• ounger
Jun – Jul 2024

Alpenüberquerung 2024

Vom Bodensee zum Gardasee zu Fuß Read more
  • Trip start
    June 18, 2024
    BaselBasel am RheinBasel am Rhein€3,99 🤪Da locken sie, die Berge ...

    Aufbruch

    June 18, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach über einem Jahr Vorbereitung geht es nun heute endlich los.
    Verschiedene Teile Ausrüstung sind seit den letzten beiden Touren dazu gekommen. Auch die eine oder andere Creme für den einen oder anderen orthopädischen Zweck 🤭. Der Rucksack ist gepackt und gut gefüllt. Mal sehen, wie ich in die Tour rein komme.

    Heute geht es erstmal per Bahn nach Lindau an den Bodensee. Das macht die Sache natürlich von Anfang an spannend. Kommt die Bahn, oder kommt sie nicht.
    Sie kam, hatte auch nur 14 min Verspätung. Allerdings fällt mein Zug von Basel nach Friedrichshafen wegen plötzlicher Erkrankung von Personal aus. Aber gut, nur zwei Stunden später kann ich dann den nächsten nehmen. Vielleicht.

    Auf jeden Fall wurde ich in Offenburg ganz lieb verabschiedet, nachdem es als Henkersmahlzeit einen "kleinen" Dönerteller gab 🤣🫣.

    Nachdem mir die DB ja nun zwei Stunden Zeit in Basel geschenkt hat, hab ich die doch glatt für einen kleinen Abstecher zum Rhein genutzt. Lange werde ich hier aber nicht durchhalten, es ist viel zu heiß und unsagbar schwül.

    Nach Zugausfall wegen krankheitsbedingten spontanen Personalausfall, dadurch verpassten Anschluss und in letzter Sekunde mitbekommenen Bahnsteigwechsel - und genau 7 Stunden Bahnfahrt - dann doch noch in Lindau angekommen.

    Das Hotel ist eher "Einfach", aber eben auch das Einzige in der Kategorie unter €100,-, was zu bekommen war. Egal, eine Nacht und dann geht's eh weiter.

    Jetzt gibt's noch einen Chardonnay vom Fass und eine Pinsa und dann ist Feierabend für heute.
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  • Ok, ich war nicht ganz allein, es gab noch ein verschlafen es Blesshuhn 😀Blick übers Römerbad in Richtung Bregenz.Etwas Bodenseewasser für den GardaseeUnd es geht losUnd es geht nach ÖsterreichHeute war's ruhigDa will auch keiner trainierenTopfenstrudel 😍Das Schulsystem ist wohl etwas elitärer 😁Also Höhenangst ham's auf jeden Fall neeed.

    Etappe 01/28

    June 19, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 26 °C

    Lindau Hafen nach Bregenz Wolfurt

    Nach einer unruhigen Nacht in einem überhitzten, schwülen Zimmer mit Fenster zu einer Gasse, die der Hauptweg vom/zum Hafen sein muß, geht's heute los. Da ich eh schlecht geschlafen habe, bin ich gegen 06:00 aufgestanden und mal zum Hafen gebummelt. Warum auch immer, war ich da der Einzige, der unterwegs war. Es war aber total angenehm kühl, ruhig und eigentlich hätte ich gerne da gefrühstückt. Da ich das aber im Hotel bekomme, wieder zurück, etwas Fußpflege mit Hirschtalg betrieben und schonmal Sonnenschutz aufgelegt.

    Frühstück war gut und so ging es beizeiten auf die erste Etappe. Schnell noch etwas Bodenseewasser geschöpft (das soll dann in den Gardasee entlassen werden) und noch vor der Hitze des Tages on Tour.

    Zwischendurch immer wieder kurze Fotostops am See. Dabei auch einem Schwanenpärchen begegnet. Die waren ziemlich desinteressiert. Außer wenn man zu nah ran wollte zum Fotografieren, hat einer einen sehr ernsten Blick rübergeworfen und das Thema war geklärt.

    Zum Glück ist das Bodenseehochwasser wieder zurück gegangen - fast überall. Die erste Stelle haben die Schuhe problemlos weggesteckt. Für die zweite Stelle hätte ich aber sehr hohe Gummistiefel gebraucht.
    Also Schuhe und Socken aus und los. Naja, zumindest bis zur ersten Kurve. Dann war zu sehen, dass sich das überflutete Teilstück noch sehr weit zu ziehen schien. Zumindest war nicht zu sehen, wo es aufhört.
    Jetzt war ich auf einer Uferwiese, zu der man nur ohne Schuhe hinkommt - also alleine 🙂.
    Also Rucksack und Klamotten runter und im Sporthöschen 🫣 in den See und ne schöne Runde geschwommen. Das war der Hammer, der See lag komplett ruhig da und das Wasser war angenehm warm.
    Okay, dann kam doch noch jemand, aber etwas weiter weg. Umziehen war unproblematisch. Was ich nicht bedacht hatte, ich könnte zwar das Handtuch zum trocknen an den Rucksack hängen, aber mit dem Höschen am Rucksack nach Bregenz in die Stadt? Naja. Wird heute Abend nochmal gewaschen und zum trocknen aufgehangen.

    Auf dem weiteren Weg nach Bregenz habe ich dann einen Barfußwanderer getroffen. Ich vermute mal, er war Österreicher, aber ziemlich schwer zu verstehen. Er hat sich auf jeden Fall über mein Projekt gewundert und gefragt, ob ich denn schon Pensionär wäre 😲.

    Eigentlich führt die erste Etappe über den Hausberg des Bodensee, den Pfänder. Allerdings wollte ich den ersten Tag nicht gleich aufs Ganze gehen und hab deshalb die Seilbahn genommen. Der kleine Umweg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auf reichlich 1000 Metern war es deutlich angenehmer und die Sicht auch einigermaßen.
    Da ich heute erst ab 19:00 ins Quartier kann, gab's da oben eine ausgiebige Pause mit Wiener, Softeis und Almdudler.

    Tonis Imbiss ist jetzt die letzte Pause, bevor ich mich auf den Weg ins Quartier mache.

    Geschafft 😊
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  • Sieht heute nicht nach praller Sonne ausJo, ich auch 😁Ab heute im Einsatz. Minigamaschen, damit nicht ständig Zeug im Schuh landetFrühstück, ging so.Vorsicht, die Biester waren ziemlich neugierigSelbst den Ziegen war das Wetter zu blödBlick zurück zum BodenseeNa prima ...Erst runter und gegenüber wieder hochKirche Alberschwende außenInnenSkihang hochHochHochUnd nochmal Skihang6er Zimmer zur Einzelnutzung 👍

    Etappe 02/28

    June 20, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 24 °C

    Von Bregenz Wolfurt zum Brüggelekopf

    Nachdem es gestern ziemlich heiß und schwül war und zudem für heute ab ca. 14:00 Uhr Gewitter angesagt waren, wollte ich eigentlich so gegen 06:00 Uhr starten, damit ich gemütlich bis 13:00/13:30 ankomme.
    Allerdings meinte Ulli, meine Vermieterin in Wolfurt, daß der Spar-Markt mit Backstand erst um 07:00 Uhr öffnet. Also bin ich erst um 07:00 gestartet. Ich hätte aber auch schon 06:45 Uhr Frühstück bekommen können, na gut. Auf dem Plan standen heute nur 14 km, sollte trotzdem passen.

    Das erste Stück zog sich dann aber, was vermutlich auch an den ca. 500 Hm lag. Dann ging es wieder fast alles runter und nochmal ca. 500 Hm rauf.

    Nach dem Runter, in Alberschwende, kurze Rast im Dorfgasthof. Da gab's einen großen Almdudler (0,35 l scheint in Österreich groß zu sein). Vor allem aber, war heute Schnitzeltag. Leider war ich etwas unter Zeitdruck und muste das Schniposa skippen. Ich hatte ja auch noch den Anstieg zur Hütte vor mir. Und mit nem Riesenschnitzel im Bauch ... .

    Vor allem die zweiten 500 Hm hatten es in sich. Erst die alte Skipiste hoch ... und es fing an zu tröpfeln. Regensachen hätten sich aber nicht gelohnt, da ich eh komplett eingeweicht war. Die Anstrengung und die Schwüle ... . Die Luft war zum Schneiden. Nach der Skipiste in den Wald. Dort am Steilhang über Wurzeln und z.T. mehr als kniehohe Holzstufen.
    Danach nochmal anderer Skihang. Das Tröpfeln hatte wieder aufgehört.

    Und Zack, um 12:47 Uhr war ich am Alpengasthof Brüggele. Ohne Regen und Gewitter.

    Aber ... bei der Buchung muss irgendwas schief gelaufen sein, weil der Gasthof bis Ende Juni Mittwoch und Donnerstag Ruhetag hat. Ich hatte aber vorab telefoniert und wir hatten vereinbart, dass ich zwischen 16:00 und 17:00 ankomme und mich jemand reinlässt - und ich sogar ein Essen bekomme.
    Ich hatte mich schon auf 4 Stunden auf der leeren Terrasse eingestellt, als gegen 13:30 Uhr der Wirt kam, weil er eh noch etwas vorzubereiten hatte.
    Also Wanderschuhe in den Schuhraum, unter die fast kalte Dusche (Sonne war heute kaum), Klamotten durchgewaschen - und jetzt regnet's.
    Perfektes Timing 😁
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  • Klare AnsageNähe Weisenfluh ist heute Ziel, der Höhe Freschen am SonntagErinnerung an die Schwabenkinder, die eigentlich Tiroler waren aber nach Schwaben "vermietet" wurdenDie Rolle hängt aber nochWer Zeit hat, findet hier auch was zum LesenAnderes Wetter kommtUnd ist eine Minute später daDa fing es mit Grillen und Tröpfeln an

    Etappe 03/28

    June 21, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 18 °C

    Vom Brüggelekopf zur Bregenzer Hütte

    Da es heute ab 10:00 Gewittern sollte, hab ich mich entschlossen so früh zu starten, daß ich bis dahin an der Bregenzer Hütte bin.
    Hat fast geklappt.

    Aber der Reihe nach.

    Ich wollte spätestens 05:30 starten. Also Wecker auf 04:30 gestellt. Da ich der einzige Übernachtungsgast war, war das auch komplett stressfrei mit Rucksack packen, Gemeinschaftsbad und so. Irgendwie war es dann doch 05:40. Der Morgen war total mild, fast warm, aber ziemlich schwül. Es war immerhin so hell, daß man keine Stirnlampe brauchte.
    Der Weg verlief auch erstmal nur bergab, bis auf eine kleine giftige Ausnahme.
    Nach einer Weile bot sich eine Relaxliege an, das Lunchpaket zu testen. Neben der Liege stand eine kleine Bücherbox, wer also mehr Zeit hat ... .
    Der Himmel sah aber schon etwas ... bedeutsam aus.

    Irgendwie lief es heute deutlich besser als gestern. OK, es waren ein paar Hm weniger, aber die, die dabei waren, waren auch nicht ohne. Ich mag einfach keine Skihänge 🥴.
    Am Losenpass in Bödele bot sich ein Buswartehäuschen für den Rest des Lunchpaketes an. Gerade hingesetzt, zogen plötzlich Wolken über den Pass und die Sicht wechselte immer so zwischen 50 und null Metern. Nach dem 2. Frühstück ging es dann weiter. Es war etwas kühler und windiger, aber so erträglich, dass die Jacke erstmal noch im Rucksack blieb.
    An der Landhütte vorbei den Skihang 🤪 hoch, an 3 gelangweilt schauenden Kühen vorbei, zum Aussichtspunkt. Null Aussicht.
    Da der Wind jetzt aber unangenehm wurde, Regenjacke raus, sicherheitshalber auch gleich die Regenhülle über den Rucksack. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, daß es unter der Tanne tropfte, weil die Feuchtigkeit sich an den Nadeln sammelte und dann abtropfte.

    Dann ging es weiter zum Hochälplekopf auf reichlich 1400m. Da war es relativ schön, also kleine Pause gemacht und überlegt, ob ich dort das Gewitter abwarten sollte. Da das Wetter aber selber unentschlossen war und relativ gut aussah, ging es weiter.

    Und es kam was nicht kommen sollte. 2 km vor der Bregenzer Hütte begann es in der Ferne zu Donnern und leicht zu tröpfeln. Also einen Zahn zugelegt in der Hoffnung, vor dem Gewitter an der Hütte zu sein 🤣🤣🤣.
    Ich war zum Glück schon von der Höhe runter und im Wald.
    Nur mal so am Rande, man sollte schon einen Schritt zulegen, aber auch immer den Untergrund dabei beachten. Nasse Bretter ... ganz ungünstig. Ich wusste gar nicht, das ich fast einen Spagat schaffe, zum Glück ist die Hose elastisch und die Muskeln waren schon warm und locker, war trotzdem ... unangenehm 🤣.

    An der Hütte angekommen hängt ein Schild dran, "geschlossen". Zum Glück meint daß, bis um 17:00 regulär geöffnet wird.
    Schade, hätte man wissen können, wenn man da nochmal genauer nachgefragt hätte 😕.

    Wer also mal auf ne Berghütte geht sollte die Öffnungszeiten checken. Zumindest dann wenn die Hütte mit einem Fahrzeug erreichbar ist.

    OK, es gibt einen Kühlschrank und das Zielbier ist mit €3,- erstaunlich günstig (ok, der Nachschub kann einfach hergefahren werden), ich sitze unter einem Dach und hab mal die durchgeschwitzten Klamotten gegen trockene getauscht.
    Jetzt sitze ich hier und schreibe und warte auf den Hüttenwirt, der gegen 15:00 kommen soll.

    Internet gibt's an einer Stelle vor der Hütte, also gerade nicht erreichbar.
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  • Sonnenschein, als ob nix gewesen wäre
    Durch die FeuchtwiesenWas da wohl noch kommt?Die erste GemseRothenbachschrofenAussicht vom RothenbachschrofenAlpentigerFeierabend

    Pausentag 01

    June 22, 2024 in Austria ⋅ ☀️ 13 °C

    Bregenzer Hütte

    Bedingt durch verschiedene Umstände ist der erste Pausentag schon nach 3 Etappen. Anfangs fand ich das blöd und fast unnötig, aber eigentlich war es perfekt. Nach dem Mistwetter gestern war heute Zeit zum Klamotten durchwaschen, den Beinen nach den Anstrengungen der ersten Tage eine kleine Auszeit zum Regenerieren geben und nicht zuletzt um sich etwas an die Höhe anzupassen.

    Nach einem Tipp von der Hüttenwirtin Bettina gab's heute Vormittag einen kleinen Spaziergang zum Beine lockern zum Aussichtspunkt auf dem Rothenbachschrofen. Der Ausblick war herrlich und die Sonne meinte es auch wieder gut.
    Anschließend noch ein kleiner Schwenk über die Rothenbach Alpe. Dort gab's Schmußeeinheiten für den Hoftiger und ein leckeres Glas frische Milch, nachdem ich pappsatt war.

    Zurück durch blühende Feuchtwiesen an der Hütte angekommen, waren die Vorbereitungen für den Countrynachmittag abgeschlossen und die Band beim Soundcheck.

    Schnell noch Sachen waschen, wenn man die Möglichkeit hat. Morgens ins Müffelshirt geht so, angenehm ist anders. Da zum Mittag die Sonne weg war, trocknen die Klamotten jetzt auf dem Treppengeländer im Flur (hoffentlich bis morgen früh 05:00).

    Die jetzt überdachte Terrasse war gut besucht und das Essen lecker.

    Zum Nachmittag kam dann noch Antonia an, die zufällig für ein paar Etappen den gleichen Weg geht.
    Nachdem es draußen sehr ungemütlich kalt und neblig wurde, haben wir "Mensch ärgere dich nicht" gespielt 🤣. Okay, ich hatte schon erfolgreiche Spielenachmittage 🤪.
    Nachdem die Band mit Spielen aufgehört hatte, ging es in der Hütte lautstark weiter.

    Zum Abendessen gab's dann Flädlessuppe, Schweinemedaillons mit Gemüsereis und zum Nachtisch ein Stück Kuchen mit Vanilleeis und Schokosoße, alles sehr lecker.

    Ich hab dann noch mein Lunchpaket für morgen organisiert, die Rechnung beglichen und jetzt geht's zeitig ins Bett. Morgen früh um 06:00 soll's aufhören zu regnen und es geht zum Freschenhaus.

    An dieser Stelle noch ein spezieller und ganz lieber Gruß an Bettina und Kurt und das ganze Hüttenteam, incl. eurer Unterstützer - ihr seid krass 😃👍😁. Den Aufenthalt bei euch werde ich sicher nicht so schnell vergessen 😉.
    Vielen Dank für die schöne Zeit bei euch 👏
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  • Challenge exceptedChallenge completedDie obere Hälfte des Grates, noch im Schatten.Sicht von oben, bis zum WaldanfangAufstieg zum Gipfel, die letzten Meter

    Etappe 04/28 Binnelgrat

    June 23, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 8 °C

    Der zusätzliche Footprint ist eigentlich nur nötig, um ein paar Eindrücke davon zeigen zu können. Geschrieben ist im Haupt- Footprint (Etappe 04/28 Binnelgrat) schon ziemlich viel.
    Wie gesagt, sucht auf YouTube mal nach "Binnelgrat" 😉.
    Ihr solltet aber schwindelfrei sein.

    Nur so am Rande, eine Wiederholung wird es nicht geben 😉. Es hat alles geklappt, die Seilversicherungen haben gehalten, der gefühlt fast senkrechte Anstieg zum Schluss war auch machbar, aber das war die Etappe, vor der ich den meisten Respekt hatte.

    Ende gut, alles gut.

    Neuer Morgen neues Glück. Bin am Montagmorgen nochmal zum Hohen Freschen aufgestiegen, weil die Sonne plötzlich schien und ich mir den Grat mal bei "Tageslicht" anzusehen ... .
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  • Etappe 04/28

    June 23, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 13 °C

    Von der Bregenzer Hütte zum Freschenhaus

    Ein Tag in Wolken ...

    Nach dem Pausentag gestern sollte es heute trocken bleiben, also genauer gesagt, nicht regnen ... . Also geregnet hat es auch nicht. Aber die Schuhe werden bestimmt zwei bis drei Tage brauchen um wieder trocken zu werden.

    Nach zwei Tagen fast Dauerregen war alles, also wirklich alles durchgeweicht. Auf den Wegen stand, oder lief, das Wasser. Der Boden war saftig und die Wiesen sowieso.
    Die Gamaschen haben zwar den Dreck gut abgehalten, aber irgendwann haben die Schuhe nicht mehr standgehalten.

    Solange ich unter den Wolken war, hab ich die Regenjacke weggelassen. Aber mit der Wolkenuntergrenze wurde es ungemütlich und der (leichte) Wind wurde spürbar kühler.

    Der Weg führte erst durch dichten Wald über Schotterwege. Ab der Untersehrenalpe begann der Aufstieg durch nasse, matschige, von ablaufenden Regenwasser durchzogene Wiesen. Was aber über fast den ganzen Tag faszinierend war, waren die Unmengen von Blumen. Es waren so viele, daß ich die sogar mit meiner Heuschnupfen geschädigten Nase riechen konnte. Weiter zur Obersehrenalpe.
    Dort war es knapp am Nieselregen. Aber, ab da war der Weg endlich felsig und damit nicht mehr so rutschig und nass wie die Wiesen. Es ging am ersten Restschneefeld vorbei auf den Goselarkopf auf immerhin schon 1791 m.
    Von da auf dem Grat über den First weiter zur Mörzelspitze. Den Aufstieg der letzten 30 m habe ich mir bei den Wetterverhältnissen aber geschenkt. Und das war gut so.

    Der 200 m Abstieg ging über aufgeweichte Wiesen und schluffigen Lehmboden sehr steil und zum Teil über Hüfthohe Stufen, nahe an einem senkrechten Abhang. Da ich extra zeitig los bin (06:30), hatte ich heute mal Zeit und hab mir eine reichliche Stunde dafür genommen.

    Nachdem das geschafft war, ging es erstmal gerade 😊.
    Als es dann, wie sollte es anders sein, mal wieder bergauf ging, kamen mir 4 Omis entgegen, die älteste war gerade 80 geworden 😲. Die Spuren von den Vieren habe ich noch ne ganze Weile gesehen, also das war kein Kaffeekränzchen ... .
    Und weiter über den Salzbödenkopf gequält.
    Plötzlich lichten sich Wolken etwas und ich stehe in einer Kuhherde. Umlaufen war nicht, also Augen zu und durch. Nicht direkt anschauen, gut zureden und einfach immer weitergehen. Hat diesmal funktioniert 🫣.

    Und dann kam er, der Binnelgrat. Vorher nochmal an der Binnelalpe eine Pause gemacht, etwas getrunken und einen Powerriegel nachgelegt, Gedanken gesammelt und los.
    Als ich dann davor stand war ich froh, daß man nicht sehen konnte, was einen erwartet, bzw. wie tief es links und rechts abgeht.

    Es waren die konzentriertesten und adrenalinreichsten 50 Minuten an die ich mich erinnern kann. Man kann es nicht wirklich mit Worten beschreiben. Aber immer wenn ich dachte, ah, gleich geschafft, kam immer nochmal ne Schippe drauf. Wer mehr darüber wissen will, kann ja mal bei YouTube nach "Binnelgrat" suchen ... . Auf den Bildern sieht man leider/zum Glück nicht viel.

    Oben, auf dem Hohen Freschen angekommen (bisher höchster Punkt der Tour - 2007m) habe ich eine Gruppe Touriwanderer überrascht, als ich hinter denen, quasi aus dem Nichts, aufgetaucht bin. Dem Gesichtsausdruck nach haben die mich für einen Alien, oder sowas, gehalten.

    Dann nur noch ne halbe Stunde zur Hütte, die ich im Nebel fast verpasst habe, und raus aus den durchweichen Klamotten, duschen und essen.
    Heute gab's Champignonsuppe, danach nen Schweinebraten mit Knödel und Salat und als Dessert ein Stück Käsekuchen.
    Na mal sehen, ob ich schlafen kann 🤪.

    Morgen soll das gelbe Ding am Himmel mal zu sehen sein und es wird eine deutlich entspanntere Tour nach Damüls.

    Ich glaube heute war ziemlich viel Text 🤣.
    Ach übrigens, ein Siebtel ist schon geschafft 😃.
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  • Etappe 05/28

    June 24, 2024 in Austria ⋅ ⛅ 15 °C

    Vom Freschenhaus nach Damüls

    Wie im letzten Footprint schon geschrieben, bin ich heute Morgen nochmal die 160 Hm zum Hohen Freschen aufgestiegen, um mir den Binnelgrat nochmal bei Sonnenschein anzuschauen.
    Also ... vermutlich ... ich weiß nicht ob ich ihn gemacht hätte, wenn ich alles gesehen hätte, was da so auf einen zukommt. Was ich sagen kann ist, daß die Umgehung gescheitert wäre, weil da auf dem letzten Anstieg locker 150 bis 200 Hm Schneefelder zu überqueren gewesen wären, bei einer Hangneigung von stellenweise bis zu 50 Grad.
    Es ist wie es ist, es ist gut 🙂.

    Nachdem die Bilder im "Kasten" waren, hab ich meinen Rucksack vom Freschenhaus geholt und es ging auf die Etappe 05.

    Zunächst längs zum Hang entlang und dann der Aufstieg zur Matona, die ich aber links liegen gelassen habe, die ersten Hm hatte ich ja schon in den Beinen und die Matona wäre ein Extra gewesen.
    Auf der anderen Seite das Kammes wieder längs zum Hang, jetzt in voller Sonne schnell einem Trailrunner ausgewichen und weiter.
    Ein paar kleine Schneefelder waren zu überqueren, was aber problemlos war.
    Bei einer Pause unterwegs hab ich noch die Gamaschen gewaschen 😆 und es ging wieder mal durch matschiges Gelände.

    Bei den Pausen hab ich heute immer die Schuhe ausgezogen, um sie ein wenig auslüften zu lassen. Die hatten gestern soviel Wasser aufgenommen, daß sie fast doppelt so schwer wie normal waren - und über Nacht natürlich nicht komplett getrocknet.

    Einen ziemlich langen Abschnitt ging es heute immer längs zum Hang. Erschwerend kam hinzu, dass Sträucher/junge Bäume quer über den Weg wuchsen. Durch Hangrutschung verlaufen die Stämme fast waagerecht über dem Weg und am Ende wachsen sie wieder nach oben.

    Der letzte Anstieg zum Portlahorn (2010 m) über den Portlakopf zog sich heute irgendwie wie Kaugummi. Vermutlich steckte noch der gestrige Tag und der zusätzliche Aufstieg zum Hohen Freschen in den Beinen.
    Aber, der zweite 2000er ist geschafft und sogar 3 m höher als der Hohe Freschen, immerhin. So langsam gewinne ich an Höhe 😁.

    Warum auch immer durfte ich danach wieder 400 Hm absteigen zur Pension. Aber, ein richtiges Bett, eine Dusche mit warmen Wasser (wo die Minute nicht €1,- kostet) und ein eigenes WC.

    Die Klamotten mal wieder mit warmen Wasser zu waschen ist auch schön. Wobei, der Geruch, naja, ein bisschen besser stinkt das Shirt jetzt. Und nach dem zweiten Einschäumen unter der Dusche konnte ich meinen Hiker stink auch kaum noch wahrnehmen 🤭.

    Zum Abendessen gab's heute Wiener Schnitzel mit Pommes, Preiselbeeren und leckerem Salat.
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  • Etappe 06/28

    June 25, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 19 °C

    Von Damüls zur Biberacher Hütte

    Da mal wieder ab Mittag Regen und vor allem Gewitter angesagt waren, war um 05:15 Start.

    Zu Beginn ging es einfach mal 800 Hm am Stück bergab.
    Auf geschotterten Wald-Wirtschaftswegen, auf Asphalt, durch fast hüfthohe, vom Tau klatschnasse Wiesen ... . Und es ging auch ein Stück eben. Es lief einigermaßen und die ersten 12 km waren in 3,5 Stunden geschafft.

    Blieben nur noch 6 km, aber leider auch 1000 Hm am Stück wieder hoch.
    Das erste Stück lief noch einigermaßen. Aber dann kamen knie- bis hüfthohe "Stufen" aus Felsblöcken bzw. Wurzeln. Das ganze auf einem schmalen Pfad, längs zu einem Steilhang.
    Irgendwie hatte ich auch noch übersehen, daß der "Weg" abbog und bin einen Wildwechsel aufgestiegen. Nach ca. 100 m kam mir die Sache aber komisch vor. Also den Steilhang wieder die 100 m runter.
    Es ging kein Lüftchen, am Südhang 🥵.
    Die Hm nahmen nur seeeehr langsam zu und es kam der Punkt, an dem ich nicht sicher war, vor dem Gewitter die Hütte zu erreichen.
    In Gedanken hab ich schon mal die Optionen durchgespielt, aber erstmal wieder verworfen.
    Zum Glück kam dann aber eine Alpe mit Kühlschrank 😍. Ein kühles Almdudler und Apfelsaftschorle, 20 min sitzen und eine Birne und es ging wieder.
    Die restlichen 350 Hm gingen dann wieder.

    Hütte bei Sonnenschein erreicht, alles gut.

    Eigentlich wollte ich heute nur schreiben: "Heute kein Text" ...
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  • Die Sonne hatte noch keine LustDahinter liegt die Göppinger Hütte und durch den rechten Bereich führt der ZustiegKomisch, was aus dem Schnee so alles wächst.Etappenverlauf ab AufstiegSchuhe und Socken aus und durchRechts oben geht der Weg weiter, die Hütte kommt hinter dem Berg in der MitteKeiner zu Hause?Blick zurück zum Ausgangspunkt Biberacher HütteDas erste SchneefeldAbstieg geschafftHütte in Sicht

    Etappe 07/28

    June 26, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

    Von der Biberacher Hütte zur Göppinger Hütte

    DAS ERSTE VIERTEL IST SCHON GESCHAFFT!

    Krass, die ersten 7 Etappen sind geschafft.

    Kurze Zwischenbilanz, es ist so anstrengend wie gedacht, und manchmal noch e bissl mehr 😉.

    Heute ging es aber von der Biberacher zur Göppinger Hütte. Eine "kurze" Tour. Also ja, 10 km ist jetzt nicht wirklich weit, Gott sei Dank.
    Zuerst der 600m Abstieg über einen ziemlich rutschigen Hang, unterbrochen von einer Flussüberquerung über eine kleine Brücke, die direkt in einen kleinen, aber feinen, seilversicherten Steilhang überging. Kurz darauf war ein Bach zu überqueren, der aber etwas viel Wasser hatte. Also Schuhe und Socken aus, um den Hals gehangen und los. Mit Luft anhalten ging's auch 🤭.
    Kurze Zeit später war dann der tiefste Punkt der Etappe bei 1384m erreicht.
    Ab jetzt also wieder bergauf bis auf 2245m. Das erste Stück lief perfekt. Immer schön gleichmäßig, Kopf ausgeschaltet und einfach einen Schritt vor den nächsten den grünen, kaum felsigen Hang hoch.
    Ringsum pfiffen die Murmeltiere, ich war also entdeckt. Die Schisser sind aber gleich abgehauen, keine Ahnung, was die dachten, welche Gefahr von mir ausgeht. Vermutlich wollten sie vermeiden das ich mich verletze, wenn ich mich nach denen umdrehe 😬.

    Gegen 09:00 war ich an der Oberen Alpschellaalpe. Die Wirtin war total überrascht, dass so früh schon Kundschaft vor der Tür steht 😆. Aber die hatten einen Glücksbrunnen, da schwammen lauter Dosen mit buntem leckeren Zuckerwasser zur Kühlung drin.
    Eine Dose Eistee und Cola hoben den Zuckerspiegel wieder auf ein ganz neues Level und der weitere Aufstieg ging wie von selbst. Vorerst zumindest. 100 Hm weiter war der Mann der Alpwirtin dabei, den neuen Weidezaun fertig zu bauen, damit die Rindviecher in den höher gelegenen Bereich gelassen werden können.
    Da Anfang Juni nochmal 30 cm Neuschnee kamen, ist er dieses Jahr später dran meinte er. Das Gras muss erst noch wachsen.
    Und er meinte, den schwierigsten Teil hätte ich ja nun schon hinter mir. Ob er das mit Absicht gesagt hat, keine Ahnung.

    Auf jeden Fall kam jetzt die Sonne raus und es wurde ziemlich anstrengend. Der Weg wurde immer blockiger und es wurden immer mehr Schneefelder. Die Wirtin meinte, gestern wäre ein Bergführer unterwegs gewesen und hätte eine Spur Tritte über die Schneefelder gelegt.
    Ja ne, is klar. Gestern Nachmittag hat es geregnet und gewittert und heute Vormittag die Sonne draufgeschienen. Andeutungsweise war eine Spur zu sehen, aber die Tritte an sich waren nicht mehr hilfreich, weil weggetaut.

    Die ersten Schneefelder waren okay. Ein paar Meter und ohne Probleme machbar. Dann kam das erste, ca. 100 m lang. Das gute an der alten Spur war, dass man sehen konnte, in welche Richtung man gehen muss, weil die Wegemarkierung nicht zu sehen war.
    Aber, das Schneefeld hatte schon eine ziemliche Hangneigung, so zwischen 30 und 45 Grad. Damit das gut geht, muss jeder Schritt eine neue "Stufe" setzen, was nach ein paar Metern ziemlich anstrengend wird.
    Und es kamen noch viele Schneefelder ... .
    Nach jedem Hügel, nach jeder Kurve ... .

    Nach dem Gamsboden, einem flachen Wiesenareal, umgeben von Felshängen mit zum Teil erheblichen Schneefeldern, wurden die Schneefelder immer ausgedehnter, dafür flacher.
    Eigentlich ist so ein Schneefeld gar nicht so unpraktisch. Man kann auf direktem Weg gehen, ohne dem Geländeprofil folgen zu müssen, wenn man kann.
    Und, es kostet deutlich mehr Kraft, weil man entweder mit jedem Schritt eine Stufe schlagen muss, oder weil man bei jedem Schritt etwas zurück rutscht und dadurch auch wieder mehr Kraft braucht.

    Auf den letzten 500 Metern fing es dann doch noch zu Tröpfeln an. Also Regenjacke an, Regenhülle über den Rucksack gezogen und weiter. Natürlich hat es 5 Minuten später wieder aufgehört, zum Glück.

    Aber, irgendwann, tauchte dann doch das Dach der Hütte auf. Die Sonne kam raus und der Plan früher zu starten und trocken anzukommen ist heute wieder mal aufgegangen.
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  • Start in den RegenLetzter Blick zurück zur Göppinger HütteJa klar, wieder SchneefelderMega Panorama, irgendwoRegenRegenZiel in SichtPasst schon

    Etappe 08/28

    June 27, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

    Von der Göppinger Hütte zur Freiburger Hütte

    Nachdem gestern Abend Wetten abgeschlossen wurden, welche Wetterapp für heute das richtige Wetter vorhersagt, kam heute morgen die große Enttäuschung. Es lagen alle daneben. Am nächsten kam noch die App von Kachelmann Wetter, bei der ein Modell durchgängig Regen vorhergesagt hat - und so kam es dann auch 😬.
    Der kleinste gemeinsame Nenner der Apps war, daß es spätestens um 09:00 aufhören soll zu regnen. Soll.
    So ab 08:30 zogen die ersten los und verschwanden schnell in Wolken und Regen. Wir waren ja auf über 2200 m und es deutete sich an, daß die Wolken und damit der Regen im Tal hängen bleiben würden.
    Ich startete mit den Letzten kurz nach 09:00. Und es kam so.
    Es regnete den ganzen Tag durch.

    Die originale Route war wegen zu viel Restschnee noch nicht passierbar, also stand gleich mal ein Abstieg von reichlich 700 Hm über durchweichte Schneefelder an. Durch das Alter waren die sehr kompakt, nur die oberen Zentimeter waren durch den Regen etwas aufgeweicht, so daß der Abstieg problemlos war. Bei ca. 1900 Hm war auch das letzte Schneefeld geschafft und es ging auf guten Wegen/Trampelpfaden zügig bergab.

    Warum auch immer, aber auf jeden Fall hatte ich meinen Regenschirm am Rucksack gelassen und nur Regensachen an. Der Regen war ganz gleichmäßig, ziemlich intensiv und es waren große Tropfen. Naja, irgendwann kam der Regenschirm dann zum Einsatz. Leider etwas spät. Hat aber die restlichen 2,5 Stunden gute Arbeit geleistet. Schade, hätte ich den gleich von Beginn an genommen, hätte ich vermutlich nur Schweiß unter der Regenjacke gehabt.
    Vielleicht lag es auch daran, daß ich alle Lüftungsschlitze an der Regenjacke offen hatte, aber naja, hier gibt es einen guten Trockenraum, wo die Klamotten jetzt hängen.
    Nur soviel, beim Ausziehen der Jacke lief aus beiden Ärmeln Wasser 🤪.

    Ansonsten gibt es nicht viel spannendes heute. Ich habe nach dem Abstieg zwei Gruppen überholt, die vor mir gestartet waren. Einmal Speed Hiking sozusagen. Ich habe heute aber auch die Straße statt dem Lechweg genommen. Da hatte ich wenigstens nur Wasser und nicht noch Matsch und rutschige Felsen auf dem Lechweg.
    Ah, ein paar Rindviecher haben mich heute geärgert. Die gingen vor mir auf der Straße so vor sich hin. Seeehr langsam, Rindviecher haben halt ne andere Zeitrechnung, oder so.
    Ich habe mich halt etwas bemerkbar gemacht. Mit den Stöcken auf der Straße rumgeklappert, Hohoho gerufen und so Zeug eben. Eine Kuh blieb stehen, drehte sich um und hat einfach eine Minute blöd geguckt. Dann ging sie gaaaanz langsam weiter. So langsam hatte ich dann auf die Gruppe aufgeschlossen, aber was willste machen, siehst nur ein paar Hinterteile und langsam hin und her pendelende Kuhschwänze. Also etwas lauter gerufen: " Hohoho, macht mal kurz Platz, ich will nur mal schnell vorbei und ins trockene ... ."
    Irgendwie war das "Hohoho" aber ein Trigger, die Erste lief plötzlich schneller und bog in die Wiesen und Sträucher ab, darauf folgten alle anderen. Bis auf eine. Die lief jetzt zwar etwas schneller, aber immer wenn ich an ihr vorbei spurten wollte, wechselte sie die Straßenseite. Das ging ein paar Mal so. Zwischendurch kleckerten auch noch Verdauungsreste auf die Straße, denen ich ausweichen musste.
    Plötzlich, an einer Stelle wo neben der Straße nur junge Felsen, triefendes Gestrüpp, Matsch und Bäume, kurz, kein Platz zum ausweichen war, dreht das Bist sich um und blickt mich an, so von unten. Also irgendwie war die Stelle schon auch strategisch gut gewählt.
    Vor mir das störrische Biest und hinter mir die 5-6 anderen, an denen ich ja schon vorbei war.
    Naja, irgendwie wollte ich etwas deeskalieren.
    Ich weiche also von der Straße ab und Versuche, beruhigend auf die Biester einzureden. Das hat auch geklappt, fast.
    Ich stand ja nun in der matschigen Wiese, zwischen den Sträuchern und Felsklötzen. Eine von den schon überholten kam ganz langsam aber sicher weiter auf mich zu. Den Kopf so unten und mich direkt im Visier. Keine Ahnung, vielleicht lag es auch an meinem Outfit mit dem roten Gamaschen, dem leuchtend blauen Regenschutz vom Rucksack und dem am Rucksackgurt befestigten Regenschirm. Tja und jetzt? Da die anderen das Interesse an mir verloren hatten, bin ich ganz langsam, ohne meinem Verfolger direkt in die Augen zu schauen, unter beschwichtigendem Gemurmel zurück in Richtung Straße.
    Zum Glück kam da gerade ein Auto, was die Truppe ablenkte und durcheinander brachte. Ich nutzte die Chance und spurtete auf die Straße und brachte erstmal wieder Abstand zwischen mich und die Biester.

    Ein ganzes Stück später drehe ich mich um und will ein Foto machen - laufen die Rindviecher immernoch auf der Straße hinter mir her. Also kein Foto und erstmal weiter. Ein Bus - welch eine Versuchung dem Regen zu entkommen - hat sie dann endgültig von der Straße vertrieben. Vielleicht gab's da auch lecker Gras, oder so.

    Naja, kurz vor Ankunft an der Freiburger Hütte hat's dann mal aufgehört zu regnen, so für 10 Minuten.

    In der Hütte angekommen, eingecheckt, geduscht (ok, nur unten rum, das Wasser ist gerade mal flüssig - egal, morgen Hotel) und jetzt Beine lang gemacht.

    Und jetzt kommt die schlechte Nachricht.
    Auf dem Abschnitt nach meinem Pausentag in Klösterle sind einige Wege wegen Restschnee noch nicht begehbar und auf jeden Fall die nächsten beiden Hütten scheinen noch geschlossen zu sein.
    Ich muss jetzt mal morgen Abend, bzw. am Samstag recherchieren, wie die Lage ist und ob/wie es weitergeht.
    Über 2000 m liegt halt zum Teil noch ziemlich viel Schnee. Die Chefin von einer Alpe hat mir gestern erzählt, das es Anfang Juni nochmal 30 cm Neuschnee gab ... .

    Na mal sehen, die nächsten Etappen gehen halt zum Teil bis knapp 3000 m hoch, da macht man keine Experimente mehr.
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  • Blick von der Freiburger HütteStartFormarinsee an der Freiburger HütteDa sind sie wieder, die RindviecherFrischkäse mit Zwiebelringen und TraubenkernölSpuller SeeBlick auf die VerwallgruppeEs gibt nicht nur KuhweidenKlösterle in SichtDas wäre die nächste Etappe gewesenDie Wäsche wartet???

    Etappe 09/28

    June 28, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 20 °C

    Von der Freiburger Hütte nach Klösterle

    Und schon ist das erste Drittel - fast - geschafft.

    Diesmal gibt's den Footprint erst mit einem Tag Verspätung. Zum Einen hatte ich gestern keine Lust 😋, zum Anderen musste ich erstmal die kommenden Tage organisieren. Und, gestern war hier Barbecueabend und danach konnte ich nicht mehr schreiben. Das Blut wurde zum Verdauen gebraucht, da war keine Reserve mehr für intellektuelle Sachen 😆.

    Nach der Regentour von der Göppinger Hütte begann der Tag recht entspannt. Die Sonne kam etwas raus, das Frühstück war okay und ich hatte die letzte Etappe vor dem Ruhetag vor mir, was sich auch motivierend ausgewirkt hat. Der sechste Lauftage in Folge, mit der einen oder anderen kleineren Herausforderung, da meldet sich schon die eine oder andere Körperregion 🤭.

    Gleich zu Beginn der Etappe war klar, der Tag ist anders und wird anstrengend, obwohl das Tagesprofil eigentlich total entspannt war. Es fing damit an, dass sich der Rucksack deutlich schwerer anfühlte, als an den Tagen zuvor und ging weiter, als die ersten kleinen Höhenmeter sich anfühlten, wie am Ende einer 20 km Tour.
    Aber was soll's. Da ich wusste, dass ich noch einiges zu organisieren hatte, das Laufgefühl bescheiden war, habe ich die fast parallel verlaufende Straße, anstatt des Lechweges gewählt. Asphalt ist zwar etwas nervig, dafür kann man besser Strecke machen.

    Unterwegs kam dann nach ein paar Kilometern auch ein Lichtblick. Die Alpe Dalaaser Sattel tauchte auf. Es gab ein Plätzchen unter einem Sonnenschirm mit herrlichem Blick in die Berge. Buttermilch gab's zwar keine, dafür leckere Rohmilch. Dazu ein Frischkäse mit Zwiebelringen, grobem Pfeffer und Traubenkernöl. Das war der Hammer. Die Milch war so lecker, dass ich einem zweiten Glas nicht widerstehen konnte.
    Laut Sennerin war bis vor 3 Tagen so wenig Gras, dass sie zufüttern mussten. Seit drei Tagen wächst das Gras jetzt, da jetzt der Schnee weg und etwas mehr Sonne ist. Sie konnte sich auch nicht an solches Wetter erinnern, seit sie die Alpe bewirtschaften. Ähnliches erzählte der Wirt der Freiburger Hütte. Bis vor 10 Tagen war die Hütte noch nicht mit normalem PKW erreichbar, nur mit Geländewagen war ein Durchkommen.

    Naja, mit einem Liter Milch und dem Frischkäse im Magen fühlte sich der Tag wieder besser an, das Laufen ging deswegen trotzdem nicht leichter. Das Blut, Verdauung und so ... .

    Der weitere Abstieg, vorbei am Spuller See, war zwar landschaftlich wieder top, aber eben auch Quälerei. Dafür gab's diesmal eben auch das eine oder andere Päuschen extra.

    Ab dem Spuller See kam auch der eigentlich geplante Aufstieg auf der anderen Talseite von Klösterle in Sicht und es wurde klar, die Warnung des DAV vor Lawinen, Einbrüchen bei Schneefeldüberquerungen über Bäche und allg. zu viel Schnee kam nicht von ungefähr. Also schön sah's schon aus, aber zum Laufen ... dann lieber doch nicht.

    Dann ging es parallel zum Wäldletobelbach, steil durch einen schönen, kühlenden Bergwald abwärts in Richtung Klösterle. Dann kam auch der Ort eeeendlich in Sichtweite. Sah gut aus. Also vermutlich hätte jede Behausung gut ausgesehen, aber sah wirklich schön aus 😃.

    Als Erstes beim SPAR halt gemacht, eine Dose österreichisches, rosafarbenes, zuckerhaltiges Blubberwasser und eine Flasche Apfelsaftschorle auf Vorrat gekauft, nochmal kurz verschnauft, einen Mülleimer für die leere Dose und meinen restlichen Müll gesucht und dann ging's auf die letzten 300m zum Hotel.

    Ich wurde mit meinen klebrigen, stinkenden und komplett durchgeschwitzten Klamotten und Bergstiefeln mega freundlich empfangen.
    Prophylaktisch hatte ich eine mögliche Verlängerung des Aufenthaltes bis Montag angefragt, was zum Glück auch gerade noch so geklappt hat.
    Beim Check-in kam die Frage auf, ob ich an dem freitäglichen Barbecue teilnehmen wolle. €39,- all you can eat. Ich verstand die Frage erst gar nicht 😆. Aber klar, das Geld würde ich locker abessen.
    Hat auch geklappt 🤭.

    Danach musste ich zwar noch einen Spaziergang durch den Ort machen, sonst hätte ich vermutlich nicht liegen können 🤪. Hab den aber gleich mal genutzt, um wieder mal mit den zu Hause Gebliebenen zu telefonieren. War auch schön.

    Dann war es kurz vor 22:00 und damit zu spät für den Footprint des Tages.
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  • Pausentag 02

    June 29, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 24 °C

    Pausentag in Klösterle am Arlberg

    Nach dem Barbecue konnte ich doch einigermaßen gut schlafen. Das Frühstück war sehr lecker, es gab auch ein krasses Ingwerwasser. Das ist aber nur für Profis 😉, räumt aber gut auf.

    Nach dem Frühstück musste natürlich noch der Footprint der letzten Tour verfasst werden und danach etwas Fuß und Muskelpflege mit der Blackroll und gewissen Extrakten der Pharmaindustrie aus der Tube 😁.
    Anschließend wollte ich noch etwas recherchieren.

    Als ich wieder aufgewacht bin, war es fast 17:00. Die letzten Tage waren wohl doch etwas anstrengend 🤔.

    So langsam meldete sich dann auch der kleine Hunger wieder. Also ging es auf die Jagd nach essbaren.
    In der Nähe gibt's ein kleines Restaurant und es gab Flädlessuppe und Käsespätzle mit Salat. Obwohl die Käsespätzle eigentlich geschmeckt haben, war ich nach ein paar Happen gefühlt papp satt. Ich hab dann doch noch die knappe Hälfte gegessen, ist ja auch schade ums Geld 😕.
    Zum Abschluss gab's noch einen Marillenschnaps aufs Haus.
    Zurück im Hotel ging's dann aber schon los. Das Zeug lag wie Wackersteine im Magen.
    Vor lauter Verzweiflung hab ich mir dann noch das Spiel Deutschland gegen Dänemark angeschaut, obwohl ich eigentlich müde war und schlafen wollte.
    Ging aber nicht. Bis mindestens gegen 02:00 hab ich wach gelegen.

    Mehr gibt's diesmal nicht zu berichten.
    Außer vielleicht, dass es sehr heiß, schwül und drückend war, aber weder geregnet, noch gewittert hat.
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  • Pausentag 03

    June 30, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 18 °C

    Da die Etappe, die für heute geplant war, und damit auch die morgige, leider wegen zu viel Restschnee ausfallen muss, gibt's heute (und morgen) noch einen Pausentag.
    Die heutige Etappe wäre der Aufstieg zur Konstanzer Hütte gewesen und morgen der Abstieg nach Mathon.
    Vom Aufstieg aus Richtung Klösterle wird dringend abgeraten (Lawinen und Einbruchgefahr beim Überqueren von Bachläufen) und in Richtung Mathon liegt soviel Schnee, daß man brusttief einsinken kann 😕.
    Der Plan war jetzt, morgen nach Mathon zu fahren und von da aus auf die Heidelberger Hütte aufzusteigen und am Folgetag nach Sent. Allerdings ist für die Höhe für den Tag Schneefall angesagt. In Verbindung mit den noch liegenden Schneefeldern keine gute Kombination.

    Jetzt stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Die 4 Etappen überspringen und danach wieder einsteigen, oder abbrechen der Tour.

    Die Folgeetappen haben halt in der Regel deutlich über 1000Hm im Aufstieg und zum Teil auch im Abstieg. Außerdem kommen zum Teil auch noch einige Kilometer dazu.
    Die Erfahrung der letzten Etappen hat gezeigt, daß so eine Etappe schon irgendwie zu schaffen ist, der Folgetag aber auf keinen Fall nochmal so anspruchsvoll sein sollte.
    Unzureichende Konditionen und Konzentrationsschwierigkeiten sind leider aber auch nicht zu vernachlässigende Unfallursachen. Und das kann ich eigentlich auch nicht brauchen.

    Daher steht heute eine Entscheidung an.

    Versuchen, nach den vier übersprungenen Etappen wieder einsteigen und schauen wie es läuft, oder abbrechen und die restlichen Übernachtungen schnell stornieren um wenigstens nicht noch unnötige Kosten zu generieren.

    Tendenz: 65:35 für Abbruch 😔
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  • Mistwetter, sieht aber krass aus
    RAILJETWieder zu HauseGeduscht und rasiert - ciao ciao

    Finale

    July 1, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 15 °C

    So, tja, was soll ich sagen. Es ist wie es ist. Es geht nach Hause.

    Nach einem Tag im Hotelzimmer mit der bürokratischen Abwicklung und der mentalen Verarbeitung, was eigentlich gerade passiert war, hatte ich ganz gut geschlafen.

    Der Wecker stand auf 07:00, also nur sicherheitshalber 😉. Ganz gemütlich aufgestanden, nochmal das leckere Frühstück genossen, ein letztes Ingwerwasser für die ganz Harten, bezahlen und Rucksack packen.

    Nachdem alles verstaut war, kam mir der Rucksack so leicht vor, daß ich nochmal alles rausgenommen und gecheckt habe. Da aber auch im Zimmer nix mehr rumlag, hatte ich wohl alles erwischt.
    Aber klar, wenn man noch 3 Liter Wasser und ein Lunchpaket dazurechnet ... .

    Die Verabschiedung vom Hotelpersonal war genauso herzlich wie der Empfang. Ganz großes Kino.

    Der Bus, der vor dem Hotel abfuhr, hatte 5 Minuten Verspätung, also alles wie zu Hause 🤣. Nach 5 Minuten Busfahrt war ich in Langen, wo auch der ICE hält. Allerdings bin ich erstmal mit dem RailJet gefahren. Das hatte den Vorteil, daß ich in Bregenz ca. 40 Minuten zum Umsteigen hatte und damit etwas Zeit, um mir ne Kleinigkeit zum Essen zu holen. Naja, zumindest theoretisch. Zwei Fußgängerampeln mit ewiger Rotphase, außer einem sehr fragwürdigen Imbiss gab's eigentlich nix weiter. Zum Glück tauchte noch eine Bäckerei mit belegten Brötchen auf.
    Also schnell eins ausgesucht, ne Kräuterlimonade dazu und wieder zurück zum Bahnhof.

    Der ICE war pünktlich 😲 und dann ging es über Friedrichshafen und Basel zurück.

    Der Anschluss in Basel mit 20 min Verspätung, dadurch konnte ich den nicht verpassen.
    Alles hat irgendwo etwas Gutes. Man muss es nur finden 😉.

    Weiterer Vorteil, in Offenburg musste ich dadurch auch nicht so lange im Regen auf den Bus warten.
    Im Bus hab ich dann mein Schatzi getroffen 🥰, das auch gerade von der Arbeit kam und so sind wir zusammen zu Hause angekommen.

    So, daß war's dann erstmal mit der Tour vom Bodensee zum Gardasee. Ein Drittel habe ich geschafft. Leider war ich für dieses Jahr wettertechnisch mindestens ein bis zwei Wochen zu früh dran. Schade um die ganze Planerei, aber es war ne geile (und sch... anstrengende) Zeit. Ich bin auf jeden Fall froh, daß ich es versucht habe. Wer weiß, vielleicht ergibt es sich ja, den Rest in zwei weiteren Touren nachzuholen. Schauen wir mal, was die Zeit so bringt.

    Ich danke allen, die mich unterstützt, die Daumen gedrückt und aufgemuntert haben 🤗.

    Kleiner Tipp am Ende. Wer in Vorarlberg mit den Öffis fahren möchte, sollte sich die Online - Gästekarte vorab besorgen. Damit können alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden, auch der ICE (im Bundesland, in dem die Gästekarte ausgestellt wurde). Wer also z.B. irgendwohin in Vorarlberg fahren möchte, zahlt bis Bregenz den DB Tarif und fährt danach frei.
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    Trip end
    July 1, 2024