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- Dag 1
- zaterdag 24 mei 2025 om 18:17
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DuitslandAnsbach49°18’7” N 10°34’34” E
Jüdisches Ansbach
24 mei, Duitsland ⋅ ☁️ 15 °C
Das jüdische Leben in Ansbach blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Bereits im 14. Jahrhundert existierte eine jüdische Gemeinde, die jedoch während der Pestpogrome von 1348/49 ausgelöscht wurde. In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich immer wieder jüdische Familien an, wurden jedoch auch mehrfach vertrieben – so etwa 1561 durch ein Ausschaffungsmandat des Markgrafen. Erst 1609 wurde Juden die erneute Ansiedlung gestattet. Während des Dreißigjährigen Krieges suchten viele jüdische Familien Zuflucht in Ansbach, und ab 1675 sind regelmäßige Gottesdienste nachweisbar, zunächst in Privathäusern der einflussreichen Hoffaktorenfamilien Model und Israel.
Im 18. Jahrhundert gewann die jüdische Gemeinde durch den Einfluss der Hoffaktoren, die als Lieferanten und Finanziers am markgräflichen Hof tätig waren, erheblich an Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist Mordechai Model, der als erster bedeutender Hoffaktor nicht nur Waren im großen Stil lieferte, sondern auch das Monopol für den Talmuddruck innehatte. Auf Initiative von Isaac Nathan wurde 1732 der Bau einer neuen Synagoge beschlossen. Der berühmte Hofbaumeister Leopoldo Retti entwarf das Gebäude, das 1746 eingeweiht wurde und bis heute als eines der bedeutendsten barocken Synagogenbauten Süddeutschlands gilt.
Die jüdische Gemeinde war im 19. Jahrhundert trotz wachsender rechtlicher Gleichstellung weiterhin mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen sowie antisemitischen Anfeindungen konfrontiert. Die Gemeindegröße schwankte: 1847 waren nur noch 31 beitragsfähige Mitglieder registriert, doch nach der Gewährung der vollen Gewerbefreiheit 1861 wuchs die Zahl der jüdischen Einwohner wieder an. Dennoch kam es immer wieder zu Schändungen des Friedhofs und anderer Einrichtungen.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begann die systematische Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Ansbachs. Boykotte, wirtschaftliche Einschränkungen und gesellschaftliche Ausgrenzung prägten den Alltag. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern verwüstet und angezündet, das Feuer jedoch rasch gelöscht, sodass das Gebäude erhalten blieb. Die jüdischen Einwohner wurden zur Aufgabe ihres Besitzes gezwungen und mussten Ansbach bis Anfang 1939 verlassen. Viele wurden später deportiert und ermordet; nur wenige überlebten die NS-Zeit in der Stadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten zeitweise wieder Juden in Ansbach, vor allem Überlebende aus Konzentrationslagern und Displaced Persons, die im DP-Camp in der Bleidorn-Kaserne untergebracht wurden. Das Lager wurde 1949 geschlossen, da die meisten Bewohner emigrierten. Ein dauerhafter Wiederaufbau einer jüdischen Gemeinde scheiterte an der geringen Zahl verbliebener Juden und einer weiterhin feindseligen Atmosphäre. Die Synagoge wurde 1949 und erneut 1964 restauriert und dient heute als museales und symbolisches Gotteshaus sowie als Ort für kulturelle Veranstaltungen. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis jüdischer Baukunst und Geschichte in BayernMeer informatie







