- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 6
- Jun 23, 2024, 3:33pm
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 1,291 m
AustriaBuonomoos47°23’11” N 9°49’41” E
Etappe 04/28

Von der Bregenzer Hütte zum Freschenhaus
Ein Tag in Wolken ...
Nach dem Pausentag gestern sollte es heute trocken bleiben, also genauer gesagt, nicht regnen ... . Also geregnet hat es auch nicht. Aber die Schuhe werden bestimmt zwei bis drei Tage brauchen um wieder trocken zu werden.
Nach zwei Tagen fast Dauerregen war alles, also wirklich alles durchgeweicht. Auf den Wegen stand, oder lief, das Wasser. Der Boden war saftig und die Wiesen sowieso.
Die Gamaschen haben zwar den Dreck gut abgehalten, aber irgendwann haben die Schuhe nicht mehr standgehalten.
Solange ich unter den Wolken war, hab ich die Regenjacke weggelassen. Aber mit der Wolkenuntergrenze wurde es ungemütlich und der (leichte) Wind wurde spürbar kühler.
Der Weg führte erst durch dichten Wald über Schotterwege. Ab der Untersehrenalpe begann der Aufstieg durch nasse, matschige, von ablaufenden Regenwasser durchzogene Wiesen. Was aber über fast den ganzen Tag faszinierend war, waren die Unmengen von Blumen. Es waren so viele, daß ich die sogar mit meiner Heuschnupfen geschädigten Nase riechen konnte. Weiter zur Obersehrenalpe.
Dort war es knapp am Nieselregen. Aber, ab da war der Weg endlich felsig und damit nicht mehr so rutschig und nass wie die Wiesen. Es ging am ersten Restschneefeld vorbei auf den Goselarkopf auf immerhin schon 1791 m.
Von da auf dem Grat über den First weiter zur Mörzelspitze. Den Aufstieg der letzten 30 m habe ich mir bei den Wetterverhältnissen aber geschenkt. Und das war gut so.
Der 200 m Abstieg ging über aufgeweichte Wiesen und schluffigen Lehmboden sehr steil und zum Teil über Hüfthohe Stufen, nahe an einem senkrechten Abhang. Da ich extra zeitig los bin (06:30), hatte ich heute mal Zeit und hab mir eine reichliche Stunde dafür genommen.
Nachdem das geschafft war, ging es erstmal gerade 😊.
Als es dann, wie sollte es anders sein, mal wieder bergauf ging, kamen mir 4 Omis entgegen, die älteste war gerade 80 geworden 😲. Die Spuren von den Vieren habe ich noch ne ganze Weile gesehen, also das war kein Kaffeekränzchen ... .
Und weiter über den Salzbödenkopf gequält.
Plötzlich lichten sich Wolken etwas und ich stehe in einer Kuhherde. Umlaufen war nicht, also Augen zu und durch. Nicht direkt anschauen, gut zureden und einfach immer weitergehen. Hat diesmal funktioniert 🫣.
Und dann kam er, der Binnelgrat. Vorher nochmal an der Binnelalpe eine Pause gemacht, etwas getrunken und einen Powerriegel nachgelegt, Gedanken gesammelt und los.
Als ich dann davor stand war ich froh, daß man nicht sehen konnte, was einen erwartet, bzw. wie tief es links und rechts abgeht.
Es waren die konzentriertesten und adrenalinreichsten 50 Minuten an die ich mich erinnern kann. Man kann es nicht wirklich mit Worten beschreiben. Aber immer wenn ich dachte, ah, gleich geschafft, kam immer nochmal ne Schippe drauf. Wer mehr darüber wissen will, kann ja mal bei YouTube nach "Binnelgrat" suchen ... . Auf den Bildern sieht man leider/zum Glück nicht viel.
Oben, auf dem Hohen Freschen angekommen (bisher höchster Punkt der Tour - 2007m) habe ich eine Gruppe Touriwanderer überrascht, als ich hinter denen, quasi aus dem Nichts, aufgetaucht bin. Dem Gesichtsausdruck nach haben die mich für einen Alien, oder sowas, gehalten.
Dann nur noch ne halbe Stunde zur Hütte, die ich im Nebel fast verpasst habe, und raus aus den durchweichen Klamotten, duschen und essen.
Heute gab's Champignonsuppe, danach nen Schweinebraten mit Knödel und Salat und als Dessert ein Stück Käsekuchen.
Na mal sehen, ob ich schlafen kann 🤪.
Morgen soll das gelbe Ding am Himmel mal zu sehen sein und es wird eine deutlich entspanntere Tour nach Damüls.
Ich glaube heute war ziemlich viel Text 🤣.
Ach übrigens, ein Siebtel ist schon geschafft 😃.Read more