• Sliabh Liag - Slieve League

    4月9日, アイルランド ⋅ ☀️ 14 °C

    Die “Cliffs of Moher” sind vielleicht bekannter, aber auch Sliabh Liag (“Slieve League”) sind es wert, besucht zu werden. Bevor ich dorthin fahre, mache ich noch einen Abstecher zum “Assaranca” Wasserfall. Er ist zwar nicht sehr groß, aber landschaftlich schön gelegen und in imposant abfallende Felsen gebettet. Unterbrochen von Foto-Stopps dauert der knapp 10km-Weg dorthin schon mal 30 Minuten – auch dem Zustand der Straßen geschuldet.
    Ich folge dann dem Wild Atlantik Way – zumindest im Großen. Immer mal wieder mache ich Abstecher auf kleinere Straßen und halte an, um Fotos zu machen. Bei Tagesetappen von 50-60km ist das kein Problem und man gerät auch nicht unter Druck, wenn die Straße mal wieder 17% Steigung hat und der LT nur noch im Kriechgang vorwärts kommt. Durch diese “Entschleunigung” habe ich die Zeit, die Landschaft zu genießen und die Schafe zu beobachten, die inzwischen schon fast alle ihre Lämmer geboren haben. Der Nachwuchs liegt entspannt -meist geschützt durch kleine Grasbüschel- in der Sonne.
    Ca. 20km später erreiche ich den unteren Parkplatz von Slieve League – nicht ohne noch einen kurzen Stopp bei einem Kaffee-Auto mit einem “Iced Latte” und einem Lemon Muffin eingelegt zu haben. Der Parkplatz ist relativ teuer (2Std = 10€ / Ganzer Tag = 15€). Da es inzwischen schon nach 14 Uhr ist, entscheide ich mich für die 2-Stunden-Variante. Bis zu einem gewissen Grad ist das ein Fehler, denn der Weg zu den eigentlichen Klippen ist doch recht lang und wenn man dann noch auf den Hügel will, ist das in der Zeit nicht zu schaffen. Aber für den letzten Anstieg ist es mir heute ohnehin zu warm. Es ist kaum zu glauben, daß ich in Irland bin – bei 25ºC im Schatten, Sonne und wolkenlosem Himmel. So bleibe ich am oberen Parkplatz und genieße von dort die aussicht. Es sollen ja noch Ziele für das nächste Mal bleiben…

    Bei allem “Natur-genießen” und “vor-sich-hin-dümpeln” muß ich mich aber auch um ganz banale Dinge kümmern. Noch sind Diesel- und Gastank zwar noch halb voll, da aber LPG-Tankstellen in Irland nicht an jeder Ecke zu finden sind, muß man etwas vorausplanen. In Killybeg soll es eine gute Tankstelle geben, die ein bißchen V&E anbietet. Die Tankstelle ist “auf 2 Ebenen” angelegt und ich muß etwas hin- und herparken, aber unterm Strich bekomme ich Diesel, Gas und einen vollen Kanister Wasser. Dann wird es Zeit, sich nach einem Schlafplatz umzusehen. In der Nähe soll es einen Parkplatz am Strand geben, der zwat etwas versteckt liegt, wo aber keine Verbotsschilder aufgestellt sind. Der Weg ist gar nicht so versteckt – es ist nur eine sehr enge Straße und rechts bzw. links von der Straße aufgestellt Säulen mit Löwen suggerieren ein Tor. Der Weg dahinter ist aber öffentlich – der Bereich gehörte wohl in grauer Vorzeit einmal zum Herrenhaus. Der Parkplatz am Strand ist wirklich ruhig, abgelegen und nicht sehr groß (vielleicht 15 Fahrzeuge haben Platz), bietet aber einen fantastischen Ausblick auf die Bucht. Jetzt, kurz vor 18 Uhr ist bei diesem Wetter natürlich noch massig Betrieb – vor allem Familien mit kleineren Kindern sind unterwegs (ich zähle mind. 17 Kinder). Entsprechend ist der Lärmpegel, aber es ist kein agressives Geschrei, sondern zeugt einfach nur von fröhlich spielenden Kindern. Und mal wieder habe ich Glück: während ich noch überlege, wo ich mich dazwischenquetschen kann (um später umzuparken), fährt ein kleiner Van raus und macht einen Parkplatz direkt an der Mauer frei. Keile drunter und der LT ist perfekt austariert. Jetzt nur noch die Hecktür auf und das Meer genießen. Mir ist das Wasser zu kalt (auch wenn die Kinder baden) – ein bißchen mit den Füßen rein ist genug. Nach einer Stunde “aufs-Wasser-sehen” mahnt mich die langsam rot werdende Haut an den Armen wieder in den LT und aus der Sonne zu gehen.
    Gegen 21:30 Uhr sind auch die letzten Strandbesucher verschwunden und ich bin ganz alleine unter einem fantastischen Sternenhimmel mit zunehmenden Mond. Die Nacht verspricht klar, kalt aber auch wunderbar ruhig zu werden. Es ist wirklich ein magischer Platz. Da das Wetter noch bis zum Wochenende so schön bleiben (und dann einige Zeit regnerisch werden) soll, werde ich wohl noch einen Tag dranhängen - sozusagen "Strandurlaub" 😉
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