Thailand 2021/22

Dezember 2021 - Februar 2022
Eine Reise nach Thailand, die acht Wochen währte. Wegen der Corona-Pandemielage war die Einreise durch zahllose behördliche Restriktionen stark erschwert. Leider war dadurch auch ein Abstecher nach Laos - wie eigentlich geplant - nicht möglich. Weiterlesen

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  • Bangkok - Khon Kaen Tag 23 - 1

    4. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 24 °C

    Frühstück auf der Terrasse vor unserem Aufbruch in den Isan (gesprochen Ihssaan), den thailändischen Nordosten.
    Dank der liebenswürdigen Vermittlung unseres Schneiders an der Silom Road hier in Bangkok, mit dem wir über unsere Generalplanung sprachen, verfügen wir für die kommende Woche über einen eigenen Minivan samt Fahrer, können also das Programm komplett selbst gestalten und bestimmen. Das Ganze kostet uns 2.200 THB (umgerechnet knapp 58 €) pro Tag, wobei Kost und Logis für den Fahrer inbegriffen sind. Hinzu kommen lediglich noch die Kosten für den Teibstoff.

    Die Khorat-Hochebene ist ein Hochland im Nordosten von Thailand, dem Isan, benannt nach der größten Stadt der Gegend: Nakhon Ratchasima, kurz Khorat.

    Die mittlere Höhe liegt bei etwa 200 m ü. NN. Die Ebene hat eine Fläche von mehr als 155.000 km² mit der Topographie einer Untertasse, die gegen Südosten geneigt und in zwei größere Abflussbecken gegliedert ist, das Sakon-Nakhon-Becken und das südliche Becken. Die Hauptflüsse sind Mae Nam Mun und Mae Nam Chi, die beide dem Mekong zufließen. Der Mekong bildet die nördliche und östliche Begrenzung der Hochebene, im Westen schließen die Phetchabun-Berge das Gebiet ab, nach Süden hin bilden die Dongrek-Berge die Grenze zu Kambodscha.

    Durch die umliegenden Höhenzüge erhält die Khorat-Hochebene relativ wenig Niederschläge aus dem Südwest-Monsun. Während die Zentralregion Thailands eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 1500 mm im Jahr vorweist, sind es in der Khorat-Hochebene nur 1150 mm. Auch ist der Gegensatz zwischen der trockenen und der feuchten Jahreszeit erheblich schärfer als im Rest des Landes, weshalb die Erträge an Reis hier auch wesentlich geringer sind.

    Die Region ist hauptsächlich landwirtschaftlich geprägt und gehört zu den ärmsten in Thailand. Hier wird ein spezieller Thai-Dialekt gesprochen. Viele Menschen wandern von hier aus in die Hauptstadt Bangkok ab.

    Die Hochebene war bereits in urgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie zahlreiche Spuren menschlichen Lebens beweisen. Archäologische Ausgrabungen zeigen weiterhin, dass es viele Ortschaften und Territorien gab, die bereits vor dem Dvaravati-Reich existierten und später freundschaftliche Beziehungen zu Angkor unter den Khmer pflegten.

    Heute gilt die Hochebene als eine der Hauptfundstellen paläontologisch interessanter Objekte, wie den Dinosaurier Siamotyrannus isanensis, einem der Vorfahren des Tyrannosaurus rex. Funde sind in einem Museum in Khon Kaen zu sehen. Allein acht der 38 bekannten prähistorischen Spezies des Elefanten sind ebenfalls hier entdeckt worden. Anfang des 21. Jahrhunderts fand man in diesem Gebiet weiterhin eine Vorläuferart des Orang-Utans.
    (Quelle: Wikipedia)

    Unser Fahrer holte uns bereits um 9:30h ab. Es ging in nordöstlicher Richtung (wie sollte es auch anders sein) durch den dichten morgendlichen Verkehr aus Bangkok hinaus. Wir kamen im unverändert dichten Verkehrsfluss durch Saraburi, ca. 85 km von Bangkok entfernt. Hier baut die örtliche Zementindustrie Riffkalke aus dem Perm (ca. 280 Mio. Jahre) ab. Die Gesteine werden von vielen Störungen durchzogen und sind stark verkarstet.
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  • Khon Kaen Tag 23 - 2

    4. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Wenn einen unterwegs ein menschliches Rühren ankommt, ist das in Thailand kein Problem. Dann fährt man einfach eine der Tankstellen am Wegesrand an. Dort gibt es öffentliche WCs für lau, für die man auch nicht wie in Deutschland üblich erst an der Tankstelle einen Schlüssel erfragen muss. An den größeren Tankstellen findet man häufig auch kleine Restaurants und Snackstände, an denen man sich gut und lecker für kleines Geld verpflegen kann.

    So hatten wir nach dem eher bescheidenen Frühstück heute gegen 11.30 eine derartige Pause. Die Zeit war klug gewählt. Es gab eine wunderbare typische thailändische Suppe mit Reis und Hühnerfleisch (Thom Kha Gai), die für den enormen Preis von zwei Euro für uns beide bis heute Abend keinen Hunger spüren lassen wird. Zum Nachtisch noch ein mit Ananas gefülltes Blätterteigteilchen und einen Eiskaffee, und weiter geht die Fahrt.

    Hinter Khorat (oder auch Nakhon Ratchasima genannt) wird die Gegend zunehmend eintöniger und platt. Die Straße zieht sich schnurgerade bis zum Horizont. Links und rechts der Piste meilenweit abgeerntete Reisfelder, dazwischen eingestreut Bananenstauden und einzelne Zuckerpalmen. Hinter den Bäumen ragen in der Entfernung immer wieder einmal die Dächer eines dörflichen Tempels in die Luft, oder aber man erblickt in der Ferne einen großen sitzenden Buddha ganz in Weiß.

    Manchmal ist auch eine Parzelle mit Zuckerrohr zwischengeschaltet, und man bemerkt auch immer wieder mit Zuckerrohr hochbeladene LKWs teils mit Anhänger auf der Straße.

    Der Asphalt wurde ab und zu mit Serien von Rüttelstreifen ausgestattet; das soll wohl verhindern, dass die Fahrer in der Eintönigkeit einschlafen.

    Gegen 14.00 meldete unser Fahrer Savoey Hunger an. Das ergab - bei inzwischen sonnigem Himmel, nachdem der Tag bisher eher wolkenverhangen war - die Gelegenheit zu einer weiteren Pause. Dieses Mal gibt es wieder einmal frische Ananas als Vitaminbooster. Das im Bild gezeigte Equipment zeigt neben der Ananas die obligatorische Salz-Zucker-Chilimischung, in die das aufgepickte Obststück gedipt wird. Schmeckt hier absolut fantastisch durch den Kontrast der Süsse der Ananas mit dem salzig-scharfen Hauch. Funktioniert zu Hause allerdings überhaupt nicht, denn die Ananas, die wir in Europa kaufen können, sind wegen der den Transportwegen geschuldeten frühen Ernte im Unreifestadium mit den hiesigen staudengereiften absolut nicht vergleichbar
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  • Khon Kaen Tag 23 - 3

    4. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Ankunft Khon Kaen Pullman Hotel 16h
    Die Stadt ist ein lokales Zentrum mit ca. 130.000 Einwohnern, hat aber touristisch nichts zu bieten. Deshalb nur kurzer Einkaufsbummel für den Nightcup etc. und dann retour ins Hotel und ausgespannt.Weiterlesen

  • Khon Kaen Tag 23 - 4

    4. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Das abendliche Bestellen von Eiswürfeln im Hotel bereitete hier keinerlei Schwierigkeiten - wir erinnern uns: in Chiangmai wurde dies mit dem hysterischen Hinweis auf Coronaprophylaxe abgelehnt. Andere Provinz - andere Regeln.Weiterlesen

  • Khon Kaen Nong Khai Tag 24 - 1

    5. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 18 °C

    Manche Mahlzeit wird hier mit die Händ (nu, nich mit die Fieß, Dämlack!) gegessen. So ißt man in Thailand Klebreis (Khao Niao) - hier mit warmem Geflügelsalat (Larb Gai). Das sind typische Spezialitäten der Küche hier im Nordosten.

    Na bitte, wer sagt's denn?! Andere Provinz - offenes Frühstücksbuffet ohne Plastikkleinverpackungen und reichhaltiger Auswahl. Geht doch! 😉😉 Und das Gezeigte bildet nur etwa die Hälfte des Angebots ab!
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  • Khon Kaen - Nong Khai Tag 24 - 2

    5. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 23 °C

    Das abgebildete verkieselte Holz entdeckte ich zufällig in den Außenanlagen unseres Hotels als Deko-Objekt.

    Fahrt nach Phu Wiang, ca. 80 km NW' von Khon Kaen. Hier entdeckte man im Verlauf einer Lagerstättensuche nach Uranmineralien in Sandsteinen durch Zufall Dinosaurierüberreste von neuen unbekannten Spezies. Diese wurden geborgen und unter Mithilfe von französischen Paläontologen bearbeitet und bestimmt. Deshalb errichtete man am Ort ein populärwissenschaftliches Museum zu diesem Thema.

    Man prospektierte seinerzeit hier auf Uran-Minerale, weil die hiesigen Jura/Kreide-Sandsteine und -Konglomerate unter ähnlichen Ablagerungsbedingungen entstanden sind, wie auch diejenigen vom Colorado-Plateau in den USA, wo man bereits sekundäre Uranlagerstätten erkundet hatte
    (https://pubs.geoscienceworld.org/segweb/economi…)

    Als sekundäre Lagerstätte bezeichnet man eine solche, in der bereits abgetragenes Gesteinsmaterial aus (primären) Vorkommen in (Kristallin)Gesteinen erneut abgelagert und konzentriert wird. Die Aufsuchung hier in Thailand verlief damals ergebnislos.

    Zeitreise in die persönliche Vergangenheit: Bei den seinerzeitigen Uran-Prospektionen waren auch Geologen der Freien Universität Berlin mit eingebunden. Als ich damals 1979/80 ins Auge fasste, meine Diplomarbeit in Thailand anzufertigen, ermöglichte man mir, das dafür notwendige Geld im Rahmen eines hiesigen Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu verdienen.
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  • Khon Kaen - Nong Khai Tag 24 - 3

    5. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 26 °C

    Es werden sogar einige bewegte Modelle gezeigt, und röhrend-dumpfes Gebrüll im Hintergrund vom Tonträger abgespielt soll für Gänsehauteffekte sorgen. Die meisten Exponate aus dem Dinosortiment sind allerdings Repliken; die Originale befinden sich wohlweislich an anderen Orten.

    Auch in den direkten Ortschaften der Umgebung dinsauriert es gar erschröcklich: überall werben die Geschäfte und Restaurants mit entsprechend knallig farbenfroh gestalteten Dinosauriermodellen um vorbeiziehende Kundschaft.
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  • Khon Kaen - Nong Khai Tag 24 - 4

    5. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 27 °C

    Auf der Weiterfahrt Richtung Loei verstopfen immer wieder Kolonnen von schwer mit Zuckerrohr beladenen LKWs elefantengleich gemächlich dahintuckernd die Straße.

    Dies ist nicht ohne Grund, schließlich ist Thailand der drittgrößte Produzent von Zuckerrohr auf der Welt (hinter Brasilien und Indien).

    Zuckerrohr (auf Thai "Oi") zählt zu den sogenannten Süßgräsern (ACH WAS!!) und ist eine anspruchslose Pflanze. Sie braucht allerdings tropische Temperaturen um zu wachsen. In Thailand herrschen dafür ideale Bedingungen. Sie braucht zum Gedeihen viel Wasser. Das Wasser darf allerdings nicht stehen wie auf einem Reisfeld, sonst verfaulen die Wurzeln und die Zuckerrohrpflanze stirbt. Ideal ist hügeliges Land. In Thailand findet man viele Zuckerrohrplantagen in der Provinz Udon Thani im Nordosten.

    Mit Stecklingen pflanzt man das Zuckerrohr an. Auf den Plantagen geschieht das durch Handarbeit teilweise aber auch maschinell. Pro Hektar werden so auf den Zuckerrohrplantagen bis zu 20.000 Stecklinge gesetzt. Die Stecklinge bilden innerhalb 14 Tagen neue Wurzeln, und aus den Knospen des Stecklings treiben neue Zuckerrohrhalme. Die Zuckerrohrernte erfolgt ein bis zwei Jahre nach dem Anpflanzen der Zuckerrohrstecklinge.

    Zuckerrohr wird dann geerntet wenn ein bestimmter Zuckergehalt erreicht wird. Man erntet die reifen Zuckerrohrstangen indem man sie dicht über dem Boden abschneidet und das zuckerlose obere Ende der Zuckerrohrpflanze mit den Blättern ebenfalls abschneidet. Geerntet wird in Thailand per Hand und teilweise maschinell mit speziellen Erntemaschinen.

    Die verbliebenen Stümpfe des abgeschnittenen Rohrs treiben wieder neu aus, und das Zuckerrohr wächst neu heran. Ein Jahr später kann man dann erneut ernten. In Thailand kann ein Arbeiter von Hand alleine fast 20 Tonnen Zuckerrohr pro Tag ernten.
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  • Khon Kaen - Nong Khai Tag 24 - 5

    5. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir wollen in der Nähe von Loei im ländlichen Bereich das Wat Niam Charoen Sukkharam besuchen. Unsere Freunde Poms und Chavalit hatten seinerzeit anlässlich ihres Eintritts in den Ruhestand diesem Tempel eine weiße Buddhastatue aus Sandstein gestiftet. Als Chavalit nun im März vergangenen Jahres einem Herzinfarkt erlag, fanden hier dann auch Trauerriten statt. Die Mönche erhielten neue Roben, Geldspenden sollen die Fertigstellung eines neuen Daches ermöglichen und der Versorgung bedürftiger Mitmenschen zugute kommen.

    Der Tempel liegt an einem Hügel am Ende einer 3 km langen einspurigen Staubpiste inmitten von Maniokfeldern, Zuckerrohr und Bananenhaimen. Ab und zu ist auch eine Gummiplantage zu sehen.

    Wir wurden freundlich vom Vorsteher des Wats willkommen geheißen, der uns herumführte und uns alles zeigte. Das Wat ist neu und "jung" und praktisch noch in der Aufbauphase. Wihan und Ubosot stehen zwar und haben Dächer, jedoch bleibt noch jede Menge zu tun.
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  • Khon Kaen - Nong Khai Tag 24 - 6

    5. Januar 2022 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C

    Soeben erwähnte ich Maniok. Auch hier ist Thailand - wie auch beim Zuckerrohr - der drittwichtigste Produzent auf dem Weltmarkt.

    Maniok ist ein Lieferant von Pflanzenstärke und zählt zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae). Andere Namen für diese Nutzpflanze und ihr landwirtschaftliches Produkt (die geernteten Wurzelknollen) sind Mandi'o (Paraguay), Mandioca (Brasilien, Argentinien, Paraguay), Cassava, Kassave oder im spanischsprachigen Lateinamerika Yuca. Der Anbau der Pflanze ist wegen ihrer stärkehaltigen Wurzelknollen weit verbreitet. Die verarbeitete Stärke wird Tapioka genannt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde schon von den Ureinwohnern zur Ernährung verwendet. Mittlerweile wird sie weltweit in vielen Teilen der Tropen und Subtropen angebaut.

    Maniokpflanzen sind Sträucher mit einer Wuchshöhe von 1,5 m bis 5 m. Alle Pflanzenteile führen Milchsaft. Sämlinge bilden zunächst eine Pfahlwurzel. Die faserigen Seitenwurzeln verdicken sich und bilden große, spindelförmige Wurzelknollen.

    Als Nahrungsmittel werden hauptsächlich die Wurzelknollen verwendet, gelegentlich auch die Blätter als Gemüse. Die 0,15 m bis 1 m langen und 3 cm bis 15 cm dicken Knollen können ein Gewicht von bis zu 10 kg erreichen. Sie werden von einer verkorkten, meist rötlich braunen äußeren Schicht umgeben, innen sind sie meist weiß, gelegentlich auch gelb oder rötlich.

    Im rohen Zustand sind die Wurzelknollen giftig, da sie Glucoside, hauptsächlich Linamarin, enthalten. Dieses cyanogene Glykosid wird in der Pflanzenzelle gespeichert und hat für sich allein keine toxische Wirkung. Wird die Pflanze jedoch verletzt (z. B. durch Fraßfeinde), kann Linamarin durch Enzyme u. a. zu Aceton und Blausäure zerfallen. Der Gehalt an giftigen Stoffen ist stark sortenabhängig, sogenannte „süße“ Sorten enthalten nur wenig Glucosid.
    Vergiftungserscheinungen sind zum Beispiel eine Lähmungserscheiningen und Sehstörungen.

    Die Blausäure verflüchtigt sich zwar bei Zimmertemperatur, um jedoch ein vollständiges Ausgasen zu bewirken, muss die Knolle gründlich zerkleinert werden. Methoden, die Pflanzen zu entgiften, bestehen darin, die Pflanze zu Mehl zu mahlen und dann mit kochendem Wasser auszuwaschen, im Fermentieren und im Erhitzen.

    Eine andere Methode wurde von Howard Bradbury und Kollegen entwickelt. Die Pflanze wird zu Mehl gemahlen und mit Wasser vermischt. Anschließend wird das Gemisch im Schatten dünn (ca. 1 cm) ausgebreitet. Dort lässt man es für fünf bis sechs Stunden ruhen. So kann fast die gesamte Blausäure ausgasen.

    Maniokmehl kann ähnlich wie Weizenmehl verwendet werden. Menschen mit Allergien gegen Weizen und andere Getreide verwenden deshalb häufig Maniokmehl als Ersatz.
    Etwa 25 % der weltweiten Maniokproduktion werden heute für Futtermittel verwendet.

    Ein großes Potenzial wird Maniok für die Bioethanolproduktion beigemessen. Derzeit findet die Ethanolproduktion aus Maniok allerdings nur in China und Thailand statt. Die Produktionskosten von Ethanol liegen bei etwa 0,27 €/l und der Ethanolertrag bei 3,5 bis 4 m³/ha. Als erzielbaren Kraftstoffertrag aus Maniok in Asien werden etwa 78 GJ/ha angegeben.

    Maniok spielt auch als Stärkelieferant für die Fermentationsindustrie eine Rolle. Die Maniokstärke kann zur Herstellung von bio-basierten Kunststoffen wie Polylactid auf der Basis von Milchsäure verwendet werden, wie dies zum Beispiel in Thailand geplant ist. Dadurch könnte sich das Marktvolumen der thailändischen Maniokindustrie nach Schätzungen der National Innovation Agency (NIA) auf nahezu drei Mrd. € mehr als verdoppeln. Der Einsatz von Maniok als Rohstoff für die Bierherstellung wird von afrikanischen Regierungen gefördert, um den Import von Braumalz zu reduzieren.
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