Endlich in Brandenburg!

Nach gut 580 km quer durch Deutschland erreichten wir heute endlich die Havel und damit Brandenburger Gewässer. Heimatgefühle kamen auf, denn jetzt war es nicht mehr weit! Nach der SchleuseRead more
Nach gut 580 km quer durch Deutschland erreichten wir heute endlich die Havel und damit Brandenburger Gewässer. Heimatgefühle kamen auf, denn jetzt war es nicht mehr weit! Nach der Schleuse Wusterwitz öffnete sich der Kanal zu einer ausgedehnten Seenlandschaft. Eine Wohltat für die Augen, dieser Weitblick nach der Enge der Kanäle in den letzten Tagen. Berufsschifffahrt war hier kaum noch vorhanden. So konnten wir die Idylle hier genießen.
Bei Paretz bogen wir in den Havelkanal ab, quasi die Umfahrung von Berlin. Durch die Stadt wollten wir nicht, denn wir waren ja nicht auf Urlaubsfahrt und es zog uns nun massiv Richtung Heimat. Der Havelkanal bot mit seinen bewachsenen Ufern eine überraschend natürliche Idylle.
Ganz stressfrei kamen wir so an unserem heutigen Zielhafen Brieselang an. Die meisten Boote hier waren schon ausgekrahnt und außer uns gab es keine weiteren Gastlieger. Abendessen gab es wieder aus der Bordküche und nach einem weiteren Film aus der Mediathek war auch heute zeitig Nachtruhe angesagt. Die Reisestrapazen der letzten Tage machten sich nun doch langsam bemerkbar.
Schleusen: 2
Motorstunden: 8 h
Tagesetappe: 70 km
Gesamtdistanz: 641,5 kmRead more
Heute fühlte ich mich zum ersten Mal richtig ausgeschlafen. Mit frischer Energie ging es auf die vorletzte Etappe. Ein letztes Stück Havelkanal, links rum zum Oder-Havel-Kanal und durch Oranienburg durch zum Malzer Kanal. Die Strecke wurde immer einsamer und ursprünglicher. Die bunten Farben des Laubes und die leicht regnerische Witterung unterstrichen die herbstliche Stimmung.
Schleuse Liebenwalde war unsere erste Schleuse in Brandenburg in Selbstbedienung. Dabei muss man vor der Schleuse anlegen, einen grünen Hebel bedienen, nach Aufforderung in die Schleuse einfahren und auch dort wieder einen grünen Hebel bedienen. Kurz nach der Schleuse kam schon die Klappbrücke Liebenwalde. Diese hat feste Öffnungszeiten. Wir schafften die vorletzte Öffnung um 15:45 Uhr und kamen so vergleichsweise früh am heutigen Zielhafen an.
Die Gästestege, die alle keine Seitenstege hatten, waren komplett leer. Wir legten einfach quer an und blockierten so mehrere Liegeplätze, denn über Bug oder Heck wollten wir nicht aussteigen. Die etwas maulige Servicekraft des Hafenbistros ("Wo finde ich denn den Hafenmeister?" - "Der buddelt da.") wies uns den Weg zum etwas mauligen Hafenmeister ("Hallo, wir haben gerade angelegt." - "Ja, macht ja nüscht."). Der hatte zum Glück nichts gegen unsere Liegeposition einzuwenden. Im Sommer, wenn alles voll ist, dürfte es für die Marie aber problematisch sein, hier anzulegen. Ein Hausboot, das eine Stunde später ankam, hatte mehr Probleme und machte nach einem nicht ganz unfallfreien Manöver am Steg uns gegenüber fest.
Da wir uns nun schon quasi in heimatlichen Gefilden befanden, bekamen wir zum Abend Besuch aus Templin, mitsamt 🐕 und leckerem Abendessen. Danke für deinen Besuch, liebe Frau Anglerin 🫶
Schleusen: 3
Klappbrücken: 1
Motorstunden: 7,5 h
Tagesetappe: 51,2 km
Gesamtdistanz: 692,7 kmRead more
Heute Morgen konnten wir uns Zeit lassen, denn die Klappbrücke würde erst um 9:45 Uhr öffnen. Wir sahen sicherheitshalber zu, vor dem Kamikaze-Hausboot aus dem Hafen zu manövrieren, und waren deshalb schon ca. 10 Minuten vor der Brückenöffnung in Warteposition.
Kaum in den Vosskanal eingebogen, wurde es plötzlich sehr neblig. Huh! Wie gruselig! Es war gerade noch genug Sicht, um vorsichtig weiterfahren zu können. Zum Glück ist hier wenig Verkehr. Den Schleusenvorgang in Zehdenick hatte schon ein wartendes Boot eingeleitet und wir konnten praktischerweise mit rein rutschen. Hinter Zehdenick wurde die Havel richtig kurvig, so dass wir mit unserer Geschwindigkeit weiter runtergehen mussten. Diesen Teil der Havel bin ich ja vor Jahren schon mal gefahren. Aber an diese kurvigen Passagen kann ich mich nicht erinnern. Dann verließen wir die Havel und bogen in die Templiner Gewässer ein. Ab hier ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 6 km/h begrenzt. Also tuckerten wir durch wildromantische Landschaften gemächlich Richtung Zielhafen. Ich wusste gar nicht, dass das Templiner Hinterland so viel unberührte Natur zu bieten hat.
Und dann war es endlich soweit! Inzwischen hatte sich der Nebel verzogen und in der tiefstehenden Herbstsonne fuhren wir in den neuen Heimathafen ein. Unter tosendem Applaus der wartenden Menge (ok, es waren vier Personen) legten wir an und genehmigten uns erstmal das obligatorische Anlegebier. So viel Zeit musste sein!
Das war es jetzt also, das Abenteuer Überführung. Es war anstrengend, es war aufregend, wir haben viel gesehen und erlebt und das Boot mit all seinen Eigenheiten besser kennengelernt. Und das wichtigste: die Mary Read hat uns zuverlässig nach hause gebracht. Aber ohne euch, meine lieben Freunde, wäre das alles nicht möglich gewesen. Danke Smutje-Clown, Ingo, DerAngler, Hi Ke und Frau Anglerin!
Schleusen: 4
Klappbrücken: 2
Motorstunden: 7 h
Tagesetappe: 46,2 km
Gesamtdistanz: 738,9 kmRead more
TravelerEs war schön, dabei gewesen zu sein. Habe tolle Eindrücke quer durch Deutschland aus einer speziellen Perspektive, gehabt. Aber die Natur in Brandenburg war etwas Besonderes. Danke ,daß ich dabei sein durfte.
Smutje-ClownEs war ein großes, spannendes, schönes und unvergessliches Abenteuer! Danke dafür! 🥰
Traveler
schön!