Pub im Nachbarort Struisbaai vorbei. Hier trifft sich die Dorfbevölkerung am Abend auf ein bis 15 Bier 😅 und wir bekommen von einem netten Herren direkt zwei Oyster-Schnäpse ausgegeben. Irgendwann geht er uns aber mit seiner etwas penetranten Art auf die Nerven und wir beschließen lieber nach Hause zu gehen und fallen auch ziemlich müde ins Bett.

    Am nächsten Morgen mache ich den großen Fehler, „entspannt“ an der Küste joggen zu gehen und merke auf dem Rückweg, wieso es bis dahin so überraschend einfach lief 😅. Der Gegenwind ist jetzt so dermaßen heftig, dass ich ständig Pausen machen muss und laut fluchend und fix und fertig zurückkomme. Zum Glück haben wir in der Wohnung eine richtige Wellnessoase als Badezimmer und die Badewanne ruft förmlich nach mir 🛁 🙈.

    Danach geht es erstmal zur Wäscherei und anschließend in den Fischerladen für Manu, damit er sich für die nächste Angeleinheit eindecken kann. Immerhin zählen die Gewässer um das Kap zu den fischreichsten der südafrikanischen Küste 🤩😋.
    Allerdings ist es an der felsigen Küste gar nicht so einfach, eine gute Stelle zu finden und so fahren wir einige Kilometer der Küste ab und landen am Ende am kleinen Hafen von Struisbaai. Hier stehen bereits ein paar Angler und so versucht auch Manu kurz vor Einbruch der Dunkelheit noch sein Glück, während ich kleinen Fingerottern beim Abendessen zuschaue 😍 und den wahnsinnigen Sonnenuntergang bewundere.
    Am Abend finden wir uns dann wieder im Irish Pub ein, um in Manus Geburtstag reinzufeiern, werden aber bereits um 23 Uhr zur letzten Runde aufgefordert 😔. Immerhin können wir den Barkeeper aber noch zwei Biere für zu Hause abschwatzen, damit wir irgendwas zum Anstoßen haben 🙈🥳.

    Manus Geburtstag verbringen wir dann wieder am Hafen beim Angeln und nach dem gestrigen ersten, aber nur kurzen Versuchen, dem Wechsel zu Muscheln und anderem stickenden Zeug 🤢 als Köder und einem kleineren Haken, beißen dann auch zwei der schönen, großäugigen Fische an 🤩. Heute ist es noch windiger als die Tage zuvor und so machen wir immer wieder kleine Pausen in dem nahe gelegenen Lokal am Hafen. Das ununterbrochene Peitschen des Windes ist auf Dauer ganz schön anstrengend und natürlich auch irgendwann kalt.

    Nun stand nur noch der obligatorische Besuch des südlichsten Punktes Afrikas an. Auch hier ist ein Schild aufgestellt und die Grenzlinie der beiden Ozeane vermerkt, sowie eine riesige 3D Karte des Kontinents. Auch hier bläst es uns fast ins Meer und wir müssen das Handy richtig fest halten, sodass wir uns hier nicht lange aufhalten (können).

    Ansonsten gibt es hier am Kap nichts weiter zu sehen, der kleine, sich aber noch in Betrieb befindliche und damit zweitälteste funktionierende Leuchtturm Afrikas, ist aktuell zur Besichtigung geschlossen, hier und überall in der Gegend wird wie verrückt gebaut. Gefühlt in jeder freien Grünfläche steckt ein „zum Verkauf“ - Schild, wir würden gerne in 10 Jahren noch einmal vorbei kommen und sehen, was sich hier alles verändert hat 😐.
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