• Kurzer Abstecher nach Süden

    1 de abril, Irlanda ⋅ 🌬 14 °C

    Heute morgen ist das Guthaben der irischen SIM-Karte im Router aufgebraucht. Das und die beginnende Leere im Kühlschrank mahnen mich zum Aufbruch. Ansonsten hätte ich wohl noch einmal 20€ investiert und wäre beim Singing Pub geblieben. Die Aussicht und Ruhe sind einfach zu schön.
    Ich fahre 35km nach Süden bis Letterkenny - dort ist der nächste Tesco "Superstore", wo ich eine neue SIM-Karte bekomme und meine Vorräte auffülle. Ich wähle wieder den direkten Weg, auch wenn die Straße eng und extrem wellig ist. Aber sie ist wunderschön. Unterwegs gibt's ein kleines Hindernis: freilaufende Schafe haben sich nicht nur neben, sondern auch auf der Straße niedergelassen und sind nicht bereit, für "komische Blechkisten" aufzustehen. Also müssen wir Slalom fahren und uns mit dem Gegenverkehr abwechseln.
    Nach dem Einkauf geht's 15km weiter zu "Wilkin's Pub". Vor der Weiterfahrt Richtung Dunfanaghy will ich erst klären, wann dort die irische Band spielt, die ich schon vor 2 Jahren in Ballybofey gehört habe. Die Bezeichnung "Church Hill" ist wohl eher geografisch zu sehen - ein richtiger Ort ist es nicht. Aber mit Kirche und Pub sind die wichtigsten Institutionen vertreten 😉😇🇮🇪
    Der Parkplatz ist direkt neben der Straße und schräger, als meine Keile ausgleichen können, aber nach einigem Rangieren finde ich eine Möglichkeit, einigermaßen gerade zu stehen, ohne gleich alles zu blockieren.
    Die Aussicht von der anderen Straßenseite ins Tal ist jedenfalls toll. Ein paar einheimische Handwerker informieren mich (in reichlich unverständlichem Englisch, da mit vielen irischen Wörtern gespickt), daß der Pub gegen 17:00 Uhr öffnet und es dann auch live Musik gibt. Das werde ich mir nicht entgehen lassen - ich muss ohnehin die 8€ (damit ist Parken, Strom und Wasser abgegolten) bezahlen. Und mind. ein Drink ist bei solchen Plätzen Ehrensache.
    Als ich in den Pub komme, sehe ich, warum es gut war, so zu parken. Ein Reisebus ist angekommen mit einer Gruppe, die kurz Station macht und dem Musiker (er scheint extra dafür angeheuert worden zu sein) zuzuhören. Der Bus hätte kaum parken und rangieren können, wenn ich mich auf einen der vorderen Plätze gestellt hätte. Aber so ist es hier in Irland - irgendwie regelt sich am Ende alles.
    Am Abend bekomme ich sogar noch eine kurze Privatführung in der Kirche. Der Wirt hat die Schlüssel dafür und hatte sie für die Reisegruppe (übrigens eine Gruppe aus den USA, die in 4-5 Tagen die gesamte irische Insel "kennenlernen") geöffnet und vergessen, das Licht auszuschalten. So durfte ich noch einen Blick hineinwerfen und habe noch ein paar Erklärungen bekommen: die Familie, die auch "Tabasco" erfunden hat, hat diese Kirche gestiftet und in ihr wird ein Ruder aufbewahrt, mit dem Leute zur schottischen Insel Iona gefahren sind. Die Nachfahren dieser Menschen kommen auch noch regelmäßig hier her.
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