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  • Day 1

    Die Anreise

    November 1, 2019 in the United States ⋅ 🌙 20 °C

    Los geht es – das lange Warten hat ein Ende. Nach mehr als 33 Jahren wird Chris zu ersten Mal amerikanischen Boden betreten – aber von Anfang an.

    Nach einer anfänglich sehr euphorischen und gut vorankommenden Reiseplanung und Buchung von einem Großteil der Campgrounds im August gerät die weitere Planung ein wenig ins Stocken. Gerade im Bereich der Westküste sowie rund um Tampa gibt es so viele Auswahlmöglichkeiten, dass wir uns im Vorfeld nicht festlegen wollen. Und so bleibt die Reise halb unvollständig und an manchen Nächten müssen wir auf einen Campground hoffen und pokern. Aber so bleiben wir flexibler und können spontan nach Lust, Laune und Wetter entscheiden wo es uns hinzieht.
    Gegen 16 Uhr bringen wir am gestrigen Tag noch Kirby zu Chris Eltern – vielen Dank auch schonmal auf diesem Weg für das Hundesitting – vielleicht finden wir ja in den Tiefen Floridas eine Kleinigkeit mit der wir uns revanchieren können.
    Auf der Rückfahrt wird unserer Reisevorplanung noch der letzte Punkt hinzugefügt. Wir buchen noch schnell einen Tag in den Universalstudios für den Tag vor der Rückreise – schließlich soll Chris ja auch in den Genuss von WizzardWorld kommen. Passend hierzu wird noch der letzte Campground in Orlando gebucht. Leider kein staatlicher – und so stellte sich die Buchung etwas komplizierter raus. Aber nach einem 20minütigen Ferngespräch war das dann auch in trockenen Tüchern 😊 Dadurch, dass der Campground nur 20 Dollar kosten soll relativiert sich dies dann auch wieder mit den Telefonkosten (zu dem sonstigen Durchschnittspreis von ca. 40-50 Dollar).

    Zurück zu Hause heißt es für Nici noch: Koffer packen. Chris hatte das bereits am Vortag erledigt. Wenige Minuten später waren 16kg zusammengestellt – perfekt. Noch genug Platz zum shoppen in den USA 😊

    Gegen 23 Uhr geht es dann für Chris ins Bett – ich kann noch nicht schlafen und geselle mich erst gegen 2 Uhr dazu. Mein üblicher Rhythmus halt.

    Genug der Vorbereitung – der Abreisetag kann endlich beginnen.
    Um 6 Uhr geht der Wecker und müde pelle ich mich aus dem Bett. Chris steht bereits unter der Dusche. Eine Stunde später sitzen wir im Bus zum Hbf Köln. Mit dem RE 5 geht es dann in 40 Minuten zum Flughafen Düsseldorf. Um kurz nach 8 erreichen wir diesen. Eingecheckt hatte ich gestern Abend noch über die App. Also mussten wir nur zum Baggage-Drop. Dort erwartete uns das übliche kleine Sicherheitsgespräch und die Koffer waren weg. Es war gerade mal halb 9. Der erste Flug von Düsseldorf nach Atlanta geht erst um halb 11. Laut Anzeige dauert der Zugang zum Sicherheitsbereich 10-15 Minuten, also noch genug Zeit für ein Deluxe-Frühstück bei der goldenen Möwe.
    Gegen 09:20 Uhr begeben wir uns dann zu den Sicherheitskontrollen. Unser Boarding soll um 09:40 Uhr beginnen. Und schon beginnt der erste Stress – die Kontrollen dauern nicht wie angegeben ca. 15 Minuten. Nach über 30 Minuten stehen wir immer noch in der Schlange. Das Boarding läuft bereits. Wenn man den anderen Gesprächen um uns herum mal unauffällig lauschte waren wir definitiv kein Einzelfall. Genau hinter uns befand sich ein älteres Pärchen. Der Mann schob nicht nur die Verspätung, sondern scheinbar sein halbes versautes Leben auf seine Frau in diesem Moment 😊.

    Um 10:00 Uhr hatten wir dann die Kontrollen hinter uns gebracht und im Laufschritt ging es zum Gate. Gerade noch rechtzeitig kommen wir an. Ein paar Leute stehen noch in der Schlang. Also noch Zeit für Chris eine zu Rauchen und ich ziehe mir schnell noch eine Jogginghose an. Für die nächsten 10 Stunden soll es ja bequem sein.

    Kurze Zeit später sind wir dann auch schon in der Luft. Leider haben wir eine sehr alte Maschine erwischt. Das Entertainmentprogramm beschränkt sich auf 2 deutsche Filme. Allerdings gibt es ein bordinternes Wifi – und somit Zugriff auf das komplette Angebot von Delta. Also liefen die folgenden Filme dann über Handy.

    Die Verpflegung war gewohnt wieder sehr gut. Die Getränke wurden so oft angeboten, dass selbst ich als Hobbyalkoholiker manchmal ablehnen musste. Und somit vergingen die 10 Stunden tatsächlich wie im Flug. Sowohl Chris als auch ich machten zwischendurch auch nochmal für eine Stunde die Augen zu.

    Angekommen in Atlanta hieß es gleich mehrfach warten. Zunächst mussten wir zum Kofferband und unsere Koffer von einem Band aufs nächste Stellen. Warum das nicht das Personal macht hat wohl irgendwas mit den Zollbestimmungen zu tun. Das ging allerdings noch sehr schnell. Die Koffer warteten schon auf uns.
    Anschließend ging es zur Immigration. Ne knappe Stunde später akzeptierte der Sicherheitsbeamte meinen Pass und ließ mich ohne Fragen durch. So langsam wird man ja zum Stammgast in den USA. Chris musste bei seiner ersten Einreise noch seine Fingerabdrücke hinterlassen. Dann ging es auch schon weiter zur nächsten Warteschlange. Obwohl wir nie denn Sicherheitsbereich verlassen hatten mussten wir wieder durch den Scanner durch. Nochmal 30 Minuten später waren wir dann im Terminal und hatten noch ca. eine halbe Stunde Zeit bis zum Boarding. Also gab es das erste Bier auf amerikanischem Boden 😊

    Weiter ging es dann in einer sehr modernen Maschine von Atlanta nach Orlando. Neben uns saß ein älterer Mann welcher gerade auf dem Weg zu seinen Eltern war. Am Montag wird sein Vater 95. Mit ein bisschen Plaudern und einem Wimmelbildspiel auf dem Bordcomputer war die Stunde Flug dann auch schon wieder vorbei.

    Nach der Aufnahme unserer Koffer ging es zum Ubertreffpunkt und ab in Richtung Hotel. Bis auf das Badezimmer hatten wir hier eine gute Wahl getroffen. Sowohl Lage als auch Ausstattung waren ein guter Standard für amerikanische Verhältnisse.

    Sichtlich k.o. nach über 15 Stunden wollten wir aber unseren ersten Tag in Amerika nicht nur im Flieger und Bett verbringen. Und so machten wir uns kurz frisch und gingen noch 10 Minuten zu Fuß zum (oder zur?) ICON. Eine Art Vergnügungsmeile wo sich auch „The Wheel“ befindet. Ein 400 Fuß hohes Riesenrad. Daneben befindet sich noch ein großes Kettenkarussel welches sich in ähnlicher Höhe dreht, sehr viele Restaurants und Bars und auch ein Ableger von Madame Tussauds.

    Auf Grund der Dunkelheit, der Müdigkeit und des kostengünstigen Preises von 30 Dollar pro Fahrt entscheiden wir uns eine mögliche Fahrt auf den morgigen Tag zu verlegen. Und so füllten wir unsere Mägen nur noch in einem Burger- und Wingshaus und gingen dann mit einem kleinen Völlegefühl wieder zurück ins Hotel wo wir todmüde, gegen Mitternacht, sofort einschliefen.

    Der Reisebericht wurde dann ausnahmsweise mal am Morgen des nächsten Tages geschrieben 😊.
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