- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 1
- Saturday, May 24, 2025 at 10:39 AM
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 441 m
GermanyTriesdorf49°12’7” N 10°39’3” E
Triesdorf
May 24 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C
Triesdorf erlebte seine Blütezeit unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach, der von 1729 bis 1757 regierte und als „Wilder Markgraf“ bekannt wurde. In dieser Epoche entwickelte sich Triesdorf von einem eher unbedeutenden Landsitz zu einer prunkvollen Sommerresidenz, die der Markgraf nach dem Vorbild von Versailles gestalten wollte. Besonders prägend war seine intensive Bautätigkeit: Carl Wilhelm Friedrich ließ das Rote Schloss als seinen Wohnsitz errichten, das Alte Reithaus bauen und die Markgrafenkirche anlegen. Auch zahlreiche weitere Gebäude wie Kavaliershäuser, Stallungen und Ökonomiegebäude entstanden in dieser Zeit und gaben Triesdorf sein bis heute charakteristisches Erscheinungsbild.
Eine herausragende Rolle spielte die Falkenjagd, für die der Markgraf europaweit berühmt war. Er ließ 1730 ein Falken- und Reiherhaus errichten und investierte immense Summen in den Aufbau des größten Falkenhofs Europas. Zwischen 1730 und 1748 gab er über eine halbe Million Gulden für dieses Hobby aus, was sich auch in der Architektur und der Gestaltung der Umgebung widerspiegelte. Die Jagd bestimmte das gesellschaftliche Leben am Hof und führte zu weiteren repräsentativen Bauten.
Neben der Jagd förderte Carl Wilhelm Friedrich die Landwirtschaft und insbesondere die Viehzucht. 1740 ließ er erstmals schwarzbunte Kühe aus Holland nach Triesdorf bringen, um die Milchleistung der einheimischen Rinder zu verbessern. Die Tiere wurden an Bauern in der Umgebung weitergegeben, wodurch sich die neue Rasse – das spätere Ansbach-Triesdorfer Rind – verbreitete. Die Zucht wurde später von seinem Sohn Carl Alexander weiterentwickelt und machte Triesdorf zu einem Zentrum der modernen Landwirtschaft. Auch die Pferdezucht wurde unter seiner Herrschaft gezielt gefördert, was die wirtschaftliche Bedeutung Triesdorfs weiter steigerte.
Carl Wilhelm Friedrichs Wirken prägte Triesdorf nachhaltig: Die Kombination aus höfischem Glanz, innovativer Landwirtschaft und intensiver Bautätigkeit machte den Ort im 18. Jahrhundert weithin bekannt. Viele der damals entstandenen Gebäude und Strukturen sind heute noch erhalten und zeugen von der ambitionierten Vision des Markgrafen, aus Triesdorf eine Residenz von europäischem Rang zu machenRead more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 1
- Saturday, May 24, 2025 at 11:13 AM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 438 m
GermanyTriesdorf49°11’56” N 10°38’42” E
Markgrafenkirche Triesdorf (Weidenbach)
May 24 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C
Die Marktgrafenkirche Triesdorf (Weidenbach) wurde im Jahr 1735 unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach errichtet und ist ein herausragendes Beispiel für den sogenannten Markgrafenstil, der den protestantischen Kirchenbau des 18. Jahrhunderts in Franken prägte. Anlass für den Neubau war der schlechte Zustand der alten St.-Georgs-Kirche, deren Renovierung die Gemeinde finanziell überforderte. Ein Bittschreiben des damaligen Pfarrers an den Markgrafen führte schließlich dazu, dass dieser nicht nur die Baumaterialien kostenlos zur Verfügung stellte, sondern auch den Neubau großzügig unterstützte.
Die Baupläne entwarf der bekannte Architekt Leopold Retty. Bereits am 12. Mai 1735, dem Geburtstag des Markgrafen, wurde der Grundstein gelegt, und schon am 1. Januar 1736 konnte der erste Gottesdienst gefeiert werden. Die feierliche Einweihung fand am 13. Mai 1736 im Beisein der markgräflichen Familie und des Hofstaats statt.
Architektonisch ist die Marktgrafenkirche Triesdorf eine typische Predigtkirche des Markgrafenstils: Der rechteckige Saalbau mit zwei umlaufenden Emporen bietet Platz für etwa 1000 Menschen und verkörpert die protestantische Idee, dass Predigt und Sakrament gleichwertig sind. Deshalb sind Kanzel, Altar und Taufstein räumlich eng zusammengefasst, meist auf der Ostseite des Raumes. Über dem Eingang befindet sich die Fürstenloge, die als gestalterischer Schwerpunkt dem gegenüberliegenden Kanzelaltar gegenübersteht, darüber thront die Orgel mit dem brandenburgischen Wappen.
Das Innere der Kirche ist von Barock und Klassizismus geprägt und besticht durch ausgewogene Proportionen und eine geschlossene Raumwirkung. Typisch für Markgrafenkirchen ist die schlichte Farbgebung, während Goldverzierungen lediglich an Kanzel und Altar zu finden sind.
Ein besonderes Ausstattungsstück ist das Altarbild, eine norditalienische Arbeit aus dem 17. Jahrhundert. Während es in der offiziellen Beschreibung meist als Darstellung der “Anbetung der drei Könige” (Epiphanias) bezeichnet wird – ein in evangelischen Kirchen seltenes Motiv, das bewusst gewählt wurde, um die Verehrung des Herrschers vor Gott zu symbolisieren - existiert auch die Theorie, dass es die Szene aus dem Lukasevangelium zeigt, in der Simeon das Jesuskind von Maria entgegennimmt, um es im Tempel der Bevölkerung vorzustellen (Lukas 2,25–35). Diese Szene ist als “Darstellung Jesu im Tempel” oder “Darstellung des Herrn” bekannt.
Auch außen setzt die Kirche Zeichen fürstlicher Repräsentation: Über dem Eingang wacht der gekrönte brandenburgische Adler mit den Insignien geistlicher und weltlicher Macht. Die Initialen des Bauherrn (C.W.F.) sind an Wetterfahne, Altargitter, Glocken und Taufstein zu finden und erinnern an die Zeit des Absolutismus, in der Kirchenbau auch Ausdruck fürstlicher Selbstdarstellung war.
Die Marktgrafenkirche Triesdorf ist somit nicht nur ein bedeutendes Baudenkmal, sondern auch ein Spiegelbild der theologischen und gesellschaftlichen Vorstellungen ihrer Zeit. Sie steht für die Verbindung von Glauben, fürstlicher Macht und künstlerischem Anspruch im protestantischen Barock FrankensRead more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 1
- Saturday, May 24, 2025 at 3:29 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 410 m
GermanyAnsbach49°18’7” N 10°34’36” E
Ansbach Stadtrundgang
May 24 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C
Ansbach, die Regierungshauptstadt von Mittelfranken, blickt auf eine mehr als 1.250-jährige, bewegte Geschichte zurück und zählt heute rund 42.000 Einwohner. Die Stadt liegt malerisch an der historischen Burgenstraße und grenzt an den Naturpark Frankenhöhe, was ihr nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell eine besondere Stellung in Franken verleiht.
Die Ursprünge Ansbachs reichen bis in die Mittelsteinzeit zurück, wie Funde belegen. Die eigentliche Keimzelle der Stadt war jedoch das um 748 vom fränkischen Edelfreien Gumbert gegründete Benediktinerkloster am Zusammenfluss von Onolzbach und Rezat. Aus dem Namen des Baches entwickelte sich später der Stadtname Ansbach. Im Jahr 1221 wurde Ansbach erstmals urkundlich als Stadt erwähnt.
Vom 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts prägten die Hohenzollern als Markgrafen von Brandenburg-Ansbach die Stadt maßgeblich. Unter ihrer Herrschaft wurde Ansbach zur Residenzstadt und entwickelte sich zu einem kulturellen Zentrum Frankens. Besonders unter Markgraf Albrecht Achilles (1440–1486) und später im 18. Jahrhundert unter dem „Wilden Markgrafen“ Carl Wilhelm Friedrich erlebte Ansbach eine Blütezeit. Die prunkvolle Residenz mit ihren 27 original ausgestatteten Prunkräumen, der Hofgarten mit Orangerie sowie zahlreiche Bürger- und Beamtenhäuser zeugen bis heute von dieser glanzvollen Epoche.
1528 wurde in Ansbach die Reformation eingeführt, was die Stadt auch religiös prägte. Im 18. Jahrhundert entstanden bedeutende barocke Bauwerke, darunter die Orangerie und die Synagoge. Nach dem Thronverzicht des letzten Markgrafen Alexander im Jahr 1791 fiel Ansbach zunächst an Preußen und wurde schließlich 1806 Teil des Königreichs Bayern.
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich Ansbach weiter: Die Stadt wurde Eisenbahnknotenpunkt, Verwaltungssitz und Standort einer Garnison. Heute ist Ansbach ein modernes Mittelzentrum mit einer Hochschule, vielfältigen Industriebetrieben und einem attraktiven Einzelhandelsangebot. Die historische Altstadt, zahlreiche Museen und regelmäßige kulturelle Veranstaltungen wie die Ansbacher Rokoko-Festspiele und die Bachwoche machen Ansbach zu einem lohnenden Ziel für Besucher und Geschichtsinteressierte.
Typisch für Ansbach ist die Verbindung von reicher Geschichte, barocker Architektur und fränkischer Lebensart – eingebettet in eine reizvolle, von Wäldern und Natur geprägte UmgebungRead more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 1
- Saturday, May 24, 2025 at 6:17 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 409 m
GermanyAnsbach49°18’7” N 10°34’34” E
Jüdisches Ansbach
May 24 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C
Das jüdische Leben in Ansbach blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Bereits im 14. Jahrhundert existierte eine jüdische Gemeinde, die jedoch während der Pestpogrome von 1348/49 ausgelöscht wurde. In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich immer wieder jüdische Familien an, wurden jedoch auch mehrfach vertrieben – so etwa 1561 durch ein Ausschaffungsmandat des Markgrafen. Erst 1609 wurde Juden die erneute Ansiedlung gestattet. Während des Dreißigjährigen Krieges suchten viele jüdische Familien Zuflucht in Ansbach, und ab 1675 sind regelmäßige Gottesdienste nachweisbar, zunächst in Privathäusern der einflussreichen Hoffaktorenfamilien Model und Israel.
Im 18. Jahrhundert gewann die jüdische Gemeinde durch den Einfluss der Hoffaktoren, die als Lieferanten und Finanziers am markgräflichen Hof tätig waren, erheblich an Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist Mordechai Model, der als erster bedeutender Hoffaktor nicht nur Waren im großen Stil lieferte, sondern auch das Monopol für den Talmuddruck innehatte. Auf Initiative von Isaac Nathan wurde 1732 der Bau einer neuen Synagoge beschlossen. Der berühmte Hofbaumeister Leopoldo Retti entwarf das Gebäude, das 1746 eingeweiht wurde und bis heute als eines der bedeutendsten barocken Synagogenbauten Süddeutschlands gilt.
Die jüdische Gemeinde war im 19. Jahrhundert trotz wachsender rechtlicher Gleichstellung weiterhin mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen sowie antisemitischen Anfeindungen konfrontiert. Die Gemeindegröße schwankte: 1847 waren nur noch 31 beitragsfähige Mitglieder registriert, doch nach der Gewährung der vollen Gewerbefreiheit 1861 wuchs die Zahl der jüdischen Einwohner wieder an. Dennoch kam es immer wieder zu Schändungen des Friedhofs und anderer Einrichtungen.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begann die systematische Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung Ansbachs. Boykotte, wirtschaftliche Einschränkungen und gesellschaftliche Ausgrenzung prägten den Alltag. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern verwüstet und angezündet, das Feuer jedoch rasch gelöscht, sodass das Gebäude erhalten blieb. Die jüdischen Einwohner wurden zur Aufgabe ihres Besitzes gezwungen und mussten Ansbach bis Anfang 1939 verlassen. Viele wurden später deportiert und ermordet; nur wenige überlebten die NS-Zeit in der Stadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebten zeitweise wieder Juden in Ansbach, vor allem Überlebende aus Konzentrationslagern und Displaced Persons, die im DP-Camp in der Bleidorn-Kaserne untergebracht wurden. Das Lager wurde 1949 geschlossen, da die meisten Bewohner emigrierten. Ein dauerhafter Wiederaufbau einer jüdischen Gemeinde scheiterte an der geringen Zahl verbliebener Juden und einer weiterhin feindseligen Atmosphäre. Die Synagoge wurde 1949 und erneut 1964 restauriert und dient heute als museales und symbolisches Gotteshaus sowie als Ort für kulturelle Veranstaltungen. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis jüdischer Baukunst und Geschichte in BayernRead more
- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 2
- Sunday, May 25, 2025 at 1:32 PM
- 🌧 15 °C
- Altitude: 443 m
GermanyDennenlohe49°5’52” N 10°36’36” E
Park in Dennenlohe
May 25 in Germany ⋅ 🌧 15 °C
Der Dennenloher Park, gelegen in Unterschwaningen in Mittelfranken, ist ein wahres Paradies für Gartenliebhaber und Naturfreunde. Mit einer Fläche von über 26 Hektar gilt er als Süddeutschlands größter Rhododendronpark und ist als Botanischer Garten anerkannt. Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Pflanzen: Über 1.000 Tagliliensorten, mehr als 500 Rhododendron- und Azaleenarten, 15.000 Rosenstöcke, zahlreiche Magnolien- und Fliedersorten sowie Deutschlands größte Efeusammlung machen den Park zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Anlage ist in verschiedene Bereiche gegliedert, darunter der täglich geöffnete Rhododendronpark, der stetig wachsende Landschaftspark mit traditionellen und naturnahen Gartenabschnitten sowie der Privatgarten des Schlosses, der an ausgewählten Tagen besucht werden kann.
Thematische Gartenbereiche wie ein japanischer Garten, ein persischer Garten mit Wasserläufen, ein englischer Lustgarten, ein Kirschgarten und ein romantischer Rosengarten laden zum Entdecken und Verweilen ein. Auch architektonisch hat der Park einiges zu bieten: Ein Tempel aus Bhutan, ein japanischer Teepavillon, balinesische Türme und Brücken sowie lebensgroße Steinfiguren aus China setzen exotische Akzente. Die barocke Schlossanlage, die zusammen mit Gutshof, Marstall und Orangerie liebevoll restauriert wurde, bildet das Herzstück des Parks.
Ein besonderes Highlight sind die jährlich stattfindenden Dennenloher Schloss- und Gartentage, Bayerns älteste und größte Gartenmesse. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte, Opern, Theateraufführungen, Workshops, Klangparktage und spezielle Hundespieltage, an denen Hunde ohne Leine laufen dürfen. Der Park ist zudem Sitz des Bayerischen Gartennetzwerks und beherbergt Europas ersten Glückslehrpfad, der sich den Themen Natur, Glück und Waldbaden widmet. Eine eigene Gartenbuch-Bibliothek sowie die Vergabe des Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreises und des European Garden Photo Award unterstreichen die Bedeutung des Parks als Treffpunkt für Gartenkultur und -wissen.
Auch kulinarisch werden Besucher verwöhnt: Im Marstall Wirtshaus, Orangerie Café und Biergarten werden regionale Spezialitäten angeboten, oft mit Kräutern aus dem eigenen Garten und Honig von den Schlossbienen. Im Schloss-Shop finden sich besondere Produkte wie eine Hundefutterlinie, Leinenkleider und Bücher der Baronin über Dennenlohe und bayerische Gärten.
Der Park ist von Anfang April bis Ende Oktober täglich geöffnet, Hunde sind willkommen und es gibt spezielle Angebote für Hundebesitzer. Führungen mit dem „grünen Baron“ Robert Freiherr von Süsskind sind ein echtes Erlebnis. Insgesamt bietet der Dennenloher Park eine einzigartige Mischung aus botanischer Vielfalt, kulturellen Veranstaltungen und historischer Architektur – ein Ort, der Inspiration, Erholung und Entdeckungen für die ganze Familie bereithältRead more

































































