• Roccaforte - Jausiers

    November 9, 2024 in France ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach 3 Tagen ist es Zeit, Roccaforte zu verlassen. Wandern könnte man hier zwar noch ewig, aber Frankreich wartet. Der Platzwart ist zum Bezahlen nicht da – nur seine Mutter. Die spricht nur italienisch, aber mit Händen und Füßen machen wir uns verständlich. Gegen 10:00 Uhr mache ich mich auf den Weg. Immer nur Landstraße – eine kleine Kurve und Steigung nach der anderen. Aber so sehe ich mehr von der Landschaft – und billiger ist es auch, weil keine Maut anfällt. Ok – der LT verbraucht etwas mehr… Nebel wabert durch alle kleinen Täler...allerdings nicht von der Feuchtigkeit, sondern von den Laubfeuern, die überall brennen. Langsam gewinnen wir an Höhe – ein Schild „Colle della Maddalena - aperto“ erinnert mich daran, dass wir trotz Sonne und milden Temperaturen schon November haben und Pässe nicht unbedingt passierbar sind. Die Serpentinen sind nur im 2. Gang zu meistern, aber komme nach oben. Vielleicht liegt es daran, dass Wochenende ist, aber es sind nur wenige Autos unterwegs, also bin ich kein Verkehrshindernis. Teilweise sind Befestigungsanlagen erkennbar – Überreste der Maginot-Linie aus dem 2. Weltkrieg.
    Dann bin ich auf dem Paß. Der "Colle della Maddalena" (https://alpenpass.com/italien/maddalena/maddale…;) war mit knapp 2000 Höhenmetern schon eine Herausforderung für den LT Undf dann heißt es „Arrividerci Italien – Bonjour Frankreich“. Auf der anderen Seite ist Jausiers mein heutiges Tagesziel. Jausiers ist ein kleines Dörfchen - teilweise sind auch hier die Häuser sehr verkommen. Dennoch fährt es sich besser: die Straßen sind glatter, es gibt weniger Schlaglöcher und weniger Kreisverkehre. Der "Salon de thé" in Jausiers hat super leckere, selbstgemachte Plätzchen und auch guten Kaffee. Ab Nachmittags wird es am Stellplatz ruhiger, weil die (teilweise mit recht großen) Glocken behängten Schafe in den Stall getrieben werden.

    Eigentlich ist es ja nur ein Zwischenstopp auf dem Weg ins Gigondas (der Rotwein wartet...😉🍷), aber ich fühle mich hier sehr wohl. Abends gehe ich noch in den kleinen Supermarkt einkaufen. Ich brauche zwar nichts, aber ich möchte mal sehen, wie der Laden ausgestattet ist: ich bin positiv überrascht – alles, was man so braucht und die Weinauswahl ist erstaunlich. Dabei halten sich die Preise in Grenzen.
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