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  • Day 413

    Kyzyl-Art-Pass 4336m

    August 23, 2023 in Tajikistan ⋅ ☁️ 3 °C

    Im Dorf sind noch andere BackPacker. Ich treffe zwei französische Radfahrer und noch andere wieder, die auch schon im Hostel in Osh waren.
    Bevor ich losfahre, kaufe noch Lebensmittel für ein paar Tage ein. Dann geht’s Richtung
    Tadschikistan. Die Grenze ist erst seit kurzem wieder geöffnet. Allerdings nur für Touristen. Der Grenzübertritt muss vorher beim kirgisischem Tourismusministerium angemeldet werden. Das Procedere wurde ausführlich in Chat-Gruppen und von anderen Reisenden, die ich getroffen habe erklärt. Allerdings haben auch Reisende berichtet, dass es nicht immer reibungslos funktioniert. Es wurde von Wartezeiten bis zu 23 Stunden berichtet. Ich hatte zu schlecht recherchiert und war nicht darauf vorbereitet, dass sich die Grenzübergangsstelle schon 19 km vor der eigentlichen Grenze befindet. Eigentlich wollte ich erst morgen die Grenze überqueren und jetzt stand ich schon am frühen Nachmittag vor dem geschlossenen Tor. Es waren zwei französische Overländer dort, die warteten seit 20 Minuten. Als sie abgefertigt waren, durfte ich auf das Gelände. Die Beamten wollten in alle Taschen schauen und waren ziemlich neugierig. Danach gab es in der Abfertigungshalle den Ausreisestempel in den Pass. Dort lag auch der dicke Ordner mit den Unterlagen von allen, die den
    Grenzübertritt angemeldet hatten. Kein Wunder, dass es da Probleme und ein ziemliches Durcheinander gibt. Ich wurde vorher auch gefragt, wann ich das Mail geschrieben hatte. Anscheinend hatte das beim Auffinden meiner Unterlagen geholfen. Ein anderer Beamter suchte gerade die Anmeldungen von zwei russischen Motorradfahrern, die aus der Gegenrichtung kamen. Ansonsten gab es zu diesem Zeitpunkt niemandem, der die Grenze überqueren wollte. Für mich hat der Grenzübertritt ungefähr 1 Stunde gedauert. Auf meine Frage, ob ich irgendwo vor der eigentlichen Grenze zelten könnte, sagte mir der Grenzbeamte, dass es zu gefährlich sei und ich heute noch in Tadschikistan einreisen soll. Ich hatte schon ziemlich viele Kilometer in den Beinen und jetzt musste ich noch über den 4336m Meter hohen Kyzyl-Art-Pass auf ziemlich schlechter Straße fahren. Ich begegnete insgesamt sechs Backpackern. Vier Franzosen beklagen sich, dass sie keine Mitfahrgelegenheit für den Grenzübertritt hatten. Sie mussten alles laufen und hatten noch 15 km vor sich. Ca zwei km vor der Passhöhe gab es noch einen Kontrollposten. Oben auf dem Pass angekommen war es schon extrem windig und ich war total durchgefroren und ziemlich ko. als ich dann nach weiteren 2 km beim tadschikischen Grenzposten angekommen bin. Die Beamten waren sehr freundlich. Es gab keinen Computer. Meine Personalien wurden per Hand in ein großes Buch fein säuberlich eingetragen. An der Grenzstation waren noch zwei andere deutsche Radfahrer, Julia und Marc, die aus der Gegenrichtung kamen. Es war schon spät und wir durften in einem der Gebäude vom Grenzposten übernachten. Julia hat noch für uns und einem der Grenzbeamten gekocht. Wir hatten einen sehr sympathischen Austausch über unsere bisherige Reise. Es gab viel zu erzählen und zu berichten, schließlich haben wir schon einiges auf unseren Fahrradreisen erlebt.
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