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- Nov 5, 2024
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 454 m
ItalyTetto Rubatti Soprano44°27’29” N 7°33’29” E
Cuneo - Das letzte Bißchen Firma ….

Von Saluzzo aus fahre ich nach Cuneo. Das ist eine größere Stadt, in der ich Gas auffüllen will und endlich mein Laptop nach Deutschland zurückschicken will. Das „Gas tanken“ erweist sich zunächst als gar nicht so einfach: man darf das nicht selber machen – nur der Tankwart. Der ist zwar sehr freundlich und versucht sich (er spricht nur italienisch) verständlich zu machen, aber er kann nicht erklären, warum das Gas an einer kleinen Bohrung in meinem Einfüllstutzen herauskommt und nicht im Tank landet. Er empfiehlt mir eine andere Tankstelle. Dort will man aber nur Autos, aber keine sonstigen Behältnisse auftanken („solo Auto – no kitchen“) – auch wenn diese zum Betanken zugelassen sind. Also zu Tankstelle Nr. 3. Hier passiert zwar das Gleiche wie bei der ersten Tankstelle, aber der Tankwart kennt sich aus: mit einem um Erlaubnis fragenden Blick kramt er in meiner Tüte mit den Adaptern und kombiniert zu dem schon benutzten einen Zweiten. Und siehe da – es klappt!! Wieder was gelernt. Ich werde jetzt versuchen, bis Portugal ohne zu tanken auszukommen, um die relativ hohen Preise in Frankreich und Spanien zu vermeiden.
Dann die nächsten beiden Herausforderungen: mitten in Cuneo, trotz Wochenmarkt und den damit verbundenen Straßensperren einen Parkplatz für den LT finden und dann einen DHL Service Point, wo ich das Laptop verpacken und verschicken kann. Ersteres ist gar nicht so schwer – als ich auf dem komplett vollen ersten Parkplatz im Navi nah Alternativen suche, fährt direkt neben mir ein PKW raus. Glück muß man haben! Also auf zu DHL… Der erste Service-Point ist in einem kleinen Kiosk – keine Kartons, die man kaufen kann und der ältere Herr hinter dem Tresen kann nur italienisch. Smartphone und Übersetzungs-Programm helfen: er schreibt mir eine Adresse auf. Hier soll alles zu haben sein. Also gut: 2km Fußmarsch durch die Innenstadt. Als ich an der Adresse bin, ist dort ein „Gamer-Laden“ – scheinbar eine Art Computer-Spielothek mit allem Möglichen noch zusätzlich...schwer zu beschreiben. Aber die Tür ist offen und ich sehe DHL-Pakete. Eine freundliche junge Frau bejaht meine vorsichtige Frage, ob sie denn englisch spricht. Sie spricht es sogar extrem gut – das macht die Sache leichter. Schnell schließt sie noch die Tür – ich habe nicht beachtet, daß eigentlich schon Mittagspause ist. Aber sie hilft mir. Erst als wir feststellen, daß das Laptop wenige Zentimeter zu groß für die offiziellen DHL-Kartons ist, vertröstet sie mich auf nach 15 Uhr – sie will im Lager nach einem passenden Karton suchen. Sie entschuldigt sich, daß sie mir nicht gleich helfen kann...eigentlich muß ich mich entschuldigen, denn ich bin in ihre Mittagspause geplatzt. Die 2,5 Stunden nutzte ich, einen Parkplatz in der Nähe anzusehen, für gut zu befinden und den LT zu holen. Leider hat der Supermarkt auch Mittagspause und so muß es ein Döner vom Imbiss als kleine Zwischenmahlzeit tun. Gegen 15:30 Uhr bin ich zurück bei DHL. Die Dame hat mir 2 Kartons herausgesucht und mit vereinten Kräften verpacken wir das Laptop und füllen die notwendigen Infos für den Versand aus. Sie muß das nach meinen Angaben am Rechner machen – reichlich kompliziert, aber sie hat Geduld (scheinbar sogar Freude an der nicht alltäglichen Aufgabe) und 30 Minuten später ist „das letzte Bißchen Firma“ weg. Ein Grund, mir etwas Ruhe und Bequemlichkeit zu gönnen...die nächsten Tage will ich auf einem kleinen Campingplatz nur wenige Kilometer östlich von Cuneo verbringen. Endlich mal wieder Tagebuch schreiben, Fotos sortieren, einiges andere erledigen, Wäsche waschen, am Schwedisch-Kurs teilnehmen und vielleicht sogar die Frontscheibe abdichten. Da ich noch kurz im Baumarkt vorbeisehe, komme ich im Dunkeln in Roccaforte Mondovi an. Aus dem Nichts erscheint der Platzbetreiber, ist sehr nett und rührig, spricht gutes Englisch und meint, ich sollte besser „oben am Haus“ stehen. Die Wiese ist wohl ziemlich aufgeweicht und für mehr als eine Nacht… na gut. Ich bestehe darauf, mir den Platz erst einmal anzusehen – die sichtbare Steigung verheißt nichts Gutes… aber es gibt noch eine andere Zufahrt und so nehme ich den Platz gerne an. Der Platz hat gute Bewertungen, ist aber eher ein „ja, aber...“-Platz: ja, der Platz ist ganzjährig geöffnet, aber eher für den Sommer geeignet: im Sanitär-Bereich steht die Tür ständig offen zum Lüften; eine Heizung gibt’s nicht. Ja, die Duschen sind heiß, aber der erste Token wird verbraucht, bis das heiße Wasser wirklich ankommt und es gibt keine Ablagemöglichkeit für Kleidung. Ja, es gibt eine Waschmaschine, aber keinen Trockner – O-Ton: „in Italien haben wir die Sonne“… Ja, es gibt einen WLan-Code vom Platzbetreiber, aber das Netz ist sehr schwach und, weil das WLan hier nicht über Kabel, sonder Satellit läuft, pro Code auf 1 Stunde/Tag limitiert. Aber egal – 2 oder 3 Nächte werde ich bleiben.Read more