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  • Day 69

    55. Etappe-Spoleto-Ceselli

    September 7, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 19 °C

    Morgens um 06:30 Uhr klingelte der Wecker, wir gingen Richtung Spoleto, bis wir entschieden, da wir am Tag zuvor die gleiche Strecke wie nach Spoleto zu der Unterkunft liefen und der Weg nur an viel befahrenen Straßen entlang ging, mit dem Bus 3km bis Spoleto zu fahren.
    Dort frühstückten wir, schauten uns beiläufig die Stadt an und sollten die Stadt über ein römisches Aquädukt in den Wald verlassen. Diese Brücke war aber seit sechs Jahren gesperrt und wir mussten einen langen Umweg runter an die Straße und rauf über die Straße gehen, bis wir auf der anderen Seite der Brücke waren. Dann ging es lange stell bergauf nach Monteluco, dort befindet sich ein Kloster, in welchem auch Franziskus war. So klein diese Zimmer und Türen!
    Danach ging es durch den Wald mit einem wunderschönen Blick über die Berge. Dann kamen immer mehr bemalte Steine mit der Aufschrift Sensati oder anderen Bildern. Kurze Zeit später erreichten wir einen Weg mit Gemüsegarten, einem verlassenen Steinhaus, noch mehr bemalte Steine, Dekorationen und anderen Spielereien. Dann traf ein Mann ein, der sich am Brunnen frisch machte - hast du das alles gemacht? Fragte ich. Ja, ich wohne hier, kommt in mein Haus, das ist in der Nähe, und ich mach euch einen Kaffee.
    Mario ist hier vor 1 Jahr und 3 Monaten auf dem camino vorbei gelaufen und hat entschieden zu bleiben. Vorerst wohnte er in seinem Zelt, auch im Winter und vor wenigen Monaten ist er in die Nähe gelegene Kapelle umgezogen. Das wird toleriert. Hier hat er einen Ofen eingerichtet und kocht sich seinen Kaffee über einem Teelicht. Zwei Sessel hat er aus Spoleto hier hoch geschleppt. Der Altar mit dem Fresko aus dem 15. Jh. macht den kleinen Raum noch gemütlicher. Er hat sogar einen Teppich. Sein altes Leben in Rom hat er aufgegeben. Er möchte ein ruhiges Leben führen, verlassen könne er den Ort jederzeit. Als er noch in Zelt wohnte, hat ihn ein Wolf knurrend geweckt, da er sein Essen im Zelt haben wollte. Morgens hat der Wolf ihm den Rest eines Rehkitzes vor das Zelt hingelegt.
    Wir verabschiedeten uns von Mario und gingen nach Ceselli herunter. Dort hatten wir ein B&B, ein Apartment für uns allein. Die Frau brachte uns in das bildhübsche Dorf Scheggino, damit wir dort gut zu Abend aßen. Unsere Zimmernachbarin saß auch mit uns am Tisch, das Essen war sehr gut, die Wurst-Produkte aus eigener Schlachtung und Herstellung.
    Der Abend war unser letzter zu dritt, Tonia musste am nächsten morgen zurück fahren.
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