Europa2024

September 2024 - January 2025
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    Pataias - Werkstatt mit Übernachtung

    Yesterday in Portugal ⋅ 🌧 15 °C

    Gegen 11:00 Uhr komme ich bei Sergio und seiner „Selbstschrauber-Werkstatt mit Übernachtungsmöglichkeit“ an. Während der 14km hierher hat es angefangen „richtig“ zu regnen. Der Nieselregen heute früh in Alcobaça war kein Problem für meine „Abdichtung“. Aber auch Fahrt ist gut verlaufen. Der Hof ist komplett verschlossen; der Blechzaun wirkt abweisend. Es scheint ein alter, großer Werkstatt-Hof zu sein und irgendjemand ist da – man sieht Neon-Licht im Hintergrund. Aber es gibt kein wirkliches Eingangstor und keine Klingel 🤔 Ich schreibe Sergio eine WhatsApp und rufe ihn, als keine Reaktion kommt, kurz an. Ehrlich gesagt, bin ich etwas genervt: es wirkt, als ob hier schon wieder etwas nicht richtig funktioniert. Heute früh erst hatte mir der Mitarbeiter der DHL-Hotline gesagt, dass sich die „3-5 Tage Standardversand“ nur auf den Teil in Deutschland beziehen – bis Portugal muß ich mit bis zu 10 Tagen rechnen… 🥴 na toll… 🥴 und jetzt das hier...Sergio ist irgendwo unterwegs, verspricht aber, dass Jemand kommt. Wenige Minuten später öffnet mir Lulu (eine Irin aus Belfast, wie ich später erfahre) das Tor und begrüßt mich herzlich. Ich fühle mich „von jetzt auf sofort“ wirklich willkommen – eher wie ein lang erwarteter Gast und nicht wie eine Fremde, die auf einen Stellplatz kommt. Meine Genervtheit ist auf einmal wie weggeblasen.
    Die große Halle (eigentlich sind es mehrere Hallen, die in einander übergehen) mit dem Neonlicht stellt sich als ehemalige Schmiede heraus und ist mit allen möglichen Werkbänken, Werkzeugen und Arbeitsmöglichkeiten „bestückt“. Auf den ersten Blick wirkt alles etwas unübersichtlich, aber es herrscht eine gewisse Ordnung und Logik. Hier können Reisende an ihren Fahrzeugen schrauben – an so ziemlich alles ist gedacht: auch Schweiß-Möglichkeiten und eine Grube für Unterboden-Arbeiten gibt es. Im Moment „wohnen“ noch ein Pärchen mit einem Transporter (sie ist aus England, er? – keine Ahnung) und Alex hier, der an elektrischen Schaltungen arbeitet und scheinbar seinen Camper komplett auf LED umrüstet. Sie haben ihre Camper im leicht überwuchterten hinteren Hofteil – in der Scheune. Die, die leider nur eine Einfahrtshöhe von 2,90m hat. Ich stehe auf dem asphaltierten vorderen Hofteil direkt bei der Einfahrt.

    Es ist ein wunderbarer Hof. Nicht wirklich schön im klassischen Sinn, teilweise chaotisch und unordentlich, aber mit sehr vielen Möglichkeiten. Neben den vielen Schrauber-Arbeitsplätzen gibt es auch noch „Stellplatz-Infrastruktur“: Ein Bad mit heißer Dusche; am Waschbecken steht den Gästen Handwaschpaste zur Verfügung. Eine der Glasscheiben in der Tür ist kaputt, aber man hängt beim Duschen einfach das Handtuch davor. Dadurch weiß jeder, dass das Bad besetzt ist (es gibt nämlich kein Türschloß) und die Lüftung ist auch gesichert… Hinten, wo die Hallen-Plätze sind, gibt es noch eine Außentoilette (die Halle wird gegen 17:00 Uhr abgeschlossen, wenn Sergio und Lulu nach Hause gehen). Vorne, dort wo ich stehe, ist unter einem Blechdach ist eine spartanische Außenküche eingerichtet. Außerdem kann man Wasser tanken, Grau- und Schwarzwasser ablassen. Alles ist sehr entspannt und Peter, die kleine Mischlings-Hündin (der kleine Widerspruch mit dem Namen paßt irgendwie hierher) trägt ihren Teil dazu bei. Sie ist lieb, begrüßt mich neugierig und abends merke ich, dass sie ebenfalls entspannt ist und kaum reagiert, wenn die Nachbarshunde neurotisch „jeden Spatz“ ankläffen. Sehr gut – die Nachtruhe ist einigermaßen gesichert. Ich mag sie sofort.
    Eindeutige Bewertung: es ist super hier – solche Höfe sollte es viel öfter geben!! Morgen werde ich noch ein paar Fotos machen.

    Ich lasse mich von der ruhigen Entspanntheit anstecken – plötzlich macht es mir gar nichts mehr aus, dass ich erst morgen in die Halle kann. Erst muß einiges beiseite geräumt werden und ich merke, dass Lulu heute dafür weder Zeit noch Nerven hat (obwohl sie die Anmeldung sehr ernst nimmt – ich muß sogar meinen Ausweis vorlegen und eine Kontakt-Telefonnummer angeben). Im LT habe ich ohnehin einige „Kleinigkeiten“, die erledigt werden sollten.
    Später kommt Sergio auch auf den Hof, begrüßt mich ebenso herzlich wie Peter und Lulu und bietet mir sofort Hilfe an. Für den Zuschnitt der Kühlschrank-Abdeckung nehme ich das gerne an. Mit dem kleinen Akku-Trennschleifer (ich darf seinen guten von Makita benutzen) geht es besser als gedacht. Nach diesem schnellen Erfolg mache ich weiter mit meiner Liste: endlich klebe ich die Umrandung der Alkovenklappe an, baue den Schalter, der die Stromversorgung zur Wasserpumpe unterbrechen kann, an und verändere die Halterung für den Wasserhahn im Bad. Ich räume das Bad etwas um und den Alkoven wieder mal auf. Dem „Kabel-Wirrwarr“ bei der Steckdose wird auch der Kampf angesagt. Obwohl ich mehr oder weiniger hintereinander arbeite, nehme ich mir die Zeit, etwas zu essen zu machen und eine Thermoskanne Tee zu kochen.

    Während der ganzen Zeit regnet es mehr oder weniger stark. Warum ausgerechnet jetzt? Andererseits: stört es mich wirklich? Eigentlich nicht... Immerhin scheint meine Abdeckung weiterhin zu halten, so dass der LT innen trocken bleibt. Und noch etwas Positives gibt es: endlich ändert sich der Status bei der Sendungsverfolgung und DHL kündigt die Lieferung des Pakets für morgen an. Wenn das wirklich funktioniert sollte…. könnte ich morgen schon alles fertig bekommen. Und dann? Bei Regen weiterfahren? Eher nicht ... Erst am Donnerstag soll es wieder trocken sein. Allerdings ... es gefällt mir so gut, dass ich vermutlich auch ohne Regen noch hierbleiben würde… warten wir’s ab…. Kommt es auf einen Tag mehr oder weniger an? Nicht wirklich… Die Stellplatz-Gebühr werde ich schon bezahlen können….

    Kleine Anekdote am Rande: irgendwann am Nachmittag bekomme ich eine WhatsApp von Paulo, der mich fragt, wo in Lagos der Computerladen ist, der mein Tablet analysiert hat… schon komisch, dass ich Paulo eine Empfehlung in seiner Heimatstadt geben kann. Aber es paßt zum heutigen Tag.
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  • Day 112

    Alcobaça - ein Zwischenstopp

    January 19 in Portugal ⋅ ☁️ 11 °C

    Gestern Abend hatte ich noch einmal bei Park4Night bzgl. Stallplätzen gestöbert und dabei Alcobaça entdeckt: 14km südlich der Selbstschrauber-Werkstatt und auch mit Baumarkt, Supermarkt und Waschsalon ausgestattet. Dazu ein kostenloser Stellplatz inkl. Strom und Toiletten. Da ich weiß, wie begehrt solche Plätze besonders am Wochenende sind, fahre ich früh vom Continente-Parkplatz ab und bin schon vor 9 Uhr in Alcobaça. Wir erwartet: alle Plätze belegt, aber bei der Markthalle in Sichtweite kann man stehen und warten, ob jemand abfährt. Ich habe Glück: keine 30 min später bricht der erste Camper auf. Und so habe ich meinen Platz. Etwas schief, aber mit Keilen und Hölzern drunter geht es gerade so. Strom funktioniert (25!! Ampere), die Toilette ist relativ sauber. Also kann ich (nachdem ich die Windschutzscheibe noch teilweise mit Folie abgedeckt habe) es mir gemütlich machen, Tagebuch schreiben, Bilder sortieren.
    Dann der Schreck: Sergio von der Werkstatt fragt nach der Höhe vom LT, um mir dann zu sagen, dass die Einfahrt in die Halle nur 2,9m hoch ist... so ein Mist - hätte er früher abklären können... Aber er verspricht, "irgendwas umzuräumen", so dass ich wenigstens tagsüber 9-17Uhr in die Halle kann. Immerhin etwas - ich sage zu. Was soll ich auch anderes machen? Das Paket kommt zu Sergio und für Montag - Mittwoch ist praktisch Dauerregen angesagt. Ausgerechnet jetzt...so lange Regen ist ziemlich ungewöhnlich für Portugal. Dann wenigstens auf einem Platz mit Strom und Dusche (hoffentlich auch Toiletten). Ich lerne mal wieder: verlässliche Pläne machen ist hier so eine Sache...🥴
    Nachmittags, der Nieselregen hat inzwischen aufgehört und der LT ist innen trocken geblieben, gehe ich noch eine Runde durch die nette (Alt-) Stadt, zum Einkaufen und mache die erste Maschine Wäsche. Alles in allem war der Tag Recht produktiv und ich fühle mich auf dem Stellplatz wohl. Die Stadt ist eigentlich mehr als nur ein Zwischenstopp wert.
    Hoffentlich geht es so gut weiter.
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  • Day 111

    Óbidos - Mittelalterliches Städtchen

    January 18 in Portugal ⋅ ☀️ 15 °C

    Óbidos wurde mir empfohlen und ich bin froh, daß ich dieser Empfehlung gefolgt bin. Die Altstadt innerhalb der Stadtmauern wirkt wie ein mittelalterliches Museums-Städtchen. Aber es ist Realität. Man kann die Altstadt auf der Stadtmauer umlaufen und erst einmal von ben betrachten. Klar, die ganzen Souvenir-Läden sind zum Teil "Touristen-Fallen", aber sehr nett gemachte Fallen. Es gibt in den Läden nur wenig "Plastik-Schrott", aber dafür sehr viel ausgesuchte Handwerkskunst. Die einzelnen Geschäfte sind auch in der ganzen Ausgestaltung und Deko mit viel Liebe zum Detail gemacht. Auch wenn die 2 "Hauptstraßen" nicht lang sind, nehme ich mir viel Zeit zum Bummeln und genieße die Atmosphäre. In einem der liebevoll gestalteten Läden kaufe ich ein "Portugal Experience": ein Kabeljau-"Törtchen" mit Käsefüllung und dazu ein Glas Portwein. Es ist teurer als in Lissabon, dafür ist der Laden hübscher und es gibt klassische Musik dazu - live gespielt von einer jungen Geigerin.
    Direkt unterhalb der Burg (hier stehen noch die Häuschen vom Weihnachtsmarkt) verkauft eine nette Dame Gebäck und u.a. "Ginja" - portugiesischer Kirschlikör. Sie läßt mich erst eine Kirsche kosten - dann kaufe ich ihr ein kleines "Glas" (Mini-Becher aus Schokolade) ab. Es schmeckt gut, aber ein "richtiges" Glas verkneife ich mir, muß ich doch noch ein paar Kilometer zu einem Stellplatz fahren. Auf dem Parkplatz am Rande der Altstadt könnte man zwar auch gut übernachten, aber dann müßte ich morgen im Regen weiterfahren bzw. meine Einkäufe und die Wäsche auf montag verschieben. Und das wird mir zu eng. Ich reiße mich also mit etwas Wehmut von dem schönen Städtchen los und fahre weiter Richtung Norden - bis zum Continente-Parkplatz in Caldas da Rainha ist es nicht weit. Nichts Besonderes, aber in dem Örtchen gibt es auch einen Baumarkt und einen Waschsalon - meine geplanten Aufgaben für morgen.
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  • Day 111

    Zurück am Meer - Peniche

    January 18 in Portugal ⋅ ☀️ 10 °C

    Ab morgen soll es regnen - deshalb will ich heute endlich weiterfahren und mir noch etwas ansehen. Also: auf zur Halbinsel Peniche - zurück an die Küste. Peniche ist seit altersher eine Fischerstadt und das sieht man auch heute noch, auch wenn viel in Richtung Tourismus getan wird. Die Veränderungen allein in den letzten 6 Jahren sind deutlich sichtbar.
    Die Küstenlinie ist einmalig - man könnte denken, hier haben Riesen mit Bauklötzen gespielt und sie dann willkürlich am Strand liegen gelassen. Einiges erinnert mich mal wieder an Irland. Es ist herrlich an der Küste - die Luft ist kühl, aber nicht zu kühl. Der Wind ist angenehm und kann die Wärme der Sonne nicht vertreiben. Ich bleibe eine ganze Weile am Wasser sitzen und sehe einfach hinaus auf die Wellen.
    Das Fort kann man immer noch nicht besichtigen. Es gibt ein Museum, das den Widerstandskämpfern gewidmet ist, aber in die eigentliche Burganlage kommt man leider nicht.
    Nach ein paar Stunden fahre ich weiter - ich will mir noch Óbidos ansehen.
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  • Day 108

    Almeirim, Portugal

    January 15 in Portugal ⋅ 🌙 5 °C

    Gestern Abend war ich zu müde, die Abfahrt vorzubereiten. Die Nacht über hat es ganz leicht gefroren und so glitzert heute früh das Fahrrad leicht in der Sonne. Aber nach dem ersten Kaffee, den ich wie die letzten Tage auch „zusammen“ mit den 3 kleinen Schweinchen trinke, ist alles weg und die Sonne wärmt mir den Rücken. Ich brauche länger als sonst, muß ich doch noch den Grill und alles andere wieder auf/um den Beifahrersitz einräumen. Der Abwasch muß noch gemacht und Wasser aufgefüllt werden. So langsam kommt alles wieder an seinen Platz. Ich lasse mir allerdings Zeit (an manchen Tage färbt die portugiesische Gelassenheit auf mich ab) und spiele noch etwas mit den Ziegen, die heute mal aus ihrem Gehege raus auf den Grünstreifen hinter dem Hof dürfen. Hier wachsen kleine palmenartige Sträucher und Brennesseln, die eine willkommene Abwechslung zum „heimischen“ Speiseplan (Kraftfutter, Orangenbäume und deren Früchte) bieten. Der kleine Hund ist leider nicht da – er ist mit Herrchen Mateo für ein paar Tage verreist. Eine freiwillige Helferin auf dem Hof (sie und ihr Partner kommen aus Südamerika) kümmert sich rührend um die Schweinchen. Wir tauschen einige „Tricks“ im Umgang mit den kleinen Tierchen aus, dann rolle ich vom Hof. Tagesziel heute ist Almeirim – 75km und damit eine gute Autostunde gen Norden. Die Stadt hat zwar nicht wirklich was zu bieten, aber es ist ein guter Zwischenstopp im Ribatejo und gibt mir die Möglichkeit noch etwas vom Landesinneren zu sehen, bevor es wieder an die Küste nach Peniche geht. Der Stellplatz hier ist eine Seltenheit für Portugal: der Platz an sich ist kostenlos – Strom und Wasser müssen an den Säulen einzeln bezahlt werden. Etwas umständlich ist allerdings, dass zuerst an einem zentralen Automaten „Tokens“ gekauft werden müssen. Gut – das „Geld einsammeln“ geht so natürlich zentral und einfach. Und der Automat kann leichter gesichert werden, als jede der 12 Säulen für die 24 Plätze einzeln. Alles funktioniert und da die Steckdosen mit 32 Ampere abgesichert sind, ist die Kälte in der Nacht (es soll wieder bis an den Gefrierpunkt gehen) kein Problem - der Heizlüfter wartet schon... ;-)Read more

  • Day 107

    Lissabon - nochmal Stadt

    January 14 in Portugal ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute ist noch einmal Lissabon dran. Wieder ist wunderschönes Wetter (auch wenn es morgen noch sehr kalt ist) und ich nutze das Tagesticket, um endlich nochmal die berühmte Straßenbahn 28 zu fahren. Für das Castelo de St. Jorge muß man inzwischen auch für die Gartenanlage Eintritt zahlen – und nicht zu knapp. Das tue ich mir nicht an. Aber die 5€ für den Glockenturm bezahle ich gerne und habe einen wunderschönen Blick über die Altstadt. Bei der Aussichtsterrasse „Miradouro de Santa Luzia“ sitze ich lange in der Sonne und höre den Fado-Spielern zu. Wenn man hier so sitzt, kann man alles und vor allem auch die heruntergekommenen Ecken der Stadt ausblenden. Zum Abschluß gehe ich nochmal ins Fado-Museum und lausche den Hörbeispielen verschiedener Fado-Sängerinnen und Spielern.
    Ein letztes Mal geht es im Sonnenuntergang über den Tejo hinüber nach Monjito zum Hof von Mateo. Insgesamt hat Lissabon in den letzten 5 Jahren etwas verloren – zwar wird an alles Ecken und Enden gebaut, aber die Zahl der kaputten und heruntergekommenen Häuser ist weitaus höher. Schade eigentlich. Ich hoffe, es wird sich in den nächsten Jahren uzum Positiven ändern, denn trotz allem mag ich die Stadt und werde bestimmt nicht das letzte Mal hier gewesen sein.
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  • Day 106

    Lissabon - Cristo de Rei

    January 13 in Portugal ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Tag Pause war gut. Nach 50 Litern Wasser – per Akku-Dusche auf der Windschutzscheibe verteilt steht fest: die Scheibe ist bis auf eine kleine Stelle auf der Beifahrerseite dicht. Immerhin – das werde ich auch noch schaffen. Per Päckchen aus Berlin wird auch Butylrundschnur mitkommen – Danke Piet für die Idee!!
    Aber das ist jetzt erstmal abgehakt – heute ist der Süden von Lissabon dran. Bei schönstem Sonnenschein fahre ich gleich 2x über den Tejo und laufe zu „Cristo Rei“ hoch. Die Statue wurde in Anlehnung an die Statue in Rio de Janeiro gebaut: bei einem Besuch dort war ein Geistlicher von der Statue so beeindruckt, dass er für Lissabon auch einen Chritus haben wollte. Nach etlichen Planungen kurz vor dem zweiten Weltkrieg war das Vorhaben fast zum Scheitern verurteilt. Andererseits war der Bedarf an „geistigen Beistand“ durch die Kriegsgeschehen noch größer als gewöhnlich. Am 20.4.1940 wurde beschlossen, dass, wenn Portugal vom Krig verschont bleibt, das Projekt weiter verfolgt wird. Lissabon ist tatsächlich verschont worden und so wurde die Statue realisisert. Heutzutage gilt das Monument und auch der Bereich drum herum immer noch als „Heiligtum“ – sogar auf dem Parkplatz sind Hunde verboten. Souvernir-Läden und Caféterier sind allerdings erlaubt ;-). Die Fahrt auf die Statue muß bezahlt werden, aber der Blick hinüber zur Stadt ist unbezahlbar.
    Am Nachmittag laufe ich noch durch Belém. Dieser Stadteil war früher von Werften geprägt und war der Startpunkt für die Entdecker des 16. Jahrhunderts, die in Richtung Ostafrikam Brasilien und Indien aufbrachen. Die so gegründeten Handelsrouten brachten Portugal einen unermesslichen Reichtum und ermöglichten u.a. die Finanzierung des „Mosteiro dos Jeronimos“, des riesigen prachtvillen Klosters im Herzen von Belém. Hier wurden auch die berühmten „Pastel de Nata“ erfunden: sehr leckere Blätterteig-Puddingtörtchen. Das Café, in dem sie seit damals hergestellt wurden, existiert seit 1867 und bietet auch heute noch eine tolle Atmosphäre. Auch ich lasse es mir nicht nehmen, dort einen Kaffee zu trinken.
    Die Rückfahrt über den Tejo beschert mir einen wunderschönen Sonnenuntergang.
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  • Day 104

    Lissabon - erster Tag

    January 11 in Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Die 4km zur Fähre mit dem Fahrrad lassen sich gut fahren und sind der perfekte Frühsport. Da Samstag ist, fährt sie Fähre nur alle 2 Stunden und ich muß warten. Aber das gibt mir die Möglichkeit, den Fahrplan zu studieren und mich wegen der Tickets zu erkundigen. Leider gibt es keine Möglichkeit, schon hier ein Tagesticket für Lissabon zu kaufen. Aber da ich am „Cais Sodré“ ankomme und das ein ziemlicher Knotenpunkt ist, dürfte das alles kein Problem sein.
    Heute ist es reichlich bewölkt, aber das hält mich nicht davon ab, die „alten“ Stellen zu besuchen. Viel hat sich nicht verändert und so finde ich mich erstaunlich gut zurecht. Nur zur Pension „Palacio Vila Flores“ in Alfama muß ich auf den letzten Metern das Navi zu Hailfe nehmen. Die verwinkelten Gassen in diesem alten Stadtviertel sind reichlich unübersichtlich. Alfama war einmal der Stadtkern von Lissabon – zunächst von der Oberschicht, als sich die Satdt nach Westen ausdehnte dann hauptsächlich von Fischern bewohnt. Da Alfama beim grßen Erdbeben 1755 verschont wurde, kann man hier noch die wirklich alte Bausubstanz und Stadtstruktur sehen. Ich lasse mich durch die kleinen Gassen mit ihren Cafés, Fabo-Bars und Souvenir-Läden treiben. Leider ist in den letzten Jahren nicht sehr viel renoviert worden – im Gegenteil: manches ist stärker verfallen. Und die Souvenir-Läden wirken teilweise recht „billig“. Schade. Aber trotzdem ist ein eine schöne Atmosphäre.
    Sehr müde komme ich am Abend zurück und habe absolut keine Lust mehr, die Windschutzscheibe auf Dichtigkeit zu testen. Das muß bis morgen warten. Da werde ich auf dem Hof bleiben, mich um den LT kümmern und Pause machen.
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  • Day 103

    Die Werkstatt und Montijo

    January 10 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Der Wecker klingelt schon um 6:00 Uhr. Ich will früh los, um trotz Berufsverkehr und Mautstation garantiert rechtzeitig da zu sein. Alles läuft besser als gedacht – schade nur, daß ich die Brücke über den Tejo das erste Mal im Dunkeln befahre: Die Vasco-da-Gama-Brücke ist nach wie vor die längste Brücke in Europa. Die Länge der Fahrbahn, einschließlich der Brückenzufahrten, beträgt 17,2 Kilometer. Insgesamt wurden bei dem Projekt von rund 3 300 Arbeiter 100 000 Tonnen Stahl verbaut. Die maximale Spannweite beträgt 420 Meter, die Pylone sind 155 Meter hoch.
    Ich muß eine gute Stunde warten, bis die Werkstatt aufmacht. Die Mechaniker sind nett und versuchen, sich mit einigen Brocken Englisch und Übersetzungs-App verständlich zu machen. Zuerst natürlich das übliche „Spiel“: „Es gibt da ein Problem…“ (höre ich nur das „weswegen wir es nicht machen können“ oder schwingt es wirklich im Hintergrund mit?)… die Dichtung sei nach dem Ausbau nicht mehr zu gebrauchen. Oh – Sie haben eine neue Dichtung mitgebracht? Und sogar orginal von VW?…. Ok wow – das ist selten, dass Kunden die richtigen Ersatzteile dabei haben – aber trotzdem: „es gibt da ein Problem“… der Scheibenrahmen könnte verrostet und damit der Grund für die Undichtigkeit sein… Nein – kann nicht, der ist nämlich erst im letzten Sommer restauriert worden. Ok – dann also wirklich an die Arbeit. Es ist nicht so ganz einfach (3 Mitarbeiter aus einer anderen Filiale werden herbeigerufen; Dichtmasse organisiert), aber zur Mittagspause gegen 13:00 Uhr ist die Scheibe wieder eingebaut, (hoffentlich) richtig abgedichtet und geputzt. Hoffentlich hat der Spuk jetzt ein Ende.
    Kurz vor Abfahrt rufe ich noch den Stellplatz an und erfahre, dass genug Platz frei ist. Also wieder einmal über den Tejo und nach Montijo. Ich werde sehr nett von Mateo empfangen und herumgeführt. Ein 2 monate alter Kangal (türkischer Hirtenhund) begleitet uns und testet, inwieweit ich mich als Spielzeug eigne. Durch meinen Fehler (ich lasse die Tür zum Aufenthaltsraum offen) gelingt es ihm aber, mich gegen einen Riesen-Teddy „einzutauschen“. Der ganze Hof ist mehr eine Kommune, mit 8 permanenten menschlichen Bewohnern im Haupthaus. Außer 4 Stellplätzen werden auch noch über AirB&B Zimmer vermietet. Dazu gibt’s noch 3 schwarze mini-Schweine, einige Katzen und Ziegen und jede Menge Hühner, anderes Geflügel und Kaninchen. Alles ist etwas rustikal und im Aufbau, aber sehr liebevoll gestaltet. Auch wenn noch nicht gesichert ist, ob die Scheibe wirklich dicht ist (der Nieselregen dauerte zwar lange und fängt jetzt abends auch wieder an – ist aber nicht sehr stark) bin ich erstmal erleichtert, dass die neue Dichtung eingesetzt und zusätzlich Dichtmasse verwendet wurde. Ich richte mich also häuslich ein, halte die Minischweine mit Katzen-Trockenfutter davon ab, meinen LT näher zu untersuchen, spiele etwas mit dem Hund, mache ein paar Fotos und atme erstmal durch. Alles andere muß bis morgen warten. Da werde ich mit dem Fahrrad zur Fähre fahren und dann über den Tejo nach Lissabon. Der Wetterbericht ist etwas widersprüchlich und so werde ich spontan entscheiden, was ich genau ansehe. Ich habe schöne Erinnerungen an meine letzten Besuche in Lissabon – auch wenn die schon mind. 8 Jahre her sind. Mal sehen, wie die Stadt sich verändert hat.
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  • Day 102

    Evôra - eine schöne Stadt

    January 9 in Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Schon um 9:00 Uhr laufe ich vom Campingplatz los. Bis zum Zentrum sind es rund 2km. Die Freunde bei Mikki’s, die mir Evôra empfohlen haben, haben nicht übertrieben. Die Stadt ist wirklich schön (Teil des UNESCO Kulturerbes) und viele alte Gebäude, die zum Teil noch aus der Römerzeit stammen, sind sehr gut erhalten. Mit 57.000 Einwohnern ist Évora die größte Stadt der Region Alentejo. Insgesamt gibt es dort 30 Kirchen und Klöster, die aber zum Großteil nicht besichtigt werden können.
    Das Highlight ist natürlich die Kathedrale. Hier lohnt sich der Eintritt von 5€ wirklich. Man kann dafür die Kirche, den Kreuzgang und ein kleines Museum besichtigen. Auch sonst ist die Stadt schön zu besichtigen – ich lasse mich durch die schmalen Gassen trieben und sehe mir noch das Viadukt an. Es wird heute “in die Bausubstanz” integriert und kann daher nicht richtig besichtigt werden.
    Am frühen Nachmittag geht’s weiter Richtung Lissabon. Der Continente-Supermarkt in Montijo auf der Südseite des Tejo bietet 3 Stellplätze für Wohnmobile. Praktisch ist er für mich aus 2 Gründen: wenn ich die Maut für die Brücke zahle, sind es nur 30km zur Werkstatt und zwar auf Schnellstraßen und ich kann mir den potenziellen Stellplatz für meinen Lissabon-Aufenthalt ansehen. Der Parkplatz ist etwas “spooky” – irgendwie leer, in einer nicht so tollen Gegend. Vielleicht, weil er direkt neben dem Gefängnis liegt. Der Fußmarsch zum Stellplatz ist auch ziemlich dunkel. Dann sagt das Navi noch, daß ich in eine Sackgasse zwischen Lagerhallen ein biegen soll. Stimmt das so wirklich? Sind vielleicht die kritischen Bewertungen doch richtig? Aber nach einigem Suchen finde ich den Platz: eine Art Hof – das Hauptgebäude an einer Straße, dann ein Durchgang zum ersten Hof, ein paar Tiere und hinten (angrenzend an die Parallelstraße) ein Schotterplatz für die Wohnmobile. Sieht ganz interessant aus und eine Camperin, mit der ich kurz spreche, spricht sehr positiv vom Platz und seinem Besitzer. Also gut – hier werde ich nach der Werkstatt anrufen und ein paar Tage bleiben.
    Die Nacht neben dem Gefängnis verläuft einsam, aber sehr ruhig.
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