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  • Day 32

    25. Etappe-Piacenza-Fiorenzuola d'Arda

    August 1, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute morgen bin ich gleich um sechs Uhr los, um dem morgendlichen Verkehr etwas zu entgehen. Tatsächlich ging es lange durch ein Industriegebiet, um dann in einem Autobahnkreuz/Auffahrten zu enden, wo ich sprachlos davor stand und sagte: Nee, der Weg führt nicht im Ernst da jetzt durch, oder?! Doch! In Deutschland völlig undenkbar und vielleicht sogar strafbar, behaupte ich jetzt mal. Kurz danach gab es eine Bar und Kaffee, Klo und Pistazien-Croissant. Ich hatte den alten Weg auf meiner App abgespeichert, der neue wollte noch die Schnellstraße entlang. Ich entschied mich für den alten Weg, wird schon irgendwie klappen. Seit gestern bin ich, seit ich den Fluss Po überquert hatte, in der nächsten Region Emilia-Romagna angekommen, keine Reisfelder mehr, sondern stattdessen Tomatenfelder (wachsen niedrig, Flaschentomaten) und Maisfelder.
    Mein Weg führte also an einer Landstraße an den Tomaten entlang, da muss man auch aufpassen, weil manche Autos nah an einem vorbei sausen. Kurze Zeit später ging ich gemütlich an einem ausgetrockneten Fluss, um, als es scheinbar nicht mehr weiter ging wieder ein gutes Stück zurück und durch das Flussbett zu laufen. Da hätte ich schon auf die andere Seite gehen sollen! Später war das Flussbett zu steil vom Weg hinunter und zu breit und bewachsen. Ich konnte nur zur Straße vor und über die stark befahrene Brücke rüber laufen. Ich hab also einige Kilometer extra gemacht, ehe ich auf den aktuellen Weg stieß. Aber für mich hat sich dieses Abenteuer gelohnt, und ich habe auch einen Damspießer (junger Damhirsch) gesehen und viele Hasen.
    Plötzlich sah ich die drei Italiener, also zwei Freundinnen und ein 16-jähriger, dessen Eltern mit den Eltern der einen befreundet sind. Wir verabredeten uns in dem einzigen Restaurant unterwegs. Ich war sehr durstig und dehydriert, hatte ich seit den 25km oder mehr, die ich bisher gelaufen war, nur ein Liter zu trinken, ohne einmal die Möglichkeit gehabt zu haben, es aufzufüllen, das hatte ich noch nie. Das Mittagessen tat gut, waren es ja noch 9km in der prallen Sonne zu laufen. Ich merkte, dass dieses viele Asphaltlaufen mir Blasen verschafft hatte, sonst war ich erstaunt, dass die Füße zwar weh taten, aber nicht so sehr wie bisher.
    Abends haben wir fünf von dem Hausherren ein Menü bekommen und waren Eis essen. Den jungen Italiener werde ich wohl ab morgen nicht mehr sehen, weil er längere Etappen läuft. Die anderen sind in der gleichen Herberge. Danach werde ich wiederum längere Etappen laufen.
    Und ich hab heute schon die Berge gesehen, juhu, Flachland ist bald zu Ende!
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