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  • Day 6

    High Society, Shoppen und Miami Beach

    November 6, 2019 in the United States ⋅ ⛅ 28 °C

    Tag 5 mit dem Camper ist angebrochen. Heute hatten wir keine großen Zwischenstopps geplant sondern ließen uns ein wenig von dem Tag treiben und inspirieren.
    Wir stellten uns keinen Wecker und schliefen mal aus. Chris war bereits gegen 22 Uhr gestern im Bett während Nic noch den bis dato gefertigten Reisebericht von der Schlafmütze ergänzte. Mit der Aktualisierung der Reisetabelle und einem kleinen Blick in die Reiseführer war dann das Tagewerk gegen 24 Uhr abgeschlossen. Dementsprechend sollte das Ausschlafen auch nicht bis in die Ewigkeit dauern.
    Als Nic die Augen aufschlug war es bereits hell draußen. Ein Blick aus Handy verriet, dass es viertel nach 7 war. Perfekt! Durch das Aufstehen wurde auch Chris wach und die Waschräume wurden aufgesucht.
    Nach dem üppigen Mahl von gestern war der Hunger noch nicht so richtig wieder da und so verzichteten wir auf das Frühstück und machten den Camper startklar. Nachdem auch die Dumpstation aufgesucht war fuhren wir gegen halb neun auf die A1A auf und legten die ersten Meilen zurück.
    Unser heutiges Ziel lag in Hollywood. Namentlich wohl eher aus einem anderen Bundesstaat bekannt, handelt es sich hierbei um die nächstgelegenen Stadt an Miami. Einen Campground selbst gibt es nämlich dort nicht.

    Auf unserem Weg lag als erstes erwähnenswertes Ziel Palm Beach. Wie auch dieser Ort zog sich die gesamte Etappe am heutigen Tag durch… Die Städte der Reichen, Superreichen und die Art Menschen, die nicht mehr wissen, über wieviel Geld sie überhaupt verfügen. Vorbei an riesigen Anwesen, auf denen ausnahmslos zahlreiche – optisch gesehen meist mexikanische – Angestellte die Grundstücke pflegten, passierten wir unter anderem „The Breakers“. Ein Hotel der absoluten Upperclass. Laut Reiseführer darf man schlappe 600 Dollar die Nacht für das günstigste Zimmer berappen. Nach oben hin landet man gut und gerne im knapp 5stelligen Bereich. Vermutlich das normale durchschnittliche Tageseinkommen der dortigen Einheimischen. Nicht ohne Grund hat auch Donald „America First“ Trump dort sein „kleines“ Sommerhaus stehen. Alleine die im Garten wehende USA-Flagge ist größer als der standartmäßige Garten eines Neubaus in Köln.
    Nachvollziehbarer Weise ist man dort auf die Blicke von Touristen nicht sonderlich scharf, so dass öffentliche Parkplätze mehr als nur Mangelware sind, denn sie existieren einfach nicht... Und so führte uns der Weg langsam aber stetig weiter die A1A entlang bis wir Palm Beach hinter uns ließen. Die folgenden Meilen waren geprägt von immer höher werdenden Mehrfamilienhäusern und Hotels aller bekannten Nobelmarken bis wir schließlich die Küstenstraße verließen und das Navi auf die Town Center Mall in Boca Raton einstellten. Eine Shoppingmall die mit deutschen Verhältnissen nur schwer mithalten kann. Von der Größe und Anzahl an Geschäften ist diese ungefähr vergleichbar mit dem kompletten Hürth-Center. Nur das sich hier alles in einem Gebäude befindet – wohlbemerkt handelt es sich hierbei um eine eher kleinere Mall 😊.
    Eher enttäuscht von der Winterkollektion im Hollister und Abercrombie & Fitch wurde unsere Kreditkarte noch nicht mal mit 300 Dollar belastet. Immerhin reichte die Auswahl aber noch für ein paar T-Shirts, Jogginghosen, Hemden, Pullis und Unterwäsche.
    Nach dem ausgefallenen Frühstück knurrten so langsam auch die Mägen und im ansässigen Food-Court wurde der Fettspiegel unserer Körper wieder auf amerikanische Verhältnisse aufgestockt.
    Auf dem Weg nach draußen gab es noch einen kleinen Stopover, wo Chris – einer deutschen Bedienung sei Dank – endlich mal bei Starbucks genau das bekam, was er jeden Tag aufs Neue versucht hatte zu bekommen. Da diese Zeilen gefertigt wurden, als er schon im Land der Träume war, kann ich nur vermuten, dass es wieder ein Getränk mit 12 Beinahmen war und mit Kaffee nicht wirklich viel am Hut hatte 😊

    Durch den „winzigen“ Macys führte unser Weg dann zurück zum RV. Das paar Schuhe was hier noch irgendwie seinen Weg in die Einkaufstüten gefunden hat, sei mal nur am Rande erwähnt. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es schon wieder deutlich in Richtung Nachmittag tendierte. Ein kurzer Halt ist in diesem Land einfach nicht möglich.

    Die restliche Fahrzeit belief sich noch auf gut 90 Minuten und führte uns auf dem Weg nach Hollywood noch durch Fort Lauderdale. Angedachte hatten wir hier noch einen Stopp um uns die Promenade anzuschauen und eventuell noch eine Runde mit dem Jetski über das Wasser zu düsen. Punktgenau mit der Ankunft am Parkplatz – natürlich wieder vorbei an mindestens genauso großen Privatvillen und diversen Yachten an dem Anleger vor der Tür – setzte jedoch ein kräftiger Regenschauer ein. Bedingt durch die Fortgeschrittene Zeit und das suboptimale Wetter für Aktivitäten im Freien entschieden wir uns, unseren heutigen Campground – den Topeekeegee Yugnee Park (wer kennt ihn nicht 😊) anzusteuern. Um ca. 17 Uhr erreichten wir diesen dann und konnten unser kleines Zuhause mit dem Fullhookup-Platz verbinden.

    Nachdem wir unsere Nachbarn mit einem 5 Monate alten Welpen dann kennen gelernt hatten machten wir uns nochmal frisch und bestellten ein Uber um zum heutigen Abendprogramm überzugehen. Nachdem wir – oder besser gesagt unser Fahrer – sich durch die Rushhour gekämpft hatte kamen wir dann eine gute Stunde später in Miami Beach an. Den eigentlich überlegten Halt an der Calle Ocho in Miami ließen wir dann Uhrzeitbedingt ausfallen.
    An der weltberühmten Strandpromenade begaben wir uns dann in die üblichen Touri-Schuppen und ließen uns unser erspartes aus der Tasche ziehen. Dafür bot man uns aber immerhin neben lckerem Essen und diversen Cocktails in den unterschiedlichen Bars auf noch Entertainment in Form von Livebands und sogar einer Drag-Queen-Show.

    Gegen 22 Uhr gab es dann das Uber zurück und auf dem moskitofreien Nachtlager wurde dann bei kühlen 28 Grad der heutige Reisebericht im Freien gefertigt.
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