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  • Everybody goes surfin'

    March 28, 2019 in Portugal ⋅ ☀️ 22 °C

    OLÀ (ähnlich wie das spanische Hola bloß mit einem lang gezogenen A gesprochen lautet die Begrüßung der Portugieser ;) ✌🏽

    Entsprechend dem Titel des heutigen Blogeintrages ging es für unsere Studentengruppe aus 3 Jungs und 13 Mädels ab Montag täglich 2h zum Surfen.
    Dabei starteten wir montags bereits um morgenmuffelwidersprechende Frühen, nämlich um 8 Uhr! Auf ein aufweckendes Warm Up am Strand folgt ein pathetischer "Body Surf guuuuuys" Ausruf durch Surflehrer und Host Zoli, welcher uns tagtäglich dazu bewegt uns in die Kälte zu stürzen. Neopren und Gruppenzwang regelt.

    Costa da Caparica und dessen Wellen erwiesen sich grundsätzlich als optimales Terrain für Anfänger, da die Wellen zwar hoch und teilweise tubeförmig (also so 🌊) sind, aber man stets im Wasser stehen und die Wellen auf Hüfthöhe nehmen kann. Am ersten Tag erzielten bereits die meisten Surfstudents volle Erfolge und jubelten über erste Steherfahrungen auf den Boards.
    Dabei surften wir grundsätzlich die weißen Wellen, die schon gebrochen waren und uns mit ihrem Schaum nach vorne trieben.
    Das klappte am 2. Tag noch besser und ich, Pauline und unsere Zimmergenossinnen wurden fast übermütig und empfanden die Surflehrer eher als Belastung anstelle von helfender Hand. Denn diese schienen uns immer in suboptimale Wellen zu schieben und gaben irritable Anweisungen in gebrochenem Englisch.
    Auch die Tatsache, dass wir 16 Surfamateure innerhalb einer eingegrenzten Zone bleiben mussten, die bei 3m Sicherheitsabstand zwischeneinander sowas von gar nicht einhaltbar war, nervte.

    Doch bereits am Dienstag durften wir kostenlos die Boards leihen und tobten uns in der 4er Crew (Pauline aka Rocky, Lou und Ally - Spitznamen sind jawohl coool 😎 #Selbstironie) beim sogenannten "Free surf" ohne Surfschulbetreuung aus. Dabei fühlten wir uns wie die Könige der Wellen, wenn wir die besten Brecher spotteten und einige synchrone Take Offs hinlegten. Take Off heißt das Hinstellen auf dem Board, welches Pauline aufgrund ihrer Vorliebe zum Doggy Style auch ab und an bei dem Vierfüßlerstand belies 😉
    Ich versuchte mich derweil, wie beim Bodyboarden liegend und lenkend oder im Kopfstand auf dem Board. Erst am dritten Tag kam die Ernüchterung, die unserer sich anbahnenden Übermotiviertheit Einhalt gebot in Form von grünen Wellen.
    Denn was wir bis dato geglaubt hatten, vom Surfen zu wissen, überspülten die grünen, noch ungebrochenen Wellen im Nu. Diese musste man früher, also im tieferen, oft wilderen Wasser nehmen, weswegen wir erstmals die Anwesenheit der Surflehrer lobten.
    Auch wenn dieses Surfgefühl vollkommen neu war, catchten wir mit zunehmendem Selbstvertrauen und mit wachsender Fähigkeit den Ozean zu lesen die ein oder anderen weißen und grünen Wellen. Und ließen uns dabei nicht nur nach vorne schieben, sondern fuhren erste kurven und surften die Welle entlang vom Brechpunkt weg Richtung ungebrochene Welle. Yihaaa! Und nachdem wir am Dienstag bloß zu viert Gebrauch der kostenlosen Ausleihmöglichkeit gemacht hatten, war am Donnerstag schon die Hälfte unserer Leute draußen.

    Abgesehen davon füllen wir unsere Tage und unseren Dopaminhaushalt hier im heißen Portugal mit Skaten an der Promenade, Flanieren durch die sudländischen Shops, genial gesundem Essen, entsprechenden Koch- und Abwaschparties, Duschparties, Morgenmuffeligkeit die von Surfaction abgelöst wird, Chillen am Nachmittag und gaaaaanz viel Müll labern.
    Für letzteres eignet sich unsere 4er Crew besonders gut, denn Allie, Lou und Rocky rocken einfach jeden noch so öden Moment, ob beim Zähneputzen, beim Warten auf den verpassten Bus Richtung Lissabon, weil wir als einzige getrödelt haben oder in Lissabon, wo wir keinen Plan haben in welche Richtung wir laufen, oft eskaliert es in einem Lachflash.
    So kam es bereits an Tag 3 zu einem spontanen Sit in auf einer Verkehrsinsel, die uns im letzten Licht des Tages als erstrebenswerter Ort erschien, um unseren 1,55€ Weißwein bei Ukulelenmusik zu genießen.
    Kurze Zeit später versahen wir uns auf dem anliegenden Campingplatz im rétro Wohnmobil einer deutschen Aussteiger Familie, die uns Reise und Surftipps gab. Ja es ist schon lustig, was für Gleichgesinnte man anspricht, die einen ansprechen, wenn man sich nichtsahnend und Momente genießend random auf eine Verkehrsinsel hockt.

    In Lissabon hingegen wurden wir offenbar als Touristen erkannt, weswegen zahlreiche Restaurant-Türsteher um uns als Gäste warben und der ein oder andere Typ uns "Haschisch! Weed! Stuff! " zuzischte, was wir dankend ablehnten, zumal der braune Klumpen, die die nicht vertrauenswürdig aussehenden Männer uns entgegenstreckten an Ziegenkacke erinnerte. Von unserem inexistenten Bedarf mal ganz abzusehen. Ebenfalls an Ziegenkacke erinnerte das darauffolgende Essen in einer Seitenstraße der Haupteinkaufsmeile Lissabons.
    Zwar war die Speisekarte, welche aussah als ob sie aus unterschiedlichen Speisekarten verschiedenster Restaurants gepatchtworket war schon ziemlich abstoßend, doch unser Hunger trieb uns in ein Restaurant, welches von innen immerhin sehr edel aussah und auch die dekadenten Senioren, die dort speisten, sprachen dafür. Doch das Essen war schlechter als im Imbiss meines Dorfschwimmbades.
    Doch Rocky, Ally, Lou und meine Wenigkeit konnten nicht vor Lachen und Witzeln über diesen Flopp, der zum Paradebeispiel dafür wurde, dass miese äußere Umstände oft am meisten zsm. schweißen und die lustigsten Momente mit sich bringen. Ähnlich witzig war unser Suchen der Aussichtsplattform auf der wir die anderen treffen wollten. Denn der Zugang zu dem Park war scheinbar überall gesperrt und sollte Geld kosten, welches wir wegen unseres Low Budget Anspruches nicht leisten konnten. Nach einigen Fehlversuchen und dem Wegrennen vor der Park Security schwand mit dem Sonnenlicht auch unsere Zuversicht, noch einen Blick auf Lissabon im Sonnenuntergang zu erhaschen. Doch gerade als wir aufgeben wollten, folgten wir irgendwelchen Wegen Richtung Höhe und entdeckten doch tatsächlich eine kostenlose Plattform, einen grandiosen Blick uuuund die anderen von uns! Lucky us ☀🏙

    LOW BUDGET

    Als Selbstchallenge und wegen mangelndem Studenteneinkommen haben Pauline und ich uns mal wieder entschlossen, möglichst kostengünstig Land und Leute zu erleben. Ally und Lou verfolgen seit Tag 1 dasselbe Ziel.
    Noch kommen wir im Surfhouse unter, wo Frühstück und Mittag gesichert ist. Durch unsere ezsessive Abendesserei und das Shoppen erster lebenswichtiger Dinge (Volleyball 🏐 Sonnenbrille 😎 Trommel 🥁, Strandtuch 🏖, Klamotten👗 oups) sowie das völlig unnötige Rufen eines Ubers vom Strand bis zum 500m entfernten Haus (kostet 2,58€ Btw ;) fiel uns das noch nicht sooo leicht.
    Doch spätestens ab Montag werden wir dann schauen, wie weit wir mit Campen, Couchsurfing und Containern kommen 🗺

    FUNFAKT: Ubers haben keine Anfahrtskosten und man kann sie schon für wenige 100m rufen.. 300m kosten in Costa da Caparica übrigens ca. 1,80€... Und das wissen wir nicht, weil wir es getestet haben, sondern weil es wohl noch fauler Menschen als uns gibt und der Uber Fahrer uns davon erzählt hat! 🛣 😂
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