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  • Day 10

    Unterwegs auf dem Vildmarksvägen

    September 4, 2023 in Sweden ⋅ 🌧 8 °C

    Wir stehen entspannt auf und starten endlich auf unseren nächsten spontan geplanten Reiseabschnitt. Ein kurzer Stop beim Touristenbüro von Vilhelmina. Dieses ist leider noch geschlossen, vor der Tür können wir aber in einem Pavillon ein paar Prospekte abgreifen. Um 11:00 Uhr rollen wir dann offiziell auf den Vildmarksvägen. Der Vildmarksvägen ist Schwedens höchstgelegene asphaltiere Straße, die uns für etwa 370 Kilometer (die gesamte Strecke beträgt 500 km) durch verschiedenste Landschaften im Norden Schwedens führt. Wir fahren die Strecke quasi verkehrt herum- im Reiseführer starten wir daher am letzten Punkt auf der Karte und arbeiten und zum ersten Punkt durch. In Malgomaj stoppen wir an der ersten Sehenswürdigkeit, ein paar Holzfiguren und Gemälde stehen im Wald, dazu natürlich die passenden Geschichten und Sagen. Hier genehmigen er uns außerdem ein schnelles Frühstück. Als nächstes geht es für uns zum Dimforsen. Die steile Schotterabfahrt lässt schon Freude auf das Hochfahren aufkommen. Wir stolpern über einige Baumwurzeln und Holzbalken entlang des Flusses hin zum Dimforsen. Irre welch Wassermassen sich hier in die Tiefe wälzen. Nun kommt die Herausforderung, die Schotterstraße wieder hinauf zu fahren. Als Einweiser mit Funkgerät stelle ich mich oben an die Straße, kundschafte die beste Wegführung aus und gebe Stefan Signal, als die Straße oben frei ist. Ein Glück ist hier wenig Verkehr. Stefan kann mit Schwung den gesamten Weg bis auf die Hauptstraße hoch fahren. Dieses Mal setzen wir auch nicht auf- das war beim Herunterfahren nämlich der Fall, ist aber nichts kaputt gegangen. In Stalon lassen wir die Aussichtsplattform aus, da die Straße gesperrt ist und fahren direkt zum Trappstegforsen. Ein treppenförmiger Wasserfall - wir staunen was die Natur so erschaffen hat.
    Weiter geht es nach Säxnäs. Vom hier angekündigten Fisch- und Jagdcenter erhoffen wir uns deutlich mehr. Ein Mini-Kaufmann mit extra Tresen für Jagd- und Angelsachen trägt hier den großen Namen „Center“. Dennoch werden wir hier fündig und kaufen uns polarisierende Brillen zum Angeln - damit kann man nämlich besser ins Wasser gucken. Von hier aus sehen wir uns noch einen weiteren Wasserfall an, den Fiskonfallet. Einige Kilometer weiter entlang des Vildmarksvägen verschlägt es uns nun nach Fatmomakke.
    Fatmomakke ist eine Kirchenstadt, die 1886 errichtet wurde. Hier trafen sich vor allem samische Rentierzüchter an einigen Wochenenden im Jahr und verbrachten die Zeit in den rund 80 samischen Koten und 20 Holzhütten. Sehr interessant hier einen Einblick in die Vergangenheit der Sami zu erhaschen. In ein paar Hütten und Koten kann man hinein gehen, auch die Kirche, eine Kapelle und ein kleines Museum sind frei zugänglich. Die meisten Hütten sind allerdings verschlossen, da sie sich mittlerweile in Privatbesitz befinden. Mittlerweile regnet es ordentlich. Wir machen uns nach unserer Erkundungstour also auf, zurück zum Bus.
    Jetzt wird es aber Zeit für einen Schlafplatz. Im Regen fahren wir weiter entlang des Vildmarksvägen in das Klimpfjäll. Oberhalb der Baumgrenze auf etwa 730 Metern Höhe finden wir einen passenden Schlafplatz. Wir sind hier ganz alleine, nichts und niemand in der Nähe. Nur wir, der Regen, der Sturm… und vielleicht irgendwo noch ein paar Rentiere. Zum Abendbrot gibt es einen richtig leckeren Nudelauflauf aus dem Omnia. Dann gehts zu Bett. Dass die Nacht kalt wird, ahnen wir bereit und schalten die Heizung ein, wie kalt sie wird, merken wir allerdings erst in der Nacht. 4 Grad Celsius- weit weg von den Temperaturen, die zuhause gerade herrschen. Für die nächste Nacht bereiten wir uns noch etwas besser vor.
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